Eisbären in der Klimakrise: Zu heiß für das Eis
Bis ins Jahr 2100 könnten Eisbären laut einer neuen Untersuchung praktisch ausgestorben sein, wenn die Klimakrise ungebremst voranschreitet.
Das sind erste Anzeichen für das, was Forscher:innen gerade im Fachmagazin Nature Climate Change publiziert haben: Eisbären könnten im Jahr 2100 praktisch ausgestorben sein. Steigen die Emissionen wie bisher, dürfte zum Ende des Jahrhunderts nur noch eine der 13 untersuchten Populationen übrig sein.
Schätzungsweise 25.000 Tiere leben derzeit in 19 Populationen rund um den Nordpol. Die Klimakrise erschwert ihnen die Nahrungssuche: Das Eis am Nordpol schrumpft und damit auch die Zeitspanne im Jahr, in der die Raubtiere auf Robbenjagd gehen können. Schwache, ausgehungerte Eisbären jagen außerdem weniger erfolgreich. Der arktische Winter wird so zur Überlebensprobe.
Leitautor Péter Molnár von der kanadischen University of Toronto warnt: „Wir haben zum Beispiel angenommen, dass die Eisbären optimal mit ihrer Energie umgehen, während sie fasten“, erklärt der Ökologe. „Wenn das nicht der Fall ist, könnte die Realität schlimmer aussehen als unsere Projektionen.“
Selbst im moderaten Szenario sterben die Eisbären aus
Die Forscher:innen sind in ihren Berechnungen von einem Szenario ausgegangen, in dem die Treibhausgas-Emissionen weiter wie bisher steigen. Die Erde könnte sich damit gegenüber vorindustriellen Zeiten um mehr als 4 Grad erwärmen. In der Studie gibt es auch den Vergleich mit einem etwas moderaterem Szenario, das allerdings immer noch auf mehr als 2 Grad Erderwärmung hinausläuft. Selbst das würde das Aussterben nur hinauszögern, nicht aber beenden, heißt es in der Studie.
Ziel des Paris-Abkommens ist es, die Erderwärmung bei „deutlich unter 2 Grad“ oder möglichst bei 1,5 Grad zu begrenzen. Ein solches Szenario ist in der neuen Studie gar nicht modelliert. Wenn die bisherigen Klimaschutzversprechen in aller Welt komplett umgesetzt werden, ist eine Erderwärmung von rund 3 Grad zu erwarten.
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