Ermittlungen in Braunschweig: Polizistin mit „Reichsbürger“-Kontakt?
„Reichsbürger“ erkennen den Staat nicht an, dennoch arbeiten einige von ihnen im Staatsdienst. Derzeit wird gegen eine Polizistin in Braunschweig ermittelt.
Nähere Angaben zu der Beamtin und den weiteren Umständen machte das Innenministerium unter Verweis auf Schutzrechte der Frau und den derzeitigen Verfahrensstand nicht. „Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an, in Teilen ist die zerklüftete Bewegung rechtsextrem.
Polizisten müssen sich nach Angaben des Ministeriums jederzeit zu der „freiheitlich demokratischen Grundordnung“ bekennen. Bei Zweifeln an der Verfassungstreue sei „konsequentes dienstrechtliches Vorgehen“ nötig.
Es ist nicht das erste Mal, dass Polizisten wegen mutmaßlicher Nähe zu „Reichsbürgern“ unter Verdacht geraten. Nach einer Razzia in Bayern, bei der ein Mitglied der Bewegung im Oktober einen Elitepolizisten erschoss, wird gegen einen Beamten wegen Beihilfe zum Totschlag strafrechtlich ermittelt. Er soll seine Kollegen laut Staatsanwaltschaft nicht gewarnt haben, obwohl er offenbar Kontakte zum Schützen pflegte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Konsequenzen der Messerattacke
Weder „Remigration“ noch Bleiberecht für alle
AfD-Wahlkampfauftakt in Halle
Bier, Bratwurst, Rassismus
Proteste gegen Rechtsextremismus
Etwa 100.000 Menschen für Vielfalt auf der Straße
5 Jahre Coronavirus
Was von der Pandemie übrig blieb
Christian Drosten
„Je mehr Zeit vergeht, desto skeptischer werde ich“
Brandmauer in sächsischen Kommunen
In Sachsen bröckelt’s