piwik no script img

Falschnachricht in Sozialen NetzwerkenRenate Künast stellt Strafantrag

Rechte Facebook-Seiten verbreiteten im Zusammenhang mit dem Mord in Freiburg falsche Meldungen über die Grünen-Politikerin. Künast kritisiert Facebook scharf.

Will sich die rechten Lügengeschichten im Netz nicht länger gefallen lassen: Renate Künast Foto: dpa

Hamburg dpa/afp | Die Grünen-Politikerin Renate Künast geht per Strafanzeige und Strafantrag gegen eine Falschnachricht auf Facebook vor. Künast kritisierte im Spiegel das Online-Netzwerk zudem scharf: Solche „fake news“ müssten künftig „umgehend“ gelöscht werden. Trotz der eindeutigen Sachlage habe es gut drei Tage gedauert, bis der Eintrag verschwunden sei.

Seit dem vorigen Wochenende hatten laut dem Nachrichtenmagazin mehrere Facebook-Seiten ein Foto der Politikerin samt einem angeblichen Zitat gepostet, wonach sie zum Mord an der Studentin Maria und zur Festnahme eines Verdächtigen in Freiburg gesagt habe: „Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen.“ Als angebliche Quelle für das Zitat wurde die Süddeutsche Zeitung genannt.

Künasts Strafanzeige richtet sich gegen die Macher der rechtsnationalen Facebook-Seite „Widerstand deutscher Patrioten“ sowie gegen Unbekannt. Die Grünen-Politikerin erhielt dem „Spiegel“ zufolge am Donnerstag eine Entschuldigungs-Mail von Facebook.

In Freiburg war im Oktober eine 19-jährige Medizinstudentin vergewaltigt und getötet worden. Als mutmaßliche Täter wurde ein 17-Jähriger verhaftet, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan eingereist war.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

10 Kommentare

 / 
  • >Künasts Strafanzeige richtet sich gegen die Macher der rechtsnationalen Facebook-Seite „Widerstand deutscher Patrioten“ sowie gegen Unbekannt.

     

    Warum nicht gleich Herrn Zuckerberg oder Facebook Deutschland verklagen?

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Klappstuhl:

      Weil das ausgeht wie das Hornberger Schießen: FB und vor allem Zuckerberg werden einen feuchten Kehricht darum geben, sollten sie wider Erwarten verurteilt werden. Nationale Gesetze sind diesen unsozialen Medien schnurz und piepegal. Nur abschalten würde wirken - doch welche Regierung riskiert einen veritablen Volksaufstand? Man muß nur hinschauen, wie Altmaier und Maas beim Besuch des großen Zampano zu ihm hingekrochen sind anstatt ihn zu sich zu zitieren. Das sagt alles. Zuckerberg weiß das ganz genau...

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Bei einer drohenden IP-Sperre und dem drohendem Verlust von 82mio potenziellen Nutzern wird Herr Zuckerberg wohl kaum "einen feuchten Kehricht darum geben". Hinzu kommt ob es vorteilhaft für FB ist wenn es im größten EU nicht mehr frei verfügbar ist!

         

        Eine IP-Sperre ist die einzige Möglichkeit wie ein Staat das Netz kontrollieren kann und ausländische Firmen bestrafen kann! Und ja ich finde es vollkommen demokratisch und plausibel denn Normale Medien müssen auch mit rechtlichen Konsequenzen rechen wenn sie sich nicht an Gesetze halten. Ebenso Internetauftritte die ein Deutschland haftbar gemacht werden können.

        • @Klappstuhl:

          wenn es im größten +(bevölkerungsreichsten) Land der+ EU

  • Abgesehen davon, ob Frau Künast den Satz gesagt hat oder nicht - stimmt es denn nicht, dass einem Menschen, der tötet, geholfen werden sollte? Demjenigen helfen zu erkennen, dass Mord die Probleme nicht löst und keine akzeptable Handlung ist.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Heinrich Baum:

      Das ist der Sinn von Resozialisierung. Doch das ist vielen ein Fremdwort, auch vielen, die doch die christlichen Grundwerte zu vertreten vorgeben...

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @1714 (Profil gelöscht):

        Tja, wie heißt es so schön "Es sind zwar schlechte Menschen, aber immerhin gute Katholiken..."

  • "Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen."

     

    Was soll man sonst tun? Rübe ab? Zurück nach Afghanistan? Es wird nicht viel anderes übrig bleiben, als ihm zu helfen.

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Was soll man sonst tun? Rübe ab?"

       

      Ich fürchte genau diese Forderung werden wir von Peigda, AfD und Konsorten in Zukunft öfters hören...

  • Wenn Extra3 ihr das in den Mund gelegt hätte, wäre das ok gewesen. Satire muss als Satire erkennbar bleiben - sonst ist es üble Nachrede.