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Essay zu den Sozialprotesten in EuropaFür einen europäischen Frühling!

In Europa beschneiden Eliten die Rechte von Arbeitern, Rentnern, arbeitslosen Jugendlichen und der Mittelschicht. Der neue Klassenkonflikt spaltet den Kontinent.

Gespalten: Telefonica-Angestellte protestieren, Manager schauen zu. Bild: dapd

„Wir sind auf der Straße, um gegen das Gesetz zu protestieren, das die Finanzmittel für die öffentlichen Schulen zusammenstreicht. Wie kann es weitergehen für uns, wenn wir nicht einmal genügend Schreibbänke in unserer Schule haben?“, rechtfertigt ein Schüler in Turin seine Beteiligung an den europaweiten Streiks der vergangenen Woche.

Und Susanna Camusso, die Generalsekretärin von CGIL, Italiens größter Handelsgewerkschaft, argumentiert: „Was im letzten Jahr von der Regierung getan wurde, bürdet die Lasten den Arbeitern auf, trifft die Schwächsten, die immer ärmer werden, am härtesten. Arbeit und Sozialpolitik bezahlen den höchsten Preis für die Handlungen der Regierung.“

Natürlich haben wir in den vergangenen zwei, drei Jahren erlebt, wie junge Leute in Madrid, Tottenham oder Athen gegen die Auswirkungen der neoliberalen Sparpolitik protestierten und auf ihr Schicksal als verlorene Generation aufmerksam machten. Aber diese Demonstrationen waren noch dem Dogma des Nationalstaats verhaftet. Die Menschen wehrten sich in einzelnen Ländern gegen eine deutsch-europäische Sparpolitik, die von ihren Regierungen umgesetzt wird. Doch was in der letzten Woche geschah, ist neu: 40 Gewerkschaften in 23 europäischen Ländern riefen gemeinsam zum „Tag der Aktion und Solidarität“ auf.

Die stärksten Proteste fanden auf der Iberischen Halbinsel statt. Portugiesische und spanische Arbeiter schlossen Schulen, brachten den öffentlichen Verkehr zum Erliegen und unterbrachen den Flugverkehr in diesem ersten europäisch koordinierten Generalstreik. Zwar sprach der spanische Innenminister von „isolierten Protesten“ – aber allein in Madrid wurden 82 Personen verhaftet und 34 verletzt, 18 davon waren Polizisten.

Die europaweiten Proteste brachen gerade zu dem Zeitpunkt hervor, als viele glaubten, Europa hätte endlich eine Patentlösung für die Eurokrise gefunden: Die Europäische Zentralbank beruhigt mit ihrem Versprechen, im Zweifelsfall die Bonds der verschuldeten Staaten aufzukaufen, die Märkte. Was den Schuldnerländern „nur“ noch zu tun übrig bleibt, so die Verheißung, ist, noch mehr und noch tiefer greifende Sparauflagen zu erfüllen – die Voraussetzung für die Gewährung von Krediten der Zentralbank –, dann werde alles gut.

Bild: dapd
ULRICH BECK

geboren 1944, ist einer der meistrezipierten deutschen Soziologen der Gegenwart. Sein neuestes Buch, „Das deutsche Europa“, erschien gerade bei Suhrkamp. Darin diskutiert Beck die Folgen der umstrittenen deutschen Sparpolitik für das EU-Machtgefüge, welche Lösungen im Konflikt zwischen Europaarchitekten und Nationalstaatsorthodoxen möglich sind und wie sich Krisenbewältigung und Demokratie versöhnen lassen. Beck lehrt in München, London und Harvard. Gerade sprach ihm der Europäische Forschungsrat den European Advanced Grant zu, um die Erforschung der kosmopolitischen Öffnung der Soziologie am Beispiel des Klimawandels zu ermöglichen.

Aber die technokratischen Propheten dieser „Lösung“ vergaßen, dass es um Menschen geht. Diese erleben die Sparpolitik, mit der Europa derzeit auf die von den Banken ausgelöste Finanzkrise reagiert, als ungeheuerliche Ungerechtigkeit. Für den Leichtsinn, mit dem Banker unvorstellbare Summen verpulvert haben, sollen nun Mittelklasse, Arbeiter, Rentner und vor allem junge Menschen in der baren Münze ihrer Existenz bezahlen.

Beispiellose Umverteilung

Der transnationale Umverteilungsprozess von oben nach unten ist beispiellos. Und der daraus entstehende Migrationsdruck wird in Deutschland auch noch zynisch gefeiert: „Motivierte Spanier lernen Deutsch für einen Arbeitsplatz – Integrationswille pur“, meldet stolz die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Dass Spanien, Griechenland, Portugal, aber auch Italien und Frankreich von europaweit gewerkschaftlich organisierten Streiks erschüttert werden, ist kein Votum gegen Europa. Die Bilder von Wut und Verzweiflung besagen vielmehr: Es ist höchste Zeit, den Spieß umzudrehen! Wir brauchen nicht länger Bail-outs für Banken, sondern einen sozialen Rettungsschirm für das Europa der Arbeiter, der Mittelklasse, der Rentner, vor allem aber der nachwachsenden Generation, die an den verschlossenen Toren des Arbeitsmarkts rüttelt. Ein solches solidarisches Europa würde in den Augen der Bürger nicht länger deren eigene Werte verraten. Sollen Arbeiter, Rentner und Jugendliche Europa als etwas erleben, was für sie Sinn ergibt, muss die Devise lauten: Mehr soziale Sicherheit durch ein anderes Europa!

Wir befinden uns in einem schwierigen historischen Augenblick, in dem wir uns noch einmal die treffende Definition des Begriffs „Krise“ des italienischen marxistischen Philosophen Antonio Gramsci vor Augen führen sollten. Demnach ist die Krise der Moment, in dem die alte Weltordnung abstirbt und eine neue gegen Widerstände und Widersprüche erkämpft werden muss. Genau das erleben wir heute: Eine Gleichzeitigkeit von Zusammen- und Aufbruch, eine Kollision gegensätzlicher Zukunftsbilder von einem Europa, in dem wir leben wollen – oder eben gerade nicht.

Den EU-Staaten Südeuropas droht der kollektive Abstieg in der Welt(markt)hierarchie, der Verlust von Souveränität und die Institutionalisierung von Kontrollen, die von den Bevölkerungen als nationale Demütigung empfunden werden. Im Zuge der Sparpolitik wurde ein Überwachungssystem geschaffen, mit dem die Normen der „guten“ Haushaltsführung auf nationaler und kommunaler Ebene durchgesetzt werden. Das Sparregime sieht bindende Entscheidungen gegen den Widerstand von Einzelstaaten vor.

Entsprechend wird ein Policy Mix propagiert, wonach niedrige Inflation, ausgeglichene Haushalte, Abbau von Handelshemmnissen und Devisenkontrollen, maximale Freiheit für das Kapital, minimale Arbeitsmarktregulierung und der Abbau wohlfahrtsstaatlicher Rechte auf Ausbildung, Renten oder Krankenversorgung durchgesetzt werden sollen, die zumindest in Europa lange Zeit als unantastbar galten.

Gleichzeitig erzeugt das Dogma der Sparpolitik – der US-Ökonom Paul Krugman spricht von „Europe’s austerity madness“ – bislang das Gegenteil dessen, was es verspricht: Es schafft keine Stabilität, sondern verschärft und verallgemeinert Instabilitäten. Die Annahme, dass der Euro zusammenbricht, wird zur Normalität. Statt Arbeitsplätzen entsteht Arbeitslosigkeit. Das „Prekariat“, das heißt fragile, unsichere Beschäftigung, wird allgemein. Große Armut und großer Reichtum entstehen innerhalb und zwischen Gesellschaften. Die gewalttätigen Unruhen auf den Straßen der Hauptstädte Europas sind ein Zeichen: Halt!

Die sozialen „Kollateralschäden“ der rigiden Sparpolitik haben die Grenze des Zumutbaren überschritten: mit Arbeitslosenzahlen, die das Ausmaß der Großen Depression erreicht haben, und symbolisiert durch Arbeiter, die der Mittelklasse angehören, aber im Müll nach Essbarem suchen müssen. Ein neuartiger, grenzübergreifender Klassenkonflikt spaltet Europa: Die Eliten in Politik und Wirtschaft setzen die Sparpolitik durch – koste es, was es wolle, und gegen den Widerstand der Arbeiter, Rentner und arbeitslosen Jugendlichen. Dabei wird der wohlfahrtsstaatliche Konsens demontiert. Unantastbare Rechte werden angetastet, ausgehöhlt und abgebaut. Und die sich selbst überlassene Mittelklasse wird der globalen Konkurrenz ausgesetzt.

Vorrevolutionäre Situation

Wir wissen aus der Vergangenheit: Wenn die Menschen das Gefühl haben, sie hätten nichts mehr zu verlieren, dann bricht die Hölle aus. Anders gesagt: Der Taifun der Finanz- und Eurokrise fegt über den Kontinent hinweg – und delegitimiert das System des Risikokapitalismus, das die Werte Freiheit und Gleichheit verficht, in Wirklichkeit aber Ungleichheit und Ungerechtigkeit hervorbringt. Das kommt, in der alten Sprache, einer vorrevolutionären Situation nahe – mit offenem Ausgang.

Die soziale Frage ist zur europäischen Frage geworden, auf die es keine nationale Antwort mehr gibt. Entscheidend für die Zukunft wird sein, ob sich diese Einsicht durchsetzt. In der Tat entstünde eine neue Lage, würden die Streikenden und Protestbewegungen den „kosmopolitischen Imperativ“ beherzigen, also durch die Grenzen hindurch europaweit kooperieren – und sich gemeinsam nicht für weniger Europa, sondern für ein anderes Europa einsetzen. Dieses Europa müsste mit Blick auf eine sozialpolitische Architektur umgebaut und demokratisch neu von unten begründet werden.

Aus der Perspektive der Individuen besteht das Defizit der bisherigen Europa-Architektur darin, dass bei Wahlen zum Europaparlament nicht wirklich über die Geschicke Europas entschieden wird. Und selbst wenn über Politik entschieden würde – es wäre immer noch unklar, mit welchen finanziellen Mitteln diese dann umgesetzt werden soll. Schließlich ist Europa – genau das zeigt die Schuldenkrise – auf Geld aus den Mitgliedsstaaten angewiesen. Insofern brauchte das demokratische, soziale Europa einen „eigenen Topf“.

Nun kann man sich leicht vorstellen, wie die Bürger reagieren würden, müssten sie einen Teil ihres Einkommens im Sinne eines solchen „europäischen Solidarzuschlags“ abgeben. An diesem Punkt könnte nun die viel diskutierte Finanztransaktionssteuer, eine Bankensteuer oder eine EU-weite Abgabe auf Unternehmensgewinne ins Spiel kommen. So könnte man einerseits den entfesselten Risikokapitalismus zähmen und die Verursacher der Krise für die Folgen haftbar machen. Andererseits würde das soziale Europa endlich greifbar und handlungsfähig.

Woraus könnte die Macht einer solchen neuen Europabewegung von unten entstehen? Nötig wäre ein Bündnis der sozialen Bewegungen: der europäischen Generation Arbeitslos und der Gewerkschaften einerseits – und der Europa-Architekten in der Europäischen Zentralbank, den politischen Parteien, nationalen Regierungen und im Europäischen Parlament andererseits. Damit entstünde eine neue, machtvolle Bewegung, die etwa eine Finanztransaktionssteuer auch gegen den Widerstand der Wirtschaft und die Borniertheit der Nationalstaatsorthodoxen durchsetzen könnte.

Diese Bewegung könnte zwei weitere Verbündete für ein anderes Europa gewinnen: erstens und paradoxerweise die Akteure der globalen Finanzmärkte, die angesichts eines klaren Bekenntnisses zum sozialen Europa neues Vertrauen fassen und wieder investieren könnten. Und zweitens die ins Nationale und Fremdenfeindliche triftenden Bevölkerungen in den Schuldnerstaaten, die sich im wohlverstandenen Eigeninteresse für das Projekt eines sozialen und demokratischen Europa engagieren könnten. Für einen Europäischen Frühling.

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19 Kommentare

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  • NW
    Ne wa?

    also ich erinnere mich an zeiten, da

    hat ulrich beck gegen die klassenanalyse mit schäumenden mund gewettert. seine studis und andere akademiker, die bei ihm promoviert haben, haben anderen kritischen denkerinnen und denkern wege versperrt, um an die unis zu kommen.

    nein, klassenanalyse wurde für ideologisches marxismus gelabere gehalten (das kann sie auch sehr schnell sein).

    stattdessen hat er als gut bürgerlicher soziologischer akademiker mit dazu beigetragen, dass die soziologie vor die hunde geht in deutschland. einem paradigmenwechsel nach dem anderen gefolgt, nein sie sogar erklärt: zuerst die risikogesellschafft, dann die kosmopolit ecke gefunden.

    jetzt, wo die klassentheorie nicht zurückkommt, weil sie anständigerweise kritisch und erweitert gelehrt und erforscht wird, sondern, weil die permanente klassenförmigkeit der gesellschaft zum vorschein tritt.

    tja, jetzt muss sich die mitte schnell was einfallen lassen, weil das nicht mehr verdrängt werden kann.

    super. so becks, die oberflächliche analyse betreiben, wird es immer geben, die taz sollte nur unbedingt kritish damit umgehen. sorry, wahrscheinlich findet die taz beck sogar sexy.

    die eigentliche klassendebatte läuft heute in einem anderen bericht von daniel bax und den kommentare hierzu: rassentrennung (und klassenverhältnisse hätte ich hinzugefügt) an berliner schulen!

  • V
    Valentin

    Danke erst mal an Murat für seine Reakton auf Dr. rer. nat. und dann an Demokratie-Troll für seinen Beitrag.

    Ansonsten schreibt hier ein Traumtänzer, der keine Ahnung hat oder uns gezielt (Schlaf-)Sand in die Augen streut.

    Es gibt zwei Grundprobleme:

    1. Geld ist Macht, und dieses Geld hat nicht mehr unsere Politik zur Verfügung, sondern eine internationale Finanzelite, und da ist auch die Macht, die das alles steuert (immer schön am Abgrund entlang).

    2. Das System ist grundsätzlich am Ende. Was dem System (Kapitalismus) fehlt, ist Arbeit. Und die kann man nicht aus dem Nichts schöpfen wie Geld. Googeln Sie mal "Tomasz Konicz". Der kanns erklären, dass es jeder versteht.

     

    Und dann werden Sie verstehen, dass es so "einfache" Lösungen wie hier beworben, nicht geben wird.

     

    Schönen Tag noch.

  • N
    naseweiser

    Solche harmlosen Viel-und-über-alles-Schwätzer wie U. Beck liebt "die Elite" , die classe suprème , das große Vermögen : diese Denker klopfen dem Elend nur auf den Popo . Dafür werden sie mit Ehren überhäuft und sitzen auf gut dotierten Unilehrstühlen . Hat der gute Professor in diesem hier abgeladenen "Essai" auch nur mit einem einzigen Satz die wahren Probleme gestreift , mit denen sich die politischen Krisenmanager seit Ende 2008 abquälen müssen ? Hat er etwas anzubieten , was auch nur in die Nähe dieser Probleme kommt ?

  • JE
    Janis Ehling

    Liebe taz,

     

    Gratulation zu diesem Artikel!

     

    Langsam scheint sich die wissenschaftliche Kenntnisnahme von transnationalen Eliten und disziplinierendem Neoliberalismus durchzusetzen.

     

    Da es in Deutschland so gut wie keine wissenschaftliche Pluralität gibt und sie nicht erwünscht ist, muss ins Ausland schauen. In anderen Ländern gibt es hervorragende Wissenschaftler zum Thema. Genannt seien hier nur Bob Jessop aus Großbritannien, Kees van der Pijl und Bastian van Apeldoorn aus NL und Stephen Gill, Panitch und die Toronto School aus Kanada.

     

    Sschade, dass in Deutschland Medien und Wissenschaft selten etwas miteinander zu tun haben.

     

    Aber die taz macht hier einen ersten Schritt - auch wenn Beck nur seit 20 Jahren bekanntes aufgreift und m.E. falsch analysiert. Bei den derzeitigen Kräfteverhältnissen in Europa kann die EU keine gute Politik machen. Die linken Kräfte sind bislang zu schwach.

     

    Aber es ist ein Anfang sowohl in Bezug auf den Generalstreik als auch die gesellschaftlichen Diskussionen!

  • SB
    Siegfried Bosch

    Was für ein Blödsinnsartikel! Zunächst beklagt er, dass für die "nachwachsende[..] Generation die [...] Tore[..] des Arbeitsmarkts" verschlossen sind; andererseits ist er aber natürlich gegen das Beschneiden von Arbeitnehmerrechten und will eine gemeinsame Bewegung der jungen Arbeitslosen und der Gewerkschaften. Das passt alles nicht zusammen, denn die Gewerkschaften sind es, die die Tore des Arbeitsmarktes geschlossen haben. Das dient nämlich auch der Abschottung der Arbeitenden gegen die Arbeitslosen und erhöht die Kosten von Arbeitern für die Unternehmer, so dass diese weniger Leute einstellen.

    Und übrigens ist die Krise nicht wirklich von den Banken verursacht, sondern von den Politikern, die die Eurozone geschaffen haben (gegen jeglichen volkswirtschaftlichen Sachverstand). Eigentlich sind die Banken sogar Opfer der Eurokrise, denn die Politiker haben sie durch die Einführung des Euros und der vollkommen verfehlten Regulierungsanreize (für Staatsanleihen von EU-Ländern muss bis heute kein Eigenkapital vorgehalten werden) in Versuchung geführt, dem Süden billiges Geld zu geben -- mit der Folge der bekannten Fehlinvestitionen.

  • V
    Volker

    Herr Beck lebt seit Jarhzehnten vom Geld der Steuerzahler. Der hat noch nie auch nur einen Pfenning selbst verdient. Sowas kann man nicht ernstnehmen.

  • JM
    J. Murat

    Sag' mal, "Dr. rer. Nat. Harald Wenk", kannst Du Dir vielleicht eine Tastatur kaufen und beim Verfassen der Kommentare Dein Lieblingsbuch "Klugscheissen - wie schreibe ich sinnentleert aber eindrucksvoll" beiseite legen?(SCNR)

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    "vorrevolutionäre Situation", "Absterben der alten Weltanschuung" nach Gramsci - sehr gut. Nur ist das Durschauen des unheimlich perfiden politischen Großmeisterschach, Großmeisterfinanzmarktschch inklusive, die im Artikel mit der richtigen Analyse der Abwälzung der Kriesenkosten auf die insbesondere arme Bevölkerung und deren Zukunft sowie der Halbheiten der EU Wahlen zwar angedeutet worden, wird aber in ihrem Umfang, Tiefe und Bedeutung aber kaum erfasst werden.

     

    Kurz, der perfiden alten Elite "da oben", wozz ú viel Lippenbrekenntis linke gührungszirḱel gehören, SPD, GRÜNE; große Teile der Gewerkschaften, die Sozialsverbände, die "linken" Flügel der Kirchen, große Teile der Massemnmedien, wird noch viel zuviel vertraut. Das solle erheblich stärker emphasiert werden.

     

    Im übrgen steht die neue WQEltanscunng" so konkret und elaboriert wie nur möglich schon seit langem zur Verfügung. Der authentisch linke Diskurs, auch akademsich, isthat ein Übervfülle hervorgebracht.

     

     

    Bei laufenden Kugelagerfabriken muten Bemühungen um Neuerfindungen des Rades als mit "Privatheit geschlagen", da sist ofst starl dem Konformismus und Normalismus unterworfen, an. Siehe, so schnell sieht man. was man/frau konkfret ändern kann.

    Woraus sich die unter vielen anderem unsicherere Rolle der Frauen im der "Vorrevolution" erklärt. Das ist imer die Hälfte der Bevölkerung. Ein paar Worte mehr hätte "man" da schon opfern können.

  • IN
    Ihr NameDWOLF

    Das ist das Problem: Soziologen reden über Dinge, von denen sie nichts verstehen.

     

    Aber. trotz aller Kürzungen, Spanien hat immer noch ein besseres Sozialsystem als Deutschland......wie ist das möglich ?

  • JM
    J. Murat

    Super Idee, Ulrich:

    Was Europa braucht ist so ein bisschen Bürgerkrieg mit Lynchjustiz und Kriegsverbrechen auf allen Seiten, gefolgt von "freien" Wahlen, deren Sieger ad hoc zu Diktatoren mutieren und auf demokratieferne Mehrheiten zählen können.

    Nur wird es wie beim "arabischen Frühling" stramm nach Rechts gehen. Und das willst Du doch nicht, oder etwa doch?

    Na, dann krame ich doch wieder den Nazi-Schinken "Deutschland erwacht" hervor und schaue mal, wie sich die Bilder ähneln werden.

  • NS
    Nepper, Schlepper, Bauernfänger

    In Europa beschneiden Eliten die Rechte von Arbeitern, Rentnern, arbeitslosen Jugendlichen und der Mittelschicht. Diese "Eliten" nennt man "Linke". Sie tummeln sich in Medien, in Beamtenstuben, im öffentlichen Dienst, in der Politik, in Gewerkschaften und wo man sonst so gut Geld abgreifen kann ohne sich anzustrengen. Achtung: Meist schreien oder schreiben sich was von "sozial gerecht" und versprechen Wohltaten. Übrig bleiben dann Schuldenberge. Die Linken sind da aber bereits mit neuen Lobby-Jobs ausgesrüstet oder mit dicken Pensionen versorgt. Das Land auf Jahre ruiniert.

  • KK
    Karl K

    Beck is back.

     

    Gehe einmal über'n Slooterdijk, zahle 1000 € Strafe

    - un gut is!

  • N
    naseweiser

    Oh je ! Der gute Professor scheint nicht mitbekommen zu haben , dass die ominösen Eliten und ihre Frontleute beim Krisenmanagement selber nicht mehr ein noch aus wissen . Mit professoralem Moralisieren und Wunschdenken haben die sich nicht aufgehalten . Die stehen ratlos vor der Tatsache , dass es sich bei der Alternative von Austeritätspolitik auf der einen oder Konjunkturprogrammen auf der anderen Seite in Wirklichkeit um eine Dilemma-Situation handelt, eine Wahl zwischen Pest und Cholera, zwischen Kaputtsparen und Staatsbankrott. Der Herr Professor sollte mal mit der Frage beginnen , ob denn Spanien für Konjunkturmaßnahmen genügend Geld auf den Finanzmärkten bekäme ... und zu welchen Zinsen . Danach stünde die Frage an , ob durch Konjunkturmaßnahmen in der Folge eine selbstragende Konjunktur entstehen könnte .

  • D
    Demokratie-Troll

    Die Krise macht die Menschen nicht gleich, sondern gerade im Versagen zeigt sich das Wesen der Macht, nämlich, dass nie die Verursacher die Verantwortung für ihre Fehlleistungen übernehmen müssen, sondern die Entscheider stets dafür sorgen, dass die anderen bezahlen und folglich hierarchisch alles beim Alten bleibt.

    Schuld wird zu einer Funktion der Ohnmacht umgemünzt, wenn es ums Eingemachte geht, also um die Substanz, um die Herrschaft der Klasse. Alles hat sich an diesem Prinzip zu orientieren und alle Ideologie ist daran nur abgeleitet.

    Was die Kapitalisten des Westens Marktwirtschaft nennen oder die Kommunisten Chinas Sozialismus, ist ohne Belang. Die organisierte Verantwortungslosigkeit ist das höhere Prinzip. Die Feinde der Gesellschaft triumphieren im Augenblick ihres Versagens. So sieht es aus das Machtprinzip, das ganze Gesellschaftssysteme unaufhaltsam in den Niedergang treibt.

  • A
    Anton

    Die grobe Linie ist korrekt vorgegeben. Jetzt fragt sich nur noch, wer dieses transnationale Bündnis organisieren und vorwärtsbringen könnte?

  • C
    Christoph

    Großartiger Artikel!

    Diverse lose Enden werden zu einer sinnvollen Erklärung für die Probleme der letzten zwanzig Jahre zusammengeführt, vernünftiger Lösungsvorschlag inklusive. Aber wer will dafür auf die Straße gehen und welche Partei(en) damit in die nächsten Bundestags- und Europawahlen ziehen? Ich bin dabei! Aber der Pessimismus oder die ungerichtete Wut der Menschen um mich herum machen mich skeptisch...

  • H
    heike

    Es ist ein große Schande, dass Herr Beck hier Marxisten anführt um den menschenfeindlichen Kapitalismus zu retten. Diese Essay hat soviel revolutionäres Potential wie Peer Steinbrück...:(

  • A
    art-agiter

    Das sind keine Eliten sondern Dummköpfe,die die Revlution schüren BRAVO

  • RC
    robin c. sherwood

    "Beispiellose Umverteilung

     

    Der transnationale Umverteilungsprozess von oben nach unten ist beispiellos...."

     

    Das soll wohl eher "von unten nach oben" heißen!