piwik no script img

FDP-Agrarexpertin"Gentechnik ist Teil unseres Lebens"

Kritiker seien nur aus Unwissen gegen die Pflanzen aus dem Labor, sagt FDP-Politikerin Christel Happach-Kasan. Ein Großteil der Produkte würde bereits jetzt Gentechnik enthalten.

Sieht lecker aus, wird aber von einem Großteil der Bundesbürger kritisch beäugt: Gentechnisch veränderter Mais. Bild: ap
Jost Maurin
Interview von Jost Maurin

taz: Frau Happach-Kasan, heute wird in Mecklenburg erstmals nach der EU-Zulassung die gentechnisch veränderte Kartoffel Amflora geerntet. Sie freuen sich, aber Umfragen zeigen: Die Mehrheit der Bevölkerung will keine Gentechpflanzen. Warum widersetzen Sie sich dem?

Christel Happach-Kasan: Fragen Sie mal die Leute, ob wir Dihydrogenmonoxid verbieten sollen. Dann sagen exakt die 70 Prozent, die gegen Gentechnik sind: Wir müssen Dihydrogenmonoxid verbieten. Warum? Weil kein Mensch weiß, dass Dihydrogenmonoxid Wasser ist. Das bedeutet: Wir brauchen mehr Aufklärung über die Gentechnik in der Landwirtschaft.

Wie wollen Sie das erreichen?

Christel Happach-Kasan...,

... 60 Jahre, ist agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Die promovierte Biologin aus Schleswig-Holstein ist eine der vehementesten VerfechterInnen der "grünen Gentechnik" im Parlament. Ihr Fraktionskollege, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, wird heute die Ernte der Genkartoffel Amflora eröffnen.

Unsere christlich-liberale Koalition will eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln. Überall, wo Gentechnik drin ist, soll auch beispielsweise "Gen" draufstehen. Dann sieht man, dass mit Ausnahme des Mineralwassers praktisch überall Gentechnik drin ist. Die steckt nämlich schon jetzt auch im Futter der Kühe oder in Enzymen für die Käseherstellung. Und dann werden die Leute sehen: Gentechnik ist Teil unseres Lebens.

Muss man bei der Kennzeichnung nicht unterscheiden zwischen Lebensmitteln, deren Hauptbestandteil eine Gentechpflanze ist, und Produkten, bei deren Herstellung nur ein Gentech-Hilfsstoff verwendet wurde?

Entweder ist die Gesellschaft der Meinung, dass jetzt Sodom und Gomorrha kommen, weil wir die Gentechnik zulassen oder eben nicht.

Viele Menschen misstrauen dem Zulassungsverfahren für Gentechpflanzen, weil dafür die Hersteller selbst die Pflanzen testen. Können Sie das nicht verstehen?

Wir bauen gentechnisch veränderte Pflanzen seit 14 Jahren auf mittlerweile 134 Millionen Hektar weltweit an. Bisher ist niemand daran zu Schaden gekommen. Also scheinen die Sicherheitsanforderungen der Behörden richtig zu sein. Wichtig ist, was in den Gutachten über die Pflanzen steht, nicht, wer sie geschrieben hat. Man kann wissenschaftliche Daten auch dann einbeziehen, wenn sie nicht von einem öffentlichen Auftraggeber stammen.

Sollten die Behörden anders als bisher Fütterungsversuche von mehr als 90 Tagen Dauer verlangen?

Das ist nicht notwendig. Bei der Zulassung konventioneller Pflanzensorten verlangen wir überhaupt keine Fütterungsversuche. Ein Unternehmen investiert in hohem Maße und hat doch von sich aus ein Interesse, eine gesunde Sorte zu produzieren. Alles andere kann nur Misserfolg geben.

Macht es Ihnen keine Sorge, dass Chemiemultis wie Monsanto mithilfe der Patente auf Gentechpflanzen ihre Macht über die Ernährung ausweiten?

Wenn man Angst vor Großkonzernen hat, muss man den mittelständischen Unternehmen mehr Entwicklungschancen geben. Monsanto hat nicht wegen der Patente eine Oligopolstellung auf dem Markt für gentechnisch veränderte Pflanzen, sondern wegen des Gentechnikmoratoriums, das wir fünf Jahre lang in Europa hatten. Wir machen ja immer kompliziertere Verfahren, die die Zulassung solcher Organismen erschweren. So grenzen wir unsere mittelständischen Züchtungsunternehmen von gentechnischen Züchtungsverfahren aus.

In der EU nicht zugelassene Gentechpflanzen verschmutzen immer wieder Futtermittelimporte etwa aus den USA. Ist das nicht ein Beleg dafür, dass die Wahlfreiheit der Verbraucher verloren geht, wenn mehr Gentechpflanzen angebaut werden?

Die Koexistenz beider Pflanzenarten funktioniert. Es wird immer Spuren von nicht zugelassenen Sorten in Importen geben, auch weil die Zulassungsverfahren international nicht synchron ablaufen. Aber sie lassen sich sehr gering halten. Unsere derzeitige Nulltoleranzregel ist unsinnig und wird sich nicht halten lassen. Die kostet unsere Unternehmen Millionen Euro, und unsere Verbraucher haben davon keinen Vorteil. Deshalb brauchen wir wie in der gentechnikfeindlichen Schweiz einen Schwellenwert von 0,9 Prozent des Produkts für Futtermittel und 0,5 Prozent für Lebensmittel.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

44 Kommentare

 / 
  • DF
    Dora F.

    Das Risiko bei gentechnisch-veränderten Organismen besteht darin, dass Bakterien diese Veränderungen in ihr Erbgut aufnehmen und so in andere Organismen transportieren und da Bakterien überall sind, kann das sehr schnell gehen. Als Einzeller sind Bakterien extrem anpassungsfähig und verbreiten Genveränderungen durch ihre immens schnellen Reproduktionszyklen.

     

    Nur weil man jetzt 20 Jahre mit Gentechnik rum experimentiert, heißt das nicht, dass man die Risiken kennt und es macht übrigens sehr wohl einen Unterschied, wer die Forschung finanziert. Unabhängige wissenschaftliche Arbeiten zum Thema deuten sehr wohl auf Gesundheitsrisiken hin und diesen Risiken wird nicht nachgegangen.

     

    Lassen wir uns nicht von der FDP für dumm verkaufen: Die FDP ist auf allen Ebenen eine Lobbyisten-Organisation und man muss wirklich fragen, wer spendet für diese Partei und welche Ämter für Unternehmen nehmen Parteimitglieder bzw. Angehörige wahr. Die FDP ist die moderne Form der Korruption.

  • MW
    Mathilde Wagner

    WIKIPEDIA

    Dihydrogenmonoxid (Abkürzung DHMO), aufgrund seiner amphoteren Eigenschaften (als Brönstedt-Base bzw. -Säure) auch Hydrogenhydroxid oder Hydroxylsäure, ist ein chemisch korrekter, aber irreführender Name für Wasser (H2O). Es handelt sich bei diesem Wort um einen wissenschaftlichen Witz.

     

    Der Begriff DHMO wurde mit der Absicht geprägt, Ängste vor Chemikalien und die dadurch verursachten Protestbewegungen zu karikieren.[1][2]

     

    Was für ein Bildungsniveau haben wir in unserer Politik - aber ja - Frau Happach-Kasan wissenschaftliche Veröffentlichungen beschäftigten die Historie der Norddt. Wassserstraßen!

    Es gibt zwar nur wenige Bundesbürger mit akademischem Rang, aber zu unterstellen, dass jemand der gegen Agro-Gentechnik ist gegen alles ist, was chemisch klingt ist kompletter schmarrn!

    Ich als Pharmazeutisch Technischer Assistent lasse mich auch bei diesem Thema nicht von der FDP hinters Licht führen!!!!

    Transparenz ist die eine Seite, Dummheit, liebe Mrs.Happach-Kasan ist sehr wohl die Andere!

  • M
    Milibauer

    MdB Happach-Kasan vor X-Jahren studiert, aber bis zum Einzug in den Bundestag NUr Wissenschaftlichen-Veröffentlichungen über die Geschichte norddeutscher Wasserstraßen -

    Parteispenden an die FDP wirken Steuerschuldmindernd!

    In Bayern sind 2008 hunderte von Hausärzte in die FDP eingetreten oder gewechselt, oder haben gar einen Orts.-o. Kreisverband gegründet,.....jetzt treten Sie wieder aus!!!!

     

    Zum Thema: Wasser, zuviel kann auch schädlich sein. Aber sogar hier ist die Menge das Gift.

    Ja, auch zuviel Parteispenden, sprich Dollarzeichen in den Augen, verderben den Charakter, schlimmer noch -denn diese Lobbyarbeit gefährdet die Biodiversität und damit die Zukunft nachfolgnder Generationen.......

     

    Noch weniger kennt Sie sich mit den Immen und deren Leistung für die Landwirtschaft aus!

  • M
    mir

    @CR:

    zu dem blöden Sowjetvergleich sag ich mal nix. Aber hierru schon:

    "Einfach Blödsinn, dass.. "so gut wie keine natürlich vorkommenden Rapsarten.." existieren. Raps kommt genauso wenig in Amerika "natürlich" ... Die Arten sind alle vom Menschen "eingeschleppt" ..."

     

    Auch wenn der Originalposter ein bisschen über die Wahrheit hinaus geht, ist das kein Blödsinn. Es gab zumindest die Meldung, das von 400 Rapspflanzen, die in North Dakota (USA) entlang von Landstrassen eingesammelt wurden ('natürlich' also im Sinne von 'wild gewachsen') über 80 Prozent Eiweisse von "gentechnischen Zuchtsorten" enthielten. Mag Dir ne popelige Statistik erscheinen, ist aber nicht von der Hand zu weisen.

     

    (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,710596,00.html)

    (http://eco.confex.com/eco/2010/techprogram/P27199.HTM)

  • VC
    von CR

    Wenn man die Aussage "Die weltweite Nahrungsmittelversorgung darf überhaupt nicht in der Hand von privaten Unternehmen sein" konsequent weiterdenkt, muss man wie zu Sovietzeiten alle privaten Unternehmen - sprich alle selbständigen Bauern - abschaffen.

    Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiss wo das endet.

  • VC
    von CR

    Einfach Blödsinn, dass angeblich wegen GVO "so gut wie keine natürlich vorkommenden Rapsarten mehr in Kanada und den USA" existieren.

    Raps kommt genauso wenig in Amerika "natürlich" vor wie Mais und Kartoffel in Europa.

    Die Arten sind alle vom Menschen "eingeschleppt" worden, so wie auch der in Nahost beheimatete Weizen, oder viele tausende von Ziersträucher, die in unseren Vorgärten blühen und sich "unkontrolliert" vermehren.

    Viele sog. "Argumente" sind kein Deut besser als Sarazins Tiraden über minderwertige Migranten-Gene

  • A
    Andreas

    @anon: Danke, endlich ein qualifizierter Kommentar. Ansonsten muss ich sagen, haben die meisten Kommentatoren hier überhaupt keine Ahnung von dem was sie schreiben. Und da hat Frau Happach-Kasan vollkommen recht, wenn die Menschen besser aufgeklärt wären über das Thema, sähe die Reaktion ganz anders aus.

     

    Ich habe mich im Rahmen meines Studiums viel mit grüner Gentechnik beschäftigt und bin mit Sicherheit niemand, der diese Technologie bedenkenlos abnickt.

    Aber, ich weiß sehr viel über die biologischen Prozesse etc. Natürlich kann man damit viel Unsinn betreiben, dies geschieht in Europa aber meiner Meinung nach nicht! Man kann mit einem Messer Brötchen schmieren oder aber seinen Nachbarn erstechen...

     

    Mittelständische Züchter haben in Deutschland allerdings keine Chance mehr durch die überstrengen Sicherheitsauflagen. Somit macht Greenpeace Monsanto immer stärker.

     

    Viele der Problem die von Gegner gerne angeführt werden, ist die Tatsache dass neue Resistenzen entstehen. Dies hat nix mit der Gentechnik zu tun, sondern mit schlechtem Flächenmanagement. Da kann man auch eine konventionelle Sorte nehmen und jahrelang auf der selben Fläche anbauen und das selbe Pestizid spritzen, da kommt man aufs selbe Ergebnis.

     

    Problem der Auskreuzungen: Erstens gibt es verschiedene Möglichkeiten dies zu unterbinden. Zudem haben viele unserer Kulturpflanzen hier keine verwandten Wildarten, z.B. die Kartoffel, der Mais. Also auch keine Auskreuzung in die Umwelt. Selbst wenn eine Gentech Kartoffel in die Umwelt gelangt und dort wächst, sie wird eingehen. Und aus Kartoffel saatgut entstehen solch schwache Pflanzen, die nicht in der Natur überlebensfähig sind.

     

    Und so weiter und so fort. Wer beklagt, dass die Folgen unbekannt sind: Erstens kann man das in vielen Punkten bis auf Wahrscheinlichkeiten, die um einiges geringer sind als ein sechser im Lotto ausschließen. Zweitens: Ein Rest-Risiko wird immer bleiben, bei jeder Technologie, bei JEDER! Daher: Mehr Forschung, auch in Deutschland. Das bedeutet: Keine Feldzerstörungen. Wer dies tut gehört bestraft, das ist Sachbeschädigung und nichts anderes.

     

    Also: Für einen verantwortungsvollen Umgang mit der grünen Gentechnik in Deutschland, die ihr faire Chancen einräumt!

  • RS
    R. S.

    Fast alle Kommentare sind ziemlich töricht.

    Die Wahrheit ist hier ziemlich kurz und gut zusammengefasst:

    http://biotech.dechema.de/biotech_media/Downloads/Statement+Gr%C3%BCne+Gentechnik.pdf

    Es ist egal ob Sie Gentechnik wollen oder nicht. Sie kommt (Gott sei Dank).

  • OK
    Opa Kolja

    Juli 2008,Altreetz im Oderbruch.Wir "befreiten" einen Genmaisacker von Mon 810,zwischenzeitliches Anbauverbot in Disula.

    Im Dorfgasthaus zur gleichen Zeit,Dr.Happach-Kasan und Dr.Thierfelder,Monsanto-Deutschland,zur Werbeveranstaltung für GVO-Mais.Mit den gleich dümmlichen Sprüchen wie im Interview.

    Als FDP-Cheflobbyistin der Agrogentechnik hat Frau eben ihren Verpflichtungen nachzukommen,sonst werden die enormen Parteispenden von BASF,Bayer,KWS usw.künftig weniger fließen.

    Lobbykratie,statt Demokratie,in Reinkultur.

    Die Umwelt und unsere Gesundheit scheren diese Frau und ihre Partei einen Dreck.

  • R
    ralf

    Dabei kann einem wahrlich schlecht werden.

    Soso , denkt die gute Frau denn wirklich das es besser ist wenn viele Biokonzerne defacto ein Monopol auf Nahrung haben , als wenn dies nur wenige seien ? Das ist absolut kein Unterschied. Die weltweite Nahrungsmittelversorgung darf überhaupt nicht in der Hand von privaten Unternehmen sein . Punkt.

    Regierungen werden auf diese weise erpressbar, von Unternehmen denen einzig Profite wichtig sind. Das es ausserdem keinerlei unabhängige Studien über die Auswirkung von Genfood auf die Zeugungsfähigkeit gibt tut sein übriges dazu .... warum Zeugungsfähigkeit werdet ihr fragen ...... schaut mal auf die ganzen kapitalistischen Thinktanks, die Überbevölkerung ist dort Thema Nr.1 "Bill gates vaccine turner', 'rockefeller overpopulation' oder 'bta sterilization' einfach mal in Youtube eingeben und äusserst bekannten Personen dabei zuhören wie sie die Welt am liebsten hätten und was sie bereit sind dafür zu tun . Ein Schelm wer böses dabei denkt.

     

    Das in jüngster Vergangenheit die EU Geld für die Stillegung von Agrarflächen bezahlte , und uns nun Gendreck mit dem Verweis auf angebliche Versorgungsengpässe untergejubelt werden soll ist schon an Absurdität nicht mehr zu überbieten

  • S
    Silentjay

    jaja gegen geziehlte veränderungen schreien wie die kleinen kinder, aber mittels 'kobaltkanonen' produzierte pflanzen mit etlichen unkontrollierten genetischen veränderungen werden brav gegessen.

    ist ja natürlich. ;-)

     

    http://www.deutsche-landwirte.de/050401e.htm

     

    das diese produkte nicht als gentechnisch verändert deklariert werden müssen liegt lediglich an der mehr idologisch als sachlich geprägten gentechnik-gesetzgebung.

  • F
    felixb

    AUA! Das schmerzt wirklich, Frau Happach-Kasan!

    Nach Tschernobyl beruhigte der türkische Gesundheitsminister (wenn ich mich recht erinnere) die über den aus Russland importierten und radioaktiv belasteten Tee besorgte Bevölkerung mit dem Hinweis, dass "ein wenig Radioaktivität gut sei für die männliche Potenz"....

    Es wird hier mit einer Technologie gespielt (anders lässt sich das auch wissenschaftlich inhaltlich kaum nennen), deren Folgen komplett, in Gänze, völlig... unvorhersehbar sind! Einige Folgen sind heute schon eingetreten, z.B. gibt es so gut wie keine natürlich vorkommenden Rapsarten mehr in Kanada und den USA, nachdem dort transgene Sorten in die Natur eingebracht wurden. Dies hat nun u.a. zur Folge, dass es fast keinen gentechnisch unbeeinträchtigten Honig aus kanadischem Raps mehr gibt. Es ist auch so gut wie unmöglich geworden, Saatgut zu kaufen, dass KEINE transgenen Verunreinigungen in sich trägt, da der Pollen vom Wind über Kilometer transportiert wird und somit nicht nur andere Rapsfelder, sondern auch wild wachsende Pflanzen befruchtet und sein Erbgut weitergibt.

    Es ist alarmierend genug, wenn Frau Happach-Kasan von keinerlei kritischem Wissen getrübt nonchalant die schon vorhandenen Kontaminationen der menschlichen und tierischen Nahrungskette klein- und schönzureden versucht und diese schweren Eingriffe in die Natur verharmlost, deren Folge/n(kosten) durch die unvorhergesehenen - und unvorhersagbaren - möglichen "Ereignisse" gar nicht bezifferbar sind.

    Das Geschwafel von der "2. grünen Revolution" kann auch kein Mensch mehr ruhig mit anhören... als wenn die Erste die großspurig prognostizierten tollen Ergebnisse gebracht hätte gegen den Welthunger!

  • S
    Schroedingers

    Hat die FDP eigentlich nur Pfeifen im Sortiment???

  • G
    Gesundesser

    Ich bin ja außerordentlich beeindruckt, wie kurzsichtig Frau Happach-Kasan ist. Kann das sein, dass dies eine weit verbreitete Politikerkrankheit ist?

    Vielleicht ist ihr noch nicht von den Bauern in Indien berichtet worden, die genmanipuliertes Baumwoll-Saatgut, von dem Monsanto behauptet hat, dass es höhere Erträge bringt, gekauft und angebaut haben. Das Problem war nur, dass diese Pflanzen zwar gegen zwei oder drei Schädlinge resistent waren, aber nicht gegen alle, deshalb ist ein Großteil der Ernte auf dem Feld vergammelt. Das Problem war nur: Die Bauern haben das wesentlich teurere Saatgut mit Krediten finanziert, ebenso die Spritzmittel dazu und Monsanto damit ein sehr gutes Einkommen beschert. Leider hat Monsanto sich aus der Verantwortung gezogen, als die Pflanzen auf den Feldern eingegangen sind und nicht die versprochenen höheren Erträge erbrachten. Aus lauter Verzweiflung hat sich ein Großteil dieser Bauern das Leben genommen (indem sie, ironischerweise) das Spritzmittel von Monsanto getrunken haben. Sie haben Familien mit Schulden hinterlassen, die diese nicht zurückzahlen konnten und nun noch schlimmer dran sind als vorher.

    Ich frage mal an der Stelle: Wollen wir so einen Konzern wirklich unterstützen? Die einzigen, die daran verdienen, sind doch die Konzerne.

    Mich würde es ja mal freuen, wenn von unseren gewählten Volksvertretern (vielleicht muss man die Herrschaften daran erinnern, dass sie das sind) auch die Meinung des Volkes vertreten wird. Schließlich wollen ca. 70% der Menschen in diesem Land kein Genfutter auf dem Teller. Kann ja sein, dass diese Meinung noch nicht bis zur FDP vorgedrungen ist, die müssen ja Profilneurose mit ihrem Parteivorsitzenden und amtierenden Außenminister betreiben...

    Warum machen wir es eigentlich nicht wie die Franzosen und gehen so lange auf die Straße, bis unser Wille durchgesetzt ist?

    Kann man solchen Leuten nicht einfach einen Maulkorb verpassen und sie ihre dummen Sätze, die sie sagen 100 x mit roter Farbe in großen Lettern an die Wände des Bundestages und des Kanzleramtes malen lassen? Vielleicht fällt dann ja der Groschen...

    Und sie wird auch noch von unseren Steuergeldern bezahlt. Wenn ich weiter darüber nachdenke, kriege ich echt Brechreiz..

  • J
    Jimmi

    Wieso wird so jemand wie diese gute Frau überhaupt interviewt? Um mensch mal wieder sehen zu lassen was andere für Mist von sich lassen können?

    Und noch dazu wieso wird diese Frau Happach-Kasan überhaupt als FDP-Agrarexpertin präsentiert, besser wäre wohl den Firmennamen oder die Lobbyorganisation zu nennen.

    Wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass die FDP im Prizip ein riesiger Lobbyverein im Dienste der Großkonzerne ist.

  • L
    Lysergsäurediethylamid

    @ anon:

    Es geht hier um die Grüne Gentechnik, also um Nahrungspflanzen und nicht um die industrielle Biosynthese organischer Substanzen. Ich gehe davon aus, daß bspw. das Insulin von den Rückständen der veränderten Bakterien gereinigt wurde. Bei Nahrungspflanzen muß ich diese Rückstände der Produktion mit essen. Ich mag aber kein Bt-Toxin, denn meine Darmflora ist sehr sensibel. Zur dessen angeblicher Harmlosigkeit siehe »Bt-Mais wirkt auch am Ziel vorbei«[1] So gilt es u. a. als Mitverursacher des großen Bienenvölkersterbens. Und die Terminatortechnik dient nur dazu, den Bauern daran zu hindern, zu tun, was Bauern seit 10.000 Jahren tun, nämlich einen Teil der Ernte als neues Saatgut zu verwenden.

     

    In China wird BT-Baumwolle angebaut, denn es »wirkt der Genuß von Bt-Baumwolle für die Larven der Baumwolleule, die in China in den frühen 1990er Jahren für große Ernteausfälle verantwortlich waren, tödlich. Mittlerweile werden mehr als 4 Millionen Hektar Bt-Baumwolle in China angebaut. ... Wissenschaftler fanden heraus, daß sich die Menge der Weichwanzen seit 1997 verzwölffacht hat. Damit stellen die Weichwanzen, welche früher als Schaderreger im Vergleich zu anderen Schädlingen wie dem Baumwollkapseleule eher unbedeutend waren, in der Region nun einen der bedeutendsten Schädlinge dar. Ähnlich der Baumwolleule können bis zu 50 Prozent der Ernte durch die Wanzen vernichtet werden.«[2]

     

    Die Natur ist eben komplexer als unser primitives Wirtschaftssystem und darin liegt das Grundsatzproblem: Auch die Technikfolgenabschätzung wird vom einfachgestrickten Ökonomenverstand durchgeführt - und anschließend geheim gehalten. Obwohl die Giftigkeit des Bleis seit der Antike bekannt ist, haben die Ölkonzerne über 50 Jahre lang die Luft mit Bleibromid verseucht. Statt Ethanol (Alkohol) wurden Tetraetylblei und 1,2-Dibrommethan dem Benzin als Antiklopfmittel zugesetzt,[3] wobei die Gefährlichkeit stets geleugnet wurde. Auch die von Anfang an bekannte Tödlichkeit von Asbest hat die Industrie nicht daran gehindert, diesen Stoff über fast 100 Jahre in fast jede Mauer einzubauen. Dererlei Beispiele ließen sich viele finden, wenn auch nicht alle in Form von Propagandafilmen wie des Walt-Disney-Werks »Our Friend The Atom«[4] daherkamen.

     

    Keinem Konzernvertreter ist zu trauen, auch ihren politischen Söldnern nicht. Die würden uns gnadenlos vergiften, wenn‘s dem Wirtschaftswachstum dient. Warum soll denn das Moratorium aufgehoben werden? Damit sie uns ihren Dreck heimlich unterschieben können.

     

     

    [1] http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/GID177_mertens

    [2] http://www.pflanzenforschung.de/journal/aktuelles/anbau-von-bt-baumwolle-fuehrt-china-zu-neuer-schaedlingsplage

    [3] http://home.arcor.de/chemielk/Loerscher%20-%20ungeordnet/Die%20Octanzahl.doc

    [4] http://www.youtube.com/watch?v=ZcdRQkJulAU

  • R
    redlin

    Frau Happach-Kasan weiss sich doch in guter Gesellschaft, reiht sie sich doch mit ihren leichtfertigen und überheblichen Äusserungen ein unter die Namen anderer bewährter Industrieliebediener wie Dr. Renate Sommer als Vertreterin des EP oder, on the top, Kommissar John Dalli himself, angeblicher Rechtsanwalt und ein grosser Lybienkenner, dessen Geschäfte schon auf Malta, seiner Heimat, immer wie geschmiert liefen. All diese Leute hat niemand wirklich gerufen, sie sind trotzdem da und ein Ärgernis, wenn sie nur den Mund aufmachen.

  • B
    broxx

    Komische Gendebatte-keiner schreit Rassismus!

    Aber mal im Ernst-die Frau sollte rausgeworfen werden. Pateiausschluss sofort!

  • V
    vantast

    Man sollte auch die Gesetze gegen das Klauen streichen, es wird doch mehr oder weniger überall geklaut, wir müssen damit leben. Sind wir nicht alle hier und da diebisch? Es sind die Puristen, die das Leben erschweren.

  • N
    nyx

    @huber: ungemein treffender kommentar. man kann's nicht besser sagen.

  • H
    Hermann

    Meine Güte,

     

    wie kann man sich nur so vor den Lobbykarren spannen lassen??...sowas kann man schon fast nicht unkommentiert veröffentlichen

     

    lange nicht so viel Unsinn in so kompakter Form gelesen..

     

     

    danke Frau Christel Happach-Kasan

  • W
    Waage

    Sehr geehrte Frau Happach - Kasan,

    .

     

    Die entscheidende Frage ist ja weniger, wem die grüne Gentechnik schadet, sondern wem sie nützt - einige von Denen scheinen Sie ja persönlich zu kennen...

  • M
    Meier

    @anon

    Zitat:"Ich gebe Frau Happach-Kasan recht. Die Menschen sollten darüber aufgeklärt werden. Außerdem sollte jeder, der das gerne möchte auf alle Gentech-Produkte verzichten. Jeder hat dasRecht auf einen eigenen Lebenswandel."

     

    Zitat:"Weiterhin sind viele bis alle Gen-Pflanzen mit der sogeneannten Terminatortechnologie ausgestattet die die Pflanze unfruchtbar macht und damit eine Weiterverbreitung oder Kreuzung mit anderen Arten unterbindet."

     

    Und Sie meinen das wirklich ernst, dass Frau Happach-Kasan uns damit aufgeklärt hat? Mit dem Vergleich von "Dihydrogenmonoxid" mit genmanipulierten Pflanzen?

     

    Ja, es sollte jeder darauf verzichen können ob er Gentech-Produkte verwenden, essen oder sonst was will. Haben wir denn noch die Wahl?

     

    Sie schreiben ja, die Natur ist klüger und findet immer neue Wege. Vielleicht findet die Natur auch Wege eine wie Sie schreiben mit "Terminatortechnologie" ausgestattete Pflanze weiter zu verbreiten. Erste Fälle sollte es ja bereits geben.

     

    Sind genmanipulierte Pflanzen vergleichbar mit natürlicher Selektion oder Kreuzung von Pflanzen?

     

    Ich frage Sie, was für einen Vorteil bringen uns genmanipulierte Pflanzen? Weil sie widerstandsfähiger sind? Schneller wachsen? Größer und kräftiger werden?

     

    Aber was ist der Preis dafür, welche Auswirkungen? Ist dieser überhaupt schon absehbar?

  • MV
    Mork vom Ork

    Dieser Kamikaze-Kurs der FDP bzw. einiger ihrer Protagonisten/ Protagonistinnen (nicht nur bei diesem Thema) ist erstaunlich und amüsant zugleich. Eine deutliche & stabile Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Gentechnik ab - die FDP ist dafür, eine breite & stabile Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Atomkraft ab - die FDP ist dafür. Irgendwie kommt mir die FDP wie ein bockiges Kind oder ein renitenter Teenager vor. Ja ich weiß, tatsächlich ist das Ausdruck von politischem Rückgrad. Die FDP dreht ihr Fähnchen eben nicht in den Wind und stellt sich mutig einer Mehrheit von Unaufgeklärten entgegen. Heldenhaft aber eben auch selbstzerstörerisch. Ich glaube, die nächsten Landtagswahlen werden sehr ernüchternd für die FDP ausfallen.

     

    Ich hätte mir gewünscht, Frau Happach-Kasan hätte mal eine Antwort auf die alles entscheidende Frage nach dem Sinn der Gentechnik gegeben. Warum soll sich ein deutscher Verbraucher/ Lebensmittelkonzern eine Genkartoffel kaufen, wenn er auch eine konventionell hergestellte zu einem Spottpreis kaufen kann? Gentechnik ist demzufolge eine Technologie, die zumindest Europa in absehbarer Zeit nicht brauchen wird. Und jetzt bitte nicht das Argument der hungernden Weltbevölkerung auftischen.

  • A
    anon

    Alle Leute die gegen Gentechnik und gentechnisch manipulierte Produkte sind verschließen ihre Augen vor dem immensen Nutzen dieser Produkte. Schon seit Jahren könnte man den Insulinbedarf der Weltbevölkerung nicht mehr durch Tierschlachtungen decken. Weiterhin ist Tierinsulin minimal immunogen und da es aus Tieren kommt sagen wir mal suboptimal. Jedes Insulin was sich der gemeine Diabetiker heutzutage spritzt ist von gentechnisch Veränderten Organismen hergestellt. Es ist hochrein und sicherer als das Amen in der Kirche. Alle diese Leute, welche der Gentechnik negativ gegenüberstehen sehen ihren Einfluss auf die heutige Gesellschaft nicht. Wer trägt gern stone-washed Jeans? - Ist auch mithilfe gentechnischer Produkte entstanden - um ein vielfaches billiger als normal. Weitere Beispiele, die jeder schonmal brauchte: Waschmittel, Weichspüler, Hefe, Herceptin (gegen Brustkrebs), Humira (Rheumatische Artritis), jegliche Art von Kleidung, Reteplase (bei Blutgerinseln), Rennin (Käseherstellung), Vitamin C (ja auch das ist von Mikroorganismen gentechnisch hergestellt - und dabei ist es doch so gesund)....die Liste ist ellenlang und jeder von den Gentechnikgegnern ist auf das ein oder andere Gentech-Produkt angewiesen. Ich gebe Frau Happach-Kasan recht. Die Menschen sollten darüber aufgeklärt werden. Außerdem sollte jeder, der das gerne möchte auf alle Gentech-Produkte verzichten. Jeder hat dasRecht auf einen eigenen Lebenswandel. Jedoch finde ich es falsch alle Gentech-Produkte über einen Kamm zu scheren und zu verunglimpfen, denn jeder der dies Tut hat sich in der Tat noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt oder verschließt die Augen vor der Realität. Der Mensch setzt seit Jahrtausenden Mikroorganismen ein um alkoholische Getränke herzustellen oder Brot zu backen. Die Käseherstellung beruht auf einem biotechnologischen Prinzip. Schon seit langem werden Pflanzen durch Züchtung einer Selektion unterzogen (der Mais in seiner heutigen Form hat wenig mit dem Urmais Teosinte überein). Wenn Gentechnik, mit der man die gleichen Resultate auf kürzerem und sichererem Wege erreichen kann schlecht ist, wieso ist die Züchtung nicht schlecht? Bei der Züchtung versucht man auch die nützlichen Eigenschaften (in diesem Sinn: Gene) einer Art auf die andere zu übertragen. Dies geschieht nur mit Methoden wie Sie schon Jahrtausenden verwendet werden. Der Übergang zur Gentechnik ist hier fließend. Also bitte Leute informiert euch.

     

    Ich möchte damit nicht jedes Gentechprodukt absegnen. Es sollten weiterhin strikte Regelungen bezüglich der Zulassung gelten. Die Gen-pflanzen der heutigen Zeit besitzten meist lediglich ein Gen das es ihnen erlaubt gegen Schädlinge und/oder Herbizide spezifisch! resistent zu sein. Zum Beispiel konnten in den bisherigen Studien keine negativen Auswirkungen der Expression des Bt-Gens (Resistenz gegen den Maiszündler) auf andere Organismen nachgewiesen werden. Einzig unter Laborbedingungen mit ultrahohen Dosen, die die Pflanze nie herstellen würde konnte eine schädliche Wirkung auf Monarchfalter nachgewiesen werden. Weiterhin sind viele bis alle Gen-Pflanzen mit der sogeneannten Terminatortechnologie ausgestattet die die Pflanze unfruchtbar macht und damit eine Weiterverbreitung oder Kreuzung mit anderen Arten unterbindet. Es sollten jedoch noch viele weitere Tests gemacht werden um vieles mehr ausschließen zu können. Jedoch sind diese Gene nicht vom Mensch gemacht sondern nur von der natur übernommen. Daher besteht auch ohne das Zutun des Gentechnikers die Chance das eine Maispflanze diese Resistenzen auf natürlichem Wege erwirbt. Nur sind hier die Chancen sehr schlecht. Ausgeschlossen ist nie etwas; die Natur ist tausendmal klüger als wir. Gentransfers finden zu jeder Zeit statt. Ganz ausschließen kann man daher keine Eventualität aber man kann die Warscheinlichkeit stark verringern.

  • A
    athe

    "Wir bauen gentechnisch veränderte Pflanzen seit 14 Jahren auf mittlerweile 134 Millionen Hektar weltweit an."... Wer ist hier eigentlich "Wir"? - oder anders gefragt: für welche Lobby arbeitet Frau Happach-Kasan eigentlich? Wessen Interessen werden hier überhaupt vertreten?

    Und ganz abgesehen von den Folgen für das Ökosystem hinsichtlich Biodiversität, Regenerierungsfähigkeit der Pflanzen und der Reaktion verschiedener Parasiten und Krankheitserreger, die absolut niemand überschauen kann, ist doch das eigentliche Problem das wirtschaftliche Modell. Wenn ein, zwei Firmen bestimmen, was, wo auf der Welt, und in welcher Menge angepflanzt wird, dann diktieren sie auch definitiv den Preis. Und wenn man sich ansieht, was Spekulation im Argrarbereich anrichtet - und in den nächsten Monaten noch anrichten wird (da hungern Menschen während die Schiffe voller Getreide im Hafen liegen, weil sie es nicht mehr bezahlen können), dann kann man sich ausmalen, was uns da noch erwartet. Und die Bauern, die heute noch ihre Familie ernähren, werden dann endgültig zu Landproletariern, die ihre selbsterzeugten Produkte dann zum handelsüblichen Preis erstehen müssen. In Kenya verdient ein Landarbeiter 1€ täglich...

  • T
    Tyrfing

    "Sie essen schon genmanilpulierte pflanzen ohne es zu wissen - wie koennen sie es da schlech finden?"

     

    Also bitte Oo

  • HZ
    Heiliger Zorn

    Ich dachte bisher immer, die Hervorbringung promovierter Fachidiot(inn)en sei eine Spezialität des US-"Bildungs"systems. Offenbar weit gefehlt!

     

    Die schnodderige Art, die offensichtlichen Gefahren aus der zunehmenden Oligopolmacht agrochemischer Großkonzerne abzutun, mag ja noch typisches FDP-Geschwätz sein. Aber zu bestreiten, dass Langzeitwirkungen sowie im Freiland zu erwartende Kreuzungen verschiedenst manipulierter GVOen zu nicht vorhersehbaren Ergebnissen führen könnten, legt Rückschlüsse auf erhebliche entweder charakterliche oder intellektuelle Defizite nahe.

  • TD
    Tyler Durden

    "Ein Großteil der Produkte würde bereits jetzt Gentechnik enthalten. "

     

    Nur zur Aufrischung der taz Gedächtnisse:

    Es war eine Grüne Ministerin, die das Gesetz unterzeichnet hat das dies zuliess, anstatt zurück zu treten!

  • K
    kariane

    Aus dem Beispiel "Fragen Sie mal die Leute, ob wir Dihydrogenmonoxid verbieten sollen. Dann sagen exakt die 70 Prozent, die gegen Gentechnik sind: Wir müssen Dihydrogenmonoxid verbieten. Warum? Weil kein Mensch weiß, dass Dihydrogenmonoxid Wasser ist.." läßt die Dame uns schließen, dass diese 70%, die gegen Gentechnik seien (was ich für eine Untertreibung halte!), diejenigen sind, die einfach dumm, unaufgeklärt und ahnungslos sind, im Umkehrschkuß bedeutete dies: kluge Menschen sind für Gentechnik!

    Das ist ebenso polemisch und beleidigend wie dumm. Gentechnikgegner nicht ernst zu nehmen und derart abzuqualifizieren disqualifiert in meinen Augen nur eine einzige Person. Nämlich Frau Happach-Kasan. Pfui.

  • H
    Heinz

    zu keks: Ein feiner Kommentar

  • PL
    Peter Lustig

    "Dihydrogenmonoxid": da hat die unterbelichtete Tante von der FPD aber etwas ganz Besonderes aus der Mottenkiste gekramt. Die Politiker der FDP sollten lieber mal ein paar Bücher lesen und einige Fortbildungen besuchen, bevor sie in die Politik gelassen werden. So einige "Experten" der FDP haben sich bereits öffentlich und vor laufender Kamera bis auf die Knochen blamiert.

  • G
    Gerald

    Mit aberwitzigen Aussagen redet sich diese "Expertin" um Kopf und Kragen. Kein Wunder, dass die FDP, die bald wieder in der Versenkung verschwinden wird, für Gentechnik ist. Damit kann man schließlich noch schneller und noch mehr Geld verdienen! Darum geht es doch in Wahrheit. Wer Bio kauft und vor allen Dingen traditionelle Produkte vom örtlichen Bauern konsumiert, kann sich ziemlich sicher sein, dass er keine Gentechnik in seinem Essen hat. Dass die Gentechnik im Prinzip in jedem Käse vom Discounter steckt, verwundert nicht und ist der kapitalistischen Logik zufolge auch unvermeidbar... Übrigens stecken in den Produkten von Discountern und anderen Supermärkten noch ganz andere Stoffe, die leider nicht auf den Zutatenlisten vermerkt sind. Lieber mal wieder selbst Hand anlegen und aus unverarbeiteten Rohstoffen etwas Leckeres zaubern, ist billiger, gesünder und sympathischer.

  • G
    gendreck

    Gratuliere. Sollte sich die Dame als Zynikerin profilieren wollen, ist ihr dies gelungen.

    Sie will uns tatsächlich als tolle Errungenschaft verkaufen, daß auf Lebensmittelpackungen inzwischen Kennzeichnungen zu lesen sind, die einem Beipackzettel bei Arzneimitteln nahe kommen. Letztere zeichnen sich u.a. dadurch aus, daß sie im wesentlichen als Vorbeugemaßnahmen gegen mögliche Klagen, denn zur Aufklärung der Patienten gedacht sind.

    Besonders „erfreut“ mich, daß ich nicht mehr die Möglichkeit habe, mich mit den Lebensmitteln zu ernähren, die ich für gut und richtig halte. Leute wie sie berauben mich diesbezüglich meiner Freiheit, und nichts und niemand gibt es, der hier Abhilfe schaffen will und/oder kann. Leute wie sie bestimmen, was die Menschen essen und trinken. Dementsprechend selbstbewußt – oder besser – arrogant tritt sie auf.

    Der Gipfel der Unverfrorenheit ist ihre Aussage: „Unsere derzeitige Nulltoleranzregel ist unsinnig und wird sich nicht halten lassen…“

    Meine Antwort, klar gesagt: “Gnädige Frau, schieben Sie und Mitstreiter/innen sich Ihren Mist sonstwo hin!“

  • U
    U.Gieger

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Sehr blauäugig und sehr unqualifiziert sind die Äußerungen von Frau FDP! Sie sollte lieber daheim bleiben und nicht die Bevölkerung für dumm verkaufen.

  • G
    grummel

    "Dann sieht man, dass mit Ausnahme des Mineralwassers praktisch überall Gentechnik drin ist." Genau das ist das Problem. Hier wird ein unakzeptabler Zustand durch seine bloße Existenz legitimiert. Dieser Beitrag ist definitiv nicht Teil einer sachlichen, wissenschaftlichen Diskussion um die ideell angepeilten Chancen und vorhandenen (macht-politischen, ökologischen, soziokulturellen, gesundheitlichen,...) Risiken der Gentechnik im landwirtschaftlichen Bereich.

  • L
    Ludwig

    Dass Koexistenz nicht funktioniert zeigt uns Amerika. In Noth-Dakota wurden auf mehreren tausend Kilometer wild wachsende Rapspflanzen vom Strassenrand untersucht - über 80 Prozent waren genverändert. So breiten sich diese Gene aus und sind nicht merh aufzuhalten wenn sie losgelassen. Die Gentechniker sind einfach nur Goethes Zauberlehrlinge. Hier wird ein Produkt fabriziert, das keiner will. Der Verbraucher wird zwangsernährt, weil die Konzerne Kohle machen wollen, das ist alles.

  • H
    huber

    Ja mei, das Land würde sich so schön regieren lassen, man könnte so schön Geschäfte machen und alle würden reich werden, wenn nur diese blöde Bevölkerung nicht wäre. Die Atomkraft, die Gentechnik, damals die Agenda 2010, das haben die alles nicht verstanden. Und dann wollen sie auch noch ihr Geld nicht für diese wahnsinnig spannenden Produkte ausgeben, die ihnen dargeboten werden. Sind halt starrsinnig und etwas vertrottelt, die Wähler. Oder?

     

    Jetzt schau ich mal, ob ich es schaff, "hupe" richtig abzuschreiben... ah ja, klappt. Doch noch nicht ganz Hopfen und Malz verloren. Puh.

  • G
    Generell

    Mußte erst mal schauen, wo die Unwissenheit dieser Frau herkommt. Wiki sagt, daß sie zwar Bio studiert und auch in dem Bereich promoviert hat. Aber das war 1980. Offensichtlich nicht im (damals noch sehr neuen) Bereich Gentechnik. Unsinn z. B. eine gentechnische Anwendung mit der anderen gleichzusetzen. Nach dem Motto: jetzt haben wir es einmal gemacht - jetzt ist es auch egal. Aber einem Bakterium ein Gen einzusetzen, mit dem es keine Vorteile hat und damit Enzyme bereitzustellen, ist sicherlich nicht das gleiche, wie Pflanzen mit Resistenzgenen auszustatten. Wichtig ist, eine Diskussion zuzulassen und zu forschen, welche Gefahren bestehen bei dieser neuen Technik. DANACH sollte man Urteilen! Und nicht voreilig mit Halbwissen Gefahren verneinen. Auch dumm von den Gentechnik-Anwendern, den Verbraucher (=ihre Kunden) nicht zu informieren. Statt dessen das Gefühl vermitteln, sie würden etwas im Schilde führen - z. B. durch Verzicht auf Kennzeichnung von Lebensmitteln "mit Gentechnik".

  • P
    Pentaerythrityltetranitrat

    Frau Happach-Kasan schmeißt hier mit absurden Argumenten um sich und hat wie man schnell merkt keine Ahnung wovon sie redet.

     

    Es macht ja wohl einen UNTERSCHIED ob ich Bakterien die NUR im Labor überleben können irgendwelche Enzyme oder Wirkstoffe produzieren lasse oder die genetisch veränderten Pflanzen selbst esse.

     

    Wenn wir davon ausgehen das die Pflanzen total ungefährlich sind wenn wir sie essen spricht immernoch genug gegen Gentechnik in Lebensmitteln. Das Genetisch veränderte Saatgut oder die Lizenz die gekauft werden muss können sich nur Großbauern leisten die kleine Leute bleiben dann auf der Strecke.

     

    Wer immernoch nicht glaub das die Gene überspringen können sollte das in einer Suchmaschine eingeben:

     

    ‘Superweed’ explosion threatens Monsanto heartlands

     

     

     

    Frau Happach-Kasan tun sie uns allen einen gefallen und halten sie die Klappe wenn sie keine Ahnung haben wovon sie reden.

  • E
    Elvenpath

    Selten so viel Blödsinn gelesen.

    Keiner wird Dihydrogenmonoxyd verbieten wollen, sobald er erfährt, dass es nur Wasser ist.

    Das Argument, dass Teile unserer Nahrungsmittel schon mit Gentech hergestellt werden, ist kein Arguemnt für, sondern gegen Genpflanzen, denn hier wird ohne Wissen des Verbrauchers Gentech durch die Hintertür eingeführt.

    Aber das Allerwichtigste, was die Frau übersieht: Das Risiko. Genmanipulationen können 100 mal gut gehen, die Pflanzen machen keine Probleme. Aber beim 101ten mal kann es zur Umweltkatastrophe kommen. Fast jedes mal, wenn der Mensch neue Arten in ein Ökosystem eingeführt hat, waren die Folgen verheerend. Dieses Risiko ist unabsehbar.

     

    Das Monsanto deswegen ein Monopol auf genmanipulierte Pflanzen hat, weil hier in Deutschland solche Pflanzen nicht angebaut werden dürfen, soll wohl ein Witz sein.

     

     

    So long...

  • H
    Hmm

    Wenn interessiert schon das Volk Frau Happach-Kasan?

    Rosige Aussichten...Hauptsache die herstellenden Konzerne von Gen-Müll werden gesponsert.

     

    Habe ich überhaupt noch eine Wahl irgendwann nicht Gen manipuliertes zu Essen?

  • K
    keks

    "Dihydrogenmonoxid besser bekannt als H2O

    macht Happach-Kasan so richtig froh."

    LoL

    Jetzt haut sie aber maächtig auf die Pauke, was sind wir doch für ahnungslose Dummerchen, gut dass es solche Politiker gibt die uns mal richtig aufklären

    und zeigen wie unbegründet unsere Vorbehalte sind.

    Mensch, die könnte uns sogar die Angst vor der Atomkraft und deren Strahlen nehmen.

    Stellt sich vor ein Atomkraftwerk und schaut mitleidig bis amüsiert in die Kamera

    und stellt uns Zuschauern dann die Frage:

     

    "Strahlung ? Hier beim Atomkraftwerk ?

    Mal ehrlich, sehen Sie hier etwa Strahlung ? "

  • BB
    B Beck

    Wikipedia:

    Dihydrogenmonoxid (Abkürzung DHMO), aufgrund seiner amphoteren Eigenschaften (als Brönstedt-Base bzw. -Säure) auch Hydrogenhydroxid oder Hydroxylsäure, ist ein chemisch korrekter, aber irreführender Name für Wasser (H2O). Es handelt sich bei diesem Wort um einen wissenschaftlichen Witz.

     

    Der Begriff DHMO wurde mit der Absicht geprägt, Ängste vor Chemikalien und die dadurch verursachten Protestbewegungen zu karikieren.[1][2]

     

    Was für ein Bildungsniveau haben wir in unserer Politik??? Es ist zwar ein geringer Prozentteil der Bundesbürger von akademischem Rang, aber zu unterstellen, Dass jemand der gegen Gen ist gegen alles ist, was chemisch klingt. Ich als Umweltwissenschaftler und Ökologe lasse mich auch nicht von der FDP hinters Licht führen!!!!

    Transparenz ist die eine Seite, Dummheit, liebe Frau Happach-Kasan wohl die andere!