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Eröffnung des 33. KirchentagesDresden ist erleuchtet

Das größte Laientreffen der Evangelischen Kirche hat begonnen. Das Programm reicht vom Stadiongottesdienst bis zum Konzert rockender sächsischer Pfarrer.

Das Dresdner Elbufer bei Nacht: das gefällt nicht nur Christen Bild: dapd

DRESDEN dpa | Mit tausenden brennender Kerzen ist der 33. Kirchentag in Dresden mit einem Abend der Begegnung feierlich eröffnet worden. Nach Angaben der Veranstalter nahmen daran am Mittwoch rund 300.000 Menschen teil. In den kommenden Tagen werden auf dem Laientreffen aktuelle Themen wie soziale Gerechtigkeit, Integration, das Verhältnis von Juden und Christen, Globalisierung und Demokratie diskutiert. Frühaufsteher treffen sich zuvor zum Morgengebet auf der Kuppel der Frauenkirche.

Bundespräsident Christian Wulff rief die beiden großen Kirchen in Deutschland zu mehr Ökumene auf. Die christliche Botschaft sei in Zukunft nur dann glaubwürdig, "wenn sie von allen Christen gemeinsam bezeugt, gemeinsam gelebt wird", sagte der Katholik. Am Donnerstag diskutiert das Staatsoberhaupt mit jungen Deutschen ausländischer Abstammung über Integration.

Weitere Politprominenz wird am Donnerstag auftreten: Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), der von Jugendlichen als Zeitzeuge befragt wird. Bundestagspräsident Norbert Lammert nimmt an einer Gala zum 50-jährigen Bestehen des christlich-jüdischen Dialogs teil. Einer der Stars des Kirchentages ist die Margot Käßmann, Ex-Bischöfin und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wird zur Bibelarbeit in der Eisarena mit rund 5.000 Plätzen erwartet.

Volles Stadion bei "Hin und Weg ..."

Rund 25.000 Menschen werden an Christi Himmelfahrt zu einem Ökumenischen Gottesdienst im Fußballstadion erwartet. Unter dem Motto "Hin und Weg - Jesu Weg und unsere Wege" predigen Bischöfe der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Methodisten, ein russisch-orthodoxer Erzpriester und ein Pastor. Zu der Feier kommen auch mehr als 2.000 Konfirmanden und Firmlinge, sagte Kirchentagssprecher Hubertus Grass.

Am Vormittag öffnet erstmals der Markt der Möglichkeiten auf dem Volksfestgelände mit 1.835 Ständen. Dort präsentieren mehr als 800 Vereine, Verbände und ehrenamtliche Gruppen ihre Projekte. Das Spektrum reicht vom bürgerschaftlichen Engagement über Jugendarbeit bis zu Hilfsprojekten in ärmeren Teilen der Welt. Zudem wollen sich Teilnehmer für fairen Welthandel und gegen Ausbeutung in armen Ländern durch große Konzerne einsetzen.

Zugleich beginnt das Programm des Kirchentages mit tausenden von Veranstaltungen. Musikalisch wird einiges geboten: es einen Rock-Gottesdienst mit den "Schwarzen Löchern", drei rockenden sächsischen Pfarrern. Sänger Max Mutzke bietet eine Jam-Session, die Leipziger Thomaner und die Dresdner Kreuzianer ein Duett. Gerhard Schöne singt und Hiphop-Fans treffen sich im Szeneviertel Neustadt.

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2 Kommentare

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  • AN
    Anna Nikolenko

    Im Übrigen diskutiert(e) das Staatsoberhaupt mit fünf kompetenten Personen: mit einem Soziologie-Professor, einer Lehrerin, einer Zeitschrift-Herausgeberin, einem stellv. Gemeindevorsitzenden, einer Vereinsaktivistin, die in diesem Artikel ein weiteres Mal in ihrem Leben unter einem Merkmal "junge Deutsche ausländischer Herkunft" zusammengefasst wurden. Diese Erfahrung sollte sicherlich keiner und keinem von ihnen fehlen, auf das - in dieser Gesellschaft so geliebte - Merkmal "ausländische Herkunft" reduziert zu werden. Schade und traurig, dass auch die taz-AutorInnen sich dieses sicheren Beschreibungs- und Differenzierungsmusters bedienen. Denn (auch) dies hat Auswirkung auf die gesellschaftlichen Realitäten, die an anderer Stelle als "Integrationsprobleme" beschrieben werden. Was meinen Sie, wer wird dann im Zuge dieser permanenten Veranderung (sowie Kompentenzreduzierung bzw. -absprache), für die der kleine Satz in diesem konkreten Artiken ein mini-Beispiel ist, zu Konsequenzen-Tragenden?

     

    Danke für Ihre Antwort,

     

    Viele Grüße, Anna Nikolenko (Dresden)

     

    P.S. der Kommentar wurde am Do. geschrieben und bis jetzt noch nicht freigeschalten. Daher kommt hiermit wiederholt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Dresden ist fest in der Hand der Kirchentagsgemeinde

    Von überall kamen sie her,mit Autos,Bussen,Bahnen-weit mehr als 110000 Teilnehmer haben sich zum 33.Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden angmeldet.Hinzu kommen noch einige tausend Tagesteilnehmer..Mit Festgottesdiensten wurde der Kirchentag eröffnet,in Anwesenheit des höchsten Repräsidanten er Bundesrepublik-Deutschland,vertreten durch Bundespräsident Christian Wulf.

    Nach den gefeierten Gottesdiensten,gab es den Abend der Begegnung ,der die Innenstadt zu einer Festmeile umgestaltete.Tausende Lichter gab es zu sehen,der den Abend abschloss.

    Der Kirchentag ist eine Laienorganisation und wird auch von Laien geleitet.Die Amtskirche sind nicht Ausrichter dieses größten Christen treffen.

    Andachten,Bibelarbeiten,Gottesdienste,Themen mit unterschiedlichen Inhalten,Singen,Tanzen bestimmen den Tagesablauf des Teilnehmers am Kirchentag.Untergebracht ist man in Privatquartieren,Schulen,Hotels,je nach Geldbeutel.

    Kirchentagsteilnehmer bringen auch Geld in den Stadtsäckel,worüber sich der Kämmerere freut.

    Das Farbenbild hat sich in Dresden geändert,durch die grünen Kirchentagsschals,die man entweder um den Hals trägt,beziehungsweise

    sich an die Tasche festknotet.

    Der Landeshauptstadt,die übrigens nicht zum ersten Mal Gastgeber ist des protestantischen Laientreffens,tut es gut,für ein paar Tage ein anderes Gesicht zu bekommen und auch den wenigen katholischen und evangelischen Christen,die hier eine Minderheit bilden.

    Christen können nicht nur beten,sondern auch feiern,denn sie sind Menschen wie du und ich.

    Natürlich kann nicht jeden Tag Kirchentagsfeststimmung sein in den Gemeinden.Aber vieles würde in den Basisgemeinden

    anders aussehen uind laufen,wenn man das eine oder andere mit in die Gemeindearbeit mit hinein nehmen würde.