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Fußball Europa LeagueEin Hamburger Traum

Der Hamburger SV spielt schwach und kommt trotz einer Niederlage in die nächste Runde des Europa-Pokals. Jetzt träumen sie vom Finale im eigenen Stadion. Doch dafür müssen sie sich erheblich steigern.

Hatten einen schweren Stand in Brüssel: Hier kämpft der Hamburger Tunay Torun (vorne) um den Ball. Bild: dpa

BRÜSSEL dpa | Schon wieder verloren, aber trotzdem weiter: Dem schwach aufspielenden Hamburger SV reichte ein 3:4 (1:2) im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League beim RSC Anderlecht für den Einzug ins Viertelfinale. Der HSV kann deshalb noch immer vom "Euro-Finale" im eigenen Stadion träumen. Nach dem 3:1-Erfolg im Hinspiel vor einer Woche mussten die Hanseaten am Donnerstag allerdings lange zittern, ehe Mladen Petric (75.) mit seinem Tor seine Farben erlöste. "Es war extrem eng. Wir haben mit etwas Glück das Weiterkommen gesichert", sagte Petric.

55 Tage vor dem "Hamburger Finale" am 12. Mai hatten Jerome Boateng (42.) und Marcell Janssen (54.) für die 1:0-Führung und den 2:2-Ausgleich gesorgt. Doch vor 22 000 Zuschauern im Constant-Vanden- Stock-Stadion zeigte Anderlecht Kämpfer-Qualitäten: Der erst 16- Jährige Romelu Lukaku (44.) schaffte den Ausgleich, ehe Matias Suarez (45.+3) mit einem Foulelfmeter die Hoffnung aufrecht erhielt. Lucas Biglia (59.) und Moubarak Boussoufa (66.) waren dann erneut für den Tabellenführer der belgischen Jupiler League erfolgreich.

"So leichte Tore dürfen wir nicht kriegen. Wir sind froh, dass wir weiter sind. Fußball ist manchmal verrückt", sagte Jansen. Auch wenn der HSV genauso schlecht wie bei der Niederlage in der Bundesliga am Sonntag in Leverkusen spielte, lief bis drei Minuten vor der Pause alles nach Plan. Mit einer Bogenlampe überwand Boateng Anderlechts Keeper Sylvio Proto. Alles war im Lot. Doch was dann kam, war einfach nur noch peinlich. "Fakt ist, dass uns dann die Konzentration gefehlt hat. Wir haben uns die Butter vom Brot nehmen lassen. Deshalb haben wir nun eine ganz heiße zweite Halbzeit vor uns", sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann.

In den vier Minuten vor der Pause hatten die Hamburger ihre gute Ausgangsposition verspielt. Statt 4:1 stand es in der Gesamtwertung plötzlich 4:3. Die HSV-Spieler waren wohl schon beim Pausentee, als es erstmals klingelte. Ungehindert flankte Boussoufa auf Lukaku. Der 16-Jährige hatte beim Ausgleichstor viel zu viel Platz und wurde seinem Ruf als Torjäger gerecht. Und es kam noch viel schlimmer, denn der später ausgewechselte Boateng foulte in der Nachspielzeit völlig unnötig Suarez, der den fälligen Foulelfmeter höchstpersönlich und sicher verwandelte.

Kurz nach der Pause hatte der HSV dann ganz viel Glück. Cheikhou Kouyaté knallte den Ball aus der Drehung aufs Tor, Kapitän David Jarolim rettet auf der Linie für den geschlagenen Torhüter Frank Rost. Jansen sorgte mit seinem Tor zunächst für Entspannung, doch Anderlecht steckte nicht auf. Biglia traf von der Strafraumecke, dann war es Bousaffa, der Rost alt aussehen ließ. Danach rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf das Hamburger Tor. Rost hatte alle Hände voll zu tun, die Entlastung nach vorn kam dann, als Petric nach einem Konter traf. Der HSV, Ruud van Nistelrooy blieb blass, jubelte - schon in Eindhoven hatte das Team mit einer Niederlage die nächste Runde erreicht.

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