Für entwaldungsfreie Lieferketten: Supermärkte gegen Bolsonaro
Große Supermarktketten wie Edeka und Lidl protestieren gegen die Abholzung im Amazonas. Damit steigt auch der Druck auf die Bundesregierung.
![Ein brennender Wald Ein brennender Wald](https://taz.de/picture/4362377/14/Brand-1.jpeg)
Auch die Edeka-Gruppe hat sich der Soja-Initiative angeschlossen. Man setze zudem bei Holz- und Papierprodukten sowie Verpackungen auf „nachhaltige Alternativen aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft“. Man werde sich auch weiter für „nachhaltige, und damit auch entwaldungsfreie Lieferketten einsetzen, so Edeka-Chef Markus Mosa.
Damit steigt der Druck auf die Bundesregierung, ihren Kurs gegenüber Brasilien zu überdenken. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war zwar mit Hinweis auf die Abholzung des EU-Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten abgerückt, zu denen auch Brasilien gehört. Sie hat den Deal aber noch nicht endgültig aufgegeben. Streit gibt es auch über das geplante deutsche Lieferkettengesetz. Die Wirtschaft läuft Sturm gegen den Entwurf und eine zivilrechtliche Haftung. Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) griff die Bedenken auf und fordert, das Gesetz auf die EU-Ebene zu ziehen. Eine Vorlage aus Brüssel wird im kommenden Jahr erwartet. So lange könne man nicht warten, sagt Cavazzini. „Ich halte verbindliche europäische Regeln, die für entwaldungsfreie Lieferketten sorgen, für zentral“, erklärte sie, „aber bis wir so weit sind, müssen auch große Player wie Supermärkte ihre Marktmacht nutzen und Produkte, die mit Entwaldung einhergehen, aus ihren Regalen verbannen.“
In Großbritannien ist dies schon gängige Praxis. Britische Supermarktketten wie Tesco und Sainsbury haben Brasilien sogar mit einem Boykott gedroht.
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