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Frankreich - Honduras (Gruppe E)Die Torlinientechnik funktioniert

Nicht nur Frankreich überzeugt beim 3:0 gegen Honduras. Auch ein elektronisches Stadion-Accessoire kommt erfolgreich zum Einsatz.

„Goal Control“ entschied richtig: Karim Benzemas Ball gegen Honduras war definitiv drin – 2:0 Bild: ap

Die Startbedingungen: Die Honduraner qualifizierten sich als Gruppendritter der Mittelamerika-Gruppe direkt für Brasilien, vor Mexiko, das in die Relegation musste. Bei den Weltmeisterwetten im Netz allerdings liegt Honduras auf dem letzten Platz – zusammen mit Costa Rica, und die haben Urugay 3:1 geschlagen. Gelingt den Honduranern eine ähnliche Überraschung? Frankreich ohne Ribery, aber immer noch dabei: Lloris, Varane, Evra, Pogba, Benzema. Klingt eigentlich nicht schlecht. Den ganz großen Erfolg erwartet niemand von den Blauen, die schwächste Gruppe von allen sollten sie schon überstehen.

Das Spiel: Die Franzosen kontrollieren schnell das Spiel, tun sich aber schwer. Zwei Lattentreffer sind in der ersten halben Stunde die einzigen Aufreger, das Niveau sinkt stetig. Bis in der 43. Minute Pogba beim Versuch, eine Flanke anzunehmen, von Palacios im Strafraum umgestoßen wird – Elfmeter, absolut berechtigt. Palacios geht mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz, Benzema verwandelt sicher. Frankreich spielt nicht gut, führt aber und hat fortan einen Spieler mehr auf dem Platz. Die zweite Halbzeit bringt gleich zu Beginn die Entscheidung: Einen Konter der Franzosen schließt Benzema mit einem Direktschuss an den Pfosten ab – und erst die Torlinientechnologie „Goal Control“ bringt Gewissheit, dass sich Torwart Valladares den Ball dann selbst reinlegt. In dem einseitigen Spiel erhöht Benzema in der 72. Minute aus spitzem Winkel auf 3:0.

Der Moment des Spiels: Elfmeter für Frankreich und Gelb-Rot für Palacios.

Der Spieler des Spiels: Karim Benzema mit eigentlich drei Treffern, von denen ihm einer aber nicht zuerkannt wurde.

Die Pfeife des Spiels: Palacios schubst Pogba, das pfeift nicht jeder Schiri – der Brasilianer Ricci tut es. Gut so.

Die Schlussfolgerung: Das bisher wahrscheinlich schlechteste Spiel dieser WM in der wahrscheinlich schwächsten Gruppe dieser WM - das passt.

Und sonst? Hallo DFB, DFL und Uefa, nehmt euch EINMAL ein Beispiel an der Fifa – führt endlich die Torlinientechnologie ein!

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3 Kommentare

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  • So übel war das Spiel gar nicht. Der Valbuena ist richtig gut.

     

    Ansonsten wüsste ich ja zu gerne, was der gemeine französische Fußballfan, der vor kurzem noch massenhaft "Front National" gewählt hat, jetzt so denkt. Immerhin gilt Frankreich ja spätestens jetzt als stärkste afrikanische Mannschaft in diesem Turnier.

  • Alle jubeln über die neue Torlinientechnik, aber war der Ball beim 2:0 wirklich drin? Mehrere Kameras waren auf Höhe der Torlinie, lieferten Bilder in Superzeitlupe, aber keines zeigte den Ball im Tor. Die Technik hat vermutlich versagt.

    • @Sinan A.:

      ...in England funktioniert diese "neue" Technik bereits seit einem Jahr. Auf dem Foto oben kann man klar erkennen, der Ball ist hinter der Linie.