Explosion bei Flughafen von Damaskus: Israel bestätigt Angriff nicht direkt
Syrien macht Israel für eine Explosion am Flughafen von Damaskus verantwortlich. Israels Geheimdienstminister sieht den Vorfall im Einklang mit Israels Politik.
In der Nähe des internationalen Flughafens von Damaskus hatte sich zuvor eine schwere Explosion ereignet. Der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah-Miliz berichtete, die Explosion sei „wahrscheinlich“ auf einen israelischen Luftangriff zurückzuführen. Betroffen waren demnach ein Treibstoffdepot sowie eine Lagerstätte in der Nähe des Flughafens.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, Israel habe von den Golanhöhen mehrere Raketen abgefeuert, die eine Militäreinrichtung getroffen hätten. Mehrere Explosionen hätten Zerstörungen angerichtet. Syrische Aktivisten hatten berichtet, eine Explosion am frühen Morgen sei in der ganzen Stadt zu hören gewesen. Anschließend habe es dort gebrannt, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdurrahman.
Seit Beginn des Krieges in Syrien vor rund sechs Jahren hat die israelische Luftwaffe bereits mehrfach Ziele in dem Nachbarland angegriffen. Darunter waren auch Ziele der Hisbollah, die mit der syrischen Regierung verbündet ist. Israel will mit den Angriffen Waffenlieferungen an die Hisbollah unterbinden, äußert sich in der Regel aber nicht zu eigenen Luftangriffen.
Katz sagte dem Armeefunk am Donnerstag: „Wir handeln, um den Transfer von Waffen vom Iran über Syrien an die Hisbollah zu verhindern.“ Wenn Israel Informationen über derartige Absichten erhalte, werde das Land „handeln“. Insofern sei der Vorfall vom Donnerstag „im Einklang mit der israelischen Politik“. Die israelische Armee äußerte sich nicht zu dem Vorfall.
Die Hisbollah-Miliz befand sich zuletzt 2006 mit Israel im Krieg und kämpft derzeit an der Seite von Syriens Präsident Baschar al-Assad.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Deutungskampf nach Magdeburg
„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“
Aktionismus nach Magdeburg-Terror
Besser erst mal nachdenken
Anschlag von Magdeburg
Aus günstigem Anlass
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml