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Ernährung und GesundheitFreispruch für fettes Essen

Nun ist es fast schon amtlich: Fette Nahrung ist bei Weitem nicht so gesundheitsschädigend, wie es lange Zeit propagiert wurde.

Fett in Lebensmitteln ist wieder erlaubt. Foto: imago/HRSchulz

Im Februar dieses Jahres musste sich so manch ein Ernährungsexperte die Augen reiben. Da mahnte doch tatsächlich ein US-amerikanisches Fachgremium, das die Gesundheitsbehörde FDA berät, erhebliche Änderungen in Sachen Fett-Empfehlungen an. Die Experten plädierten dafür, die Fettobergrenze von 35 Prozent abzuschaffen sowie Cholesterin aus tierischen Lebensmitteln nicht mehr pauschal als ungesund zu deklarieren.

Zwar ist noch nicht endgültig klar, ob die FDA diese Empfehlungen in ihre demnächst aktualisierten „Dietary Guidelines“ überführen wird. Trotzdem gleicht dieses Plädoyer jetzt schon einer radikalen Abkehr von den alten Denkmustern – zumal die Empfehlungen in der Vergangenheit von der FDA fast immer berücksichtigt wurden.

Blicken wir zurück: In den 80er Jahren begann der Feldzug gegen fettes Essen aufgrund einiger weniger epidemiologischer Studien, die einen Zusammenhang zwischen fettreicher Nahrung und Herzkrankheiten aufdeckten. Gleichzeitig wurden klinische Studien dazu ignoriert, die keinen Zusammenhang zeigten. Das deckte ein britisch-amerikanisches Forscherteam um die Übergewichtsforscherin Zoë Harcombe Anfang dieses Jahres auf.

Ernährungsexperten empfahlen seither, nicht mehr als 30 Prozent der täglichen Kalorien als Fett aufzunehmen. Dafür sollte man fettreiche Wurst-, Fleisch- und Fischsorten vom Speiseplan streichen, Milch nur in der 1,5-Prozent-Variante oder entrahmt trinken, und sogar Nüssen und Ölen hängt ein Dickmacher-Image an. So sollte etwa auch Gemüse stets mit wenig Pflanzenfett zubereitet werden. Fett hat schließlich mehr Kalorien pro Gramm aufzuweisen als Eiweiß oder Kohlenhydrate.

Das Low-Fat-Mantra hatte sich tief in die Seele der Menschen eingegraben

Kurz danach, bereits in den 90er Jahren, waren die Supermärkte überschwemmt mit Light-Produkten, die aufgemotzt mit Stärke und Zucker Schlankheit und Gesundheit versprachen. Dafür wurden Kohlenhydrate wie Brot, Reis, Nudeln als gesunde Sattmacher gepriesen, die man essen sollte, soviel man wollte. Und viele Menschen folgten diesen Anweisungen, ersetzten die Fettbomben mit Reis, Nudeln, Weißbrot, Zucker – in den USA sollen es mehr als 70 Prozent der Bürger sein.

Zudem sind Ernährungsempfehlungen – auch in Deutschland – die Basis für die Gemeinschaftsverpflegung, in Schulen, Behörden oder Krankenhäusern. In den USA wurde etwa fettreiche Milch aus dem Schulmilch-Programm gestrichen, dafür gibt es entrahmten, zuckergesüßten Kakao. Trotzdem erkranken heute mehr Menschen an Fettsucht und Diabetes als vor 40 Jahren.

Seit rund 15 Jahren häufen sich nun aussagekräftigere Studien, die ein anderes Bild zeichnen. Die FDA trug dem ein erstes Mal Rechnung, als sie 2005 die Fettobergrenze auf 35 Prozent anhob und eine Untergrenze von 20 Prozent festlegte. Sollte signalisieren: Der Mensch braucht Fett in gewissen Maßen, Fett per se ist nicht „böse“. Doch das Low-Fat-Mantra hatte sich tief in die Seele der Menschen eingegraben.

„Leere“ Kohlenhydrate

Seit 2006 kamen immer mehr Studien dazu, sie fanden keinen Zusammenhang zwischen einer fettreduzierten Ernährungsweise und der Verhinderung von Übergewicht, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes oder Krebs. Parallel dazu zeigte sich, dass mediterrane Speisepläne mit viel Olivenöl, fettem Fisch und Nüssen sowie über 40 Prozent Fett das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes oder Gewichtszunahme senkten.

Heute ist klar: Wer an Fleisch und fetten Milchprodukten spart und dafür kräftig bei den „leeren“ Kohlenhydraten zulangt, riskiert mehr Gesundheitsprobleme als ein Anhänger der mediterranen Diät. Cholesterin in der Nahrung erhöht auch nicht die Cholesterinwerte im Blut, Eier sind also nicht so ungesund, wie lange suggeriert wurde. Doch trotz dieser neuen Funde empfehlen die US-Experten weiterhin, rotes Fleisch und fetthaltige Milch einzuschränken. Der Freispruch gilt also nur für Fisch, Öle, Nüsse und Eier.

Cholesterin und Herzinfarkt

Die Argumentation: Gesättigte Fette würden das LDL-Cholesterin im Blut erhöhen. „Ignoriert wird hier, dass Milchfett auch das gute HDL-Cholesterin erhöht“, meint Nicolai Worm, Ernährungswissenschaftler an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Zudem ist ein Zusammenhang zwischen hohem LDL-Cholesterin und drohenden Herzinfarkten bislang nicht belegt worden. So fand Russell de Souza, Epidemiologe an der kanadischen McMaster University, im August heraus: Die Menge an gesättigten Fetten in der Nahrung erhöht weder das Risiko für Herzkrankheiten oder Typ-2-Diabetes noch für die Gesamtsterblichkeit in der gesunden Bevölkerung.

Warum decken sich Wissenschaft und Empfehlung hier also nicht? Einen Grund dafür benennt das Gremium selbst: Eine vorwiegend pflanzliche Ernährung wäre für die Nachhaltigkeit besser – auch diesen Aspekt müssten moderne Ernährungsempfehlungen neben der Gesundheit berücksichtigen. Buchautorin Nina Teichholz meinte zudem kürzlich im British Medical Journal: „Es sitzen nicht die echten Experten in diesem Komitee.“ Es gebe Interessenkonflikte, da einige Gremium-Mitglieder Forschungsgelder von der Pflanzenfett-Industrie bekommen hätten.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) findet in der Anfang 2015 aktualisierten Fettleitlinie keinen Zusammenhang zwischen Fettmenge oder gesättigten Fettsäuren und diversen Krankheiten. Trotzdem hält die DGE im Gegensatz zu den US-Kollegen weiterhin an den Obergrenzen 30 Prozent Fett und 300 Milligramm Cholesterin pro Tag fest, da eine Ernährung mit hohem Fettgehalt schnell zu einer überhöhten Energiezufuhr führe. Alexander Ströhle, Ernährungswissenschaftler an der Universität Hannover, meint dazu: „Tatsächlich kann eine fettreiche Ernährung eine hohe Energiedichte haben – aber sie muss es nicht.“ So sprächen einige Studien dafür, dass Fett besser sättigt und damit Völlerei automatisch verhindert wird. „Vielleicht hat man Angst, zuzugeben, dass man jahrzehntelang falsch lag, oder man macht sich Sorgen, wie die Botschaft und die Infomaterialien nun umgeschrieben werden sollen“, sagt Worm.

Vollmilch wird rehabilitiert

Immerhin wird die DGE demnächst ihre Empfehlung für Milch und Milchprodukte ändern: Normalgewichtige Menschen sollen demnach zu Vollmilch greifen dürfen. Schließlich deuten einige neue Studien darauf hin, dass Käse- und Joghurt-Fans seltener an Herzkrankheiten leiden. Einigkeit herrscht indes bei den industriell erzeugten Transfettsäuren, wie sie in Pommes oder Croissants stecken. Diese sind nachgewiesenermaßen ungesund. Und auch Schinken- sowie Wurstwaren sollten nur in Maßen auf den Tisch kommen, da sie das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs erhöhen. Allerdings ist hier nicht das Fett der Übeltäter sondern vermutlich der hohe Salz- und Eisengehalt.

Zu Recht sind einige Verbraucher verwirrt, andere ärgerlich, und das merken auch die Ernährungsberater. Ursel Warburg, Ökotrophologin an der FH Münster, plädiert daher für eine andere Form der Empfehlungen, denn: „Es stellt sich die Frage, ob der nährstoffbasierte Ansatz sinnvoll und zielführend ist.“ Vielmehr könnten lebensmittelbasierte Tipps die bessere Variante darstellen.

Schließlich wird landauf, landab beklagt, die Deutschen essen zu viel, zu fett, zu süß, zu salzig. Doch bei aller Panikmache sollte man laut Christoph Klotter, Psychologe an der Universität Fulda, nicht vergessen, dass die Ernährungsweise hierzulande gar nicht so schlecht ist: „Obwohl sich das Essverhalten der deutschen Bevölkerung seit Jahren im Grunde nicht ändert, ernährt sie sich dennoch im Schnitt so gesund, dass unter anderem deshalb die durchschnittliche Lebenserwartung von 1990 bis 2010 um mehr als 5 Prozent angestiegen ist.“

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37 Kommentare

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  • Ein Deutscher ohne Wurst ist wie ein Fisch ohne Flossen. Die Deutsche Wurst, das Heiligtum einer Nation.

    • @Helmut Janschke:

      Mehr als das: Die Deutsche Wurst - Statussymbol, fleischgewordenes Wirtschaftswunder, nationaler Phallusersatz.

  • Endlich mal ein ausgewogener artikel von burger

  • Millionen Tonnen von Fleischdreck werden jährlich produziert & verzehrt - aus reiner Genussucht. Mit ernährungsphysiologischen Fragen hat das absolut nichts zu tun.

  • Was man, besonders hierzulande, wohl nicht kapieren mag: Es gibt etwas ZWISCHEN "Komplett verboten!" und "Eimerweise reinschaufeln!" Und dann ist vieles auch nicht mehr so hochgiftig...

  • Viele Menschen sind leider nicht imstande, sich aus eigenen Stücken gesund zu ernähren.

  • Das bedeutet natürlich nicht, daß 100 Kilo Fett am eigenen Körper auch unbedenklich sind.

  • Die verkrampften Auseinandersetzungen um "richtige" Ernährungscheinen zum Religionsersatz geworden zu sein. Verschiedene Orthodoxieen bekämpfen sichund jede führt wissenschaftliche Studien an, die ihr in den Kram passen. Mich lässt das inzwischen völlig kalt.

    • @Joba:

      Viel hilfreicher finde ich persönlich daher gesunden Menschenverstand und eine gute Beobachtungsgabe.

       

      Ein Blick nach China spricht hier Bände, ohne dass man eine einzige Studie gelesen haben muss: Stand bei der dortigen Ernährung früher Gemüse im Mittelpunkt, dominiert heute Fleisch. Der hohe Fleischkonsum bekommt den Chinesen jedoch offensichtlich nicht: Sie haben nun Krankheiten, die man früher nur im Westen kannte. So hat inzwischen jeder Dritte Übergewicht, viele leiden unter Bluthochdruck. Hinzu kommt eine hohe Rate an Diabetikern (vgl. die ARTE-Dokumentation: "Nie wieder Fleisch?": https://www.youtube....h?v=MQDozUfoinc).

       

      Außerdem: Wo sind die Studien, die auf gesundheitsschädliche Auswirkungen des Konsums von Erdbeeren, Grünkohl und Linsen hinweisen?

       

      Schade finde ich nur, dass man bei Ernährungsempfehlungen meines Erachtens keiner offiziellen Stelle Glauben schenken kann und sich alles selber aneignen muss.

      • @Christina de Havilland :

        P. S.: Und was soll an für Kälber bestimmter Milch für den (noch dazu ausgewachsenen) menschlichen Organismus gesund sein?

        • @Christina de Havilland :

          Amen

           

          Bekehrungsversuch gescheitert! Mir fehlt Ihr "gesunder Menschenverstand". lol

          • @Joba:

            Nun ja, wohl eher das Interesse an einer Auseinandersetzung mit dem Thema ... Aber das kommt vielleicht schneller als Sie denken ...

            • @Christina de Havilland :

              Danke für die Prophezeiung!

               

              Man kann sich übrigens auch intensiv mit Ernährung beschäftigen und persönlich zu anderen Schlüssen kommen.

            • @Christina de Havilland :

              ... Dann dürfen Sie hier gerne noch einmal nachlesen ...

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Es gibt keine einzige Studie, die man bei genauerem Hinsehen ernsthaft als Befürworter des Konsums tierischer Fette gelten lassen könnte. Da ist schon das Design dergestalt, dass bei den Ergebnissen nichts oder sogar "Positives" herauskommt.

     

    Was momentan durch die Fleisch- und Milchindustrie und deren "wissenschaftliche" Büttel versucht wird ist, den Fleisch- und Milchkonsum durch Meldungen aus der "Wissenschaft" wiederzubeleben (als ob der nicht ohnehin schon groß genug wäre). Dass unkritische Journalisten (meist eingefleischte Omnivoren) dieser Masche aufsitzen, ist nicht weiter verwunderlich.

     

    Gerade von der DGE ist bekannt, dass oben genannte Industrie in ihren Gremien sitzen. Interessant ist, dass Vertreter der DGE davon wissen, dass etwa Milch in Bezug auf ihre krebserregende Wirkung (vor allem Brust- und Prostatakrebs) problematisch sei, aber weiterhin am Milchmythos festhalten.

     

    Naturbelassene pflanzliche Fette in Nüssen und Saaten sind soviel man weiß eher unproblematisch. Aber das gilt schon nicht mehr für Öle aller Art, auch nicht für das Olivenöl. Die mediterrane Diät ist daher sehr wahrscheinlich nicht wegen des Olivenöls gesundheitsfördernd, sondern trotz dieses Öls. Sie bezieht ihren gesundheitlichen Vorteil aus Nüssen, Gemüsen, Früchten und Salaten.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Entschuldigung, aber da ist ja wohl eine naive Sicht.

      Glauben sie allen Ernstes dass die Gütigen und Gerechten - seien es nun Veganer, Greenpeace oder welche Aktivisten auch immer - eine Studie veröffentlichen würde die ihre These nicht stützt?

      Auch die sind nicht so blöd oder idealistisch, dass wenn sie ein Studie bezahlen die Parameter nicht so gewählt werden, dass ein ihnen geneigtes Forschungsergebnis raus kommt.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Wer verhält sich nicht so?

         

        Aber darum geht´s gar nicht. Letztlich kommt´s auf die Intention an und da ist der Ansatz, auf Fleisch zu verzichten, in der heutigen Situation, wo täglich Millionen von Tieren unsägliche Qualen erdulden, nur weil Mensch sein Schnitzel will oder zu brauchen glaubt, allemal der einzig richtige.

         

        Tierschutz geht vor Genussucht, insofern wäre eine stramme Fleischrationierung ein erster Schritt in die richtige Richtung.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Doch das glaube ich sehr wohl, obwohl es gar nicht das Thema war, sondern (am Rande) das Versuchsdesign. Wenn man zwei Gruppen mit "Normaldiät" untersucht und einer 10% mehr Fett zuführt und sich dann nichts Negatives ändert, wird das als Erfolg gefeiert und kommt beim Verbraucher so an, als sei mehr Fett nicht schädlich. Solche Studien sind eher die Regel als die Ausnahme. Unabhängige Wissenschaft sieht anders aus. Aber es gibt sie noch, wenngleich immer weniger dort, wo man Studien nur zur Unterstützung von Profitinteressen schreibt oder besser schreiben lässt. Gekaufte Wissenschaft ist keine Wissenschaft. Basta!

  • Bow eh, ich ess, worauf ich gerade Appetit habe und mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

    Das Herz bleibt gesund, wenn Stress im Rahmen bleibt, die Leichen im Keller entsorgt sind und die Zeiten an dem Ding vor mir nicht die der körperlichen Betätigung überschreiten.

    Krank wird´s jedenfalls, wenn ich mir völlig verkrampft solche Artikel zu benannten Organ nehme.

    • @lions:

      Sehe ich genauso.

       

      Manch eine/r muss wegen Unverträglichkeit/Allergie noch was weglassen, aber ESSEN sollte mit Genuss und nicht mit Kopf-Stress verbunden sein.

  • Echt mal, *gähn*

    Wer Mandeln, Nüsse und sonstige fetthaltige Produkte gemieden hat, weil die FDA oder DGE das gesagt hat, der sollte sich mal Gedanken machen...

  • Genau - a-gähn!

     

    Wann - bitte - wird die

    Nächste Sau durchs Doof

    Getrieben? - hä?

    Fein.

  • Och leute, und da muss dann gleich ein Bild von der Fleischtheke herhalten?

     

    Ich hab nach der Umstellung auf vegan ein paar Kilos verloren, und das obwohl ich wahrlich nicht am Fett gespart habe. Aber halt pflanzliche Öle, Nüsse etc.

     

    Zucker ist einer der wahren Übeltäter, aber das heisst nicht, dass man bei den tierischen Fetten jetzt wieder zuschlagen sollte.

    Auch der Tiere wegen natürlich.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @risikofaktor:

      10% Körpergewicht runter trotz Unmengen von Kalorien aus veganem Essen. Ging mir genauso und ich kenne Leute, die haben weitaus mehr verloren, weil sie von einem höheren Niveau kamen.

       

      Bei mir kam hinzu, dass sich meine Gesundheit (vor allem die Leistungsfähigkeit des Herzens) drastisch verbessert hat. Und das, ohne einen Meter mehr Sport zu treiben.

    • @risikofaktor:

      Auch bezüglich der Art der Fette gehen die Meinungen auseinander!

       

      Tierische Fette sind nicht unbedingt die schlechteren.

       

      Und die vegane Ernährung ist doch auch sehr kohlenhydratlastig.

       

      Es gibt aktuell ja auch Trends die Kohlenhydrate möglichst zu reduzieren.

       

      Und last but not least: Jeder Mensch ist anders - es gibt nicht DIE eine Ernährung für ALLE.

      • @Hanne:

        Vielen Dank für die Belehrungen und Unterstellungen. Ich beschäftige mich schon sehr, sehr lange mit Ernährung und bin auch gut informiert über die Inhalte und Begrifflichkeiten diverser Ernährungsformen.

         

        Und dennoch möchte ich nicht in die "Alles ist schlecht außer vegan"-Rufe und Bekehrungsversuche mit einfallen.

         

        Ich habe vegane Ernährung jahrelang (schon vor dem Trend!) praktiziert und mir ging es keinesfalls besser damit und abgenommen habe ich dadurch auch nicht. Sorry, kann nichts anderes berichten. Mir geht es seit der Umstellung zur (grob beschrieben) mediterranen Mischkost wieder wesentlich besser.

         

        Und auch diese beseht nicht im geringsten nur ode rzum größten Teil aus Fett und tierischen Proteinen.

         

        Diese Vorwürfe sind einfach unsachlich! Nein, ich trete Ihrer "Religion" nicht bei :-)

      • @Hanne:

        Wie vertragen sich diese beiden Sätze

        ?

        "Und die vegane Ernährung ist doch auch sehr kohlenhydratlastig."

        " Jeder Mensch ist anders - es gibt nicht DIE eine Ernährung für ALLE."

         

        Also alle Veganer haben denselben Speiseplan? Es gibt ausser tierische Lebensmittel noch so viele andere Sachen.

         

        Bitte ein bisschen informieren, bevor man Behauptungen über eine Ernährung loslässt. Vegan heisst erstmal nur: nichts tierisches.

         

        Ich diskutiere gerne über den Veganismus, aber meist kriegt man doch solche Vorurteile zu hören/lesen (auch gerne: Veganer leben hauptsächlich von Tofu - und die machen dadurch den Regenwald kaputt!).

         

        Aber das wird dann auch langsam offtopic.

      • @Hanne:

        Noch eine kleine Ergänzung: Was eine Ernährung, die reich an tierischen Produkten und damit auch an tierischem Protein ist, bewirkt, kann man gerade sehr gut in China beobachten: Stand bei der dortigen Ernährung früher Gemüse im Mittelpunkt, dominiert heute Fleisch. Der hohe Fleischkonsum bekommt den Chinesen jedoch nicht: Sie haben nun Krankheiten, die man früher nur im Westen kannte. So hat inzwischen jeder Dritte Übergewicht, viele leiden unter Bluthochdruck. Hinzu kommt eine hohe Rate an Diabetikern (vgl. die ARTE-Dokumentation: "Nie wieder Fleisch?": https://www.youtube.com/watch?v=MQDozUfoinc

      • @Hanne:

        Mischköstlern würde ich dringend davon abraten, die Zufuhr an Kohlenhydraten (noch weiter) zu reduzieren, denn durchschnittlich wird in Westeuropa und den USA mit der Nahrung bereits das 1,5- bis 2fache der empfohlenen Menge an Protein aufgenommen! Der weitgehend überwiegende Teil davon stammt aus tierischen Nahrungsmitteln.

         

        Die vegane Ernährung ist übrigens nicht per se kohlenhydratlastig. Es gibt jedoch Wissenschaftler, die auf eine kohlenhydratreiche vegane Ernährung schwören. Spricht man dagegen mit Diplom-Oecotrophologen, die auf dem Gebiet der traditionellen chinesischen Medizin tätig sind, lautet die Empfehlung, jeden Tag Hülsenfrüchte und Ölsaaten zu verzehren.

         

        Bei Kohlenhydraten muss man unterscheiden zwischen "zuckerreich" und "kohlenhydratreich": Komplexe Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten vorkommen, stellen wertvolle und gesunde Energielieferanten dar und sollten daher auf keinen Fall verteufelt werden.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Christina de Havilland :

          Hülsenfrüchte enthalten doch auch genügend Kohlenhydrate. Aber sonst stimme ich zu. Kohlenhydrate aus naturpflanzlicher Nahrung und das Problem mit dem Gewicht ist ein für alle Mal gegessen. Der Gesundheit ist es auch zuträglich, auch wenn die Atkins-Jünger und ihre Adlaten das Gegenteil behaupten. Atkins starb an Herzverfettung. But his stupid diet keeps marching on!

  • ... Auch die Tatsache, dass in Deutschland 15 - 20 % der Bevölkerung unter Laktoseintoleranz leiden - weltweit sind es gar 75 % - spricht, denke ich, nicht dafür, dass Milch ein gesundes und für den Menschen bestimmtes Nahrungsmittel sein kann. Hinzu kommen zahlreiche Menschen, die Milch aus anderen Gründen, z. B. aufgrund einer Kuhmilchallergie, nicht vertragen. Zum Vergleich: Die Zöliakie (chronische Glutenunvertrgäglichkeit), unter der lediglich 0,5 bis 1,5 % der Bevölkerung leiden, zählt laut Wikipedia inzwischen zu den Volkskrankheiten. Milch mit seiner hohen Unverträglichkeitsrate hingegen wird noch immer als gesunder und wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung angepriesen …

     

    Wenn man sich nun einmal vor Augen führt, wofür Milch eigentlich da ist, vermögen die oben genannten Erkenntnisse nicht weiter zu verwundern: Kuhmilch dient dazu, ein ohnehin schon großes Tier wie das Kalb innerhalb kürzester Zeit wachsen zu lassen, und erhält daher Wachstums- und Sexualhormone. Wie solch ein Hormoncocktail ohne Auswirkungen bleiben soll, wenn er auf ein artfremdes und noch dazu dem Säuglingsalter entwachsenes Lebewesen trifft, erschließt sich mir nicht.

     

    Interessierten möchte ich zum Einstieg die NDR-Dokumentation „45 Min: Die Milchlüge“ empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=Og-QVL3RZTE

  • Immer wieder die gleiche Leier von der „gesunden“ Milch … Nun, ich gebe zu, wenn man sich noch nicht näher mit der Thematik befasst hat, klingt es nach allem, was wir von kleinauf zu hören bekommen haben, zunächst absurd, Milch in Misskredit bringen zu wollen - und bei einer anderen Krankengeschichte wäre ich wahrscheinlich nie dazu gekommen, mich intensiv mit dem Thema „Milch“ zu beschäftigen. Aber der Reihe nach:

     

    Seit meiner Kindheit litt ich unter schwerer Migräne, für die trotz teils kostspieliger Untersuchungen nie eine Ursache gefunden wurde, ständigen Entzündungen, die Behandlungen mit Antibiotika erforderlich machten, sowie Heuschnupfen - vielfach Phänomene, die in unseren Breiten fast schon als „naturgegeben“ hingenommen werden. Seit ich auf Milchprodukte verzichte, bin ich komplett beschwerdefrei! Inzwischen weiß ich, dass es vielen anderen ähnlich erging wie mir. Mittlerweile habe ich auch eine Ärztin sowie mehrere Diplom-Oecotrophologinnen mit Zusatzqualifikationen im heilkundlichen Bereich kennen gelernt, die Milch allesamt bestenfalls als Genussmittel empfehlen. Unter anderem wird darauf hingewiesen, dass Milch zu Verschleimungen der Atemwege führen. Doch dies ist nicht alles:

    Auch durch unzählige Studien ist die Schädlichkeit von Milch belegt. So gilt es heute beispielsweise als unstrittig, dass Milch das Risiko für Prostatakrebs erhöht.

    • @Christina de Havilland :

      Sie weisen auf einen wichtigen Punkt bzgl. der Milch hin und ich stimme Ihnen dabei voll zu. Milchprodukte sind Genussmittel, ähnlich wie Kaffee auch. In der Masse schaden sie (fast) jedem.

       

      Ich denke allerdings, bei der aktuellen Fett-Rehabilitation soll es in Bezug auf Milch heißen: Wenn Milch, dann Vollfett (was auch nicht (nur) 3,5% sind!!!). Ein ganzes Lebensmittel ist in diesem Falle immer noch verträglicher, als ein vermeintlich für die Gesundheit zurecht gestutztes.

      • @Hanne:

        Allein die Empfehlung von Milch - ob nun fettarm oder nicht - hat mich dazu bewogen, meine Krankengeschichte an dieser Stelle erneut zum Besten zu geben ;-).

         

        Es freut mich auf jeden Fall sehr zu lesen, dass die oben genannten Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Milchkonsums offensichtlich einer immer größeren Öffentlichkeit bekannt zu werden scheinen!

        • @Christina de Havilland :

          Diese "Erkenntnisse" sind mir und vielen anderen seit über 20 Jahren bekannt!

           

          Und leider hat mir auch der komplette Verzicht auf Milchprodukte langfristig gesundheitlich nicht weiter geholfen. Glückwunsch, dass es bei Ihnen so einfach war! Milch habe ich übrigens noch nie gerne getrunken oder anderweitig zu Pudding oder Brei verarbeitet verzehrt. Lieber habe ich dann (als Kind) gar nichts gegessen.

  • Christoph Klotter ist ja sehr überzeugend. Die Ernährungsweise ändert sich nicht, aber die Erhöhung der Lebenserwartung (man merke von 19->90

  • Also, es tut mir leid. Da wird der Bürger genervt von Instituten,der Presse,den Medien insgesamt, von Studien und Studien und Studien. Nach 10 Jahren kommt dann die Meldung , das alles anders ist. Dann gibt es neue Studien, die das , was früher gesagt wurde, in Frage stellen. In der Zeit verdienen , die Presse,die Medien insgesamt und die Institute ihr Geld und sind beschäftigt.

    Ich esse das, was mir schmeckt und nehme die Studien zur allgemeinen Belustigung hin.

    Laßt Euch doch mal was anderes zur Unterhaltung des Bürgers einfallen.

    Hans-Ulrich Grefe