Forschung zur mRNA-Technologie: Nobelpreis für Impfstoff-Forschende
Der Medizin-Nobelpreis geht an die Ungarin Katalin Karikó und den US-Amerikaner Drew Weissman. Sie haben zur mRNA-Technologie geforscht.
![Drew Weissmann und Katalin Kariko sitzen an der Uni in Pennsylvania in weißen Kitteln auf einer Parkbank und teilen sich dabei im September 2020 Süßigkeiten, Drew Weissmann und Katalin Kariko sitzen an der Uni in Pennsylvania in weißen Kitteln auf einer Parkbank und teilen sich dabei im September 2020 Süßigkeiten,](https://taz.de/picture/6561986/14/Nobel-1.jpeg)
Mit ihren Entdeckungen über die Veränderungen der Nukleobasen hätten die beiden Forscher „die Entwicklung von wirksamen mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 ermöglicht“, hieß es weiter. Die mRNA-Technologie ebnete den Weg für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.
Karikó ist Professorin an der Sagan-Universität in Ungarn und außerordentliche Professorin an der Universität von Pennsylvania. Dort forschte sie gemeinsam mit Weissman. Karikó arbeitete eng mit den Gründern des deutschen Pharmaunternehmens Biontech, Özlem Türeci und Uğur Şahin, zusammen.
Die Vergabe-Institution des Medizin-Nobelpreises hofft darauf, dass die diesjährige Auszeichnung das Vertrauen zögerlicher Menschen in die Corona-Impfstoffe stärken wird.
Nobelpreis soll auch gegen Impfskeptiker helfen
Er denke zwar nicht, dass sich die entschiedenen Impfgegner in irgendeiner Weise ändern ließen, sagte der Forscher Olle Kämpe vom zuständigen Nobelkomitee der Nobelversammlung des Karolinska-Instituts am Montag bei der Preisbekanntgabe in Stockholm. Er denke jedoch, dass ein Nobelpreis für diese Impfstoffe gegen Covid-19 zögernde Menschen dazu bringen könne, sich für eine Impfung zu entscheiden und Gewissheit zu haben, dass diese effektiv und sicher sei.
Der Nobelpreis ist mit 11 Millionen schwedischen Kronen (rund 920.000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung für Medizin an den Schweden Svante Pääbo, der am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig tätig ist.
Die Bekanntgabe der Preisträger in der Kategorie Medizin bildete den Auftakt des Nobelpreis-Reigens in dieser Woche. Am Dienstag und Mittwoch folgen die Preisträger für Physik und Chemie, am Donnerstag für Literatur und am Freitag für den Friedensnobelpreis. Am darauffolgenden Montag bildet die Bekanntgabe des Preisträgers für Wirtschaftswissenschaften den Abschluss.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?