Fehlende Transparenz angemahnt: EU knöpft sich Airbnb vor
Unklare Preise und Geschäftsbedingungen: Brüssel droht dem US-Zimmervermittler Airbnb mit Klagen. Bußgelder sind nicht ausgeschlossen.
Die EU drängt den US-Zimmervermittler nun zur Klärung und stellt ein Ultimatum. Bis Ende August soll die Plattform Korrekturen an Geschäftsbedingungen und Preisangaben liefern. Sonst will die EU-Kommission einschreiten. „Erfolg kann keine Entschuldigung dafür sein, sich nicht an EU-Verbraucherschutzregeln zu halten“, mahnt EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourovà. Kund*innen müssten leicht verstehen, für welche Dienste sie wie viel zu zahlen hätten. Bis Redaktionsschluss blieb eine Reaktion des Anbieters aus.
Verbraucherschützerin Karolina Wojtal kennt die Probleme gut. An ihren Arbeitgeber, das Europäische Verbraucherzentrum in Kehl, wenden sich Urlauber*innen, die sich getäuscht fühlen. Aber: „Viele Verbraucher verkennen, dass es sich nur um eine Vermittlungsplattform handelt. Airbnb ist nicht selbst Anbieter der Leistung“, sagt Wojtal.
Aus diesem Grund sei es schwierig, zu viel gezahltes Geld zurückzubekommen. Meist wird kein Vertrag zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen geschlossen. Wojtal sieht dennoch die Plattform in der Pflicht, ihr Angebot transparent zu machen.
Das findet auch Evelyne Gebhardt, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Mit ihrem Vorstoß beende die EU-Kommission die Zweiklassengesellschaft bei Buchungsportalen. „Wer Unterkünfte auf dem Europäischen Markt anbietet, muss sich an unsere Spielregeln halten“, sagt die SPD-Politikerin. Auch der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold will das US-Unternehmen nicht ungeschoren davonkommen lassen. „Wenn Airbnb die Forderungen der EU-Kommission nicht erfüllt, drohen saftige Strafen.“
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