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Facebook ganz privatMehr Kontrolle über mein FB-Konto

Der Datenskandal beim Online-Netzwerk sorgt für große Verunsicherung der Nutzer. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Da geht noch was bei Facebook: Die Privatsphäre-Einstellungen voll ausreizen! Foto: rawpixel.com/Unsplash

Was können User tun, um ihre Facebook-Daten vor dem Zugriff Dritter zu schützen?

Wer ein Facebook-Konto hat, findet nach dem Einloggen im blauen Streifen am oberen Bildschirmrand ganz rechts einen nach unten gerichteten Pfeil. Dort geklickt, sieht man den Menüpunkt „Einstellungen“. Da wiederum findet sich in der linken Spalte der Eintrag „Apps“. An dieser Stelle sind Programme eingetragen, denen die Nutzer*innen selbst Zugriff auf das eigene Profil erlaubt haben – beispielsweise, indem sie sich auf Seiten wie Airbnb mit dem Face­book-Zugang einloggen. Diese Datenweitergabe lässt sich einschränken oder die Apps lassen sich komplett entfernen. Vorher sollte man sich allerdings einen neuen persönlichen Zugang zu Airbnb und Co. einrichten. Sonst lassen sich die Seiten nicht mehr wie gewohnt nutzen. Inoffizielle, illegitime und illegale Datenweitergabe kann man so jedoch nicht unterbinden.

Wie reagiert Facebook?

Bisher haben externe Seiten und Apps weitgehenden Zugang zu den Nutzer*innen-Profilen bei Facebook. Der Konzern stellt anderen Anwendern sogenannte Programmierschnittstellen (API) zur Verfügung, damit die ihre Seiten mit Facebook verbinden und die Reichweite des Netzwerks steigern. Den Zugang Externer zu den persönlichen Nutzerdaten will Facebook nun einschränken.

Was heißt das genau?

Externe Apps wie Airbnb, Spotify und andere sollen nicht mehr schrankenlos auf Verabredungseiten bei Facebook (Events) und Gruppen-Seiten der Nutzer*innen zugreifen können. Teilweise müssen die einzelnen Personen oder Gruppen-Manager künftig zustimmen. Mitunter behält Facebook sich selbst die Genehmigung vor. Die Bedingungen für Apps, bei denen man sich mit Facebook einloggt, sollen verschärft werden.

Sind Verbraucherschützer zufrieden?

„Mit den aktuellen Änderungen bei den Informationen und Einstellungen zum Datenschutz erhalten Verbraucher nur ein wenig mehr Kontrolle über ihre Daten“, sagt Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Immer noch können zahllose Daten über das Verhalten und den Konsum in fremde Hände gelangen. Die Verbraucher sollten bei Apps weiterhin genau prüfen, ob und in welchem Umfang ein Datenaustausch mit Facebook stattfindet.“ Gollner weiter: „Dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg Jahre veranschlagt, um Probleme beim Datenschutz auszuräumen, ist nicht nachvollziehbar. Dafür braucht man nur wenige Monate, wenn man es will.“

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