: Empörung über BGH schwillt
BERLIN taz/epd/dpa ■ Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), wonach eine Ärztin für die Geburt eines behinderten Kindes Schadenersatz zahlen muss, weil sie die Mutter über die Behinderung nicht informiert hatte, sorgt weiter für Empörung bei Kirchen und CDU/CSU. Der CDU-Abgeordnete Hubert Hüppe, Vizevorsitzender der Enquetekommission „Recht und Ethik der modernen Medizin“, sah gestern den Rechtsstaat gefährdet. Der Unions-Kirchenpolitiker Hermann Kues nannte das Urteil „lebensfeindlich“. Der Unions-Rechtspolitiker Norbert Geis erklärte, nun müsse ein Arzt töten, damit er nicht schadenersatzpflichtig werde. Thüringens Justizminister Andreas Birkmann (CDU), Kardinal Karl Lehmann von der Deutschen Bischofskonferenz und der Verein zur Schwangerenberatung „donum vitae“ sprachen von Verstößen gegen die Menschenwürde sowie von der Diskriminierung Behinderter. In dem Urteil hat der BGH seine Rechtsprechung seit 1983 bestätigt. UWI
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen