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Naja, nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Bei soviel Unwissen über das Virus, seine Herkunft und seine zukünftigen Mutationen bin ich nicht so euphorisch bzgl. der weiteren Pandemie-Entwicklung.
Logistik und Impfwillige sind das kleinste Problem. Es gibt fast keine Impfstoff. In Deutschland gibt es alleine 5,7 Mio in der Altersklassse 80 plus, welche bevorzug geimpft werden. Bei 2 notwendigen Impfungen werden wir Ende Februar 2021 gerade mal diese Gruppe durchgeimpft haben.... Siehe unten.
Ach ja, und die Leiter*innen und Pflegedirektor*innen die in ihren Büros naturgemäß extrem gefährdet sind. www.sueddeutsche.d...ermering-1.5158030
"Bis Ende Januar werden deutschlandweit 3 bis 4 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Das sind pro Woche 670.000 Impfdosen. Die Lieferungen werden nach ihrem Bevölkerungsanteil an die Bundesländer verteilt. Für das gesamte erste Quartal wird mit 11 bis 13 Millionen Impfdosen gerechnet. Für das gesamte Jahr bekommt Deutschland von Biontech über 85 Millionen Impfdosen. Wenn alle Impfstoff-Kandidaten zugelassen werden sollten, erhält Deutschland voraussichtlich insgesamt 300 Millionen Dosen. Diese Zahl ergibt sich aus der Anzahl von Dosen, die wir aus den Verträgen der EU erhalten, und den Impfstoffdosen, die wir von deutschen Herstellern bekommen, die wir gefördert haben." Quelle: www.bundesgesundhe...id-19-impfung.html
> Und auch wenn die Zahlen nun infolge des Lockdowns zurückgehen sollten, ist eine dritte Welle nicht ausgeschlossen.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler aus Großbritannien bestätigen mehr und mehr den Verdacht, dass sich die mutierte Variante B.1.1.7, die ja auch schon in Europa vereinzelt in Umlauf gekommen ist, 50 % bis 70% pro Woche schneller ausbreitet. In London macht die neue Variante schon mehr als 60% der neuen Infektionen aus.
Diese Daten benötigen noch Bestätigung, banale Irrtümer sind aber inzwischen sehr unwahrscheinlich:
Zusammenfassung:
twitter.com/_nickd...341845176361349123
Artikel (Preprint, noch nicht peer reviewed):
cmmid.github.io/to..._01_in_England.pdf
Falls das so ist, werden alle unsere bisherigen Maßnahmen nicht so ganz ausreichen. Als Folge würde sich das Virus dann, ohne wirksame weitere Maßnahmen, bis zum Sommer ungefähr wöchentlich verdoppeln, also sehr massiv verbreiten.
Zudem wurden laut der ONS REACT Studie in Großbritannien seit Mitte November deutlich mehr Kinder im Schulalter als Menschen über 24 infiziert - rund zwei Prozent. Diese Studie vergleicht nicht absolute Zahlen von gemeldeten Infektionen, welche stark davon abhängen wie häufig eine Altersgruppe überhaupt getestet wird, sondern macht repräsentative Massentests auf Antikörper, die eine Infektion anzeigen:
www.ons.gov.uk/peo...d-who-had-covid-19
Alles in allem werden die Impfungen also zum Wettlauf mit der Zeit.
Zu den Drohungen der Rechten und radikalen Impfgegner kann man nur sagen, diese Leute wollen offensichtlich Elend und Chaos, als Mittel die Demokratie zu zerstören. Es braucht mehr zivilen Widerstand dagegen.
@jox Danke an Karl Lauterbach für seine unermüdlichen Warnungen!
Unzufrieden mit der Parteilinie: Grüne Stimmenkönigin Canan Bayram verlässt den Bundestag.
Erste Impfungen in Berlin: Endlich geht es aufwärts
Der Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus ist ein Zeichen der Hoffnung. Ob er auch der Anfang vom Ende der Pandemie ist, bleibt aber offen.
Großer Andrang: Pflegekräfte warten auf ihre erste Impfung am Sonntag vor der Arena Foto: reuters
Es ist wie ein Hauch von Frühling im kalten Dezemberwetter. Als am Sonntag die 101 Jahre alte Gertrud Haase in einem Steglitzer Pflegeheim als erste Berlinerin gegen Corona geimpft wurde, begann ein neues Kapitel in der noch kurzen Geschichte der Pandemie. Nicht mehr ausschließlich auf die Entwicklung der Fallzahlen werden wir in den kommenden Wochen schauen, sondern mehr und mehr auf die Zahl derer, die bereits geimpft sind.
Ein guter Tag also ist der 27. Dezember, der nur fünf Tage auf die Wintersonnenwende folgte, ab der die Tage wieder länger und die Nächte kürzer werden. Licht am Ende des Tunnels also. Auch wenn es bisher nur ein kleines Dämmerlicht ist.
Ob der 27. Januar in der Rückschau nicht nur ein guter Tag war, sondern der Anfang vom Ende des Coronaschreckens, hängt von vielen Faktoren ab. Besteht Berlin die logistische Herausforderung einer Massenimpfung ohne größere Probleme? Nimmt die Zahl der Impfwilligen mit der Zeit zu oder ab? Und was ist, wenn zum Beispiel Konzertveranstalter im Frühsommer nicht nur eine gültige Eintrittskarte, sondern auch einen Impfnachweis verlangen?
Schon im Sommer hat sich gezeigt, dass die Sehnsucht nach Normalität groß war. So groß, dass vieles, was im Frühling selbstverständlich war, im Herbst nicht mehr galt. Die Quittung war die zweite Welle.
Vorsicht ist weiter angebracht
Trotz der guten Nachricht, die die Impfung von Gertrud Haase und den 90 anderen Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims bedeutet, ist weiter Vorsicht angebracht. Noch wissen wir nicht, ob Geimpfte das Virus weiter übertragen können. Und was ist mit den Mutationen, von denen es noch ein paar mehr geben wird als die in Großbritannien? Bis zur Herdenimmunität ist es noch ein weiter Weg. Und auch wenn die Zahlen nun infolge des Lockdowns zurückgehen sollten, ist eine dritte Welle nicht ausgeschlossen.
Zum Licht am Ende des Tunnels gehört aber auch die Hoffnung, dass diese dritte Welle dann weit weniger Wucht haben könnte als die zweite. Ausgestanden ist die Krise aber selbst dann nicht. Im Frühjahr werden wir nicht nur über die Zahl der Geimpften reden, sondern auch über die der pleitegegangenen Unternehmen und insolventen Kultureinrichtungen.
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Uwe Rada
Redakteur taz.Berlin
Jahrgang 1963, ist Redakteur für Stadtentwicklung der taz. Weitere Schwerpunkte sind Osteuropa und Brandenburg. Zuletzt erschien bei Bebra sein Buch "Morgenland Brandenburg. Zukunft zwischen Spree und Oder". Er koordiniert auch das Onlinedossier "Geschichte im Fluss" der Bundeszentrale für politische Bildung. Uwe Rada lebt in Berlin-Pankow und in Grunow im Schlaubetal.
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