Fußball-Bundesliga am Sonntag: Dortmund einfach meisterhaft
Der Dortmunder Erfolg in der Bundesliga geht ungebremst weiter. Das 2:0 in Nürnberg war der sechste Sieg und achte Auswärtssieg des Tabellenführers hintereinander.
NÜRNBERG dpa | Herbstmeister Borussia Dortmund eilt seinen Verfolgern immer weiter davon. Mit dem glanzlosen 2:0 (1:0) beim 1. FC Nürnberg baute der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga seinen Auswärtsrekord auf acht Siege in Serie aus und hat nun schon zehn Punkte Vorsprung vor dem ersten Verfolger.
Vor 48.548 Zuschauern sorgten Mats Hummels (23. Minute) und Robert Lewandowski (88.) am Sonntag mit ihren Treffern dafür, dass die Dortmunder auch im 14. Spiel nacheinander ungeschlagen blieben.
Für die Nürnberger wird es nach der vierten Niederlage in Serie allmählich wieder ungemütlicher. "Im Moment ist es eben so, dass wir zu viele kleine Fehler machen", schimpfte Dieter Hecking nach der Pleite in seinem 50. Spiel als "Club"-Trainer.
Schon vor dem Spiel war den jungen Dortmunder Rekordjägern die dritte Herbstmeisterschaft nicht mehr zu nehmen. 1994/95 und 1995/96 hatte der BVB danach jeweils auch den Titel geholt. Coach Jürgen Klopp will von derlei Hochrechnungen aber nichts wissen. "Ich wollte nie Waldmeister werden, und Herbstmeister ist genauso wenig interessant", hatte der Trainer vor dem Gastspiel in Nürnberg gesagt.
Bei dichtem Schneetreiben gelang beiden Teams zunächst kaum Zwingendes. Die Gastgeber hielten den spielstarken BVB 20 Minuten lang mit viel Einsatz in Schach, brachten in der Offensive aber selbst auch nur wenig zustande. Erstmals für Gefahr sorgte Julian Schieber, der einen Kopfball nur knapp neben den Pfosten setzte (21.). Für die Dortmunder, die nach der Mainzer Niederlage in Frankfurt schon am Samstag kampflos Herbstmeister geworden waren, war das offenbar das Wecksignal.
Kurz darauf schlug der Spitzenreiter eiskalt zu. Nach Nuri Sahins langem Freistoß köpfte Hummels völlig unbedrängt ein - sein zweites Saisontor. Gegenspieler Andreas Wolf hatte zuvor beim Versuch gepatzt, den Dortmunder Innenverteidiger Abseits zu stellen. "Sehr, sehr ärgerlich. Ein klarer Fehler vom Andi Wolf. Da kann ich nicht den Mantel des Schweigens drüberhüllen", urteilte Trainer Hecking.
Auch ohne den erneut verletzt fehlenden Torjäger Lucas Barrios hatten die Gäste danach Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Shinji Kagawas Kopfball nach herrlichem Angriff landete in den Armen von Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer (31.), Nationalspieler Kevin Großkreutz verzog knapp (36.).
Die Nürnberger Notbesetzung, in der sogar der 18 Jahre alte Marvin Plattenhardt als Linksverteidiger sein Bundesliga-Debüt geben durfte, hielt nach dem Schreck des Rückstand zwar wacker dagegen. In vielen Situationen fehlte jedoch die Klasse. So vergab Schieber die dicke Ausgleichschance, als er freistehend noch einmal querlegte (54.).
Dem abgezockten Tabellenführer, der drei Tage nach dem 3:0 gegen Karpati Lwiw in der Europa League etwas müde wirkte, genügte daher über weite Strecken eine Durchschnittsleistung. Lewandowski hatte schon in der 73. Minute das 2:0 auf Fuß, Schäfer rettete mit einem Klassereflex.
Der sichtlich unzufriedene Coach Klopp drängte von der Seitenlinie seine Schützlinge zu erhöhtem Engagement, wollte eine Zitterpartie unbedingt vermeiden. Kagawa verpasste jedoch per Direktabnahme das Ziel (79.). In der Defensive aber ließen die Dortmunder kaum etwas zu, die Nürnberger hatten nichts mehr zuzusetzen. Nach Lewandowskis fünftem Saisontor kurz vor Schluss war der 13. Saisonsieg des BVB endgültig perfekt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!