Essen in Slowenien: Mal süß, mal sauer
In den kontinentalen und alpinen Teilen Sloweniens dominieren deftige, bäuerliche Speisen. Diese werden in der typisch ostmitteleuropäischen Reihenfolge serviert.
Auf die Suppe folgt der Salat, darauf das (Schweine-) Fleisch und schließlich die süße Nachspeise. Letztere besteht in Slowenien, genau wie die Beilage zum Hauptgericht, meistens aus Ðtrukli, gekochten oder gebackenen Teigwaren, die gerollt und mal süß, mal sauer und mal herzhaft gefüllt werden. Da die Füllung jeder Köchin und jedem Koch jederzeit selbst überlassen bleibt, gibt es vom slowenischen Alpenrand bis ins kroatische Grenzgebiet Zagorje hinein hunderte verschiedener Varianten von Ðtrukli.
Schwarze Küche im Bundar-Museumshaus, Zgornje Palovce 5, 1240 Zgornje Palovce,
Tel: 00386 41 54 55 80,
E-Mail: dednina@volja.net
Eine ganz besondere Art, slowenisch zu essen, bietet das Bundar-Museumshaus bei Kamnik. Die Schwarze Küche, ein fensterloser Raum zwischen Wohnbereich und Stall eines 350 Jahre alten Bauernhofs, ist tatsächlich pechschwarz.
Schwarze Küchen waren in früheren Jahrhunderten vielerorts in Europa zentraler Feuer- und Kochplatz. Auf dem Gewölbe des Kochraumes sitzt ein offener Schlot, durch den der Rauch des Kachelofens, des Backofens und des Küchenherdes gleichzeitig abziehen. Dabei schwärzen sie das Mauerwerk ein. Üppige Menüs wurden in den Schwarzen Küchen nicht zubereitet. Dementsprechend wird auch im Museumshaus mit dem gekocht, was die Jahreszeit hergibt.
Das hier ist keine Party, sondern Kontakt mit der hiesigen Kultur, betont Iva Ðubelj Kramar. Die gelernte Bauingeneurin hat die Schwarze Küche und das diese umgebende Haus vor Jahren entdeckt, renoviert und wieder in Betrieb genommen, um diese Jahrhunderte alte Art der Essenszubereitung zu erhalten.
Eine Mahlzeit in der Schwarzen Küche dauert sechs Stunden. Dabei wird den Gästen erklärt, woher die Beilagen stammen und wie sie zubereitet wurden. Am Originalschauplatz können 12 bis 18 Personen speisen. Da die Schwarze Küche nur einmal in der Woche betrieben wird, sollte man sich rechtzeitig, am besten per E-Mail, anmelden. Zudem ist das Museum bis September geschlossen, da die Köchinnen und Köche auf der Alm sind. RR
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