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Französischer Ex-InnenministerClaude Guéant in Polizeigewahrsam

Der Vertraute des früheren französischen Präsidenten Sarkozy sowie sein aktueller Bürochef werden vernommen. Es geht um die Herkunft von fünfstelligen Prämien.

Gehörte zum engsten Machtkreis Sarkozys: Claude Guéant. Bild: dpa

PARIS afp | Wegen dubioser Prämien ist der frühere französische Innenminister Claude Guéant in Polizeigewahrsam genommen worden. Der einstige Vertraute von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy werde in Nanterre bei Paris von der Stelle gegen Korruption und Finanzdelikte vernommen, verlautete am Dienstag aus Justizkreisen. Auch der frühere Chef der nationalen Polizei und heutige Bürochef von Sarkozy, Michel Gaudin, wurde in Polizeigewahrsam verhört.

Hintergrund ist eine monatliche Zuweisung von etwa 10.000 Euro an Guéant in dessen Zeit von 2002 bis 2004 als Bürochef von Sarkozy, der damals Innenminister war. Die Gelder stammten aus einem Polizei-Topf für Ermittlungen und Überwachungen.

Der Fall war aufgeflogen, nachdem nach Durchsuchungen bei Guéant in einer anderen Affäre festgestellt worden war, dass der einstige Generalsekretär im Elysée-Palast unter dem damaligen Präsidenten Sarkozy eine Reihe von Rechnungen in Höhe von 20.000 bis 25.000 Euro in bar bezahlt hatte. Guéant hatte dies damit begründet, dass er im Innenministerium „Prämien“ erhalten habe. Selbst Parteifreunde des konservativen Politikers hatten jedoch darauf verwiesen, dass das umstrittene Prämiensystem bereits Anfang 2002 abgeschafft worden sei.

Die Barzahlungen waren im Zuge von Ermittlungen zum Vorwurf der illegalen Wahlkampffinanzierung von Sarkozy im Jahr 2007 durch den einstigen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte im Juni Vorermittlungen wegen des Verdachts auf Veruntreuung öffentlicher Gelder und Hehlerei eingeleitet. Guéant, der ab dem Jahr 2007 Generalsekretär im Elysée-Palast war, hatte von 2011 bis 2012 das Innenministerium geleitet.

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1 Kommentar

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  • Von den Franzosen lernen, heißt siegen lernen.

     

    Die können nicht nur besser Protest, nein, die stecken auch schon wegen fünfstelliger unklarer Summen mal eben einen ehemaligen Minister in Polizeigewahrsam. Und bei uns? Der ehemalige amtliche Schwarzgeldkofferträger der Union rollt in seine nächste Legislaturperiode als Bundesfinanzminister. Na, Bravo!