Erfolg in der Aidsforschung: Mit der Gen-Schere gegen HIV
Deutsche Mediziner haben erfolgreich eine Gentherapie gegen HIV getestet. Doch die Erprobung an Menschen ist risikoreich und kann zu Krebserkrankungen führen.
„Diese Forschung ist schon verheißungsvoll“, sagte Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen Aids-Hilfe. Mit Blick auf angedachte Studien am Menschen ergänzte er: „Die Frage ist: Wen nimmt man da? Man braucht Menschen, die auch gewillt sind, für die Forschung Risiken einzugehen.“
Bei Eingriffen ins Erbgut bestehe immer die Befürchtung, dass das mittel- oder langfristig zu einer Krebserkrankung führen könne. Er gibt zu bedenken: „Wenn es gelingt, heißt das noch nicht, dass die Patienten kein HIV mehr haben.“
„Das ist zwar noch Grundlagenforschung, aber es wurde präklinisch an den besten verfügbaren Modellen getestet“, kommentierte Prof. Boris Fehse vom Universitätsklinikum Eppendorf, der an der Studie nicht beteiligt war.
Die genutzten CD4-Zellen des Immunsystems seien zwar nicht das einzige, aber das Hauptziel des Aids-Erregers. Versuche an Patienten könnten – sofern alles gut laufe – fünf bis zehn Jahre dauern, schätzt Fehse. Zuvor hatten verschiedene Medien über die Arbeit berichtet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!