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Fehltritt vor der Präsidenten-KürEvangelikale sonnen sich in Wulffs Glanz

Kurz vor seiner Nominierung zum Bundespräsidenten-Kandidaten trat Christian Wulff (CDU) bei rechtslastigen Evangelikalen auf. Die Opposition sieht die Regierung blamiert, die CDU findet alles ganz normal.

Muss künftig noch mehr aufpassen, dass er nicht die Falschen grüßt: Noch-Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Bild: dpa

Das Thema des Vortrags, den der niedersächsische Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) gehalten hat, klingt gänzlich unverfänglich: "Politik aus christlichem Geist in einer modernen Welt". Die Gastgeber des Bundespräsidenten-Kandidaten sind allerdings verfänglich: Den Vortrag hielt Wulff am 19. Mai beim "Arbeitskreis Christlicher Publizisten" (ACP).

Seit Jahren warnen Sektenbeauftragte der evangelischen Kirchen vor dem Kreis, den sie als "fundamentalistische Splittergruppe am äußerst rechten Rand des Protestantismus" verorten. Der Name ACP sei irreführend, sagt Claudia Knepper von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin: Seriöse evangelische und katholische Publizisten seien dort nicht vertreten. Die Zentralstelle rät zur Distanz.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im niedersächsischen Landtag Kreszentia Flauger sieht im ACP ebenfalls eine "christlich-fundamentalistische Lobbygruppe, die sich am rechten Rand bewegt". In einer aktuellen Stunde des Landtags am Donnerstag fragte Flauger, warum Wulff die Einladung zu der Veranstaltung des ACP im "Glaubenszentrum Bad Gandersheim" angenommen habe. Flauger ist der Meinung, dass "mit dem Besuch der Ministerpräsident diese Kreise aufwertet".

Wulffs Gastgeber

Der ACP mit Sitz im hessischen Niedenstein besteht seit 1972 und gibt an, rund 500 Mitglieder zu haben.

Auf seiner Website stellt sich der ACP als internationaler Kreis vor, dessen "Ziel eine angemessene Publizierung von biblischen Denk- und Handlungsweisen und der Vertretung christlicher Werte in den modernen Massenmedien" sei. Angemessen ist es für den ACP beispielsweise, Homosexualität als therapierbar darzustellen.

Der Vorsitzende der Republikaner Rolf Schlierer durfte 1998 im Interview mit ACP-Publikationen seine Weltsicht darlegen - damals wurden die Republikaner vom Verfassungsschutz beobachtet.

Konrad Löw ist Justiziar des ACP. 2004 hatte die Bundeszentrale für politische Bildung einen Beitrag des emeritierten Professors zurückgezogen, weil er geeignet sei, die "deutschen Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur zu verharmlosen" und die "Abstreitung der deutschen Urheberschaft an den Verbrechen" voranzutreiben, hieß es damals. Löw hatte geschrieben: "Wir sollten jenen entgegentreten, die allgemein von deutscher Schuld sprechen, wenn damit gemeint ist, dass die große Mehrheit der damals lebenden Deutschen mitschuldig gewesen sei."

In der rechtsextremen National-Zeitung bewertete Löw das Verhalten der Bundeszentrale als "neurotische Reaktion". Bis heute referiert Konrad Löw solche Thesen in extrem rechten Kreisen. AS

Auch Helge Limburg, rechtspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, wollte wissen, warum die Staatskanzlei die Einladung nicht abgelehnt habe: "Experten warnen doch schon lange vor dem ACP, weil er rechte Sichtweisen vertrete und eine klare Distanzierung von rechtsextremen Gedankengut vermissen läst." Es gehöre "zur Strategie des ACP, sich durch Auftritte von Prominenten ein sauberes Image zu verschaffen". Limburg meint: "Auf diese Strategie ist die Landesregierung, dem Eindruck aus der heutigen Fragestunde nach zu urteilen, reingefallen."

Der Ministerpräsident selbst konnte sich nicht verteidigen: Er fehlte in der aktuellen Stunde. Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) musste für ihn einspringen. Er wies die Kritik am Chef zurück. Auf Flaugers rhetorische Frage, ob Wulff in Zukunft auch bei islamischen Fundamentalisten Vorträge halten werde, antwortete Althusmann: "Der Ministerpräsident wird keine Veranstaltung von verfassungsfeindlichen Organisationen besuchen." Der Minister wies außerdem darauf hin, dass Wulff nicht automatisch die Meinung derjenigen teile, bei denen er einen Vortrag halte.

Schon direkt nach Wulffs Auftritt beim ACP hatte ein Sprecher der Staatskanzlei in Hannover gesagt, innerhalb der Staatskanzlei würden sämtliche Termine auf ihre Unbedenklichkeit überprüft. Es liege Wulff nichts ferner, als vor einer Vereinigung des rechtsextremen Lagers aufzutreten.

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34 Kommentare

 / 
  • S
    Schneider

    (EZW) Feindbild Evangelikale

    Die linken Flügel der Grünen und der SPD sowie die Linkspartei sind seit einiger Zeit dabei, die evangelikale Bewegung zum Feindbild aufzubauen. Dahinter steckt ein simples Machtkalkül: Der Kampf gegen die Religion, der vor 2001 in der alten Bundesrepublik kaum von politischer Bedeutung war, ist inzwischen Anliegen eines Klientels, um das Grüne und SPD mit der Linkspartei konkurrieren. Wer deswegen Radikale dazu ermutigt, den Evangelikalismus, oder gar den Pietismus, gesellschaftlich zu ächten, spielt allerdings das Spiel aus „Biedermann und die Brandstifter“. Faktisch stärkt man dadurch die extremen Ränder des politischen Spektrums.

     

    weiter: http://www.ekd.de/ezw/Publikationen_2023.php

  • V
    Volker

    Zitat von Fawkrin:

    Die radikalen Evangelikalen, denen ich bisher begegnet bin, haben tatsächlich ein Weltbild, welches dem der Rechtsradikalen ähnlich ist. Statt antisemitisch ist man ein antimuslimischer Rassist, Frauen werden auf bestimmte Rollen und Funktionen festgelegt, Homophobie ist in Ordnung, die eigene Gruppe hat immer Recht und ist das absolut Gute, der Rest der Welt ist minderwertig, böse oder bestenfalls verblendet.

     

    Das übertrage ich gerne mal auf Linke

    Die radikalen Linken, denen ich bisher begegnet bin, haben tatsächlich ein Weltbild, welches dem der Rechtsradikalen ähnlich ist. Statt antisemitisch ist man ein antichristlicher Rassist, Frauen werden auf bestimmte Rollen und Funktionen festgelegt (sie müssen" arbeiten und Kinder aufziehen wollen - eine Mutter von 3 Kindern wurde nachdem sie erneut schwanger wurde z.B. gefragt ob sie denn auch schonmal in ihrem Leben was gearbeitet habe), Gender Mainstraeam ist Pflicht, die eigene Gruppe hat immer Recht und ist das absolut Gute, der Rest der Welt ist minderwertig, böse oder bestenfalls verblendet...

     

     

    Sorry, so pauschale Verurteilungen fallen mir zu jeder Gruppe ein. Hilfreich ist das nicht. Auf jeden Fall fallen mir inzwischen mehr "Verurteilungen der Christen" von Seiten der Linken auf als "homophobe" von Seiten der Christen. Ansicht der evangelikalen Christen ist, daß Gott den Menschen als "Mann und Frau" geschaffen hat, ein Bild, das die letzten paar Tausend Jahre durchaus gebräuchlich war und für das Überleben der Menschheit durchaus notwendig. Ob man nun Homos verurteilen, "therapieren" oder akzeptieren soll wird in evangelikalen Kreisen durchaus unterschiedlich beantwortet. Ermordet werden sollen Homos jedenfalls nicht und die Freiheit der Entscheidung des Einzelnen wird auch durchaus ernst genommen. Sehr demokratische Grundwerte also. Meinungsfreiheit....

  • KS
    Karola Schramm

    Evangelikale sonnen sich in Wulffs Glanz und Gauck in seinem Ex-Pfarrer Gewand.

    Was soll das Ganze ? Gibt es jetzt einen Krieg innerhalb einer Konfession? Oder wer ist der bessere Christ ?

    Christ und Kirche sind doch wirklich zwei verschiedene Sachen und wir haben die Unabhaengigkeit von Staat und Kirche.

    Das Beste ist, dieses Bundespraesidentenamt abschaffen und Geld sparen.

    Wer will denn einen Schoenredner, der den um Ehre, Arbeit und Wuerde betrogenen Buergern dann predigen soll, dass alles nicht so schlimm ist und der Himmel im Himmel? Nein Danke. Keinen Gauck und keinen Wulff. Wuff.

    K.S.

  • B
    Buffer

    Es ist doch lange bekannt, dass Wulff kreationistisches Gedankengut vertritt.

     

    Da dieses nicht in das 21. Jahrhundert gehört disqualifiziert er sich automatisch als Kandidat. Dafür muss er nicht erst bei Evangelikalen Fanatikern auftreten.

  • JK
    Juergen K

    Vielleichg befreit ja die Junge Union Hessen Herrn Westerwelle mal von ein paar römischen Gepflogenheiten.

  • L
    LIngo

    Zitate von der website acp-international.de

     

    "Ich verfolge die Arbeit des ACP seit vielen Jahren mit Sympathie, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern."

    Prof. Dr. Karl Carstens, Bundespräsident

     

    "Für die Mitarbeiter ist ihr christlicher Glaube nicht nur eine private Angelegenheit. Sie bekennen sich zu ihm. Ich begrüße dieses Engagement."

    Dr. Walter Scheel, Bundespräsident a.D.

     

    "Ich schätze die Tätigkeit des ACP und bin dankbar für deren Eintreten im Sinne der Werte der christlichen Weltanschauung."

    Kurt Waldheim, vorm. UNO-Generalsekretär

     

    Sieht ganz so aus als sei Wulff nicht falsch dort.

  • KB
    Kritischer Bürger

    Das, was hier lediglich als ein Fehltritt dargestellt wird, hat System, denn Herr Wulff

    sitzt im Kuratorium der evangelikalen Vereinigung "Pro Christ", also einer Bewegung, die zumindest die Tendenz zum religiösen Fundamentalismus

    aufweist.

    Quelle:

    http://hpd.de/node/9689?page=0,0

  • R
    Robert

    Herr Wulff lebt nach christlichem Verständnis im Ehebruch, und ist wenig berufen Christen zu repräsentieren

  • N
    Nordwind

    Konsequent recherchiert könnte man noch hinzufügen:

     

    Christian Wulff sitzt auch im Konvent der Missionsbewegung ProChrist.

     

    Sowohl ACP als auch ProChrist befürworten die Idee des Kreationismus und behaupten in ihrem Wahn die Bibel sei wörtlich zu nehmen.

     

    Kreationismus ist eine Mangelerscheinung. Es mangelt diesen Fundamentalisten an Bildung und Aufklärung.

     

    Kann Wulff ob dieser Einfallt unser Bundespräsident sein?

  • D
    Denkmal

    Wenn Rassismus, Homophobie, Frauen auf ganz bestimmte Rollenbilder begrenzen, Ablehnung der Meinungs- und Kunstfreiheit, Intolleranz anderen Weltanschauungen und Religionen gegenüber rechtsradikales Gedankengut wiederspiegeln, und das tun sie mit Sicherheit, dann sind, grobgeschätzt, 70-80% aller Muslime rechtsradikal. Oder gelten da die oben genannten Kriterien nicht sondern nur für christliche Splittergruppen ?

  • IN
    Irene Nickel

    Peter Maas schrieb (11.06.2010 22:53 Uhr):

    >>

    Wahrscheinlich ist die bescheuerte Kommentarfunktion der taz-Internetseite schuld daran. Ich meine, irgendeine Rückmeldung wie "Kommentar wurde abgeschickt" oder "Kommentar wurde nicht abgeschickt, weil ..." kann man doch wohl erwarten.

  • MS
    Michael Scheerer

    Auch wenn ich die ACP nicht kenne habe ich den Eindruck sie missbrauchen das Wort evangelikale.

    Haben sie da eventuell etwas verwechselt mit

    radikale? Bitte etwas mehr Sorgfalt beim Gebrauch von Worten walten lassen und nicht ein Schimpfwort aus einem Wort machen.

  • PM
    Peter Maas

    @Nigredo

     

    "George Wulff Bush reloaded.

     

    Dieses Volk hat so sehr verdient, dass die Propagandalügen vom baldigen Aussterben der Deutschen schnellstmöglich wahr werden."

     

    OK, fang schon mal an. Ich komm dann nach. Versprochen.

  • PM
    Peter Maas

    @N. Franz:

    "Hat mein Kommentar der TAZ-Zensur missfallen? Wenn ja, warum?"

     

    Wahrscheinlich ist die bescheuerte Kommentarfunktion der taz-Internetseite schuld daran. Ich meine, irgendeine Rückmeldung wie "Kommentar wurde abgeschickt" oder "Kommentar wurde nicht abgeschickt, weil ..." kann man doch wohl erwarten. Ich kenne keine andere Zeitungswebseite, die einfachste Ergonomie-Anforderungen so stur ignoriert wie die taz-Seite.

  • JE
    Jens Engel (alias Tucholsky - der zenstiert wurde)

    Ranitzki darf "Ficken" duchdeklinieren aber als Unbekannter "Wichser" alegorisch benutzen, ... das geht selbst bei der TAZ nicht. Jungs, denkt mal drüber nach, was ihr erreichen wollt.

     

    Gruß,

    ein Zensierter

  • F
    Fawkrin

    Die radikalen Evangelikalen, denen ich bisher begegnet bin, haben tatsächlich ein Weltbild, welches dem der Rechtsradikalen ähnlich ist. Statt antisemitisch ist man ein antimuslimischer Rassist, Frauen werden auf bestimmte Rollen und Funktionen festgelegt, Homophobie ist in Ordnung, die eigene Gruppe hat immer Recht und ist das absolut Gute, der Rest der Welt ist minderwertig, böse oder bestenfalls verblendet.

  • R
    Rainer

    Hey Speit, wird Zeit, dass dir Mixa mal den Arsch versohlt.

  • V
    vic

    Vielen Dank Herr Posch.

    Aber wenn ich die Bibel lesen wollte, würde ich mir eine kaufen.

  • V
    vic

    Zwar kann ich mir nicht vorstellen, wie Wulff irgendeine Veranstaltung aufwerten könnte,

    Aber was die Richtung angeht, war er dort schon richtig. Vielleicht nimmt ihn ja ansonsten niemand.

  • NF
    N. Franz

    Hat mein Kommentar der TAZ-Zensur missfallen? Wenn ja, warum?

  • NF
    Norman Frey

    Ob es angesichts der kommenden Ereignisse richtig ist, den Artikel unter der Rubrik "Nord" einzureihen? Interessiert sicherlich ganz Denutschland.

  • M
    Moppelkotze

    Andreas Speit sucht mal wieder krampfhaft nach einem "Skandal".

     

    Nicht, dass Wulff ein geeigneter Kandidat wäre, aber krampfhaft nach verruchten Verbindungen zu suchen ist einfach langweilig, zumal evangelikal nicht gleich böse ist. Die meisten Evangelikalen können mit tatsächlichen Nazis nichts anfangen...

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Der "Shift" von "Ereignissen" von "was" passiert zu "dass"

    es passiert ist sehr schlecht für die Politik.

    Die angeklebten "Etikette" wie "am rechten Rand" und "kein seriöser Publizist dabei" hätte ich doch gerne mit ein paar typischen identitätsstiftenden tragenden Zitaten oder einen Verweis darauf belegt, ohne sie unbedingt zu bezweifeln. Gerade weil ich vermute, dass eine "Politik aus christlichem Geist" eher eine "Maske" für die Rechtfertigung unrechtfertigbarer rechter Politik ist.

    Damit hat es die Arbeiterbewegung schon seit ihren Anfängen zu tun.

    Aber, der journalistische Aufwand für einen TAZ Artikel ist natürlich eng begrenzt.

    Wie schon Nietzsche bemerkte, ist das Ankleben der Attribute "gut" und "schlecht" (geistige) Herrenart. Gutsherrenart, Nietzsche lebte im "Junkerstaat" Deutschland der 2. 19-Jahrhunderthälfte.

  • S
    Stefan

    Nein, Kreszentia Flauger, keine Angst. Wulff wird auf Veranstaltungen islamistischer Fundamentalisten den Vertretern der LINKEN nicht die Show stehlen.

    Das Terrain bleibt weiter in eurer Hand.

  • N
    Name

    Bei fundamentalistischen Muslimen würde er also nicht auftreten, weil er nicht bei verfassungsfeindlichen Organisationen spricht, bei Evangelikalen, deren Verfassungstreue doch stark anzuzweifeln ist, tritt er hingegen problemlos auf. Und dieser Mann soll also der neue Bundespräsident werden?

     

    Inwiefern der ACP nun rechtsextremes Gedankengut vertritt, mag ich nicht zu beurteilen, aber allein die Tatsache, dass es sich um religiöse Fundamentalisten handelt, reicht aus, dort nicht zu sprechen, wenn man als Bundespräsident kandidiert und somit das höchste Amt in diesem Staat anstrebt. Wenn Evangelikale politische Gestaltungsgewalt haben sollten, dann ist dies ein schwerer Schlag gegen die grundgesetzliche Freiheit. Fundamentalisten egal welcher religiösen Prägung sind eine Gefahr für die Freiheit, weil sie andere nicht akzeptieren.

     

    Wulff wäre ja aber auch nicht der erste Unionspolitiker mit Kontakt zu Evangelikalen. Und das als Katholik. Vielleicht sollte man mal Ratzi äh Benedikt Bescheid geben. Das kann ihm doch nicht gefallen, schließlich steht seine Kirche doch für den einzig wahren Glauben...

     

    Dass Wulff kein Präsident für die Mehrheit sein würde, war ja schon klar, schließlich wurde er als Parteisoldat ausgewählt (und damit Angie ihren härtesten Konkurrenten los wird) und nicht als bestmögliche Lösung, mit der sich möglichst viele Menschen identifizieren können. Gäbe es eine echte Wahl, also eine Wahl durch den Souverän, hätte dieses Schwiegersöhnen keine Chance, obwohl ich ja auch zweimal bei Landtagswahlen überrascht wurde. Jedoch fühle ich mich mehr und mehr in meinen Warnungen vor Wulff bestätigt.

  • N
    Nigredo

    George Wulff Bush reloaded.

     

    Dieses Volk hat so sehr verdient, dass die Propagandalügen vom baldigen Aussterben der Deutschen schnellstmöglich wahr werden.

  • QS
    "Dr. Siegfried P. Posch (Graz)"

    Hinzufügung zu meinem heutigen E-Mail zum Artikel

    auf der "Tageszeitung", Berlin, "Evangelikale son-

    nen sich in Wulffs Glanz" (der Titel war vor we-

    niger als einer Stunde neu formuliert) von Andreas

    Speit

     

    Zitat aus Isaias, 8,5-7:

     

    Deshalb weil dies Volk verachtet

    Siloahs sanft fließende Wasser

    ...

    drum führt mein Gebieter wider sie

    die gewaltig großen Wasser des Stroms[,]

    den König Assurs und all seine Macht.

     

    Dieses Zitat ist doch à propos? Zitiert ist "HER-

    DERS LAIEN-BIBEL", mit einem "Imprimatur" vom "23.

    März 1938", Freiburg im Breisgau, Rösch, "Vic.

    Gen.", und einem vor dem "Imprimatur" datierten

    "Geleitwort des Kardinal-Erzbischofs Karl Joseph

    Schulte von Köln", vom "19. März 1938". Ist das

    eine "Heilige Schrift" einer "Großkirche"? Aber

    zum Wasser Siloahs und dem Problem von dessen Be-

    ziehung zu etwaigen anderen Wasservorkommen in

    Jerusalem, die ein Eroberer ja zu schädigen trach-

    ten mußte, wenn er die Stadt vernichten wollte:

    nicht aufgenommen ist in "HERDERS LAIEN-BIBEL"

    der umstrittene Vers 4 des 5. Kapitels eines

    "Johannesevangeliums" über eine Kraft, die heilen-

    des Wasser in Wallung bringt. Laut "HERDERS LAIEN-

    BIBEL", S. 742, würde dieses 5. Kapitel über die

    Heilung eines seit 38 Jahren Kranken durch Jesus "in

    aller Stille" berichten. Sucht aber nicht Jesus im

    Gegenteil hier im höchsten Maß zu provozieren,

    da er dem geheilten Kranken aufträgt, sein Bett

    am Sabbat zu tragen? Nur, was dieses in Wallung

    geratende Wasservorkommen in Jerusalem anlangt:

    ich habe noch zu fragen, ob eine Hilfswissenschaft

    Archäologie in erster Linie als eine der Theolo-

    gie - in Deutschland insbesondere durch Pergamon

    legitimiert und in Österreich durch Ephesus - oder

    als eine der Historiographie anzusehen ist? Was

    könnte für die Historiographie entscheiden?

  • NF
    N. Franz

    Was für ein tendenziöser Artikel. Den ACP in die Nähe von Rechtsextremisten zu rücken, ist wirklich hanebüchen. Es stimmt, dass der ACP theologisch konservative protestantische Journalisten sammelt. Dass das aus Sicht der überwiegend weit links der Mitte anzusiedelnden Kirchenfunktionäre "verfassungsfeindlich" sein muss, braucht einen nicht zu wundern.

     

    Und diese seltsame Frage, ob Wulff denn auch vor islamischen Fundamentalisten eine Rede halten würde, offenbart entweder Verblendung, bitterbösen Willen oder Dummheit. ACP-ler sind stark freiheitlich-demokratisch orientiert und verteidigen unsere Verfassung. Wer das nicht glaubt, kann mal unter folgenden Adressen nachschauen:

     

    pro-medienmagazin.de

     

    Erklärung der Evangelischen Allianz zur politischen Ethik "Suchet der Stadt Bestes":

     

    http://www.ead.de/fileadmin/daten/dokumente/arbeitskreis_politik/Sucht%20der%20Stadt%20Bestes.pdf

  • FG
    Frieder Gerstenschaum

    An anderer Stelle hatte ich es schon einmal geschrieben.

    Die gleich Roland Koch aufstellen können.

    Wulff wird bestimmt nicht von der Mehrheit der Bevölkerung als "ihr" Bundespräsident anerkannt.

    Ein erbärmliches Schmierentheater ist das.

  • V
    Volker

    Ob es der TAZ bekant ist, dass es auch linke Evangelikale gibt? Das fromm und gläubig nicht automatisch rechts aussen heisst?

    Das man dann aus Glaubensgründen in Teilen andere Auffassungen hat, z.B. zu leichtferiger Abtreibungspolitik und Homosexualität, als der linke Mainstream ist dann wohl logisch.

     

    Was mich als Christ z.B. an vielen "Linken" inzwischen regelrecht ankotzt ist der Kampf gegen fundamentale Christen von Leuten die gleichzeitig sich fundamentalen Moslems anbiedern sogar auf einem Schiff gegen Israel fahren. Nur zur Erinnerung: In islamischen Ländern steht auf Homosexualität i.d.R. die Todesstrafe, ich kenne keinen Christen der für eine solche "Behandlung" Schwuler wäre.

     

    Der Versuch von Ihrer Seite hier Herrn Wulff in die evangelikale Ecke zu stellen, der als erster eine muslimische Ministerin in sein Kabinett geholt hat und somit gerade von "evangelikaler" Seite sehr umstritten ist, ist mehr als lächerlich.

  • D
    Dominik

    Wenn man sich mal anschaut, in was für Kuratorien Mr. Wulff sonst so sitzt ( http://www.prochrist.org/Main/Verein/Leitbild.aspx z.B. ) wird einem vieles klarer. Die CDU mag das normal finden, ich kriege das kalte Kotzen wenn ein möglicher Bundespräsident einen Verein unterstützt, dessen "Guru" in seinen Reden von Kreationismus über Homosexuellenhetze bis zur Ablehnung von Abtreibungen so ziemlich alles drinhat. Armes Deutschland.

  • W
    wolfgang

    Hmm,

    dass Wulff evangelikal ist, ist aber auch nichts neues...

    der engagiert sich doch auch bei ProChrist, die sind zwar nicht ganz so heftig, aber trotzdem!

  • H
    Hallo

    Hauptsache gegen das Christentum.

     

    Ihr seid wirklich mutige Journalisten.

  • T
    Tucholsky

    Merkt ihr nischt?

     

    Es geht doch mittlerweile - ob in den Medien, der Politik oder beim Arschabwischen (Werbung) - nur noch um Darstellung und nicht mehr um tatsächliche Inhalte.

     

    Meiner Meinung nach disqualifiziert sich jeder, der Darstellung betreibt und den Inhalt dabei vergisst. Auch Wulff ging es mehr um Darstellung - wäre es mehr um Inhalte gegangen wäre er wohl nicht aufgetreten, oder hätte es als Position-beziehen begriffen.

     

    Und auch Medien die sich mehr um die Darstellung von Fehltritten (ohne Wulff hier in irgendeiner Weise unterstützen zu wollen) kümmern, als sich tatsächlich inhaltlich mit ihm auseinander zu setzen sind auch nur Blender, die sich einen wichsen wenn sie mal wieder nen 'Skandal' aufgedeckt haben.

     

    Leute, es geht um Inhalt und nicht um Darstellung - setzt euch endlich auseinander mit dem was da passiert und hört auf euch bloß das Maul drüber zu zerreißen - das hatten wir alles schon und aus Fehlern soll man ja bekanntlich lernen können.