Entwaldungsfreie Lieferketten: Nachhaltig konsumieren
Die will EU Entwaldung stoppen und Wälder trotzdem nutzen. Zwei Ausschüsse des EU-Parlaments stimmen über Richtlinien dafür ab.
„Für solche Umwege haben wir keine Zeit“, sagt Gesche Jürgens, Greenpeace-Sprecherin für Wälder und Biodiversität, „diese wichtigen Ökosysteme werden jetzt zerstört, wir können nicht noch Jahre warten, bis auch die Kommission überzeugt ist“. Unterm Strich habe der Umweltausschuss den Text der Richtlinie verbessert, zum Beispiel, indem er mehr Agrargüter und Produkte in die Regulierung einbeziehe, als die Kommission dies vorgesehen habe. „Außerdem wollen die Abgeordneten die Finanzinstitute auch in die Pflicht nehmen, nicht mehr in Entwaldung zu investieren“, sagt Jürgens, „das ist natürlich gut“.
Um ein ähnliches Thema geht es in einem anderen Ausschuss am Mittwoch: Der Industrieausschuss des Europaparlaments stimmt darüber ab, wie künftig Biomasse, darunter Holz, als Energierohstoff genutzt werden soll. In der Richtlinie über Erneuerbare Energien will der Ausschuss festlegen, dass kein Holz mehr in Heizungen oder Kraftwerken verbrannt werden darf, das direkt aus dem Wald stammt, und Holz außerdem in Kaskaden genutzt werden soll. Etwa soll ein Dachbalken nach Abbruch nicht gleich verheizt, sondern zunächst zu einer Spanplatte verbaut werden. Während Industrieverbände die Richtlinie für wirklichkeitsfremd und bürokratisch halten, kritisieren Umweltverbände, ihre Formulierungen schützten die Wälder nicht ausreichend.
Im September wird das EU-Parlament endgültig über die beiden Vorhaben entscheiden – und mit dem Ergebnis in die Trilog-Verhandlungen mit Rat und Kommission gehen.
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