piwik no script img

Feuer in Unterkunft für GeflüchteteWohl keine Brandstiftung in Apolda

In der Nacht auf Sonntag brannte ein Geflüchtetenheim im thüringischen Apolda ab, ein Kind starb. Die Polizei geht von einem technischen Defekt als Ursache aus.

Spuren an der Fassade in Apolda, Thüringen Foto: Michael Reichel/dpa

Apolda dpa/taz | Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda mit einem Todesopfer geht die Polizei bislang von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Die Ermittler fanden nach Abschluss ihrer Untersuchungen am Brandort östlich von Erfurt weiter keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder Fremdverschulden, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Allerdings müsse noch das abschließende Ergebnis des Gutachtens abgewartet werden.

Das Todesopfer ist an einer Rauchgasvergiftung gestorben. Das ist das vorläufige Ergebnis der Rechtsmedizin nach der Obduktion des Leichnams, wie die Polizei ebenfalls am Dienstag mitteilte. Zur Identität des Leichnams könne aufgrund noch ausstehender Untersuchungen sowie Abgleichungen noch keine valide Antwort gegeben werden, hieß es in einer Mitteilung. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass es sich bei dem Opfer um einen seit dem Brand vermissten neun Jahre alten Jungen aus der Ukraine handelt.

Nach Abschluss der Ermittlungen an dem Brandort östlich von Erfurt gab die Polizei am Dienstag das Unterkunftsgelände wieder frei. „Es ist geplant, dass die derzeit dezentral in Hermsdorf notuntergebrachten Bewohner so schnell wie verantwortbar wieder nach Apolda gebracht werden“, sagte die Landrätin des Weimarer Lands, Christiane Schmidt-Rose (CDU).

Für die Betroffenen, die in dem nach dem Brand nun unbewohnbaren Teil der Gemeinschaftsunterkunft lebten, sucht der Landkreis zusammen mit der Stadt Apolda aktuell Unterkunftsmöglichkeiten. Das Feuer brach laut Polizei am frühen Sonntagmorgen im Wohnbereich der Unterkunft aus. Mindestens elf Menschen wurden verletzt, eine tote Person wurde gefunden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!