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■ EditorialFreche Frauen?

Sie tragen Glockenröcke. Sie säugen ihre Kinder. Und leben in altgermanischen Märchen. Die Anthroposophinnen haben ihren Ruf weg. Wenn Frauen aufmucken in der Steinergemeinschaft, dann hinter den Kulissen.

Kein Wunder, es geht ums Eingemachte. Denn was wäre die Anthropädagogik ohne die feste Familienfront im Rücken. Wo kämen Waldorfschulen hin, würden die Mütter sich von Brotbacken, Strümpfestopfen und harmonischer Aquarellmalerei verabschieden?

Und sie bewegen sich doch. Auch wenn sie sich anhören müssen, schlechte Mütter zu sein, erobern Waldorfmütter den Arbeitsmarkt.

Ohne Feministin zu sein, setzt sich eine Priesterin in einem Männerberuf durch. Von einer Frauenzeitung träumt eine Steinerschülerin in den Niederlanden.

Was Waldorfeltern ihren Kids von Lust und Liebe erzählen, bleibt dagegen ein Geheimnis. Die nächste Anthroposophie-Beilage erscheint am 12. April 1997.bu

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