Flüchtlinge im Mittelmeer: Italien rettet rund 6.500 Menschen
Vor der libyschen Küste bringt die italienische Marine Tausende Menschen in Sicherheit. Griechenland vermeldet neue Rekordzahlen von Ankömmlingen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind in diesem Jahr schon rund 105.000 Menschen mit dem Boot nach Italien geflüchtet, viele von ihnen brachen in Libyen auf. Mehr als 2700 Migranten kamen bei der Überfahrt in zumeist überfüllten Booten ums Leben.
Hilfsorganisationen zufolge ist der Seeweg zwischen Libyen und Italien inzwischen zur wichtigsten Route für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden. Wegen der günstigen Wetterlage dürften in dieser Woche noch viele Migranten die gefährliche Überfahrt wagen.
In Griechenland ist die Zahl von illegal einreisenden Migranten aus der Türkei sprunghaft angestiegen. In den vergangenen 24 Stunden hätten 462 Menschen von der türkischen Küste auf griechische Ägäis-Inseln übergesetzt, teilte der Stab für die Flüchtlingskrise am Dienstag in Athen mit.
Das ist die größte Zahl von Flüchtlingen und anderen Migranten, die seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingsabkommens mit der Türkei Anfang April an einem Tag registriert worden ist. In den vergangenen sieben Tagen zuvor waren es durchschnittlich 74 Menschen.
„Wir beobachten das Phänomen und stehen in engem Kontakt mit den türkischen Behörden“, hieß es aus Kreisen des Stabes. „Hoffentlich hängt das mit dem guten Wetter zusammen und es ist kein Zeichen seitens der Türkei“, sagte ein Offizier der Küstenwache.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid