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Extremer Regen in KeniaViele Tote nach Dammbruch

Die diesjährige Regensaison in Ostafrika ist die heftigste seit langem, nach drei Jahren Dürre. In Kenia sind schon 150 Menschen gestorben.

Nach dem Dammbruch von Solai wälzt sich das Wasser durch das Land nahe Nakuru Foto: reuters

Nairobi taz | Der Bruch eines Staudamms nach starken Regenfällen hat in Kenia mehr als 40 Tote gefordert. Weitere 40 am Freitag noch Vermisste wurden wahrscheinlich vom Schlamm begraben.

Die Arbeiter auf der Blumenfarm unterhalb des Damms waren am späten Mittwochabend durch einen Knall überrascht worden. „Als ich draußen nachschaute, sah ich, wie ein Meer auf uns zukam“, berichtete die 67-jährige Veronica Wanjiku. „Wir rannten weg.“ Ihr Nachbar schaffte es nicht. „Er war blind. Wir fanden seine Leiche am nächsten Morgen.“

Mit der Katastrophe bei Nakuru ist die Zahl der Todesopfer infolge des Regens in Kenia auf über 150 gestiegen. Mehr als eine Viertelmillion Menschen sind aus ihren Häusern geflohen. Der gebrochene Staudamm stammt aus dem Jahr 1980 und sollte 40 Millionen Liter Wasser halten, für agrarische Nutzung. Nach Angaben von Ingenieuren war die doppelte Menge darin, als er brach.

In Kenia mangelt es an angemessenen Entwässerungssystemem. In Nairobi stehen ganze Stadtviertel im Wasser. Dazu kommt, dass Kenia nach drei Jahren Dürre,nicht so viel Regen erwartete und viele Abflusskanäle nicht sauber gemacht worden waren. Nicht nur Unkraut wuchs darin, sondern sie waren meist voll mit Abfall.

Auf dem Lande traf es vor allem Menschen an den Füßen von Bergen und entlang großer Flüsse. Ernten verfaulen, über 20.000 Stück Vieh sind umgekommen.

Den überdurchschnittlich starken Regen hat nach Angaben von Experten ein Tiefdruckband verursacht, das die Erde nahe dem Äquator umkreist. Aber auch Klimawandel hat damit zu tun. Die Temperatur des Indischen Ozeans ist um 1,5 Grad gestiegen, die weltweit stärkste Aufwärmung.

Das Ende ist nicht im Sicht. Für nächste Woche sind neue Regenfälle und Gewitter angesagt. Es könnte bis Juni andauern.

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