Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Schlurfend in die Gästekurve
Frohe Ostern in Berlin. In Schalke dagegen ist man traurig. Nach dem Unentschieden gegen Augsburg flüchtet sich Trainer Di Matteo in Durchhalteparolen.
AUGSBURG/BERLIN dpa | Ratlos und bedröppelt standen die Schalker Spieler nach dem Abpfiff am Mittelkreis, nur zögernd schlurften sie dann zu den eigenen Fans in die Gästekurve. Durch den nächsten Punktverlust beim enttäuschenden 0:0 beim FC Augsburgs können die „Knappen“ ihr erklärtes Saisonziel Champions League fast schon abschreiben.
Acht Punkte Rückstand auf Platz vier bei sieben ausstehenden Spielen in der Fußball-Bundesliga sind kaum noch aufzuholen. Trainer Roberto Di Matteo flüchtete sich in Durchhalteparolen. „Am Ende der Saison rechnet man ab“, meinte der Trainer am Ostersonntag.
Seine Mannschaft hat 2015 in der Liga auswärts noch nicht gewonnen und aus den vergangenen sieben Partien im Oberhaus nur fünf Punkte geholt. „Das ist eine schwierige Ausgangslage“, erkannte der Coach.
Die Augsburger dagegen werteten das torlose Remis als Erfolg – auch wenn es das Überraschungsteam der Saison verpasste, die Schalker im achten Pflichtspiel erstmals zu besiegen und zugleich im Klassement zu überflügeln. „Das Unentschieden geht in Ordnung“, resümierte Trainer Markus Weinzierl. „Wir sind noch nicht so weit zu sagen: Wir sind enttäuscht, daheim gegen Schalke nur 0:0 zu spielen.“
Nicht so entspannt war die Stimmung bei den Schalkern. „Wir haben die Pflicht Spiele zu gewinnen“, erklärte Trainer Di Matteo. „Uns fehlt der Punch“, konstatierte Max Meyer. „Wir müssen punkten, punkten, punkten“, sagte Ralf Fährmann, der drei Monate nach seinem Kreuzbandanriss im rechten Knie ins Schalker Tor zurückgekehrt war.
Hertha besiegt Paderborn
Frohe Ostern für Hertha BSC: Valentin Stocker und Nico Schulz haben mit ihren Treffern die Abstiegsängste der Berliner in der Fußball-Bundesliga verscheucht. Mit dem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen den SC Paderborn rückte Hertha in der Tabelle mit 32 Punkten auf Rang elf vor und liegt nun sieben Zähler vor dem Hamburger SV auf dem Relegationsplatz. Aufsteiger Paderborn bleibt nach einer ganz schwachen Vorstellung nach dem 27. Spieltag mit 24 Punkten Vorletzter. Auch im neunten von zehn Rückrundenspielen brachten die Ostwestfalen keinen eigenen Treffer zustande.
Bremen - Mainz 0:0
Freiburg - Köln 1:0 (1:0)
Wolfsburg - Stuttgart 3:1 (1:1)
Leverkusen - Hamburg 4:0 (2:0)
Hoffenheim - Gladbach 1:4 (1:3)
Frankfurt - Hannover 2:2 (1:0)
Dortmund - München 0:1 (0:1)
Augsburg - Schalke 0:0
Berlin - Paderborn 2:0 (0:0)
Stocker mit seinem Premierentreffer in der Bundesliga (68.) und Schulz (88.) schossen vor 44 031 Zuschauern den Hertha-Sieg heraus. Ohne Änis Ben-Hatira (Muskelfaserriss) und Tolga Cigerci (Ermüdungsbruch), die verletzt von der Länderspielreise zurückkehrten, taten sich die Berliner allerdings lange Zeit schwer und sicherten sich den Sieg erst dank einer deutlichen Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten. Unter Trainer Pal Dardai haben die Berliner die letzten fünf Spiele nicht verloren.
Die Paderborner hatten vor dem Auftritt in Berlin als zweitschlechteste Rückrunden-Mannschaft (5 Punkte) in diesem Jahr gerade mal einen Sieg und zwei torlose Unentschieden zustande gebracht – und so traten die Ostwestfalen auch auf. Nach einer kurzen engagierten Phase zu Beginn fanden die Gäste offensiv praktisch nicht statt. Die einzige Chance vor der Pause entstand eher aus Zufall, Mario Vrancic schoss aus zwölf Metern weit über das Tor (42.).
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