Europa-League-Halbfinals: Klopp verliert in der Nachspielzeit

Bei Villareal unterliegt Liverpool im Halbfinale der Europa League unglücklich. Titelverteidiger Sevilla erzielt gegen Donezk zwei Auswärtstore.

eine Traube jubelnder Spieler in gelben Trikots auf dem Rasen

Das „Gelbe U-Boot“ feiert nach dem späten Tor gegen Liverpool Foto: ap

VILLARREAL/LWIW dpa | Jürgen Klopp muss mit dem FC Liverpool um den Einzug in das Europa-League-Finale bangen. Die Reds verloren am Donnerstagabend beim FC Villarreal mit 0:1 und stehen damit im Rückspiel an der Anfield Road in einer Woche genau wie der FC Bayern in der Champions League gegen Atlético Madrid vor einer schweren Aufgabe. Adrian Lopez (90.+2) erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer für den Tabellenvierten der Primera Division.

Zwei Wochen nach dem dramatischen Last-Minute-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel gegen Klopps Ex-Verein Borussia Dortmund zeigten die Liverpooler zwar lange eine taktisch reife Leistung, mussten sich diesmal aber in letzter Minute noch geschlagen geben.

„Jetzt zu sagen, es ist nicht bitter, wäre natürlich ein bisschen dämlich“, sagte Klopp im TV-Sender Sport 1 und konstatierte: „Wir haben toll und geduldig Fußball gespielt und haben sie nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Im Rückspiel werde sein Team „hundert Prozent da sein und alles in die Waagschale werfen“.

Im zweiten Halbfinal-Hinspiel trennten sich Schalke-Bezwinger Schachtjor Donezk und Titelverteidiger FC Sevilla 2:2 (2:1). Damit verschafften sich die Spanier eine ordentliche Ausgangsposition zum erneuten Erreichen des Endspiels. Die Rückspiele stehen am kommenden Donnerstag an, das Finale steigt am 18. Mai in Basel.

Die Zuschauer im Stadion El Madrigal sahen in den ersten 45 Minuten eine von Taktik geprägte Partie mit nur wenigen Torchancen. Liverpools Joe Allen scheiterte mit einer Direktabnahme vom Elfmeterpunkt an Torwart Sergio Asenjo (5.). Auf der anderen Seite hatte Tomas Pina die erste große Chance für den Tabellenvierten der Primera División und zwang Gäste-Torwart Simon Mignolet zu einer Parade (21.). Roberto Soldado verpasste knapp das Tor (41.).

Mehr Spielanteile für Villareal

Insgesamt hatte das „Gelbe U-Boot“ aus Spanien, das im Achtelfinale Leverkusen bezwungen hatten, mehr Spielanteile und ein optisches Übergewicht. Klopp verzichtete in der Startformation auf Angreifer Daniel Sturridge. Zudem fehlte ihm das verletzte Trio mit dem deutschen Nationalspieler Emre Can, Kapitän Jordan Henderson und Torjäger Divock Origi sowie der wegen Dopings gesperrte Mamadou Sakho.

Auch nach dem Wechsel bot sich ein ähnliches Bild. Ein Kopfball von Villarreal-Stürmer Cedric Bakambu landete am Pfosten (46.), kurz vor Schluss war Mignolet gegen Bakambu zur Stelle (87.) – doch gegen den eingewechselten Lopez war auch der belgische Schlussmann chancenlos. Die beste Möglichkeit der Gäste hatte der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino mit einem Pfostenschuss (66.).

Der frühere Uefa-Cup-Sieger Donezk, der seine Heimspiele wegen der Kriegsfolgen im rund 1.000 Kilometer entfernten Lwiw absolviert, geriet früh durch Vitolo (6.) in Rückstand. Marlos (23.) und Taras Stepanenko (35.) schienen die Partie gedreht zu haben, doch Kevin Gameiro (82./Foulelfmeter) sorgte noch für den Ausgleich.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.