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„Ende Gelände“ und Hambacher ForstPolizei räumt Protestcamp

Das Aktionsbündnis „Ende Gelände“ hatte in der Nähe des Hambacher Forsts Protestzelte aufgebaut. Die Polizei hat hunderte Braunkohlegegner über Nacht geräumt.

Kurz vor der Räumung: Aktivisten des Aktionsbündnisses „Ende Gelände“ vor einem Zelt Foto: dpa

Aachen afp/dpa | Die Polizei hat ein Protestcamp des Aktionsbündnis „Ende Gelände“ nahe des Hambacher Forstes geräumt. Die Braunkohlegegner hatten auf dem Gelände des Energiekonzerns RWE, ein Zeltcamp errichtet und wollten von dem Protestcamp aus neue Aktionen gegen den Kohleabbau starten. Möglich seien Blockaden von Schienen, Zufahrten oder Baggern, um Kraftwerke von der Kohlezufuhr abzuschneiden, hieß es im Vorfeld.

Am Mittwoch rief die Polizei die Aktivisten auf, das Gelände freiwillig zu verlassen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dem haben rund ein Drittel der Aktivisten Folge geleistet. Im Anschluss ist die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften angerückt war, in das Protestcamp eingedrungen.

Sie lösten Sitzblockaden auf und trugen Dutzende Aktivisten weg. Die Aktivisten leisteten Polizeiangaben zufolge „passiven Widerstand“. Bei 109 Aktivisten wurden die Personalien festgestellt, ihnen droht ein Verfahren wegen Hausfriedensbruches. Zudem stellte RWE einen Strafantrag.

Nach Auflösung der Sitzblockaden baute die Polizei die Zelte der Aktivisten ab. Die weitere Sicherung des Geländes soll RWE übernehmen. Schon vorab hatte es Konflikte um den Standort des Camps gegeben. Die Polizei wies den Demonstranten einen Standort zu, der weiter entfernt vom Hambacher Forst bei Jülich lag.

Das hatten die Demonstranten abgelehnt und waren vor Gericht gezogen. Das Aachener Verwaltungsgerichts hatte die Entscheidung der Polizei am Dienstag in erster Instanz gebilligt. Das Bündnis hatte Beschwerde am Oberverwaltungsgericht in Münster angekündigt.

Der zwischen Aachen und Köln gelegene Hambacher Forst ist zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung geworden. Für das Wochenende wird im Internet zu weiteren Protesten aufgerufen.

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