Explosion und Messerstecherei in den USA: Polizei geht nicht von Terror aus

In New York wurden 29 Menschen bei einer Explosion verletzt. In Minnesota erschoss ein Polizist einen Messerstecher.

Polizist an einer Absperrung

Polizeieinsatz in Manhattan Foto: reuters

NEW YORK/ST. CLOUD ap | Bei einer Explosion mitten in einem beliebten Szeneviertel in New York sind 29 Menschen verletzt worden. Bürgermeister Bill de Blasio schloss einen Terrorakt aus, sagte am Samstagabend (Ortszeit) jedoch, es handele sich um „einen vorsätzlichen Akt“. Täter und Motiv blieben aber zunächst unbekannt. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand, der nur wenige Blöcke vom Tatort entfernt entdeckt worden war, wurde am Sonntagmorgen gefahrlos beseitigt.

Polizeisprecher J. Peter Donald sagte, etliche Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden. Eine Person habe eine Schnittwunde erlitten, die als schwerwiegend eingestuft wurde. Andere seien indes nur leicht verletzt und mit Kratzern und blauen Flecken davongekommen.

De Blasio erklärte, New York City habe einen sehr schlimmen Zwischenfall erlebt. Doch gebe es aktuell keine konkrete Bedrohungslage. Eine Verbindung zu einer wenige Stunden zurückliegenden Rohrbombenexplosion im nördlich gelegenen Staat New Jersey bestehe ebenfalls nicht. Was immer der Grund und die Absicht gewesen sei, „New Yorker lassen sich nicht einschüchtern“, erklärte de Blasio.

Der Zwischenfall in New York ereignete sich gegen 20:30 Uhr (Ortszeit) im Bezirk Manhattan im Szeneviertel Chelsea nahe einer Ausgehmeile mit vielen Restaurants. Augenzeugen berichteten, die Explosion habe Fenster zum Bersten gebracht. Trümmer seien zudem umhergeflogen. Agenten der Bundespolizei FBI und Beamte des Heimatschutzministeriums waren vor Ort.

Ein Polizist sagte, die Explosion sei vermutlich durch einen vor einem Gebäude liegenden Baukasten mit Werkzeugen ausgelöst worden. Fotos zeigten einen zerbeulten schwarzen Metallkasten. Das Weiße Haus teilte mit, Präsident Barack Obama werde über die Explosion auf dem Laufenden gehalten.

Ein Beamter sagte der Nachrichtenagentur AP später, dass vier Blocks weiter offenbar ein verdächtiger Schnellkochtopf mit Verdrahtung und einem Handy entdeckt und untersucht worden sei. Demnach wurde die Vorrichtung in einer Plastiktasche gefunden. Der Gegenstand wurde mithilfe eines Roboters entfernt und zu einem Schießplatz transportiert.

„Ein extrem lauter Krach, alles wackelte“

Der aus Dallas stammende Chris Gonzalez aß mit Freunden in der Gegend zu Abend, als es zur Explosion kam. „Wir spürten es, wir hörten es, im Restaurant wurde es ruhig“, sagte der 26-Jährige. Rudy Alcide, ein Türsteher im Vanity Nachtclub wenige Straßenzüge entfernt, sagte, zuerst habe er gedacht, etwas Großes sei heruntergefallen. „Es war ein extrem lauter Krach, alles wackelte“, sagte er.

Erst wenige Stunden zuvor war kurz vor einem Wohltätigkeitswettlauf zugunsten von Marinesoldaten und Seemännern im Ort Seaside Park im Staat New Jersey eine Rohrbombe explodiert. Verletzt wurde laut der Polizei niemand.

Einen weiteren Zwischenfall gab es am Samstagabend in einem Einkaufszentrum der Stadt St. Cloud im US-Staat Minnesota. Dort verletzte ein Mann mindestens acht Menschen mit einem Messer. Nach dem Überfall wurde der mutmaßliche Täter von einem Polizisten erschossen, wie die Behörde mitteilte. Der Angreifer habe bei seinem Angriff „Allah“ gerufen und mindestens eine Person gefragt, ob sie Muslim sei. Von einem Terrorakt geht die Polizei allerdings auch hier nicht aus.

Dieser Artikel wurde aktualisiert um 12.25 Uhr.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.