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Elegante Entschuldung

■ Opel und VW einigen sich über das López-Verfahren

Nun haben VW und Opel offiziell den Streit um ihren gemeinsamen, einstmals gefeierten Mitarbeiter José Ignacio López beigelegt. Die Opel- Muttergesellschaft General Motors verzichtet auf milliardenhohe Forderungen in den USA samt langwierigem Prozeß. VW entläßt dafür noch zwei López-Mitarbeiter. Außerdem zahlen die Wolfsburger hundert Millionen Dollar und kaufen für eine Milliarde Dollar bei General Motors ein. Kleines Schmankerl am Rande: Herr López darf laut dem Gentlemen's Agreement angeblich bis zum Jahr 2000 keine Fabrik des weitläufigen VW-Konzerns betreten. Er wird es mit Fassung tragen. Sein Vorstandsvertrag ist zwar aufgelöst, das Millionengehalt läuft jedoch weiter.

Der Baske ist nun der Sündenbock. Mit dieser Verwandlung seines einstigen Paradepferds und Konzernretters kann VW-Chef Piäch gut leben. Zwar glaubt niemand, das Piäch nicht über die Machenschaften der López-Gang informiert war, aber was kümmern ihn (frei nach Adenauer) die überspielten Daten von gestern. Der Imageschaden durch den von General Motors erzwungenen Kompromiß ist für den allmächtigen Boß in Wolfsburg daher schwer zu verwinden. Wer einen derart hochrangigen Informanten wie López abwirbt, darf dann nicht mehr oder weniger offen tagelang Opel-Disketten kopieren. Andererseits wird Piäch so die López-Leute wieder los. Ihre Aufgabe haben sie zum großen Teil erfüllt: Die Belegschaft und die Zulieferer in Angst und Schrecken zu versetzen und so den Profit hochzutreiben. Diese Peitschenschwingertaktik wirkt aber nur kurzzeitig. Wenn sich der Schock gelegt hat, ist es besser, die verhaßte Führungsebene mit anderen Leuten zu besetzen.

Zweimal dumm dran sind dabei allerdings die Zulieferer: Erst wurden sie nach der López-Masche gegeneinander ausgespielt und durch den Preisdruck teilweise bis an den Rand des Ruins getrieben. Nun müssen einige um kommende Aufträge von VW fürchten, weil der Konzern ja nun für eine Milliarde Mark beim Konkurrenten General Motors einkaufen muß – für den Konzern ein Bruchteil seines Einkaufs, für manche Lieferanten existenzbedrohend. So haben sie sich den Standort Deutschland wohl nicht vorgestellt. Reiner Metzger

Bericht Seite 6

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