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Feministinnen und RechteUngebrochene Selbstidealisierung

Beispiel Minarettverbot: Wie kommt es, dass Feministinnen mit den Rechten koalieren? Eine Kritik des kolonialen Feminismus.

Das Minarettverbot brachte Schweizer Feministinnen und die rechtspopulistische Schweizer Volkspartei zusammen. Bild: dpa

Immer häufiger machen Feministinnen mit Rechten gemeinsame Sache. So kämpfte Julia Onken, eine der bekanntesten Feministinnen der Schweiz, gemeinsam mit der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei erfolgreich für das Minarettverbot. Alice Schwarzer zeigt viel Verständnis dafür, drückt sich in dieser Abstimmung doch ihrer Meinung nach das ganze Unbehagen an einem emanzipations- und demokratiefeindlichen Islam aus. Ebenso war sie voll des Lobes für Ayaan Hirsi Ali, die niederländische Feministin aus Somalia, die, kaum dass sie ihre antiislamischen Positionen öffentlich gemacht hatte, von der rechtsliberalen Partei VVD (Volkspartij voor Vrijheid en Democratie) zur Kandidatur aufgefordert wurde und diese mehrere Jahre als Abgeordnete im niederländischen Parlament vertrat. Feministinnen müssten inzwischen auch mit den Rechten koalieren, so argumentierte kürzlich die Publizistin Halina Bendkowski in einer Radiodiskussion im rbb, da die Linken sich aus Angst vor den Muslimen nicht mehr trauten, sich für die Gleichberechtigung der Frauen einzusetzen.

Früher gab es eine eher selbstverständliche Affinität zwischen Linken und Feministinnen, auch wenn diese oft genug den männlichen Chauvinismus in der Linken anzuklagen hatten. Dennoch schien der Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit sie miteinander zu verbinden. Selbst als der Begriff "links" zunehmend problematisch wurde, war man sich doch zumindest darin einig, was man nicht sein wollte, nämlich rechts.

Allerdings gab es auch schon früher chauvinistische Tendenzen innerhalb der Frauenbewegung, indem andere Gruppierungen mithilfe des Patriarchatsvorwurfs diskreditiert wurden. In den 1970er-Jahren richtet er sich vor allem gegen die Juden. Ihnen wurde vorgeworfen, einem archaisch verwurzelten Patriarchat verhaftet zu sein, und unter anderem auch, den sexuellen Missbrauch von Kindern zu legitimieren ("Das bestgehütete Geheimnis"). Dass Jüdinnen Feministinnen sein konnten, war unvorstellbar. Dem gegenüber war, wie Franz Alt in seinem damaligen Bestseller titelte, "Jesus, der neue Mann".

Kaum zwei Jahrzehnte später waren es die Ostfrauen, so wussten westdeutsche Feministinnen angesichts des Vereinigung zu klagen, die die Frauenbewegung um zwanzig Jahre zurückwarfen, weil sie noch nie für ihre Rechte gekämpft und noch nie etwas von sexistischer Gewalt oder von einem geschlechtersensiblen Sprachgebrauch gehört hätten. Spätestens seitdem die erste Bundeskanzlerin eine ostdeutsche Frau ist, ist auch diese Klage verstummt.

Nun sind es die Muslime, die den Prototyp des Unterdrückers zu geben haben. Das wird jedoch wohl kaum eine Episode bleiben, können sich diese Feministinnen doch auf einen breiten Konsens in der Gesellschaft und auf mächtige Stimmen aus den unterschiedlichsten politischen Lagern, national wie international, stützen. So werden allenthalben der Mut und das Engagement von Necla Kelek und Seyran Ates gelobt, die sich unerschrocken über Tabus hinwegsetzten und für die unterdrückten Musliminnen kämpften.

Ja, es ist eine gute Sache, sich für die Rechte der Frauen einzusetzen. Das Problem beginnt dann, wenn die Unterdrückung von Frauen untrennbar mit einer bestimmten Kultur, wahlweise auch einer bestimmten Religion oder Tradition verknüpft wird. Patriarchat und Kultur beziehungsweise Religion oder Tradition sind dann nicht mehr jeweils eigenständige Größen, die in Wechselwirkung miteinander treten, sondern miteinander verschmelzen, sodass man schließlich die ganze Kultur beziehungsweise Religion infrage stellen muss, will man sich für Frauenrechte einsetzen. Nach dieser Logik müsste man auch unverzüglich das Christentum abschaffen. Das Problem jedoch wäre dann, dass im Zweifel nur noch der Säkularismus übrig bliebe, der jedoch genauso patriarchal ist, hat er doch mit der Biologisierung der Geschlechterunterschiede die Grundlage für tief greifende Formen der Frauenunterdrückung gelegt.

Die Verschmelzung von unterschiedlichsten Einflussgrößen erlaubt es nun, alle möglichen Probleme auf eine Ursache zurückzuführen: Ob es um Gewalt gegen Frauen geht, um die Kriminalität von Jugendlichen, um politische Radikalisierung oder überhaupt um die Einstellung zu Erziehung und Bildung, um Arbeitsmotivation und das gesamte Freizeitverhalten, alles wird, glaubt man Autorinnen wie Kelek oder Ates, durch "die" Kultur bestimmt. Ebenso schweifen sie mit ihren Gedanken frei durch die ganze Welt und greifen all die Grausamkeiten auf, über die gerade aktuell berichtet wird, um sie als Anzeichen des drohenden Scheiterns eines multikulturellen Zusammenlebens in Deutschland heranzuziehen. Zurück bleibt das Bild einer diffusen, überall lauernden Macht, die uns ständig bedroht und die nur durch entschlossenes Zurückdrängen und Überwachung in Zaum gehalten werden kann.

Differenz wird hier mit Hass und Feindseligkeit aufgeladen. Mit dieser Essenzialisierung von Differenz und ihrer Dämonisierung durch die Exotik der Grausamkeit wird ein nüchterner Blick auf ihre möglicherweise produktiven wie problematischen Aspekte gar nicht erst zugelassen, sondern man versucht, das Andere auszustoßen oder unter Kontrolle zu bringen. Aus diesem Grunde geht es in erster Linie um repressive Maßnahmen wie das Kopftuchverbot, Einwanderungsbeschränkungen und Gesinnungsprüfungen in Form des sogenannten Muslimtests.

Was die längerfristigen Strategien betrifft, gibt es im Grundsatz jedoch unterschiedliche Positionen: Die eher Gemäßigten setzen auf eine Reform des Islam, was aber angesichts der ständigen Vermengung von Traditionen und Kulturen mit der Religion und angesichts der weitgehenden Negierung aller anderen gesellschaftlichen Einflussgrößen von sehr begrenztem Wert sein dürfte.

Militanter hingegen gibt sich etwa Necla Kelek. Sie hält "den" Islam nicht für reformfähig und möchte ihn insgesamt zugunsten des Christentums abschaffen. Denn während "das Alte Testament und der Koran", so Kelek, "Geschichten von Blut und Gewalt erzählen, ist das Neue Testament eine Botschaft der Liebe und Hoffnung".

Diejenigen, die angesichts der "Kriminalgeschichte des Christentums" Zweifel an dieser Lesart haben, wenden sich dann doch eher einer säkularistischen Position zu, die alle Religionen als patriarchal verurteilt und in ihrem Einfluss auf ein Minimum reduziert sehen möchte. Religion wird als wesentlich vormodern begriffen, als etwas, was es mit dem menschlichen Fortschritt zu überwinden gilt. Zumindest sollte sie in die Verborgenheit des Privaten zurückgedrängt werden, um die "Neutralität" der Öffentlichkeit nicht zu unterlaufen. Nach dieser Logik hat sogar das Minarettverbot einen Sinn, vorausgesetzt, die christlichen Kirchen zählen nicht. Und das ist in der säkularen Argumentation sehr häufig der Fall, denn es werden nicht nur die Kirchtürme "übersehen", sondern die Durchdringung des gesamten öffentlichen Lebens mit christlichem Traditionen. Selbst wenn, wie viele Säkularisten fordern, der christliche Religionsunterricht in den Schulen oder die Steuerbegünstigung der Kirchen abgeschafft würde, wäre noch lange nicht die kulturelle Dominanz des Christentums in dieser Gesellschaft infrage gestellt. Denn die Kirchen beanspruchen heute mehr denn je Autorität in Sachen Ethik und Moral. Gerade weil sie aus dem politischen Tagesgeschäft verdrängt wurden, konnten sie nun umso besser eine besondere Moralkompetenz beanspruchen. Davon hat sich auch die große Mehrheit der Deutschen - einschließlich der säkularen und ungläubigen - überzeugen lassen.

Aufgrund dieser eminent christlichen Prägung unserer Gesellschaft müsste es hier auch mit der Frauenbefreiung schlecht aussehen, wenn man eine Identität von Religion und Patriarchat unterstellt. Deshalb setzen die Säkularisten auch vor allem auf die emanzipatorische Kraft von Aufklärung und Moderne. Allerdings müssten informierte und kritische Menschen heute wissen, dass die Aufklärung nicht nur den Ausgang "des" Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit beschert hat, sondern auch die Entmündigung von Frauen, Sklaven und Besitzlosen. Sie hat diese Machtverhältnisse fortgeführt, teilweise verschärft und vor allem neu legitimiert. Mit der Aufklärung wurde die Vernunft zum Maßstab von Menschenwürde und politischen Rechten, wer aber als vernünftig zu gelten hatte, das entschied die Wissenschaft. Dabei war die Erfindung des physiologischen Schwachsinns des Weibes ebenso wie die Hierarchisierung von Menschen mithilfe ihrer Hautpigmentierung eine der bezeichnenden Produkte dieser "aufgeklärten" Wissenschaft.

Es muss wohl vorsätzliche Naivität angenommen werden, wenn die Geschichte Europas ausschließlich als eine von Demokratie und Menschenrechten erzählt wird, und das in einem Land, in dem noch vor gut 70 Jahren die Mehrheit der Menschen aller Bildungsstufen davon überzeugt war, dass man das Jüdischsein an der Nase ablesen könnte und es als Zeichen persönlicher Verworfenheit und politischer Allmacht interpretieren müsste.

Wenn dies höchst zwiespältige europäische und deutsche Erbe nicht angenommen wird und man in einseitiger Selbstidealisierung verharrt, führt man letztlich den alten Machtanspruch fort. Adorno sagt dazu: "Nicht selten verwandelt sich der faschistische Nationalismus in einen gesamteuropäischen Chauvinismus. Das vornehme Wort Kultur tritt anstelle des verpönten Ausdrucks Rasse, bleibt aber ein bloßes Deckbild für den brutalen Herrschaftsanspruch."

Man benützt also nicht mehr so sehr das Argument "rassischer" Überlegenheit, sondern stützt sich vielmehr auf die zivilisatorische Funktion des Westens. Teil dieser "zivilisatorischen Mission" war jedoch auch schon zu Zeiten des Kolonialismus das Bestreben, "die unterdrückte Muslimin" zu befreien, was Leila Ahmed von einem "kolonialen Feminismus" sprechen lässt. Wer jedoch zögert, die Machtanmaßungen des Kolonialismus mit Feminismus zusammen zu denken, der sollte wissen, dass auch im Nationalsozialismus Frauen ihre "rassische" Überlegenheit mit ihrem Einsatz für die Gleichstellung von Mann und Frauen begründeten. So formulierte etwa Sophie Rogge-Börner in der Zeitschrift Die deutsche Kämpferin, dass man gemeinsam mit den arischen Rassegenossen gegen das "orientalisch-jüdische Patriarchat" kämpfen sollte, weil dies die ursprüngliche, germanische Gleichstellung der Frau zerstört habe.

Der Einsatz für Frauenrechte und der Kampf um Hegemonie sind also nicht per se Antagonismen. So ist es auch in anderen Bereichen gängige Münze geworden, die eigene Suprematie mit dem Einsatz für Menschenrechte zu begründen. Nicht nur wurde der Einmarsch in den Irak mit dem Kampf um Demokratie begründet, sondern ebenso die Forderung nach Ausweisung von Muslimen aus Holland im Namen des Kampfs um die gesellschaftliche Anerkennung und Gleichberechtigung von Homosexuellen.

Insofern ist wohl auch die Affinität des antimuslimischen Feminismus mit rechten Strömungen nicht ganz zufällig. Sie kann wohl kaum nur als eine "Notlösung" verstanden werden, die in erster Linie der "Feigheit" der Linken anzulasten sei, vielmehr scheint es argumentative Konkordanzen zu geben, die neue politische Konstellationen hervorbringen. Zu diesen Konkordanzen gehört eine ungebrochene Selbstidealisierung, die auch den Stolz auf das Deutschsein gern pflegt. Ebenso gehört dazu, dass eine differenzierte Analyse durch Polemik ersetzt wird und Ängste und Verschwörungstheorien geschürt werden. Je größer und unheimlicher der Feind gezeichnet wird, desto mehr sind aufrechte Volksgenossen gemeinsam mit der Vorhut der KämpferInnen für die westliche Zivilisation aufgerufen, gegen die anstürmenden Feindesheere in Stellung zu gehen und das bedrohte Volk/die bedrohte Kultur zu schützen.

Angesichts der Tatsache, dass laut Allensbach 83 Prozent der Bevölkerung den Islam mit Fanatismus und Radikalismus assoziieren, während sie zu 80 Prozent das Christentum als eine Religion der Nächstenliebe und der Menschenrechte (71 Prozent) ansehen, scheint sich dies manichäische Denken weitgehend durchgesetzt zu haben.

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72 Kommentare

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  • S
    Störtebekker

    Unterdrückung von Frauen wegen irgendwelchen religiösen Zwängen zu tolerieren, das geht überhaupt nicht. Das ist Menschenverachtung in Reinkultur. Wenn hier Feministinnen mit Rechten gemeinsame Sache machen, dann nur, weil einige linke Weltverbesserer die Errungenschaften unserer Abendländischen Kultur für Steinzeitreligiöse Ansprüche zur Disposition stellen. Und wenn sich dass nicht sehr bald ändert, dann gibts einen Rechtsruck in diesem Land, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Zu Recht! So wie es zur Zeit ist, kann es auf gar keinen Fall weitergehen. Wir müssen endlich unsere Werte schützen. Wie sagte doch schon Thomas Mann? "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt."

  • E
    Esperanto

    Der Begriff Religion ist einfach zu belastet, man sollte den Begriff streichen und neu erfinden, zudem sollten alle Untergruppieren und sonstigen Vereine mit Verbindungen zu diesem Begriff weltweit verboten werden.

     

    Allerdings sehe ich eine Ideologie, basierend auf dem neuen Testament auch als ein mögliches neues Welt-Gemeinwohl an.

  • A
    aso

    @ Hamdi:

    „...Es gibt zahlreiche andere Meinungsumfragen...“:

     

    zu den Minaretten in anderen europäischen Ländern: Die Ergebnisse gleichen denen der Schweiz, oder fallen noch krasser aus. Liegt das jetzt an den Europäern, oder am Islam?

     

    „... Hier in Europa werden sie nicht für Gebetsrufe benutzt, damit MitbürgerInnen es nicht als eine Belästigung empfinden...“:

    Falsch:

    Stehen erstmal die Minarette, kommt irgendwann der Antrag zur Beschallung mit dem Muezzin-Ruf:

     

    „...Die Moscheegemeinde hatte beantragt, an ihren beiden Minaretten Lautsprecher anbringen zu dürfen, damit der Ruf des Muezzins weithin zu hören ist...“:

    http://www.suedkurier.de/news/brennpunkte/politik/Muezzin-Rendsburg-Islam;art410924,4132346

     

    „... Die neue Generation, die hier geboren ist, sieht Europa als ihre eigene Heimat an...“:

    Die Loyalität eines Muslim gilt primär dem Islam, nicht dem bewohntem Land. Dies wird gerade in Umfragen Jugendlicher, die hier geboren sind, deutlich.

     

    „...aber in Wirklichkeit lehrt der Islam nur Nächstenliebe...“:

    Ein vergleichbares Konzept der Nächtenliebe der Christen gibt es im Islam nicht.

    Die soziale Wohltätigkeit Zakat der Muslime gilt nur der muslimischen Gemeinschaft Ummah.

    Deutlich wird dies z.B. im Vergleich des Roten Kreuzes mit dem Roten Halbmond:

    Diese islamische Hilfsorganisation ist nicht international tätig, sondern nur in muslimischen Ländern.

     

    „...da viele „sogenannte“ Muslime den Islam für ihre politischen Zwecke missbrauchen...“:

    Auch „sogenannte“ Muslime (soll wohl heißen muslimische Terroristen) sind: Muslime.

     

    „...Die Öffentlichkeit sollte wissen, dass wahre Muslime bzw. die Mehrheit der Muslime ihre Ansichten über den Islam nicht mit den „Fanatikern“ teilen...“:

    Das ist eine arge Verdrehung der Fakten:

    Die fundamentalistischen „Fanatiker“ halten sich für die „wahren“ Muslime. Sie berufen sich auf den Koran. Da dieser nicht diskutabel ist, dominieren sie die gemäßigte Mehrheit.

    Und:

    „Die politischen Vorstellungen des Terrornetzwerks Al Qaida stoßen einer US-Umfrage zufolge in vielen muslimischen Ländern auf Zustimmung.“:

    http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Terrorismus-Al-Qaida-Umfrage;art123,1855222

     

    „...Daher sollte auf Muslime zugegangen werden und man sollte versuchen einander zu verstehen, damit ein fröhliches Miteinander ermöglicht wird...“:

     

    Im Dialog der Religionen heißt es oft, Ablehnung seitens der Bevölkerung sei mit deren Unkenntnissen über muslimische Traditionen zu erklären, verbunden mit der Aufforderung,

    sich darüber zu informieren.

    Ist dies eine Einbahnstraße, oder gilt dies auch für Migranten: sich mit den religiösen und kulturellen Gepflogenheiten des Gastlandes vertraut zu machen?

    Um die Einheimischen besser zu verstehen?

  • A
    Andrés

    Bravo Birgit! Sehr gut.

  • H
    Hamdi

    In Europa gilt zwar die Meinungsfreiheit und durch das Plebiszit wurde diese durch die Schweizer Bevölkerung um Ausdruck gebracht. Allerdings bedeutet Meinungsfreiheit nicht, dass das Ergebnis zum Gesetz gemacht wird. Es gibt zahlreiche andere Meinungsumfragen zu anderen Gesetzesentwürfen der Regierung, mit denen die Mehrheit des Volkes nicht einverstanden ist, aber ändert die Regierung gleich deshalb ihren politischen Kurs?!

    Minarette dienen lediglich als Symbol und gehören zur Tradition des Islam. Hier in Europa werden sie nicht für Gebetsrufe benutzt, damit MitbürgerInnen es nicht als eine Belästigung empfinden. Viele Muslime mussten aufgrund von Verfolgung, Armut usw. ihre Heimat verlassen.

    Die neue Generation, die hier geboren ist, sieht Europa als ihre eigene Heimat an. Doch durch solche Meinungsumfragen fühlen sie sich regelrecht gekränkt und unfair behandelt. Ihnen wird vorgeworfen, Angehörige einer barbarischen Religion zu sein, aber in Wirklichkeit lehrt der Islam nur Nächstenliebe. Leider hat sich weltweit ein negatives Bild des Islam etabliert, da viele „sogenannte“ Muslime den Islam für ihre politischen Zwecke missbrauchen. Die Öffentlichkeit sollte wissen, dass wahre Muslime bzw. die Mehrheit der Muslime ihre Ansichten über den Islam nicht mit den „Fanatikern“ teilen. Daher sollte auf Muslime zugegangen werden und man sollte versuchen einander zu verstehen, damit ein fröhliches Miteinander ermöglicht wird.

     

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Hamda

  • AK
    alix kokula

    Ich habe frau rommelspachers klugen artikel nicht nur gerne gelesen, ich hebe ihn auch für meine mutter - engagierte aktive feministin seit fünfzig jahren - auf, die die autoritären, um nicht zu sagen patriarchalen strukturen im westdeutschen feminismus seit ebenfalls fünfzig jahren kritisiert.

    und auch von mir - danke, anke.

  • D
    David

    Ich gebe zu, ich wurde durch einen FAZ (Gegen-)Artikel als Antwort auf Frau Rommelspachers Artikel auf diesen Artikel in taz.de aufmerksam.

     

    Schade dass Frau Rommelspacher so polemisiert, quasi Bierzeltatmosphäre. Vor allem dass Sie so einen geschichtlichen Quatsch als wissenschaftlich angedeutete Wahrheit verkauft. Da wundert es mich nicht, das Geschichtsrevisionisten aller Couleur solch einen Zulauf haben. Hoffentlich kann Sie in Zukunft mal in ihrem Fachgebiet eine differenzierte Analyse als Artikel abliefern, ohne sich ständig zu widersprechen.

     

    So ist es für die TAZ mal eine Chance, mit einem reißerischen Artikel die Berliner Provinz zu verlassen. Dafür finde ich es gut, dass sie eine Plattform für Meinungspluralismus bietet.

     

    Als 29-Jähriger mit 9 Jahren "Osterfahrung" bin ich sehr froh über die 20 Artikel GG (Grundgesetz) und bin auch als Bürger für das Land aktiv engagiert. Da kann ich die N(Ost-)algiker nicht verstehen, die lieber in Unfreiheit mit angeblichen sozialen Wohltaten und Kollektivzwang leben wollen - vielleicht weil sie priveligiert waren?

     

    Der Islam ist kein Dämon und auch die Dämonisierung dessen ist Quatsch. Aber es gibt genügend männliche Funktionäre, die ihn für ihre eigene Agenda politisch missbrauchen, das ist überall mit jeder Religion das gleiche (patriarchalische) Prinzip. Vielleicht können wir in Zukunft mal anfangen die Machtspiele um angeblich moralische Deutungshoheit von der Religion zu trennen. Das wäre ein Anfang.

  • T
    thomsen

    Es ist schon merkwürdig, wie undifferenziert und unhinterfragt eine Sozialwissenschaftlerin die Begriffe "links" (=gut?) und "rechts" (=böse?) verwendet. Wenn sie schon alles an unserer Kultur (der "westlichen", "weissen" oder sonst was - immerhin ist es auch die Kultur der Frau Rommelspacher und ihrer Forschung) in Frage stellt, warum dann nicht auch die merkwürdig eindimensionale Gegenüberstellung von "Rechts" und "Links", welche letzlich auf ein Denken in Freund-Feind-Kategorien hinausläuft?

  • T
    thinktankgirl

    Warum echauffieren sich denn alle?

    Frauen sollen sich doch eh nicht in Foren rumtreiben:

    http://www.ahlu-sunnah.com/threads/26718-Das-Urteil-des-Islams-ber-die-Teilname-der-muslimischen-Frau-in-gemischten-Foren

  • KA
    klasse artikel!!! ;)

    bei einigen kommentaren glaubt man, dass manche, wenn ihnen sonst nichts auffällt irgendwo zwischen den zeilen doch eine verharmlosung des NS-regimes gefunden haben wollen. da können sich die verfasser von den artikeln wohl nie vorsichtig genug ausdrücken!! dabei sogar den kernpunkt übersehen...

     

    es ist wirklich erschreckend, dass einige frauenrechtlerinnen nun den islam in einigen fällen als eine art störfaktor sehen.

     

    muss man nicht auch beachten wie "zurückgeblieben" (wirtschaftlich, gesellschaflich) manche ("muslimische") länder sind, in denen gewalt gegen frauen oder unterdrückung von frauen gang ung gebe sind.

    sie befinden sich gesellschaftlich noch in einer zeit, wie wenn man sie mit der christlicher geschichte vergleicht (also als hier die gesellschaft noch nicht so aufgeklärt war) als hexenverbrennungen noch alltag waren (im namen der religion).

    meiner meinung nach sind es vor allem die fehlende bildung und die fehlende aufklärung die der grund für solche grausamkeiten sind und nicht die religionen, weder das christentum noch der islam!!

  • W
    Wütend

    Schon verrückt, was alles "rechts" ist. Dabei ist der Unterschied zu machen, ob jemand konservativ, rechts, rechtsextrem oder gar faschistisch ist. So wie man auch zwischen linksliberal, links, kommunistisch und stalinistisch unterscheiden muss. Wenn es also in den Augen der "Linken" (Die Frage ist, welcher Linken - siehe Aufzählung), rechts sei, sich schlicht und einfach dafür stark zu machen, im Bikini ins Freibad gehen zu dürfen, ohne wüst von muslimischen Männern beschimpft zu werden, dann ist das Wort rechts ein Synonym für etwas Verständliches, Nachvollziehbares, Toleranz Einforderndes. Letztlich tut die Linke der "Rechten" sogar noch einen Gefallen damit, da sich der harmlose, Bioladen-Durchschnittsbürger plötzlich mit "rechten" Sichtweisen identifizieren kann. Wenn er es nicht schon längst tut - so sind die Grünen etwa wesentlich weiter rechts als links! "Rechts" ist also per se nichts schlechtes, sondern Rechtsextremismus. Links per se auch nicht - nur Linksextremismus. Also: Ein bisschen weniger inflationärer Gebrauch des Begriffs "Rechts" bitteschön, sonst haben wir bald nur noch Rechte, die sich links nennen - als Lippenbekenntnis sozusagen, und keiner vermag mehr wahre Linke und Heuchellinke zu unterscheiden!

  • J
    johannes

    Ein sehr guter Artikel!

  • A
    aso

    „...Feministinnen müssten inzwischen auch mit den Rechten koalieren, argumentierte kürzlich die Publizistin Halina Bendkowski in einer Radiodiskussion im rbb, da die Linken sich aus Angst vor den Muslimen nicht mehr trauten, sich für die Gleichberechtigung der Frauen einzusetzen...“:

     

    Logisch..., denn sobald jemand von Links/Grün den Islam kritisiert, läuft er ja schon Gefahr als Rassist und Rechts abgestempelt zu werden. Z.B. von „ExpertInnen“ wie Fr. Rommelsbacher...

    Mit diesem Definitions-Eigentor wird Islamkritik von Links/Grün quasi unmöglich gemacht.

     

    @ Juli:

    „...Wer die Ausführungen unglaubwürdig findet, möge empirisches Material anführen...“:

     

    Ihnen, und Fr. Rommelsbacher sei ein Blick auf den Puls des Islam vor Ort empfohlen:

    1956 rief sich Pakistan zur ersten Islamischen Republik der Welt aus.

    Hier ist reichlich empirisches Material zum Studium eines nach islamischen Prinzipien regierenden Staates vorhanden:

     

    „..Pakistan ist nach Recherchen von Betsy Udink die Hölle auf Erden. Vor allem für die Frauen...“:

    http://www.welt.de/kultur/article1059614/Der_Sex_Trieb_des_Mannes_als_Mass_aller_Dinge.html#vote_5755137

     

    Fans der Professorin für verschwurbelte Logik sei der taz-Beitrag „Kopftuchgründe“ von 03 nahegelegt.

    Sätze wie:

    „...Die Gefahr des Universalismus der Menschenrechte für die Funktionalisierung westlicher Dominanz ist abzuwägen gegen die Gefahr eines Kulturrelativismus, der häufig die lokalen

    Herrschaftsstrukturen unterstützt....“

     

    sind nur schwer verdaulich, denn wie kann man von einer Gefahr der Universellen Menschenrechte sprechen, wenn im Kulturrelativismus Werte wie Menschenrechte nicht universell gelten?

  • D
    Dirk

    Meiner Meinung nach ist Frau Rommelspacher ein unentdecktes Comedy-Talent. Ich habe selten einen so unterhaltsammen Text gelesen.

     

    Danke!

     

    Kolonialer Feminismus! Einfach Klasse!

     

    Ich kann es nicht beweisen, aber könnte es nicht sein, dass Alice Schwarzer auf der Gehaltsliste des CIA steht?

  • D
    David

    Eine Frage an die geschätzte Frau Rommelpacher hätte ich da noch auf Grund meines Wissens und meiner Meinung und meiner Erfahrungen.

    Einseitige Generforschung und Genderlobbiismuss haben in den letzten Jahrzehnten meiner Meinung mach eine Bevorteilung der Frau in dieser Gesellschaft gefördert wurde und zu einer Benachteiligung des Mannes führt, die sich besonders in der Behindertenpolitik offenbart. Ist es den nicht so, das die männliche, behinderte Opfer von Gewalt sich selbst helfen müssen während weibliche behinderte Opfer sich vor Hilfsangeboten kaum entscheiden können? Frau Rommelspacher ihr Artikel ist nach meinem empfinden soweit sinnvoll das die Emanzipation der Frau auch ein mal kritisch beäugt werden muss, um eventuelle Fehlentwickelungen die der Gleichberechtigung abträglich sind entgegen zu wirken.

    Weiterhin, danke ich Ihnen für ihre wertvolle Arbeit.

  • G
    Gottfried

    So wie viele Kommentatoren hat auch die Autorin nicht begriffen, wohin die Reise geht! Ich verstehe die Denkweise vieler Linker nicht, die sich zwar einerseits gegen jede Art von Zwang und Gängelung wehren, andererseits aber Verständnis aufbringen für eine Ideologie in religiösem Gewand, die das Leben nicht nur von Muslimen bis in die Schlafzimmer hinein reglementieren möchte und dies auch tut! Offenbar liegt vielen Linken nichts mehr an den eigenen Grundsätzen, oder ist es einfach nur Knierutschertum vor dem vermeintlich Stärkeren? Ich habe noch nie erlebt, dass Linke gegen türkische "Nazis" (Graue Wölfe, Milli Görüs...), die gerade in Deutschland starken Zulauf haben, laut protestiert hätten- dazu fehlt ihnen wohl der Mumm! Dies mag der Grund sein, weshalb Feministinnen nun auch mit vermeintlich Rechten (heutzutage ist alles Rechts, was nicht sehr Links ist!) zusammenarbeiten!

  • TD
    TYLER DURDEN

    Wenn man sich Kommentare wie z.B. die von "hschweizer" "Thorsten Kettwig" "yato-x" "Cordula Schwaiger" und manchen anderen hier (das waren nur ein Auszug der Highlights...) vor die Augen hält erkennt man wie simpel deren Weltbild gestrickt ist. Leider können solche Mitmenschen aufgrund ihrer wohl sehr einfachen Denksweise und ihres noch einfacheren Weltbildes solche komplexen Themen nicht wirklich verarbeiten und müssen dann getreu dem Pawlowschen Reflex reagieren...

  • EW
    Ellen Widmaier

    Ich finde den akademisch-belehrenden Ton von Frau Rommelspacher schwer erträglich. Sie versammelt viele Halbwahrheiten in diesem Aufsatz, aber was letztlich zählt, ist:

    Sie verweigert offensiv die Solidarität mit den islamkritischen weiblichen und männlichen Muslimen. Sie ignoriert den geistigen Horizont und verleumdet den Mut dieser für uns wichtigsten BündnispartnerInnen für eine gelingende Integration auf der Basis universell zu definierender Menschenrechte. Keine Nazifrau hat sich jemals für universelle Menschenrechte eingesetzt! Wie kann man als Wissenschaftlerin solch fatale, unhistorische und abwertende Vergleiche bemühen? Das läuft letztlich auf eine Verharmlosung des real existierenden terroristischen NS-Faschismus hinaus.

     

    Was stimmt: Auch die Aufklärung hat uns keine Geschenke in den Schoß gelegt. Frauen mussten sich schon immer selber "aufklären" - aber es macht einen Riesenunterschied, ob sie dafür gesteinigt, bedroht oder ehrengemordet werden oder ob ihr Kampf für Freiheit und Emanzipation "nur" verspottet, unterlaufen oder durch Konventionen behindert wird.

     

    Ellen Widmaier

  • H
    Holzer

    Danke,Anke!!!

  • S
    staatsbürger

    Die Faschismus-Bezüge, die hier aufgebaut werden, sind unglaubwürdig. Wie die Protestanten ihren Reichsbischof Müller, die Katholiken die Hitler-Verbündeten Franco (Spanien), Ante Pavelic (Kroatien) und den Priester und Diktator Tiso (Slowakei), so hatten die Muslime ihren Großmufti von Jerusalem, der mit der SS kungelte. Der Islam ist keine Religion der politischen Unschuld. Auch im 20. Jahrhundert nicht. Schlimmer als die anderen verwandten Religionen ist er aber auch nicht.

     

    Allein die universalen Menschenrechte helfen gegen den religiös-politischen Fanatismus. Sie werden heute auch auf den Strassen von Teheran erkämpft. Die KämpferInnen für Demokratie und bürgerliche Freiheit im Iran und anderswo, sind nicht rechts, sie sind nicht verwestlicht. Sie sind schlicht und einfach menschlich und vernünftigt, weil sie den selben Kampf kämpfen, den Antifaschisten in aller Welt gekämpft haben - ob gegen Hitler, Franco oder Pinochet.

     

    Gott ist schön, aber Atatürk hatte Recht!

  • M
    Mazza

    Schon die überschrift ist ein schlag ins gesicht für alle (moslem.) frauenrechtlerinnen, die sich um frauenrechte und den schutz der frauen vor den religiösen islamischen fanatikern bemühen. Sie alle leben äusserst gefährlich, werden bedroht und müssen häufig in die anonymität untertauchen. Allein in afghanistan sind in den letzten jahren mehrere frauenrechtlerinnen von radikalen islamisten ermordet worden. Seyan Ates (hatte ein attentat überlebt) mit viel courage und ihre familie wird zum wiederholten male bedroht und lebt inzwischen an einem fremden ort - Serap Cileli, war selbst zwangsverheiratet, setzt sich für frauenrechte ein, wird bedroht und muss an einem fremden ort unter polizeischutz leben. Und so ergeht es vielen anderen muslimischen frauen.

     

    Wo findet hier die öffentliche solidarität für all diese bemühungen statt von den angebl. so humanen islamischen vertretern . Was unternehmen sie gegen ehrenmorde, zwangsheiraten, häusliche gewalt etc.

     

    Vergessen wird, dass der islam keine religionsfreiheit toleriert und keine abkehr vom islam gestattet. Apostaten dagegen und ihre familien müssen sich auch in europa vor übergriffen in acht nehmen.

     

    Ich bin entsetzt, wenn hier feministinnen, die sich gegen das symbol "minarette" ... äussern, in die rechte ecke gerückt werden anstatt zu differenzieren.

  • SP
    stefano pellezotti

    Danke Frau Rommelspacher für diesen Artikel! Denn die "westliche, emanzipierte Frau" mag in der Wahl ihrer Kleidung im Unterschied zur "patriarchal

    unterdrückten Frau" völlig frei sein, unterliegt aber neuen Zwängen: ihr Körper darf nicht zu dick, zu dünn, zu alt oder zu schlaff sein ... dies wird zum grossen Geschäft für die plastische Chirurgie, die den Körper den herrschenden, fast durchwegs von Männern definierten Schönheitsnormen unterwirft.

    . Die "kemalistische Frau", für die Kemal Atatürk per Dekret westliche Kleidung durchgesetzt hat,

    orientierte sich am europäischen Schönheitsideal der schlanken, energischen Frau mit kurz

    geschnittenem Haar; ihre Geschlechtlichkeit wurde ihr dadurch weitgehend abgesprochen; qua Selbstdisziplinierung musste sie sich einen männlichen Habitus zulegen.

    . Sexuelle Befreiung hat im Westen zu extremen Formen der Sexualisierung der Öffentlichkeit, der

    Kommerzialisierung der Sexualität und zu neuen Formen von Gewalt und sexueller Ausbeutung

    geführt.

    . Fast alle Frauen stehen nach wie vor vor der Wahl, Familie oder Beruf und Karriere, es sei denn, sie können sich, wie erwähnt, auf Kosten anderer Frauen, ausländischen Hausangestellten, emanzipieren.

    Der "Fortschritt" dieser Befreiung wurde teilweise mit massiven "Rückschritten" erkauft und blieb teilweise auf halbem Weg stecken.

    Durch die Gegenüberstellung von "westlicher Freiheit" und "islamischer Unterdrückung" wird die Spannung der jeweils widersprüchlichen aktuellen Situation in den eigenen Reihen aufgehoben: im westlichen Selbstbild wird das Risiko des Scheiterns von Emanzipation und Befreiung negiert, während den Muslimen in kulturalistischer Verengung das Potential der Transformation und eigenständigen Wahl von möglichen Befreiungsalternativen, wozu auch die Entscheidung für oder gegen die Familie sowie für oder gegen das Kopftuch gehört,

    abgesprochen wird. Verurteilungen erzeugen scheinbare Einigkeit -- über alle eigenen, unausgesprochenen und geleugneten unterschiedlichen Emanzipations- und Freiheitsgrade hinweg. Man erspart sich damit selbstkritische Reflexionen und komplizierte, abwägende Auseinandersetzungen!

  • GM
    ginster michel

    ich bin erstaunt, dass viele diesen artikel gut finden. Es ist nicht das erste mal, dass ausgerechnet eine frau solchen mist verzapft und das gegen frauen, wie Hirsi Ali, die selbst betroffen sind.Die in die naehe der neonazis zu stellen ist schon starker tobak. aber wunderts mich? nicht wirklich. Gegen Aufklaerung und Feminismus zu sein und eine Analyse zu schreiben, OK. aber so? zu wenig gruetze, meine liebe Frau Rommelspacher, gerne attestiert hiermit.

  • HR
    HP Remmler

    "Patriarchat und Kultur beziehungsweise Religion oder Tradition sind dann nicht mehr jeweils eigenständige Größen, die in Wechselwirkung miteinander treten, sondern miteinander verschmelzen, sodass man schließlich die ganze Kultur beziehungsweise Religion infrage stellen muss, will man sich für Frauenrechte einsetzen. Nach dieser Logik müsste man auch unverzüglich das Christentum abschaffen."

     

    Mal abgesehen davon, dass "infrage stellen" und "abschaffen" zwei verschiedene Dinge sind, legt Ihre Behauptung, (auch?) der Säkularismus untergrabe die Gleichberechtigung, den Umkehrschluss nahe, wir würden die Emanzipation dem ach so fortschrittlichen Christentum (als Gegenpol zum anti-emanzipatorischen Islam) verdanken.

     

    Gewiss, der Islam wird als emanzipations- und demokratiefeindlich wahrgenommen. Das ist kein Wunder - er ist es ja auch. Der Islam ist aber auch 600 Jahre jünger als das Christentum, und wenn Sie in der europäischen Geschichte mal 600 Jahre zurückgehen und sich das Christentum zu dieser Zeit anschauen, stellen sie fest, dass es damals ungefähr so emanzipations- und demokratiefeindlich war wie es der Islam heute ist bzw. schon immer war - und wie es die Kräfte, die im Christentum das Sagen haben, auch heute noch gerne hätten.

     

    Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ist schlicht und ergreifend ein Gebot des gesunden Menschenverstands, und der wird von allen "Weltreligionen" gleichermaßen bekämpft, oder doch zumindest standhaft gemieden.

  • T
    THI

    Solche Artikel sind LEIDER rar geworden in Deutschland. Die harsche kritik der Kommentatoren bestätigt lediglich die Inhalt.

    Danke an den Verfasser.

  • J
    Juli

    Auch ich verstehe die Aufregung nicht. Wer die Ausführungen unglaubwürdig findet, möge empirisches Material anführen. Das geraune aber, das sich hier in den virtuellen Abgründen der Meinungsbildung wiederfindet, ist kaum ernstzunehmen.

     

    Wow - die Leute, die kritisiert werden, finden den Text nicht dufte? Na was für eine Überraschung! Wenn Demokratie auf dieses Niveau herabsinkt, können wir uns die Sache mit dem sachlichen Diskurs auch gleich schenken....

  • L
    legend

    jaja da hat wieder eine frau angst das die muslimische frau eines tages frei sein wird denn dann ist die konkurenz riesig!!! und der deutsche mann kann all das tun was die deutschen frauen schon immer getan haben. war ja auch praktisch bisher...deutscher mann durfte muslimischr frau nicht anrühren aber umgekehrt war alles erlaubt. nun dann will ich den linken feministinnen mal den wind aus den segeln nehmen...hey polen ist offen und nicht nur polen sondern der ganze osten und die auswahl für deutsche männer ist riesig also keine panik ihr habt eh schon verloren...boha i gäh pennen das wird mir zu blöd jeden tag son mist zu lesen...

  • VJ
    von Jens

    Danke für den fassettenreichen Artikel der sehr zum Reflektieren anregt. Klar können viele ihnen nicht zustimmen. Der Freund meines Feides ist ab jetzt auch mein Feind, oder so. Gut dass es die TAZ gibt. Danke für den Mut zur Unbequemheit.

  • K
    Karl-HeinzLewed

    Nach der Lektüre des Artikels von Frau Rommelspacher kann ich der Autorin nur herzlich danken für die sehr treffende Analyse. Auffällig am grassierenden „Kulturkampf der Aufklärung“ (Norbert Trenkle) ist ja gerade das rein instrumentelle Verhältnis zur Frauenunterdrückung. Plötzlich steht man vor dem Befund, dass für die aufgeklärte Vernunft und den Säkularismus schon seit je her nichts wichtiger war als die Befreiung der Frau von Herrschaft. Das Gegenteil ist indes der Fall: die moderne Vernunft war selbst „Grundlage für tief greifende Formen der Frauenunterdrückung“, so Rommelsbacher. Eigentlich eine Basiserkenntnis der Geschlechterforschung, die im Mythos vom „Kampf der Kulturen“ freilich leicht kassiert wird.

    Die von Frau Rommelsbacher angeführten Feministinnen spielen, wohlwollend gelesen, in diesem Kampf eher die Rolle der nützlichen IdiotInnen. Im Grunde geht es dabei schlicht um die identitäre Zuordnung zu imaginären Großgemeinschaften (aufgeklärter Westen gegen „den Islam“), deren inneres Moment die „hysterische Konstruktion von Feindbildern“ (Wolfgang Benz) ist. Erstaunlich ist freilich, wieviele Hans Wurste sich mittlerweile in diesem Sinne für aufgeklärt halten.

  • SW
    schön wäre...

    wenn auch mal ein paar andere taz-autroInnen diesen artikel lesen und sich zu herzen nehmen würden...

     

    ich versteh die aufregung über den artikel nicht. wer sich mit der materie ein bisschen befasst hat, weiss dass sich schon seit jahrzehnten nicht-europäische/weiße feministInnen über den rassismus und paternalismus der europäischen/weißen "kollegInnen" zu recht beschweren. aber offensichtlich haben unsere "ich-bin-klein-nazi-nur-islam-kritikerInnen" den artikle überhaupt nicht verstanden... was ja auch nicht weiter verwundert

  • V
    Voigt-Kehlenbeck

    Die Reaktionen auf diesen Artikel zeigen deutlich, wie wichtig dieser Diskurs ist, den Birgit Rommelspacher hier kennzeichnet. Leider ist die Überschrift irreführend (Ich nehme an, dass diese nicht von Frau Rommelspacher stammt, sondern von der Taz. So schön wie Eure headlines auf der frontpage sind, so wünschenswert wäre es, wenn die Überschriften sorgfältig gewählt würden). Die Überschrift verleitet zu einer Polemisierung, die für diesen Diskurs nicht zuträglich ist. Wir stehen von der Herausforderung, den Toleranzbegriff selbst neu zu klären und zu substantiieren.

    -

  • W
    Weiser

    Als praktizierender Buddhist muss ich sagen dürfen, dass nach der Lektüre einer 1 zu 1 Koranübersetzung und nicht einer politisch gefärbten, dass diese archaische Religion es als einzige per Anleitung schafft, aus einem Guten einen schlechten Menschen zu machen !

  • A
    Agnostiker

    @Richard

     

    Ganz kurz:

     

    Der über den Erzengel Gabriel über Mohammad verkündete Koran bezieht sich über weite Teile auf das Alte und das Neue Testament und sieht sich als endgültige Offenbarung Allahs (daher spricht man vom Sieger der Propheten) hisnichtlich der abrahamitischen Religionen.

     

    Die biblischen Testamente als Relativierung des Islam heranziehen, ist deswegen sachlich problematisch. Dies ist weiterhin sachlich problematisch, wenn man die westliche Zivilisation sieht, weil diese säckular verfasst sind. Das ist aber in der islamischen Zivilisation nicht der Fall, weil der Koran selbst Verfassung ist oder die Verfassungen sich meist auf den Koran und die Hadiths als letztliche und lettlichen Maßstab Quelle beziehen.

     

    Dies ist auch der Hauptreibungspunkt zwischen Islam und säkularem Westem. Denn der Westen ist auf Vernunft und Freiheit, sprich individuelle Autonomie gegründet, während die islamische Zivilisation auf Theonomie (denn von Menschen gemachte Gesetze sind gem. Islam immanent inhuman), Islam bedeutet Unterwerfung) gegründet ist.

     

    Dieser Reibungspunkt ist m.E. unaufhebbar, wenn sich die islamische Welt nicht ihre, leider im Mittelalter gescheiterte Aufklärung (z.B. al-Farabi, Ibn Rushd, Ibn Sina) besinnt.

  • A
    Agnostiker

    Liebe Frau ROMMELSPACHER, Koran und Hadith lesen wie auch islamsische Wirklichkeit sowie Aufklärer studieren, kann nicht schaden.

     

    Als Starthuilfe empfehle ich Vers 4:34 des Koran (Quelle http://islam.de/1411.php):

     

     

    "Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß."

     

    und Kant (Quelle:http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm):

     

    "AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."

  • A
    Agnostiker

    Liebe Frau ROMMELSPACHER, Koran und Hadith lesen wie auch islamsische Wirklichkeit sowie Aufklärer studieren, kann nicht schaden.

     

    Als Starthuilfe empfehle ich Vers 4:34 des Koran (Quelle http://islam.de/1411.php):

     

     

    "Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß."

     

    und Kant (Quelle:http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm):

     

    "AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."

  • EV
    Edward von Roy

    Mit keinem Wort bekennt sich Rommelspacher zur absoluten Geltung der universellen Menschenrechte. Mit dem etwas chimärenhaft wirkenden 'antimuslimischer Feminismus' verteidigt die Psychologin ein menschliches Kollektiv pauschal, wo es um die individuell zugänglichen Freiheitsrechte hätte gehen müssen. Diese sind in der Scharia nicht gegeben, die juristische Deklassierung der Frau, des Nichtmsulimen und des Islamapostaten gilt im orthodoxen Islam als heilssichernd. Arbeitet Schariafreundin und Frauenforscherin Rommelspacher jenseitszentriert, will die 'Wissenschaftlerin' einen Aufenthalt in der koranisch verbürgten Hölle vermeiden?

  • K
    Kruppzeuch

    Eine gelungene Einschätzung, Frau Rommelspacher.

     

    Es ist leider eine Gratwanderung. Es gibt Islamistische Strömungen, welche sehr frauenfeindlich sind, und kaum mit sich reden lassen. Eine davon wurde heute mit einer Razzia "beglückt".

     

    Ebenso gibt es Strömungen, welche ihren religiösen Schriften ebensoviel bzw. wenig Frauenfeindlichkeit entnehmen, wie liberale Christen oder Juden der Bibel entnehmen, und denen man auch mit rein humanistischer Argumentation erfolgreich begegnen kann.

     

    Die Essenzialisierung kann bei vielen aber auch einfach darin begründet sein, dass sie zwar ein Problem sehen, ihnen aber bisher fast ausschließlich die extrem einfach gehaltenen "Analysen" und "Lösungen" der Rechten präsentiert werden. Je einfacher sie gehalten ist, desto schneller und weiter verbreitet sich eine Information, unabhängig davon, ob sie einem Hinterfragen tatsächlich standhält.

  • E
    Epseion

    Ich würde gerne jeder "Kritikerin des kolonialen Feminismus" mal für 24 Stunden eine Burka ausleihen und sie danach fragen, wie das so war.

  • W
    Wilczynski

    Schade, daß Frau Rommelspacher keine Ahnung von der Materie hat, über die sie schreibt! Weder kennt sie das Christentum, noch den Islam, sie kennt auch nicht die islaminternen KritikerInnen, sonst würde sie nicht so einen hochgestochenen Schwachsinn von sich geben.

    "si tacuisse philosophus mansisse." Oder für FRau Rommelspacher auf Deutsch: Wenn man keine Ahnung hat, einfach die Klappe halten! Aber das fällt den linken Gutmenshen sehr schwer, leider!

  • W
    Wilczynski

    Schade, daß Frau Rommelspacher keine Ahnung von der Materie hat, über die sie schreibt! Weder kennt sie das Christentum, noch den Islam, sie kennt auch nicht die islaminternen KritikerInnen, sonst würde sie nicht so einen hochgestochenen Schwachsinn von sich geben.

    "si tacuisse philosophus mansisse." Oder für FRau Rommelspacher auf Deutsch: Wenn man keine Ahnung hat, einfach die Klappe halten! Aber das fält den linken Gutmenshen sehr schwer, leider!

  • T
    Tom

    Man fragt sich unweigerlich, ob es sich um Naivität, Selbsthass, Unwissenheit oder das Ergebnis Jahrzehnte langer Autosuggestion handelt, welche diesem abstrusen Artikel zugrunde liegt.

     

    Grotesk unreflektiert verlautbart die Autorin ihre schlichte Weltsicht bereits im Intro: Islamkritiker sind "Rechte" und damit noch vor Managern das Widerlichste, was dieser Planet hervorgebracht hat. Bereits hier wäre es Zeit für eine ganz kurze Bestandsaufnahme des Islam, fassen wir also zusammen.

     

    Der Islam negiert:

    - die Gleichwertigkeit von Mann und Frau

    - das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung

    - die Freiheit der Meinung

    - die Freiheit der Forschung

    - die Freiheit des Individuums

    - die kritische Methode

    - Toleranz und Gewaltfreiheit

    - das Recht auf religiöse Selbstbestimmung

    - das Recht auf Bildung

    - Demokratie

     

    Dafür propagiert der Islam:

    - einen absoluten Herrschaftsanspruch

    - die Minderwertigkeit von Nicht-Muslimen

    - Gewalt als legitimes Mittel zu seiner Durchsetzung

     

    All das sind leicht überprüfbare Fakten und nicht die "Protokolle der Weisen von Zion". Gläubige Muslime streiten nichts davon ab.

     

    Nun finde ich all das oben aufgezählte angsteinflößend, erschreckend, unzivilisiert und viel schlechter als unser auf Demokratie, Freiheit und Aufklärung beruhendes Wertesystem. Und ich nehme zur Kenntnis, dass der Islam aufgrund eines einfachen Tricks im Koran (direkt Gottes unveränderliches Wort, daher nicht interpretierbar oder veränderbar) sich sehr erfolgreich gegen Exegese und Reformation wehrt. Bin ich jetzt deswegen ein "Rechter", ein "Nazi" ein "Ausländerhasser"?

     

    Oder könnte es sein, dass Islamkritiker den Islam einfach ablehnen, weil er für soviel grauenhafte Überzeugungen steht, dass jeder echte Linke sofort ohnmächtig werden müsste?! Für realitätsresistente Salonlinke wir Frau Rommelspacher reicht allerdings, dass der Islam ja wohl irgendwie nicht richtig deutsch ist und deswegen jede Kritik (selbst von Muslimas wie den im Artikel verunglimpften) wohl übersteigertem Deutschtum zu verdanken ist.

     

    Erbärmlich...

  • A
    Alex

    Unglaublich dämlich!

     

    Ein weiterer Versuch gegen die Mehrheitsmeinung Politik/Plemik zu betreiben.

     

    Lange geht das nicht mehr gut.

  • H
    Hatem

    Ich kann nicht glauben, dass dieser Artikel ernst gemeint ist. Auf welchem Planeten lebt Frau Rommelsbacher?

    Gute Besserung!

  • M
    Marc

    Was die Autorin des Artikels relativiert,

    man könnte auch sagen zu „verschleiern versucht“

    ist meiner Meinung nach folgendes:

     

    Der wesentliche Unterschied ist doch das der Westen das Ideal der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

    mehr oder weniger versucht zu erreichen.

     

    Welches zum Beispiel Muslimen im Westen erlaubt

    ihrem Glauben zu leben.

     

    Während die Muslime ihre eigene deutlich Intolerantere

    "Kairoer Erklärung der Menschenrechte" haben,

    welche eben eindeutig auf der Scharia und Koran beruht:

     

    Die Menschen in drei verschiedene Wertekategorien einteilt. Nämlich Gläubige (nur Muslime) Halb-gläubige und Ungläubige.

     

    Zusätzlich haben selbst Muslimische Frauen nur eingeschränkte Rechte.

     

    Das ist schlichtweg nicht zusammenpassend.

     

    Als Deutscher fällt mir dazu noch ein,

    das mit Ideologien die Menschen in verschiedene Wertekategorien einteilt wie es zum Beispiel

    auch die Nationalsozialisten taten

    die Erfahrungen doch verheerend waren.

     

    Schon deswegen sollten wir wachsam bleiben...

  • G
    Grau

    Was die Autorin des Artikels relativiert,

    man könnte auch sagen zu „verschleiern versucht“

    ist meiner Meinung nach folgendes:

     

    Der wesentliche Unterschied ist doch das der Westen das Ideal der

    Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

    mehr oder weniger versucht zu erreichen.

     

    Welches zum Beispiel Muslimen im Westen erlaubt

    ihrem Glauben zu leben.

     

    Während die Muslime ihre eigene deutlich Intolerantere

    "Kairoer Erklärung der Menschenrechte" haben,

    welche eben eindeutig auf der Scharia und Koran beruht:

     

    Die Menschen in drei verschiedene Wertekategorien einteilt. Nämlich Gläubige (nur Muslime) Halb-gläubige und Ungläubige.

     

    Zusätzlich haben selbst Muslimische Frauen

    nur eingeschränkte Rechte.

    Das ist schlichtweg nicht zusammenpassend.

     

    Als Deutscher fällt mir dazu noch ein,

    das mit Ideologien die Menschen in verschiedene Wertekategorien einteilt wie es zum Beispiel

    auch die Nationalsozialisten taten

    die Erfahrungen doch verheerend waren.

     

    Schon deswegen sollten wir wachsam bleiben...

  • AP
    Andreas P.

    Ihr Lieben von der Taz:

     

    das kann doch nicht euer Ernst sein ??? Hat den Artikel mal jemand von euch (Frauen!) gelesen vor der Veröffentlichung ???

     

    Schämt euch. Lange nicht so was unsägliches gelesen...

  • AL
    Arie Lendt

    Irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck, die Frau scheint selbst rechtsradikalen Gedankengutes nicht abgeneigt zu sein.

    Ihre Lieblingsfeindinnen sind allesamt Ausländerinnen(Ayaan Hirsi Ali, Seyran Ates, Necla Kelek); ist das nur Zufall bei Frau Rommel(spacher)?

  • KL
    Kurt Ludowig

    Wo leben wir mittlerweile?

     

    Ist es schon soweit, dass wer kritisiert, in diesem Fall den Islam, in die faschistische Ecke

    gesteckt und kriminalisiert wird.

     

    Es erinnert mich sehr an China und die staatsfeindliche Hetze, wo für vor ein paar Tagen 11 Jahre Gefängnis bekam.

     

    Hier in Deutschland wird aus staatsfeindliche Hetze - islamfeindliche Hetze. Mittlerweile wird die Islamkritik schon mit Islamophobie gleichgesetzt. Es dauert nicht mehr lange und auch hier kommt man dafür ins LKH oder ins Gefängnis.

  • I1
    I20.Juli 1940

    Necla Kelek ist Muslima. Mina Ahadi ist Ex-Muslima und beide sind Frauenrechtlerinnen. Nun werden beide in die rechte Schmuddelecke gerückt. Ich finde das interessant. Auch Alice Schwarzer ist aktiv gegen den Islam. Hatte Frau Professor Angst sie auch anzugreifen? In meiner Jugend riefen wir auf Demos: Nur die allerdümmsten Kälber, wählen ihren Schlächter selber. Das scheint heute nicht mehr zu gelten. Für Männer ist der Islam doch eine feine Sache. Es gibt sogar schon Richter, die Muslimen ein Züchtigungsrecht ihrer Frauen zubilligen (

    http://www.abendblatt.de/politik/deu...rpruegeln.html) und die Österreicher gehen noch weiter. Was soll das alles? Und so etwas wird hier noch gerechtfertigt? Die Freiheitsrechte des Menschen sind nicht irgendeiner Religion festgelegt, sondern in den universellen Menschenrechten. Diese werden von Muslimen nicht anerkannt. Sie haben ihre eigenen Menschenrechte (Kairoer Erklärung).Und in dieser steht, das über allen Gesetzen der Menschen die Scharia steht. Das Göttliche Recht. Wir leben im Jahr 2010. Ob es einen Gott gibt, weis der Mensch erst nach seinem Tod. Hier auf der Welt hat kein Gott, sei es der muslimische, sei es der christliche, etwas zu bestimmen. Töten nach religiösen Regeln, Genitalverstümmelungen dürfen nicht toleriert werden. Auch nicht, wenn eine Frau Professor das meint, und Kritiker einer solchen Religion denunziert. Wer Marx und Lenin gelesen hat, die schon damals vor dem Islam warnten, dazu noch Koran und Hadhite, muss verrückt sein, Partei für diese Ideologie zu ergreifen.

  • HS
    Hein Schiffer

    Habe selten so einen Schrott gelesen.

  • CS
    Cordula Schwaiger

    Frau Rommelspachers Weltbild:

     

    islamkritisch = rechts = schlecht

    islamophil = links = gut

     

    Die Dame macht es sich wirklich einfach. Gut dass es in der wahren Welt Leute gibt, die differenzieren können.

  • Y
    yato-x

    mein gott frau ROMMELSPACHER, sie meinen dies anscheinend ernst und glauben wirklich mit diesen "argumenten" :-)) gegen ein "nazidenken" anzuschreiben?

     

    ich kann nur hisri ali zustimmen mit ihrer feststellung dass viele linke heute rechts sind, weil wer 3x links abbiegt wieder rechts ist.

     

    ausserdem ist links oder rechts heutzutage völlig egal, weil einfach alles vermischt ist und es so ist wie bei den schildbürgern: die haben ihren kompass ins boot eingeritzt...

     

    und das wort "nazi" unterliegt einer gewissen inflation.

     

    ich finde dass gerade der islam ultrarechts ist und nicht mit demokratie, meinungs-, presse- und kunstfreiheit kompatibel ist.

     

    am erschreckendsten finde ich die schweigende islamische mehrheit, dieses schweigen brüllt mich an.

     

    in deutschland habe ich das recht alles und jeden zu kritisieren, auch den islam und wem das nicht passt, der kann vor gericht gehen, hat aber kein andersweitiges recht mir mit gewalt den mund zu verbieten. man nennt das demokratie! ist das klar?

     

    und für die kirche spreche ich hier in keinster weise, die ist ähnlich übel diktatorisch wie der islam, allerdings wurden der christlichen kirche gottseidank in den letzten jahrhunderten ein paar ihrer reisszähne gezogen, dem islam nicht.

     

    bin ich jetzt nazi wenn ich religionen kritisiere?

     

    :-))

    tri tra trullalla, der intellekt der ist nicht dA

  • TK
    Thorsten Kettwig

    Unterirdisch, dieser Artikel. Wie kommt sowas in die taz? Hat der (die) Chefredakteur(In) gepennt?

     

    Da wettert die Dame ausgerechnet gegen die Aufklärung, der sie es zu verdanken hat, dass sie a) als Frau heute die Küche verlassen darf und an die Uni gehen durfte und b) überhaupt frei und ohne Angst ihre Meinung kund tun darf. Das trauen sich heute viele schon gar nicht mehr, weil sie mitbekommen haben, welches Leben ein Kurz Westergaard heute zu leben gezwungen ist. Nämlich unter Polizeischutz und ständiger Angst. Und weil sie ihren fehlenden Mut nicht offen zugeben wollen, zensieren sie sich lieber gleich selbst und diffamieren stattdessen diejenigen aufs Übelste, die diesen Mut haben und offen für die Freiheiten kämpfen.

     

    Mir wird schlecht ...

  • HW
    Hans Wurst

    Wann hat es endlich ein Ende mit dem abendländischen Selbsthaß und dem geheuchelten Verständnis für islamische Religionspraxis. Linke Intelektuelle sind schon so damit beschäftigt, sich betroffen über jegliche Kritik am Islam zu zeigen, daß ihnen offenbar ganz entgeht, was sie da verteidigen. Wie ein Linker oder ein Demokrat egal welcher Couleur eine derartige Weltanschauung verteidigen kann, ist mir Schleierhaft. Hätte ein Deutscher den Koran geschrieben, stünde er heute auf dem Index. Wo das neue Testament Frieden und Nächstenliebe propagiert, fordert der Koran dazu auf, Andersgläubige zu unterdrücken oder zu töten.

    Auch das Christentum hatte und hat seine barbarischen Aspekte. aber man sollte denen, die solche Auswüchse überwinden wollen, helfen. Denn wenn man dies nicht tut, holen sie sich die Hilfe da, wo sie wohlfeil ist, egal aus welchen Motiven.

  • SS
    Sabine Schiffer

    s. dazu: Claudia Honegger "Die Ordnung der Geschlechter" - gut lesbare Habilschrift über die Diskurse der Aufklärung und darüber, wie das religiöse Frauenbild der Minderwertigkeit durch das der Anthropologie ersetzt wurde und die Unterordnung konstant hielt... - die vielen chauvinistischen Kommentare heutzutage sind ja immer wieder Beleg dafür...

  • R
    Realsatire

    Bisher habe ich Frau Rommelspacher besonders fuer ihre Rassismusforschung geschaetzt, aber dieser Artikel ist fuer mich ein diskursiver Tiefpunkt - fast schon Realsatire!

    Man kann in diesem Artikel viele Punkte kritisieren und nur um einen zu nennen:

    Ayaan Hirsi Ali, Seyran Ates, Necla Kelek sind Muslime und haben das Recht, den Islam zu kritisieren.

    Sind sie deswegen rechtsextrem? Haben sie als Muslime keine Ahnung vom Islam?

    Frau Rommelspacher sollte nicht vergessen, dass diese mutigen Fragen mit dem Tode bedroht werden. Daher gilt ihnen unsere Solidaritaet!

    Und die gelehrte Professorin kann weiterhin in ihrem Elfenbeinturm gemuetlich und sicher leben...

  • M
    Michael

    Wenn sich die Mädels gegenseitig an die Kehle gehen.... find ich klasse!

  • C
    Claudia

    Wo ist das Problem? Da der wiederholte Ungehorsam der feministischen Frauen in Zukunft Islamkonform mit Züchtigung bestraft werden kann, ist das Problem doch nur eine Frage der Zeit und somit kein tatsächliches Problem. Manche Probleme verschwinden von alleine und brauchen daher nicht soviel Beachtung. Die Männer würden sagen Ball Flach halten.

  • MH
    Muhammad Hanel aus der CH

    Na, na ... die Linken hätten Angst vor dem Islam? Na, ich bitte schön ... die rechte österreichische Onken wäre intellektuell? Womit mit intellektuell gemeint wäre, BEIDE Hälften des Gehirns zu brauchen, um einen AUSGLEICH und nicht UNRECHT und UNAUSGEGLICHENHEIT zu fördern.

    Richard und Eser sprechen aus eigener Erfahrung und recht sprechen sie, da sie keiner Ideologie auf den Leim gehen und solche enttarnen.

    Den Widersprechern und -sachern sei der Artikel vom 16.1.10 aus der österr. Presse von Ingrid Thuner, "Der Stoff aus dem Vorurteile sind" empfohlen.

     

    Im übrigen finden auch ANKEs Worte (DIESE zeigen intellektuelles Denken!) meine Zustimmung. Sie decken sich durchaus mit meiner Erfahrung (obgleich selbst ich schon mal formulierte "Frauen wären die besseren Männer").

     

    Danke auch an Ralf B. "Christentum und Kirche haben oft wenig miteinander was zu tun ..."

    Gleiches gilt für jede Religion und ihren Klerus, ihre "über alle anderen erhabenen Vertreter" (Islam kennt deshalb grundsätzlich keinen Klerus ... die Anhänger des Islam sind deswegen aber nicht genuin immun gegen "klerikale Anwandlungen" - leider ...)

     

    Insgesamt ist eine Niveausteigerung in den Artikeln rund um den Islam und auch - Gott sei Dank - den Artikelkommentaren festzustellen.

  • S
    Sebastian

    Nur schade, dass Kerstin Mahr und hschweizer offensichtlich weder den Text wirklich verstehen, noch auch nur Grundzüge der Diskussion - ja Ates, Kelek, Hirsi Ali waren Musliminnen, aber es gibt genauso die Stimmen von muslimischen FeministInnen, die deren Thesen (die übrigens stark variieren - Kelek und Hirsi Ali haben sich zu Kulturkämpferinnnen aufgeschwungen, Ates ist im wesentlichen Frauenrechtlerin geblieben) entschieden widersprechen. Und dann ist es doch immer so, dass für politisch brisante Meinungen gerne Leute in den Vordergrund geschoben werden, wo die Biographie eben passt - oder glaubt jemand eine der drei Frauen hätte ohne die (vermeintliche?) zusätzliche Glaubwürdigkeit ihrer Biographie (die ja auch Frau Mahr überzeugt) eine vergleichbare Popularität. Das gleiche fand und findet sich ja z.B. auch bei den Gegnern der Frauenbewegungen, die gerne Frauen in die Talkshows schick(t)en (Eva Hermann...).

     

    Und hschweizer - sie haben den Text nicht verstanden. Es geht nicht darum, die Drohungen gegen Hirsi Ali und andere zu entschuldigen, sondern es geht darum der Pauschalisierung entgegenzutreten, dass dahinter "der Islam" und "die Muslime" stehen. Genauso wie Sie das ja hier so schön vormachen. Aber angesichts ihres Tonfalls würde ich eh vermuten, dass sie hier nur zum trollen von der "Achse des Guten" vorbeigeschaut haben.

  • B
    Bella

    Es ist genauso falsch von "den Feministinnen" zu reden wie von "den Muslimen" oder "den Christen". Es gibt so viele unterschiedliche Richtungen, aber man bekommt beim Lesen das Gefühl, dass es eher darum geht "den Feminismus" ein wenig schlecht zu reden. Ich persönlich bezeichne mich als radikal-feministisch, aber ich finde das Minarett-Verbot der Schweiz selbstverständlich scheiße. Mir geht es um ein herrschaftsfreies Leben und nicht darum Leuten andere Kulturen aufzuzwingen. Und Religionen zu kritisieren finde ich legitim. Aber Verbote von Minderheitsrechten sind etwas anderes als Kritik. Das Christentum ist im Übrigen im Kern genauso patriachal und autoritär wie der Islam.

  • AG
    Anja Gebel

    Ich verstehe Ihrer beider Ärger nicht. Frau Rommelspacher warnt lediglich vor Verallgemeinerungen ("alle Muslime sind frauenfeindlich und schlecht") und zeigt gleichzeitig zahlreiche (durchaus nicht erfundene) Fälle auf, in denen sich Feministinnen sowie andere Vorkämpfer edler Rechte solchen Verallgemeinerungen leider in der Vergangenheit hingegeben haben.

    Und ja, Herr/Frau Schweizer, Unterdrückung, Entmündigung von Frauen, Sklaven und Besitzlosen gibt es tatsächlich auch heute noch in unseren Breitengraden, wer hätte es gedacht! Wenn wir es heute auch nicht mehr mit Afrikanern in Ketten zu tun haben, so existieren all diese Phänomene durchaus weiter, nur eben oft in viel subtilerer Form. Man muss eben seinen Blick dafür sensibilisieren - anstatt nur in 'islamische Länder' zu schauen und diese mal wieder pauschal der allgemeinen 'Rückständigkeit' zu beschuldigen. Wie wenig Gedanken Sie sich über die ganze Thematik gemacht haben, beweist jedenfalls ganz eindrücklich Ihr letzter Satz.

  • E
    Ekkaia

    Schöner Artikel!

  • A
    anke

    Offenbar ersetzen Schwung und Überzeugung auch das weibliche Gehirn nur sehr partiell. Beides wird allerdings von jeher als Mittel gegen Ängste aller Art empfohlen. Vor allem von denen, die selbst welche haben. Und irgendwie scheinen gewisse Frauen sich dieses Mittels nicht weniger gern zu bedienen, als gewisse Männer es tun.

     

    Nein, ich denke nicht, dass Alice Schwarzer oder Necla Kelek sich vor dem Mann als solchem fürchten. Vermutlich fürchten sie sich sehr viel mehr vor der drohenden Bedeutungslosigkeit. Aber die kann ja auch schon schlimm genug sein. Das war jedenfalls das erste, was man mir im Westen neu beigebracht hat. Birgit Rommelsbachers Worte über das Verhältnis zwischen Westfeministinnen und Ostfrauen jedenfalls deckten sich mit meiner eigenen Nachwendeerfahrung. Noch bevor sich unsereins ganz von der Überraschung darüber erholen konnte, dass anno '89 unserer ganz überwiegend männlichen Vormunde ihre vermeintliche Allmacht aus der Hand gegeben hatten (und sogar ohne dabei ein größeres Blutbad anzurichten), mussten wir uns auch schon wieder von unseren sehr überlegenen Geschlechtsgenossinnen West erklären lassen, wir wären längst noch nicht reif und bedürften dringend autoritärer Unterweisung und Zucht. Ausgerechnet unserer Wortwahl wegen!

     

    Nein, die Probleme beginnen keineswegs erst dann, wenn die Unterdrückung von Frauen mit einer ganz bestimmten Kultur, Religion oder Tradition verknüpft wird. Das Problem beginnt schon viel früher. Das Problem beginnt in dem Moment, in dem sich Frauen von Männern einreden lassen, das Patriarchat sei im Grunde ganz in Ordnung – abgesehen davon natürlich, dass bisher die Männer das Sagen hatten darin. Warum allerdings eine Frau, die gleiche Rechte und größere Freiheiten einfordern will, das ausgerechnet unter der Führung von Frauen tun sollte, die für sich selbst sehr viel mehr Rechte und sehr viel größere Freiheiten beanspruchen, als sie anderen zugestehen, hat mir bisher noch keine schlüssig erklärt. Auch nicht geschlechtersensibel.

     

    Tut mir leid, Mädels, aber ich kann es partout nicht weniger sexistisch finden, wenn mich statt eines Mannes eine Frau dominieren will, und zwar mit der albernen Begründung, ich sei zu jung, zu schwach, zu schreckhaft, zu konsensorientiert, zu ungebildet, zu wenig durchsetzungsfähig, zu feige, zu dumm, kurz: zu weiblich, um mich um mich selbst zu kümmern. Sollen sie doch meinetwegen trommeln und pfeifen, bis ihnen Arme und Zungen taub werden – mich setzen sie mit ihrem Schlachtenlärm vom Band nicht in Bewegung. Und andere Frauen auch nicht.

     

    Nein, wir sind nicht die besseren Menschen. Wir sind nicht einmal die besseren Männer. Wir sind genau so feige, dumm und träge wie jeder andere Mensch. Und wir haben, verdammt nochmal!, ein Recht dazu. Denn wir sind außerdem auch genau so mutig, klug und agil wie ein x-beliebiger Mann. Dass die Mehrheit der Männer offenbar noch immer nach Führung verlangen, ist für eine Frauen nicht unbedingt ein vernünftiger Grund, es auch zu tun. Und übrigens: Dass über den Haaren ein Kopftuch ist, bedeutet längst noch nicht, dass darunter kein Hirn sein kann.

  • RB
    Ralf B.

    Ich denke, dass Frau Rommelspacher teilweise wertvolle Denkanstöße gegeben hat. Es gibt aber auch Aussagen, die mich verwundern. Säkularisierung bedeutet nicht Abschaffung der Religionen. Zum Beispiel können Menschenrechtsgruppen heute Einfluss auf die Gesellschaft ausüben, auch ohne eine Körperschaft Öffentlichen Rechts mit zahllosen Privilegien und milliardenschweren staatlichen Subventionen zu sein, wie es die Kirchen heute noch sind. Selbst bei striktester Säkularisierung, hätten die Kirchen immer noch die gleichen Rechte und Freiheiten wie zum Beispiel Amnesty International.

    Auch haben Christentum und Kirche oft wenig miteinander zu tun. Während Jesus die Frauen noch als gleichberechtigt betrachtete, und Frauen in den ersten christlichen Gemeinden u.a. als Prophetinnen, d.h. als Vermittler zwischen dem heiligen Geist und den Menschen, hoch geachtet waren, begann bereits mit Paulus, der Jesus nicht persönlich kannte, die Verfälschung des Christentums. Wie in seiner früheren römischen Gesellschaft üblich, wertete auch Paulus die Frau ab: „… lasset die Frauen schweigen in der Gemeinde … sie sollen sich unterordnen ...“ (1. Korintherbrief 14, 34).

    Bei Bedarf berufen sich die Kirchen auch auf Paulus und auch auf das alte Testament, welches den Kirchen als wahres Wort Gottes gilt. Und selbst das neue Testament hat bis heute von den Kirchen verehrte Theologen wie Augustinus (354-430) nicht davon abgehalten, darüber zu diskutieren, ob Frauen überhaupt eine Seele besitzen: „Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen.“

     

    Quellen und weitere Informationen:

    Gesammelte Aussagen von bekannten Theologen über Frauen:

    http://www.unmoralische.de/christlich.htm

    Das Los der Frauen unter der Inquisition:

    http://www.theologe.de/LInquisition.htm

  • M
    Michaela

    Kolonialer Feminisimus? Aha! Die Autorin sollte vielleicht mal einen Burka-Selbsterfahrungskurs bei den Taliban in Waziristan machen und mithelfen, von dort aus Afghanistan von den bösen Imperialisten zu befreien. Wenn sie Glück hat, kann sie sogar in die Bauchtanzgruppe von Osama bin Laden aufsteigen.

  • T
    thinktankgirl

    Ich habe den Eindruck, daß mit solchen Artikeln der Feminismus diskrediert werden soll, indem er in die rechte Ecke gestellt wird.

    Wenn verwundert es, daß Frauen eine Religion nicht gut finden, in der sexuelle Apartheid eine wichtige Rolle spielt.

    Ich finde auch die katholische Kirche nicht toll, wo die sexuelle Enthaltsamkeit zum sexuellen Mißbrauch an Schutzbefohlenen führt.

  • E
    Eser

    Tut mir leid, ich kann eure Meinung nicht teilen. Auf meiner Schule damals sowie auf der Uni jetzt habe ich nur selbstbewusste, intelligente Musliminnen getroffen... Von ihrer Umgangsart kann ich nur sagen, dass sie sich gegen Jungs mehr als gerecht durchgesetzt haben, es hätten gar auch andere Frauen sein können, das ist egal.

    Was heisst: Diese Diskussion, die nur vor Pauschalisierungen und Vorurteilen trieft, widert mich zutiefst an. Die Feministinnen sollten aufpassen, dass sie als Verbündete rechter Bewegungen nicht selber wieder unter die Räder kommen, weil oft auch Konservative noch ein veraltetes Frauenbild haben.

     

    Dann dieses leidige Argument, der Islam sei demokratiefeindlich blabla.... jede vereinzelte Kultur, jede Ideologie an sich betrachtet, ist demokratiefeindlich, weil Demokratie von Multikulti und Meinungspluralismus lebt, die aber einzelne Denkformen und Lebensweisen an sich nicht haben. Ob der Islam demokratiefeindlich ist, hängt von den Leuten an, die ihn vermitteln, hängt von vielen wirtschaftlichen Bedingungen ab, aber nicht von der Religion an sich. Wir strotzen durch die Weltgeschichte und kritisieren Lebensformen, die es mittlerweile seit Jahrtausenden gibt, die bis heute Bestand haben und die sich im Elend (wie jede Ideologie) bis aufs äußerste radikalisieren.

     

    Meine letzte Frage dennoch: Was bitteschön hat ein Minarett mit Frauenunterdrückung zu tun? Ich meine, verbesser ich irgendwas am Christentum, wenn ich Kirchtürme verbiete?

  • R
    Richard

    Vielen Dank, ein sehr guter Artikel! Das z.B. Necla Kelek und Seyran Ateş weder vom Islam noch vom Christentum etwas verstehen, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Wer die Bibel und den Koran gelesen hat wird wissen, dass selbst das Neue Testament frauenfeindlicher ist als der Koran. Im Koran gibt es keine Kopftuchpflicht, im Neuen Testament dagegen schon. Genauso gibt es in der Bibel ein Schmink- und Schmuckverbot für Frauen. Im Koran dagegen nicht.

     

    Die ganzen kulturellen Sachen in der islamischen Welt gehen doch auf das Judentum/Christentum zurück. Die Bibel hat ja vor dem Islam den ganzen Orient geprägt gehabt. Im Koran ist nirgendwo die Rede von Steinigungen. In der Bibel gibt es dagegen über fünf Stellen, wo Leute wegen Sünden wie z.B. der Verletzung des Sabbatgebots oder wegen Ehebruch, gesteinigt werden müssen.

     

    Necla Kelek und Seyran Ateş geht es doch garnicht um Religionskritik. Kelek war ja auch auf einer evangelischen Fachhochschule tätig. Was die beiden da veranstalten ist doch nur Volksverhetzung. Das wäre genauso, wenn ein Christ oder ex-Christ in Ägypten ständig in die Öffentlichkeit gehen würde und dort dann die Muslime gegen die Christen aufhetzen würde. Der Koran ehrt ja die gläubigen Christen und Juden. Aber Kelek's Neues Testament will ihnen anscheinend das Existenzrecht absprechen.

  • K
    Krause

    Das multi-kulturelle Allesverstehertum nimmt immer absurdere Formen an.

  • KM
    Kerstin Mahr

    Gibt es Frau Rommelspacher nicht zu denken, daß mit Ayaan Hirsi Ali, Seyran Ates und Necla Kelek sich gerade Frauen gegen den Islam zu Wort melden, die diesen durch ihre eigene Herkunft sehr gut kennen?

    Hier ist keine Selbstidealisierung weißer, westlicher Feministinnen der Dominanzkultur am Werke und auch kein Haß gegen das Andere/die Anderen. Vielmehr wenden sich diejenigen, die selbst das Andere repräsentieren, gegen eine Kultur, deren frauenverachtende Praxis sie am eigenen Leibe miterlebt haben.

  • H
    hschweizer

    Was für ein mit soziologischem Jargon verbrämter Nonsens. Da will wieder eine Diplomintellektuelle jede Islamkritik mit rechtem Gedankengut gleichsetzen. Die gute Frau soll doch die Toleranz, die sie für den Islam in all seinen Schattierungen einfordert auch gegenüber den Kritikern dieser bisweilen doch menschenverachtenden Ideologie gewähren. So weit ich weiss, muss Ayaan Hirsi Ali davor geschützt werden, dass ihr rechtgeleitete Vertreter nicht den Hals durchschneiden und nicht umgekehrt. Und hab ich das richtig verstanden? Die Aufklärung führt heute Unterdrückung, Entmündigung von Frauen, Sklaven und Besitzlosen fort? Wenn man sich so auf dem Erdenrund umsieht, trifft man Phänomene ganz besonders verdichtet in islamischen Ländern an. Übrigens auch Rückständigkeit in jeder Beziehung.

    Aufklärung sei Dank glaubt heute nicht mehr jeder solchen Multikultischwachsinn.