Feuergefecht in Ägypten: Dutzende tote Polizisten
Dschihadisten geben an, sie hätten Polizisten in einen Hinterhalt gelockt. Immer wieder kommt es in Ägypten zu Angriffen auf Sicherheitskräfte.
Das Innenministerium in Kairo berichtete lediglich von 16 getöteten Sicherheitskräften, 13 Polizisten seien verletzt worden. Demnach kamen zudem 15 Terroristen ums Leben oder wurden verletzt.
Nach Angaben des Innenministeriums waren die Polizisten am Freitag angegriffen worden, als sie ein Versteck der Extremisten stürmen wollten. Diese hätten schwere Waffen benutzt. Lokalen Medien zufolge kam es zu dem Feuergefecht in der Baharia-Oase rund 300 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kairo. Die umliegenden Gebiete würden weiter durchkämmt, erklärte das Innenministerium.
Das Bundesaußenministerium verurteilte den „hinterhältigen Angriff“ auf Sicherheitskräfte „in aller Schärfe“. Deutschland stehe im Kampf gegen den Terror an der Seite Ägyptens, sagte ein Sprecher in Berlin.
Bekenntnis der Hasm-Bewegung
Die ägyptische Nachrichtenseite „Al-Masry al-Youm“ meldete, die Razzia habe sich gegen die Terrorgruppe Hasm-Bewegung gerichtet. Diese hatte sich in der Vergangenheit mehrfach zu Anschlägen in Ägypten bekannt. Die ägyptische Regierung bezeichnet sie als den bewaffneten Arm der in Ägypten als Terrororganisation eingestuften islamistischen Muslimbrüder.
Im Internet kursierte eine Stellungnahme der Hasm-Bewegung, in der sie sich zu dem Angriff bekannte. Die Extremisten erklärten, sie hätten 56 Polizisten in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht überprüfen. Einen derart schweren Angriff hatte die Hasm-Bewegung bisher nicht verübt.
Seit dem Sturz des frei gewählten islamistischen Präsident Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013 kommt es in Ägypten regelmäßig zu Angriffen auf Sicherheitskräfte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!