Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Proteste auf Lesbos

EU-Parlamentspräsident Schulz besucht mit Alexis Tsipras die griechische Insel Lesbos. Er will sich ein Bild von der Lage der vielen tausend Flüchtlinge machen.

Aktivisten demonstrieren mit Rettungswesten und Plakaten

Fordern die Öffnung der Landesgrenze zwischen Griechenland und der Türkei am Fluss Evros: Demonstranten auf Lesbos. Foto: reuters

ATHEN dpa | Der Präsident des Europaparlamentes, Martin Schulz, und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras haben sich am Mittwoch ein Bild von der dramatischen Lage der Flüchtlinge auf der Insel Lesbos gemacht. Unmittelbar nach ihrer Ankunft traf ein Boot voller Flüchtlinge aus der Türkei an einem Strand vor dem Hauptort Mytilini ein. Schulz und Tsipras hätten das genau beobachten können, berichteten Augenzeugen.

Aus Protest gegen das Flüchtlingsdrama in der Ägäis mit Hunderten Toten hatten Demonstranten das Rathaus von Mytilini besetzt. „Die Ägäis ist voll mit Leichen von Flüchtlingen“, hieß es auf einem vom Balkon des Rathauses gehängten Transparent, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur sagten. Die griechische Presse zeigte Bilder von der Besetzung.

Schulz und Tsipras besuchten anschließend das Registrierzentrum der Insel. Dort hatten sich Dutzende Demonstranten versammelt, die die Öffnung der Landesgrenze zwischen Griechenland und der Türkei am Fluss Evros (türkisch: Meriç) forderten, damit die Flüchtlinge nicht in den Meeresengen zwischen der Türkei und den griechischen Inseln ums Leben kommen.

Die Stimmung auf der Insel ist seit Anfang der Woche zusätzlich wegen eines Streiks der Seeleute äußerst angespannt. Weil keine Fähren fahren, sitzen geschätzt 15.000 Flüchtlinge im Hafen fest. Es kommt nach Augenzeugenberichten immer wieder zu Protesten. Die Migranten skandieren „Athen, Athen!“ und wollen sofort zum Festland gebracht werden.

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