: FDP setzt auf Autonomie
Parteispitze grenzt sich beim Bundesparteitag von allen Parteien ab. Westerwelles Kanzlerkandidatur erwartet
MANNHEIM ap/rtr ■ Die FDP-Spitze hat auf dem Mannheimer Bundesparteitag ihre Unabhängigkeitsstrategie bekräftigt. Zugleich deutet sich an, dass die Liberalen mit Guido Westerwelle als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf ziehen werden. Der Programmentwurf setzt auf klassisch-liberale Vorschläge von Steuersenkungen über eine liberalisierte Arbeitsmarktpolitik bis zur bildungspolitischen Elitenförderung.
FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper hält das Ziel von 18 Prozent bis zur Wahl für erreichbar. Scharf griff sie Kanzler Gerhard Schröder an: „Sie haben 1998 als Bundeskanzler die Baustelle Deutschland betreten und sind auf bestem Wege, eine Ruine zu hinterlassen.“ Die Grünen gingen an den zentralen politischen Themen vorbei. Der CDU warf Pieper vor, im konservativ-staatsfixierten Denken zu verharren. Die PDS vertraue darauf, dass Vater Staat für alles sorge.
Die FDP-Führung erwartet, dass Westerwelle sich zum direkten Herausforderer Schröders ausruft. Auch Skeptiker wie Fraktionschef Wolfgang Gerhardt und Exparteichef Klaus Kinkel sagten ihre Zustimmung zu der Kandidatur zu. Parteikreise rechnen am Sonntag bei Westerwelles Rede mit seiner Festlegung.
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