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Forderung von Hessens SPD-KandidatZwangsanleihe stößt links auf Skepsis

Der hessische SPD-Spitzenkandidat möchte Vermögende stärker in die Pflicht nehmen. Linke Ökonomen wollen aber lieber eine Vermögensteuer.

Schäfer-Gümbel mit neuer Brille und neuen Ideen. Bild: reuters

BERLIN taz Der hessische SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel stößt mit seinem Vorschlag einer Zwangsanleihe für Reiche auch bei linken Ökonomen auf wenig Begeisterung. "Das führt bloß zu riesengroßem Misstrauen", sagte der Direktor des Bremer Instituts für Arbeit und Wirtschaft, Rudolf Hickel, zur taz. Wer nach Finanzierungsarten für Konjunkturprogramme suche, "soll lieber noch das Stück Wegs zur Vermögensabgabe oder zu einer ordentlichen Vermögensteuer mitgehen".

Schäfer-Gümbel hatte am Montag vorgeschlagen, dass Leute mit über 750.000 Euro Vermögen verpflichtet werden, davon dem Staat 2 Prozent für 15 Jahre zu einem Zinssatz von maximal 2,5 Prozent zu leihen. Die rund 50 Milliarden Euro Einnahmen könnten etwa in ökologische Busse investiert werden, dürften aber nicht in Steuersenkungen fließen.

Hickel hat selbst 1990 zur Finanzierung der Deutschen Einheit eine Zwangsanleihe vorgeschlagen. Aktuell aber hält er sie nach einer befristeten Vermögensabgabe wie 1952 und der Wiedereinführung der Vermögensteuer erst für die "drittbeste Idee." Entweder müssten für die Rückzahlung der Zwangsanleihe doch die Steuern erhöht werden. Oder sie würde nicht zurückbezahlt - wie 1923 passiert.

Es sei auch eine "Frage der Generationengerechtigkeit, dass nicht einfach neue Schulden aufgenommen werden, wenn es günstigere Möglichkeiten der Geldbeschaffung gibt", sagte Schäfer-Gümbel, der im Januar gegen Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zur Wahl antritt. Der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Thomas Steg, wies dies in Berlin relativ harsch zurück: "Es gibt Gründe dafür, dass bisher niemand in der Bundesregierung auf diese Idee gekommen ist."

Eigentlich hat Schäfer-Gümbel bloß einen Vorschlag wiederholt, den vor zwei Wochen der IG-Metall-Chef Berthold Huber gemacht hat. Von einer Absprache zwischen Gewerkschaft und SPD - möglicherweise auch auf Bundesebene - darf also ausgegangen werden.

IG Metall-Sprecher Jörg Köther sagte hierzu nur: "Es spricht nichts dagegen, wenn andere Leute gute Ideen übernehmen." Doch lasse die IG Metall ausdrücklich offen, wie hoch eine Zwangsanleihe zu verzinsen sei. Der aktuelle Zins der Europäischen Zentralbank von 2,5 Prozent könne aber als Beispiel dienen. Der DGB-Chefökonom Dirk Hierschel plädierte dafür, "gar keine Zinsen zu zahlen", sonst würden Vermögende am Ende noch dazugewinnen. Doch sei die Zwangsanleihe ohnehin eher ein Instrument "für langfristige Wachstumspolitik".

Ver.di-Chefökonom Michael Schlecht verlangte lieber gleich die Vermögensteuer. Er habe die Sorge, dass am Tag nach der Bundestagswahl 2009 "sonst Sozialabbau das Topthema wird und die Agenda 2020 über das Land rollt." ULIKE WINKELMANN

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45 Kommentare

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  • J
    jvz

    Golda11, Nordlicht: krasse Unterstellungen...

     

    08AMA: bei 2,5% Zinsen ist nicht von einer Anlage zu sprechen, da freut sich keiner von den Reichen, ich bin mir nicht mal sicher, ob 2,5% ausreichen, die Inflationsrate auszugleichen.

     

    Lilly: Das ist aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden:

    http://www.stern.de/politik/deutschland/:Steuerfahndung-Frankfurt-Eiskalt/649420.html

    schockierend, oder?

     

    Zardoz: Einige deiner Vorschläge sind recht brauchbar, aber nicht in der Form, wie du sie anbietest und die restlichen sind zu sehr an die DDR-Diktatur angelehnt.

     

    BMentzel: Das ist wirklich schwachsinn, dass die Wirtschaft zusammenbrechen würde, weil sich der Staat 2% des Vermögens leihen möchte. Abgesehen davon dient diese Anleihe auch Investitionen in die Wirtschaft und da die Enteignung zum Wohle des Volkes im Grundgesetz vorgesehen ist, müssten sich die Betroffenen auf diese Möglichkeit auch eigentlich einstellen...

     

    yohak: das gesetz dient genau dazu, auf konten brachliegendes geld in umlauf zu bringen, in der hinsicht beweist Schäfer-Gümbel, dass er sehr wohl eine Ahnung von Wirtschaft hat.

     

    Joshua: lies mal das Kapital.

     

    Lothar Kopp: Wenn mit Stärke Geld gemeint ist, so ist es wohl möglich, die Schwachen zu stärken, indem man die Starken schwächt. Weil das Geld nicht einfach verschwindet. Es ist auch kein Geld auf mysteriöse Weise verschwunden, wenn man feststellt, dass sowohl der Staat Geld verliert, als auch die Löhne sinken und die Ersparnisse des Mittelstandes sowie der Unterschicht schwinden. In der Buchhaltung gibt es zu jedem Minus ein Plus. Wohin ist das Geld gegangen? Hm? -

    Und niemand von denen würde unseren Sozialstaat finanzieren, wenn er es nicht müsste. Wir können nicht darauf warten, dass die, bei denen das Geld im Kreislauf hängen geblieben ist, freiwillig etwas davon ausgeben, weil der Sozialstaat tatsächlich finanziert werden muss. Im Moment wird er nicht finanziert, er wird abgebaut, und dem Staat reicht das Geld nicht einmal, um den übriggebliebenen Rest davon zu finanzieren.

     

    David Großfuss: Ich glaube, im Grundgesetz ist unser Wirtschaftssystem noch nicht einmal verankert. Das Wirtschafssystem ergibt sich aus den Grundrechten jedes einzelnen. Und wenn das Wirtschafssystem die Grundrechte und die Verfassung nicht mehr garantieren kann, kann es umgestaltet werden.

  • CC
    Carlo Carlone

    Oh Göttin, was für'n Quätsch!

    Das ist so'n peinliches Getue, das die Leute dem Herrn Roland Koch in die Arme treibt. Und den wirklich Reichen (die über 750 TOIRO doch nur lachen) geht das eh am Arsch vorbei!

    Da fällt dem Herrn TSG hoffentlich demnächst noch was besseres ein.

     

    Mit freundlichen Diebels,

    CC

  • G
    Golda11

    TSG in bester Gesellschaft...

     

    "Mit dem berühmten, mehrfach geäußerten Satz Görings, "der Jude wird auf die Rente gesetzt", ...

     

    Tatsächlich ging es darum, die knapp acht Milliarden Reichsmark, über die die deutschen Juden damals verfügten, für das Reich als Zwangsanleihe ("Rentenpapiere") nutzbar zu machen."

  • N
    Nordlicht

    Das ganze gab es im 18. Jahrhundert in Preussen schon mal in abgewandelter Form - Damals mussten reiche Juden fuer den Erwerb oder das Vererben(!) von Schutzbriefen oder Grundbesitz die Ausschussware der staatlichen Porzellanmanufaktur kaufen. Manchmal fragt man sich wirklich, ob die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften die Einschlaege noch hoeren...

  • 0
    08AMA

    Das ist doch bloß wieder ein kapitalistischer Wolf im Sozialpelz. Wo könnte solider angelegt werden als auf den Schultern der Steuerzahler. Man würde diesen "Reichen" einen Gefallen erweisen und die wütende Proletenschaft ist wieder befriedet.

  • F
    Frank

    Völliger Schwachsinn, allein das Eintreiben dieser Abgabe ist teurer als die Einnahmen:

     

    Der Staat kann sich nach Belieben für 3% verschulden, TSG möchte 2,5% zahlen. Der Staat spart also lumpige 0,5%. Ein Beispiel: Wer Immobilien für 1 Mio. € hat, sollte 2% also 20 TEU zwangsverleihen. Diese bringen dem Staat jährlich ein halbes Prozent, also lächerliche 100 €. Allein die Begutachtung der Immobilie kostet min. 1.000 Euro zzgl. Steuerberater, Finanzbeamte, Richter, falls Einspruch erhoben wird etc. Unternehmen zu bewerten (die nicht an der Börse notiert sind, also fast alle) ist noch viel aufwändiger, teurer und man kann über das Ergebnis immer sehr gut streiten. Wie bei der Immobilie gilt hier erst recht: 2 Gutachter, 3 Meinungen.

  • L
    Lilly

    Keine Panik!

     

    Dass Millionäre durch einen kleinen Beitrag arm würden oder Firmen alles verkaufen müssten. In Deutschland lagern immer noch Billionen nutzlos auf den Konten. Was ist eigentlich aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden? Man hört gar nichts mehr...

  • IN
    Ihr Name: Zardoz

    @Grossfuss und Martin

    Höre ich da etwa den Neid der Besitzlosen?

    Warum fordert ihr nicht gleich

    1. Erhöhung der Erbschaftssteuer auf 100%, alles Vermögen, das jemand in seinem Leben schafft, verfällt der Regierung, die es sicherlich sorglich an Leute (wie Euch) verteilt...

    2. Mehr als 25.000 Euro Jahreseinkommen soll niemand haben, alles was darüber hinausgeht bekommt der Staat (der es dann Losergerecht aufteilt)

    3. Alle Firmen werden verstaatlicht, unter der Beamtenschaft finden sich sicherlich viele, die das Zeug dazu haben (Staats)konzerne im internationalen Wettbewerb adäquat zu positionieren.

    4. wer eine Wohnung zum Vermieten hat, darf maximal 500€ dafür verlangen. egal in welcher Lage. denn auch solche wie ihr wollen sicherlich billig in einer grossen Villa wohnen.

    5. Nicht vergessen: Es gibt wieder das Einheitsauto mit 28 PS und Zweitaktmotor. Nur Parteibonzen dürfen was grösseres fahren. Alle Fahrzeuge die diesem Standard nicht entsprechen werden in den Osten zwangsverkauft.

     

    Schlagt das doch TSG vor. Vielleicht füllt er euch in seinen Think-Tank...

  • B
    BMentzel

    Im Gegensatz zu Dagobert Duck horten "wohlhabende" mittelständische Unternehmer ihr Vermögen nicht als Bares im Geldspeicher, sondern finanzieren damit Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen. Zur Finanzierung der Zwangsanleihe müssten die Unternehmer Teile dieses produktiven Eigentums verkaufen oder bei ihrer Hausbank einen Kredit in entsprechender Höhe aufnehmen. Die darauf folgende Welle von Firmenpleiten und Entlassungen ist aber nur halb so wild. Arbeitslosengeld kann der Staat schließlich mit vollen Händen verteilen - der Zwangsanleihe sei Dank.

  • TA
    Thomas Albrecht

    So ne Schnapsidee! Als wären Steuern und Abgaben bei uns nicht kompliziert genug und jetzt noch ne Abgabe.

    Wir könnten auch die Sektsteuer erhöhen, weil Reiche mehr Sekt trinken als Arme ...

  • Y
    yohak

    In der aktuellen Krise geht es darum, zu verhindern,

    dass die Wirtschaft in eine Deflationsspirale gerät.

    Deshalb muss der Staat jetzt Geld in Umlauf bringen.

    Den Leuten (und seien sie auch reich) Geld zwangsweise abzunehmen, ist daher völlig falsch.

    Schäfer-Gumbel demonstriert, dass er keine Ahnung

    von Wirtschaftspolitik hat. Das disqualifiziert ihn

    als Ministerpräsidentenkandidaten.

  • J
    Joshua

    Wieso muss man sich in Deutschland nur weil man reich ist gleich als Ausbeuter beschimpfen lassen? Ich z.B. habe eigenständig Software programmiert und damit gutes Geld gemacht. Wüsste nicht, wen ich ausgebeutet haben soll.

  • LK
    Lothar Kopp

    "Ihr werdet die Schwachen nicht stärken, wenn ihr die Starken schwächt" (Abraham Lincoln), heisst heute: Anstatt darüber nachzudenken, wie eine überzeugende Strategie aussehen könnte, die Finanz- und damit Steuerschwachen zu stärken, damit mehr Geld in die maroden Staatskassen fließt, ist man bei der SPD wieder mal schlicht dabei, den sogenannten Vermögenden, also den Finanz- und Steuerstarken, noch mehr abzunehmen. Immer noch ein wenig mehr aufbürden und draufsatteln, und dann auch noch pauschal von Verantwortungslosigkeit der Wohlhabenden faseln. Die finanzieren aber ohnehin schon in bemerkenswertem Ausmaß unseren Sozialstaat. Aber weiter Umverteilen ist halt einfacher als Nachdenken. Intelligenz hat ein anderes Gesicht. Die schlichte Wahrheit für Schäfer-Gümbel:

    Solche Zwangsabgaben helfen langfristig weder dem Einzelnen noch dem Staat.

  • DG
    David Großfuss

    Wieso leihen???

    Nur durch Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sind die doch an die Knete rangekommen.

    Alles an Privateigentum was über zwei Millionen Euro geht, ersatzlos zum Wohle der Allgemeinheit konfiszieren, denn die BRD ist eine soziale Marktwirtschaft, laut Grundgesetz!

  • M
    Martin

    Wenn man schon bei den Reichen Geld einsammelt, dann sollte man dies gleich mit einer Vermögenssteuer (Notopfer) verbinden: Einfach einen Negativzins von beispielsweise 5% p.a. anwenden.

     

    Das wäre auch erheblich einfacher als die klassische Vermögenssteuer. Man fordert nämlich - innerhalb einer Staffelung - pauschale Beträge ein, anstatt das exakte Vermögen festzustellen und relativ zu besteuern.

  • J
    jvz

    Golda11, Nordlicht: krasse Unterstellungen...

     

    08AMA: bei 2,5% Zinsen ist nicht von einer Anlage zu sprechen, da freut sich keiner von den Reichen, ich bin mir nicht mal sicher, ob 2,5% ausreichen, die Inflationsrate auszugleichen.

     

    Lilly: Das ist aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden:

    http://www.stern.de/politik/deutschland/:Steuerfahndung-Frankfurt-Eiskalt/649420.html

    schockierend, oder?

     

    Zardoz: Einige deiner Vorschläge sind recht brauchbar, aber nicht in der Form, wie du sie anbietest und die restlichen sind zu sehr an die DDR-Diktatur angelehnt.

     

    BMentzel: Das ist wirklich schwachsinn, dass die Wirtschaft zusammenbrechen würde, weil sich der Staat 2% des Vermögens leihen möchte. Abgesehen davon dient diese Anleihe auch Investitionen in die Wirtschaft und da die Enteignung zum Wohle des Volkes im Grundgesetz vorgesehen ist, müssten sich die Betroffenen auf diese Möglichkeit auch eigentlich einstellen...

     

    yohak: das gesetz dient genau dazu, auf konten brachliegendes geld in umlauf zu bringen, in der hinsicht beweist Schäfer-Gümbel, dass er sehr wohl eine Ahnung von Wirtschaft hat.

     

    Joshua: lies mal das Kapital.

     

    Lothar Kopp: Wenn mit Stärke Geld gemeint ist, so ist es wohl möglich, die Schwachen zu stärken, indem man die Starken schwächt. Weil das Geld nicht einfach verschwindet. Es ist auch kein Geld auf mysteriöse Weise verschwunden, wenn man feststellt, dass sowohl der Staat Geld verliert, als auch die Löhne sinken und die Ersparnisse des Mittelstandes sowie der Unterschicht schwinden. In der Buchhaltung gibt es zu jedem Minus ein Plus. Wohin ist das Geld gegangen? Hm? -

    Und niemand von denen würde unseren Sozialstaat finanzieren, wenn er es nicht müsste. Wir können nicht darauf warten, dass die, bei denen das Geld im Kreislauf hängen geblieben ist, freiwillig etwas davon ausgeben, weil der Sozialstaat tatsächlich finanziert werden muss. Im Moment wird er nicht finanziert, er wird abgebaut, und dem Staat reicht das Geld nicht einmal, um den übriggebliebenen Rest davon zu finanzieren.

     

    David Großfuss: Ich glaube, im Grundgesetz ist unser Wirtschaftssystem noch nicht einmal verankert. Das Wirtschafssystem ergibt sich aus den Grundrechten jedes einzelnen. Und wenn das Wirtschafssystem die Grundrechte und die Verfassung nicht mehr garantieren kann, kann es umgestaltet werden.

  • CC
    Carlo Carlone

    Oh Göttin, was für'n Quätsch!

    Das ist so'n peinliches Getue, das die Leute dem Herrn Roland Koch in die Arme treibt. Und den wirklich Reichen (die über 750 TOIRO doch nur lachen) geht das eh am Arsch vorbei!

    Da fällt dem Herrn TSG hoffentlich demnächst noch was besseres ein.

     

    Mit freundlichen Diebels,

    CC

  • G
    Golda11

    TSG in bester Gesellschaft...

     

    "Mit dem berühmten, mehrfach geäußerten Satz Görings, "der Jude wird auf die Rente gesetzt", ...

     

    Tatsächlich ging es darum, die knapp acht Milliarden Reichsmark, über die die deutschen Juden damals verfügten, für das Reich als Zwangsanleihe ("Rentenpapiere") nutzbar zu machen."

  • N
    Nordlicht

    Das ganze gab es im 18. Jahrhundert in Preussen schon mal in abgewandelter Form - Damals mussten reiche Juden fuer den Erwerb oder das Vererben(!) von Schutzbriefen oder Grundbesitz die Ausschussware der staatlichen Porzellanmanufaktur kaufen. Manchmal fragt man sich wirklich, ob die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften die Einschlaege noch hoeren...

  • 0
    08AMA

    Das ist doch bloß wieder ein kapitalistischer Wolf im Sozialpelz. Wo könnte solider angelegt werden als auf den Schultern der Steuerzahler. Man würde diesen "Reichen" einen Gefallen erweisen und die wütende Proletenschaft ist wieder befriedet.

  • F
    Frank

    Völliger Schwachsinn, allein das Eintreiben dieser Abgabe ist teurer als die Einnahmen:

     

    Der Staat kann sich nach Belieben für 3% verschulden, TSG möchte 2,5% zahlen. Der Staat spart also lumpige 0,5%. Ein Beispiel: Wer Immobilien für 1 Mio. € hat, sollte 2% also 20 TEU zwangsverleihen. Diese bringen dem Staat jährlich ein halbes Prozent, also lächerliche 100 €. Allein die Begutachtung der Immobilie kostet min. 1.000 Euro zzgl. Steuerberater, Finanzbeamte, Richter, falls Einspruch erhoben wird etc. Unternehmen zu bewerten (die nicht an der Börse notiert sind, also fast alle) ist noch viel aufwändiger, teurer und man kann über das Ergebnis immer sehr gut streiten. Wie bei der Immobilie gilt hier erst recht: 2 Gutachter, 3 Meinungen.

  • L
    Lilly

    Keine Panik!

     

    Dass Millionäre durch einen kleinen Beitrag arm würden oder Firmen alles verkaufen müssten. In Deutschland lagern immer noch Billionen nutzlos auf den Konten. Was ist eigentlich aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden? Man hört gar nichts mehr...

  • IN
    Ihr Name: Zardoz

    @Grossfuss und Martin

    Höre ich da etwa den Neid der Besitzlosen?

    Warum fordert ihr nicht gleich

    1. Erhöhung der Erbschaftssteuer auf 100%, alles Vermögen, das jemand in seinem Leben schafft, verfällt der Regierung, die es sicherlich sorglich an Leute (wie Euch) verteilt...

    2. Mehr als 25.000 Euro Jahreseinkommen soll niemand haben, alles was darüber hinausgeht bekommt der Staat (der es dann Losergerecht aufteilt)

    3. Alle Firmen werden verstaatlicht, unter der Beamtenschaft finden sich sicherlich viele, die das Zeug dazu haben (Staats)konzerne im internationalen Wettbewerb adäquat zu positionieren.

    4. wer eine Wohnung zum Vermieten hat, darf maximal 500€ dafür verlangen. egal in welcher Lage. denn auch solche wie ihr wollen sicherlich billig in einer grossen Villa wohnen.

    5. Nicht vergessen: Es gibt wieder das Einheitsauto mit 28 PS und Zweitaktmotor. Nur Parteibonzen dürfen was grösseres fahren. Alle Fahrzeuge die diesem Standard nicht entsprechen werden in den Osten zwangsverkauft.

     

    Schlagt das doch TSG vor. Vielleicht füllt er euch in seinen Think-Tank...

  • B
    BMentzel

    Im Gegensatz zu Dagobert Duck horten "wohlhabende" mittelständische Unternehmer ihr Vermögen nicht als Bares im Geldspeicher, sondern finanzieren damit Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen. Zur Finanzierung der Zwangsanleihe müssten die Unternehmer Teile dieses produktiven Eigentums verkaufen oder bei ihrer Hausbank einen Kredit in entsprechender Höhe aufnehmen. Die darauf folgende Welle von Firmenpleiten und Entlassungen ist aber nur halb so wild. Arbeitslosengeld kann der Staat schließlich mit vollen Händen verteilen - der Zwangsanleihe sei Dank.

  • TA
    Thomas Albrecht

    So ne Schnapsidee! Als wären Steuern und Abgaben bei uns nicht kompliziert genug und jetzt noch ne Abgabe.

    Wir könnten auch die Sektsteuer erhöhen, weil Reiche mehr Sekt trinken als Arme ...

  • Y
    yohak

    In der aktuellen Krise geht es darum, zu verhindern,

    dass die Wirtschaft in eine Deflationsspirale gerät.

    Deshalb muss der Staat jetzt Geld in Umlauf bringen.

    Den Leuten (und seien sie auch reich) Geld zwangsweise abzunehmen, ist daher völlig falsch.

    Schäfer-Gumbel demonstriert, dass er keine Ahnung

    von Wirtschaftspolitik hat. Das disqualifiziert ihn

    als Ministerpräsidentenkandidaten.

  • J
    Joshua

    Wieso muss man sich in Deutschland nur weil man reich ist gleich als Ausbeuter beschimpfen lassen? Ich z.B. habe eigenständig Software programmiert und damit gutes Geld gemacht. Wüsste nicht, wen ich ausgebeutet haben soll.

  • LK
    Lothar Kopp

    "Ihr werdet die Schwachen nicht stärken, wenn ihr die Starken schwächt" (Abraham Lincoln), heisst heute: Anstatt darüber nachzudenken, wie eine überzeugende Strategie aussehen könnte, die Finanz- und damit Steuerschwachen zu stärken, damit mehr Geld in die maroden Staatskassen fließt, ist man bei der SPD wieder mal schlicht dabei, den sogenannten Vermögenden, also den Finanz- und Steuerstarken, noch mehr abzunehmen. Immer noch ein wenig mehr aufbürden und draufsatteln, und dann auch noch pauschal von Verantwortungslosigkeit der Wohlhabenden faseln. Die finanzieren aber ohnehin schon in bemerkenswertem Ausmaß unseren Sozialstaat. Aber weiter Umverteilen ist halt einfacher als Nachdenken. Intelligenz hat ein anderes Gesicht. Die schlichte Wahrheit für Schäfer-Gümbel:

    Solche Zwangsabgaben helfen langfristig weder dem Einzelnen noch dem Staat.

  • DG
    David Großfuss

    Wieso leihen???

    Nur durch Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sind die doch an die Knete rangekommen.

    Alles an Privateigentum was über zwei Millionen Euro geht, ersatzlos zum Wohle der Allgemeinheit konfiszieren, denn die BRD ist eine soziale Marktwirtschaft, laut Grundgesetz!

  • M
    Martin

    Wenn man schon bei den Reichen Geld einsammelt, dann sollte man dies gleich mit einer Vermögenssteuer (Notopfer) verbinden: Einfach einen Negativzins von beispielsweise 5% p.a. anwenden.

     

    Das wäre auch erheblich einfacher als die klassische Vermögenssteuer. Man fordert nämlich - innerhalb einer Staffelung - pauschale Beträge ein, anstatt das exakte Vermögen festzustellen und relativ zu besteuern.

  • J
    jvz

    Golda11, Nordlicht: krasse Unterstellungen...

     

    08AMA: bei 2,5% Zinsen ist nicht von einer Anlage zu sprechen, da freut sich keiner von den Reichen, ich bin mir nicht mal sicher, ob 2,5% ausreichen, die Inflationsrate auszugleichen.

     

    Lilly: Das ist aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden:

    http://www.stern.de/politik/deutschland/:Steuerfahndung-Frankfurt-Eiskalt/649420.html

    schockierend, oder?

     

    Zardoz: Einige deiner Vorschläge sind recht brauchbar, aber nicht in der Form, wie du sie anbietest und die restlichen sind zu sehr an die DDR-Diktatur angelehnt.

     

    BMentzel: Das ist wirklich schwachsinn, dass die Wirtschaft zusammenbrechen würde, weil sich der Staat 2% des Vermögens leihen möchte. Abgesehen davon dient diese Anleihe auch Investitionen in die Wirtschaft und da die Enteignung zum Wohle des Volkes im Grundgesetz vorgesehen ist, müssten sich die Betroffenen auf diese Möglichkeit auch eigentlich einstellen...

     

    yohak: das gesetz dient genau dazu, auf konten brachliegendes geld in umlauf zu bringen, in der hinsicht beweist Schäfer-Gümbel, dass er sehr wohl eine Ahnung von Wirtschaft hat.

     

    Joshua: lies mal das Kapital.

     

    Lothar Kopp: Wenn mit Stärke Geld gemeint ist, so ist es wohl möglich, die Schwachen zu stärken, indem man die Starken schwächt. Weil das Geld nicht einfach verschwindet. Es ist auch kein Geld auf mysteriöse Weise verschwunden, wenn man feststellt, dass sowohl der Staat Geld verliert, als auch die Löhne sinken und die Ersparnisse des Mittelstandes sowie der Unterschicht schwinden. In der Buchhaltung gibt es zu jedem Minus ein Plus. Wohin ist das Geld gegangen? Hm? -

    Und niemand von denen würde unseren Sozialstaat finanzieren, wenn er es nicht müsste. Wir können nicht darauf warten, dass die, bei denen das Geld im Kreislauf hängen geblieben ist, freiwillig etwas davon ausgeben, weil der Sozialstaat tatsächlich finanziert werden muss. Im Moment wird er nicht finanziert, er wird abgebaut, und dem Staat reicht das Geld nicht einmal, um den übriggebliebenen Rest davon zu finanzieren.

     

    David Großfuss: Ich glaube, im Grundgesetz ist unser Wirtschaftssystem noch nicht einmal verankert. Das Wirtschafssystem ergibt sich aus den Grundrechten jedes einzelnen. Und wenn das Wirtschafssystem die Grundrechte und die Verfassung nicht mehr garantieren kann, kann es umgestaltet werden.

  • CC
    Carlo Carlone

    Oh Göttin, was für'n Quätsch!

    Das ist so'n peinliches Getue, das die Leute dem Herrn Roland Koch in die Arme treibt. Und den wirklich Reichen (die über 750 TOIRO doch nur lachen) geht das eh am Arsch vorbei!

    Da fällt dem Herrn TSG hoffentlich demnächst noch was besseres ein.

     

    Mit freundlichen Diebels,

    CC

  • G
    Golda11

    TSG in bester Gesellschaft...

     

    "Mit dem berühmten, mehrfach geäußerten Satz Görings, "der Jude wird auf die Rente gesetzt", ...

     

    Tatsächlich ging es darum, die knapp acht Milliarden Reichsmark, über die die deutschen Juden damals verfügten, für das Reich als Zwangsanleihe ("Rentenpapiere") nutzbar zu machen."

  • N
    Nordlicht

    Das ganze gab es im 18. Jahrhundert in Preussen schon mal in abgewandelter Form - Damals mussten reiche Juden fuer den Erwerb oder das Vererben(!) von Schutzbriefen oder Grundbesitz die Ausschussware der staatlichen Porzellanmanufaktur kaufen. Manchmal fragt man sich wirklich, ob die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften die Einschlaege noch hoeren...

  • 0
    08AMA

    Das ist doch bloß wieder ein kapitalistischer Wolf im Sozialpelz. Wo könnte solider angelegt werden als auf den Schultern der Steuerzahler. Man würde diesen "Reichen" einen Gefallen erweisen und die wütende Proletenschaft ist wieder befriedet.

  • F
    Frank

    Völliger Schwachsinn, allein das Eintreiben dieser Abgabe ist teurer als die Einnahmen:

     

    Der Staat kann sich nach Belieben für 3% verschulden, TSG möchte 2,5% zahlen. Der Staat spart also lumpige 0,5%. Ein Beispiel: Wer Immobilien für 1 Mio. € hat, sollte 2% also 20 TEU zwangsverleihen. Diese bringen dem Staat jährlich ein halbes Prozent, also lächerliche 100 €. Allein die Begutachtung der Immobilie kostet min. 1.000 Euro zzgl. Steuerberater, Finanzbeamte, Richter, falls Einspruch erhoben wird etc. Unternehmen zu bewerten (die nicht an der Börse notiert sind, also fast alle) ist noch viel aufwändiger, teurer und man kann über das Ergebnis immer sehr gut streiten. Wie bei der Immobilie gilt hier erst recht: 2 Gutachter, 3 Meinungen.

  • L
    Lilly

    Keine Panik!

     

    Dass Millionäre durch einen kleinen Beitrag arm würden oder Firmen alles verkaufen müssten. In Deutschland lagern immer noch Billionen nutzlos auf den Konten. Was ist eigentlich aus der Steuerhinterziehung in Liechtenstein geworden? Man hört gar nichts mehr...

  • IN
    Ihr Name: Zardoz

    @Grossfuss und Martin

    Höre ich da etwa den Neid der Besitzlosen?

    Warum fordert ihr nicht gleich

    1. Erhöhung der Erbschaftssteuer auf 100%, alles Vermögen, das jemand in seinem Leben schafft, verfällt der Regierung, die es sicherlich sorglich an Leute (wie Euch) verteilt...

    2. Mehr als 25.000 Euro Jahreseinkommen soll niemand haben, alles was darüber hinausgeht bekommt der Staat (der es dann Losergerecht aufteilt)

    3. Alle Firmen werden verstaatlicht, unter der Beamtenschaft finden sich sicherlich viele, die das Zeug dazu haben (Staats)konzerne im internationalen Wettbewerb adäquat zu positionieren.

    4. wer eine Wohnung zum Vermieten hat, darf maximal 500€ dafür verlangen. egal in welcher Lage. denn auch solche wie ihr wollen sicherlich billig in einer grossen Villa wohnen.

    5. Nicht vergessen: Es gibt wieder das Einheitsauto mit 28 PS und Zweitaktmotor. Nur Parteibonzen dürfen was grösseres fahren. Alle Fahrzeuge die diesem Standard nicht entsprechen werden in den Osten zwangsverkauft.

     

    Schlagt das doch TSG vor. Vielleicht füllt er euch in seinen Think-Tank...

  • B
    BMentzel

    Im Gegensatz zu Dagobert Duck horten "wohlhabende" mittelständische Unternehmer ihr Vermögen nicht als Bares im Geldspeicher, sondern finanzieren damit Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen. Zur Finanzierung der Zwangsanleihe müssten die Unternehmer Teile dieses produktiven Eigentums verkaufen oder bei ihrer Hausbank einen Kredit in entsprechender Höhe aufnehmen. Die darauf folgende Welle von Firmenpleiten und Entlassungen ist aber nur halb so wild. Arbeitslosengeld kann der Staat schließlich mit vollen Händen verteilen - der Zwangsanleihe sei Dank.

  • TA
    Thomas Albrecht

    So ne Schnapsidee! Als wären Steuern und Abgaben bei uns nicht kompliziert genug und jetzt noch ne Abgabe.

    Wir könnten auch die Sektsteuer erhöhen, weil Reiche mehr Sekt trinken als Arme ...

  • Y
    yohak

    In der aktuellen Krise geht es darum, zu verhindern,

    dass die Wirtschaft in eine Deflationsspirale gerät.

    Deshalb muss der Staat jetzt Geld in Umlauf bringen.

    Den Leuten (und seien sie auch reich) Geld zwangsweise abzunehmen, ist daher völlig falsch.

    Schäfer-Gumbel demonstriert, dass er keine Ahnung

    von Wirtschaftspolitik hat. Das disqualifiziert ihn

    als Ministerpräsidentenkandidaten.

  • J
    Joshua

    Wieso muss man sich in Deutschland nur weil man reich ist gleich als Ausbeuter beschimpfen lassen? Ich z.B. habe eigenständig Software programmiert und damit gutes Geld gemacht. Wüsste nicht, wen ich ausgebeutet haben soll.

  • LK
    Lothar Kopp

    "Ihr werdet die Schwachen nicht stärken, wenn ihr die Starken schwächt" (Abraham Lincoln), heisst heute: Anstatt darüber nachzudenken, wie eine überzeugende Strategie aussehen könnte, die Finanz- und damit Steuerschwachen zu stärken, damit mehr Geld in die maroden Staatskassen fließt, ist man bei der SPD wieder mal schlicht dabei, den sogenannten Vermögenden, also den Finanz- und Steuerstarken, noch mehr abzunehmen. Immer noch ein wenig mehr aufbürden und draufsatteln, und dann auch noch pauschal von Verantwortungslosigkeit der Wohlhabenden faseln. Die finanzieren aber ohnehin schon in bemerkenswertem Ausmaß unseren Sozialstaat. Aber weiter Umverteilen ist halt einfacher als Nachdenken. Intelligenz hat ein anderes Gesicht. Die schlichte Wahrheit für Schäfer-Gümbel:

    Solche Zwangsabgaben helfen langfristig weder dem Einzelnen noch dem Staat.

  • DG
    David Großfuss

    Wieso leihen???

    Nur durch Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sind die doch an die Knete rangekommen.

    Alles an Privateigentum was über zwei Millionen Euro geht, ersatzlos zum Wohle der Allgemeinheit konfiszieren, denn die BRD ist eine soziale Marktwirtschaft, laut Grundgesetz!

  • M
    Martin

    Wenn man schon bei den Reichen Geld einsammelt, dann sollte man dies gleich mit einer Vermögenssteuer (Notopfer) verbinden: Einfach einen Negativzins von beispielsweise 5% p.a. anwenden.

     

    Das wäre auch erheblich einfacher als die klassische Vermögenssteuer. Man fordert nämlich - innerhalb einer Staffelung - pauschale Beträge ein, anstatt das exakte Vermögen festzustellen und relativ zu besteuern.