Fremantle Highway in der Nordsee: Schiff vor Ameland brennt weiter
Das Autofrachtschiff mit mehr als 3.700 Fahrzeugen an Bord brennt seit Mittwochnacht. Doch es unentwegt zu löschen, kann zu einer Katastrophe führen.
Ausgebrochen war das Feuer in der Nacht auf Mittwoch. Die 23-köpfige Besatzung des Frachters, der unter der Flagge Panamas fährt und aus Bremerhaven unterwegs in das ägyptische Port Said war, konnte mit Hubschraubern von Bord gerettet werden. Sieben sprangen von Bord des etwa 30 Meter hohen Schiffes und wurden aus dem Meer geborgen. Ein Besatzungsmitglied starb, mehrere wurden mit Atemproblemen, Brandwunden und Knochenbrüchen in Krankenhäuser eingeliefert. Die gesamte Crew stammt aus Indien.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Autofrachter 3.738 Fahrzeuge an Bord hat. Zunächst wurde von knapp 1.000 Autos weniger ausgegangen. Nach Auskunft der Küstenwache soll das Feuer in den 25 elektrischen Autos ausgebrochen sein, die Teil der Fracht waren und schwer zu löschen sind.
Die Königliche Vereinigung Niederländischer Reeder (KVNR) fordert deshalb strengere Regeln für den Seetransport von Elektroautos. Die International Maritime Organisation arbeite an einer solchen Verschärfung, sagte der KVNR-Vorsitzende Jan Valkier. Diese sollten schnell beschlossen werden, „um solche Unglücke in Zukunft zu verhindern“.
Nach aktuellem Stand sind die Löschversuche ausgesetzt, um zu verhindern, dass zu viel Löschwasser an Bord die Stabilität des Schiffes gefährdet. Aktuell liegt die Fremantle Highway nach Angaben der Küstenwache stabil. Sollte sie kentern, droht im nahe gelegenen Wattenmeer eine Umweltkatastrophe. Der Autofrachter war auf der gleichen Route unterwegs wie das Containerschiff MSC Zoe, das 2019 bei einem Unglück hunderte Container verlor. Laut dem Bürgermeister von Ameland, Leo Pieter Stoel, zeigt der Brand erneut, „wie verletzbar das Gebiet“ ist.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen