Feuerpause in Bergkarabach vereinbart: Armenier in Bergkarabach kapitulieren
Nach dem Angriff Aserbaidschans auf das armenisch besiedelte Bergkarabach gilt nun eine Waffenruhe. Die Armenier haben zugestimmt, ihre Waffen abzugeben.

Explosionen hatten am Mittwochmorgen in der armenischen bevölkerten Region, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, im Abstand weniger Minuten das Gebiet um die Regionalhauptstadt Stepanakert erschüttert. Tags zuvor hatten aserbaidschanische Streitkräfte armenische Positionen mit schwerer Artillerie angegriffen. Die lokalen Behörden sprachen von Dutzenden Toten.
Aserbaidschan bezeichnet seine Angriffe als „Anti-Terror-Einsatz“, und hatte angekündigt, er werde der weitergehen, bis „illegale armenische Militärformationen“ kapitulierten und die separatistische Regierung von Bergkarabach sich auflöse. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium erklärte, man beschränke sich auf militärische Ziele. In Stepanakert waren in den Straßen jedoch erhebliche Schäden zu beobachten, etwa zerstörte Schaufensterscheiben und durchlöcherte Fahrzeuge.
Kurz vor Beginn der Kämpfe hatten das aserbaidschanische Innenministerium, der Geheimdienst und die Staatsanwaltschaft erklärt, zwei Mitarbeiter der Straßenverwaltung seien vor Morgengrauen mit ihrem Auto auf eine Mine gefahren und durch die Explosion getötet worden. Vier zu Hilfe eilende Soldaten seien von einer weiteren Mine getötet worden.
Das armenische Außenministerium dementierte, dass eigene Truppen oder Waffen des Landes in Bergkarabach stationiert seien. Gerüchte über Sabotage und das Legen von Landminen seien „eine Lüge und fingiert“. Regierungschef Nikol Paschinjan sagte, Aserbaidschans Hauptziel sei es, sein Land in die Kämpfe hineinzuziehen.
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