Erneut Smogalarm in Peking: Leben in der Verschmutzung
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen hat Chinas Hauptstadt die höchste Smog-Warnstufe ausgerufen. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.
Peking hatte den höchsten Smog-Alarm erstmals am 7. Dezember ausgerufen, als die Belastung mit gefährlichem Feinstaub laut offiziellen Messungen weit über einen Wert von 300 stieg. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen Höchstwert von 25. Für die kommenden Tage rechnen die Behörden nun mit noch etwas schlechterer Luft als bei der ersten Warnung der höchsten Kategorie.
Peking hatte den mehrstufigen Smog-Alarm 2013 eingeführt. Trotz alarmierender Schadstoffwerte verzichteten die Behörden jedoch bis Anfang Dezember darauf, die höchste Warnstufe auszurufen. Ende November hatte die Hauptstadt den bisher schlimmsten Smog des Jahres erlebt, als der Feinstaubindex auf Werte von über 600 geklettert war.
Als Hauptgrund für die schädliche Luft, die sich regelmäßig nicht nur über Peking, sondern in großen Teilen des Landes ausbreitet, gelten dreckige Kohlekraftwerke und Fabriken. Aber auch der dichte Autoverkehr in den Großstädten trägt zur Verschmutzung bei. Erst Anfang der Woche meldete auch Shanghai die schlimmsten Luftwerte seit zwei Jahren, so dass die ostchinesische Hafenmetropole zum ersten Mal in diesem Winter die zweithöchste Alarmstufe „Gelb“ ausrief.
Im Oktober stellte die Umweltorganisation Greenpeace in einer Studie fest, dass 80 Prozent der chinesischen Städte die Luft-Grenzwerte überschreiten. Im Vergleich zum Vorjahr sahen die Umweltschützer aber leichte Fortschritte. Im Landesdurchschnitt sei der Smog in den ersten neun Monaten um zwölf Prozent zurückgegangen. Peking reduzierte die Feinstaubbelastung demnach sogar um 15 Prozent. Die Luftverschmutzung in China kostet laut US-Forschern jeden Tag mehr als 4000 Menschen das Leben.
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