Festival-Fashiontrend in Australien: Einer wie der andere
In der aktuellen australischen Festivalsaison zeichnet sich ein Fashiontrend ab. Viele Männer tragen das gleiche Shirt – ein Zufall?
Während wir Deutschen im nasskalten Winter frieren, feiern die Australier am anderen Ende der Welt den Sommer im Einheits-Outfit. Am ersten Januarwochenende kamen Feierwütige auf dem Fomo-Festival in Adelaide zusammen, viele von ihnen trugen zufälligerweise das gleiche Hemd. Ein Instagram-Nutzer fotografierte das und fragte, was hier los sei. Die Bilder gingen um die Welt.Seitdem werden auf Festivals im ganzen Land Menschen gesichtet, die das gleiche gelbe Hemd tragen.
Das gelbe Hemd kommt von der Modemarke Cotton On. Es heißt ganz einfach „Festival Shirt“, ist weit geschnitten, hat einen lockeren Kragen und eine Brusttasche. Der Besondere: die senkrechten Streifen. Es sieht ein bisschen so aus, als wäre das Oberteil aus dem Kleiderschrank der Siebziger hervorgeholt worden. Tatsächlich aber ist es neu.
Für 29,99 Australische Dollar (18,90 Euro) kann man es online erwerben. Es gibt diese ordinär gestreifte Variante in sieben wunderbaren Farben. Besonders beliebt ist aber eben das gelbe Hemd mit dünnen Streifen in Schwarz, Rot und Weiß. Das Muster selbst erinnert ein wenig an die Hemden von IKEA-Mitarbeiter*innen. Retro-Gelb trifft Arbeiter-Streifen.
Auf Instagram posten Männer Gruppenfotos mit anderen männlichen Festival-Besuchern, die ebenfalls gelb gestreift sind.Zu dem bizarren Phänomen gehört aber auch, dass es niemand versteht. Wieso jetzt alle im Angestellten-Look feiern wollen? Keine Ahnung. In Deutschland werden wir diesen Trend sowieso nicht mitmachen können. Denn der Onlineshop Cotton On verschickt seine Klamotten nur innerhalb Australiens.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Die Wahrheit
Der erste Schnee
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen