Ex-Pirat Lauer wird SPD-Mitglied: Neuer Heimathafen
Er war einer der bekanntesten Politiker der Piraten. Aber schon vor einigen Jahren überwarf sich Christopher Lauer mit seiner Partei. Dann folgte der Austritt.
Über den Kurznachrichtenkanal Twitter schrieb Lauer: „So, Mitgliedsantrag bei der @spdde gestellt. Damit sich was an der Gesamtsituation ändert. Zum Besseren.“ Lauer betonte: „Für mich war das keine spontane Entscheidung, Gespräche gab es schon länger.“ Schon 2015 habe ihn die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) gefragt. Später seien auch andere Sozialdemokraten auf ihn zugekommen.
Lauer will sich weiterhin um innenpolitische Themen wie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft kümmern. In Berlin hatte Lauer sich als Kritiker des Innensenators Frank Henkel (CDU) und seiner Polizeistrategie profiliert. Bekannt wurde er durch zahlreiche Auftritte in Fernseh-Talkshows.
„Langfristig würde ich mich freuen, wieder politische Verantwortung zu übernehmen. Ich mache mir aber keine Illusionen darüber, dass die SPD da nichts zu verschenken hat“, sagte Lauer über seine Ambitionen als Politiker und mögliche künftige Tätigkeiten. Erstmal wolle er aber in der neuen Partei ankommen und dann weitersehen. Spekulationen über einen Eintritt Lauers bei den Sozialdemokraten gab es schon länger.
Lauer ist seit 2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und innenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion. Er war Vorsitzender des Berliner Landesverbandes und Fraktionsvorsitzender. 2014 verließ er die Piraten. Die Partei sei nicht arbeitsfähig, sagte er zur Begründung. Auch andere bekannte Berliner Piratenpolitiker traten aus. Martin Delius und Oliver Höfinghoff sind inzwischen Mitglied bei den Linken.
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