Flüchtlinge vor Libyen: Knapp tausend Menschen gerettet
Erneut retten NGOs, die libysche Küstenwache und Frontex in Seenot geratene Flüchtlinge im Mittelmeer. Sie waren in Schlauch- und Holzbooten unterwegs.
ROM afp | Vor der Küste Libyens sind am Donnerstag knapp tausend Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Die Flüchtlinge hätten sich an Bord von vier Schlauch- sowie zwei Holzbooten befunden, teilte die italienische Küstenwache mit, welche die Rettungsmaßnahmen koordinierte. An dem Einsatz waren demnach auch ein norwegisches Schiff im Rahmen der EU-Grenzschutzmission Frontex sowie zwei Schiffe von Hilfsorganisationen beteiligt.
Einen weiteren Notruf erhielt die italienische Küstenwache zudem von einem in Griechenland abgelegten Segelboot mit 85 Flüchtlingen an Bord, das auf dem Weg nach Italien war. Da sich das Schiff noch in griechischen Gewässern befand, wurden die Flüchtlinge zurück auf das griechische Festland gebracht.
Nach Angaben der italienischen Küstenwache ist die Zahl der aus Libyen ablegenden Flüchtlingsboote nach wie vor hoch. Vor dem Einsatz vom Donnerstag nahm Italien seit Jahresbeginn bereits mehr als 13.400 Bootsflüchtlinge auf. Das ist ein Anstieg um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und um 70 Prozent im Vergleich zu 2015.
Überdies kamen nach UN-Angaben im Januar und Februar mehr als 440 Menschen bei der im Winter besonders gefährlichen Überfahrt ums Leben oder gelten als vermisst.
Leser*innenkommentare
82278 (Profil gelöscht)
Gast
Wichtig für die Verhinderung weiterer Todesfälle auf dem Mittelmeer wäre es, für einige Wochen Flüchtlinge konsequent zurückzuschicken. Das würde sich schnell herumsptechen (Social Media) und das Geschäft der Schlepper-Mafia würde zusammenbrechen. Zu solch durchdachtem Humanismus kann sich die die EU leider nicht durchringen.
36855 (Profil gelöscht)
Gast
Was erhoffen sich diese Menschen hier?
Der Traum vom besseren Leben mit Arbeit, Haus, Wohnung etc. geht nicht in Erfüllung und dann kommt der Frust.
Wie das endet ist zu sehen, auch im liberalen Schweden.
Sie besitzen doch alle Handys, die Menschen, die zu uns kommen. Informieren sie sich nicht über die Lage derer, die hier sind?