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Einwanderung in der SchweizBald nur noch Kontingente

Die schweizerische Regierung hat die Pläne zu Regulierung der Einwanderung vorgestellt. Für Saisonarbeiter und dauerhafte Einwanderer sollen ab 2017 Quoten gelten.

Nach einer Volksabstimmung wird die Einwanderung in der Schweiz reguliert. Bild: imago/Geisser

GENF afp | Vier Monate nach dem Referendum zur Begrenzung der Einwanderung in der Schweiz hat die Regierung in Bern ihre Pläne zur Einführung von Kontingenten für Ausländer vorgestellt. Die Quoten sollen für Grenzgänger, Saisonarbeiter und dauerhafte Einwanderer gelten, wie Justizministerin Simonetta Sommaruga am Freitag mitteilte. Die vom Bundesrat festgelegten Kontingente würden von Februar 2017 an für Arbeitsgenehmigungen ab vier Monaten gelten. Mit den Plänen soll die Entscheidung der Volksabstimmung vom 9. Februar umgesetzt werden.

Bisher gibt es in der Schweiz keinerlei Beschränkungen für Saisonarbeiter oder Pendler aus den Nachbarländern, die zum Arbeiten in die Schweiz kommen. Die nun vorgestellten Pläne sehen vor, dass Schweizer bei der Jobvergabe künftig stets Vorrang haben sollen. Zudem sollen die Kantone zusätzlich eigene Maßnahmen zum Schutz des heimischen Arbeitsmarktes ergreifen können. Die Kontingente sollen jedoch nicht für Arbeitsgenehmigungen unter vier Monate gelten.

Die Pläne sollen nun öffentlich diskutiert und bis Ende des Jahres den beiden Parlamentskammern zur Verabschiedung vorgelegt werden. Da die neue Einwanderungspolitik dem Freizügigkeitsabkommen mit der Europäischen Union widerspricht, droht der Schweiz ein Streit mit Brüssel. Die Schweizer Bürger könnten letztlich dazu aufgerufen werden, in einem weiteren Referendum über die Aufhebung der Verträge mit der EU abzustimmen.

EU-Sprecherin Maja Kocijancic betonte am Freitag, „Quoten und Diskriminierung zugunsten Schweizer Einwohner auf dem Schweizer Arbeitsmarkt“ seien unvereinbar mit dem Freizügigkeitsabkommen. Die Pläne würden nun geprüft, sagte die Sprecherin. Doch die EU-Kommission habe nicht die Absicht, über eine Anpassung der Verträge zu verhandeln, betonte Kocijancic.

Das Referendum von Februar war von der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) initiiert worden und mit 50,3 Prozent knapp angenommen worden. Die SVP betrachtet es als unhaltbar, dass jährlich rund 80.000 Europäer in die Schweiz zum Arbeiten kommen. Dies ist zehn Mal mehr als bei Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommen 2002 angenommen worden war. Seitdem ist der Anteil der Ausländer von 20 auf 23,5 Prozent gestiegen, so dass inzwischen 1,88 der acht Millionen Einwohner der Schweiz aus dem Ausland stammen.

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24 Kommentare

 / 
  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Widerlich, der Rechtsruck in Europa.

  • Arbeitgeber, natürlich.

  • Gerade letzte Woche war hier auf taz.de eine weitere Studie verlinkt und vor drei Wochen bei der SZ, die ich beide leider nicht mehr finden konnte.

     

    Wie dem auch sei:

    Ein pauschales Ausländerbashing ist unangebracht und kontraproduktiv.

     

    Dann führen Sie doch auch mal in Deutschland Kontingente ein, und schauen mal, ob Sie genügend deutsche Spargelstecher kriegen, damit Ihr deutscher Spargel dann 40,- Euro das Pfund kostet.

     

    Europa erfährt derzeitig Seperationsbestrebungen und einen massiven Rechtsruck hin zu Radikalität und immer mehr Menschen erfinden "plausible Erklärungen", warum das gut sei.

    Wohin das letztendlich führt, sollte Europa - vor allem Deutschland - wissen. Es wird aber so getan, als wenn man da nicht wieder hinkäme, wenn man nur "ein Stückchen" weiter in diese Richutng geht.

     

    Ohne Italiener, Griechen, Türken und viele Andere, wäre das Wirtschaftswunder z.B. nicht möglich gewesen. Da stimmen Sie mir doch auch ohne Studien zu, denen Sie glauben, oder?

     

    Und wenn Ihnen der Lohndruck Sorge macht, dann sollten Sie zunächst mal nicht mehr Parteien wie die industriefreundliche Union, SPD oder FDP wählen, die mit ihren "Jobwundern" und der Leiharbeitsscheisse diese massive Umverteilung von Unten nach Oben überhaupt erst begonnen haben.

     

    Geld ist mehr als zuviel da in Deutschland.

    Die Frage ist, wie es von wem für was verteilt wird.

    Das hat mit Ausländern erstmal überhaupt rein gar nix zu tun.

     

    Das wirksamste Mittel, um sicherzustellen, daß kein Ausländer einem Deutschen den Arbeitsplatz wegnimmt, weil er ihn beim Lohn unterbietet, wäre ein Mindestlohn.

    Dann würde ein Arbeitnehmer bei gleicher Qualifikation und Bewerbern Deutsche bevorzugen.

    • @Schwarznasenschaf:

      Mal sehen, was der Mindestlohn so für Auswirkungen auf die Schrippen-, Friseur- und Bierpreise so haben wird. Könnte sein, daß die vom Mindestlohn Begünstigten aus den bislang extrem schlecht bezahlten Branchen sich hinterher genauso oft oder selten eines dieser kleinen Vergnügen leisten können wie jetzt oder wirklich öfter - und natürlich würde das auch den Spargel betreffen, übrigens seit jeher ein Edelgemüse.

      Parteien wie die von Ihnen aufgezählten habe ich bisher noch nie im Leben gewählt und werde das vermutlich auch in Zukunft nicht tun.

    • @Schwarznasenschaf:

      Zumindest für Berlin gilt das mit dem Beitrag der Gastarbeiter zum Wirtschaftswunder nur sehr eingeschränkt: Lt. Volkszählung im Westteil der Stadt zum 31.12.1961 waren damals die Österreicher mit insgesamt 1.390 Personen die größte Gruppe ohne deutschen Paß (ohne die Alliierten natürlich). Erst danach kamen die Italiener mit 1.089, die Griechen mit 643, die Schweizer mit 548, die Türken mit 197, die Spanier mit 165 und die Portugiesen mit 12 in Berlin lebenden Staatsangehörigen. Die Masse kam erst, nach dem das Wirtschaftswunder lange vorbei war: Per 31.12. 1968, nach der Wirtschaftskrise zum Abschluß des Nachkriegsbooms, waren es 10.019 Türken, 4.166 Jugoslawen, 4.083 Italiener, 3.936 Griechen, 3.212 Österreicher und 2.015 Israelis auf den ersten Plätzen, insgesamt 54.000 Menschen bei ~ 2 Mio Ew. 1975, nach der Ölkrise und lange nach dem Wirtschaftswunder, waren es dann insgesamt 185.000.

  • Teil 2:

    Bsp. 3: Das IW läßt gerne unangenehme Fakten weg, z.B. die Qualifikationsstruktur der bisher Zugewanderten. Angesichts der Erfahrung, daß zuerst eigentlich immer die relativ gut Qualifizierten kommen, die dann die schlechter qualifizierten Teile ihrer Familie nachziehen, zumindest ein Leichtsinn. Das IW sagt: „Demnach verfügen fast 30 Prozent der in den letzten zehn Jahren zugewanderten Menschen über einen akademischen Abschluss – in der Gesamtbevölkerung sind es nur 19 Prozent.“

    Das Stat. BA sagt dagegen, daß von der Gesamtheit der in der Bundesrepublik lebenden Bevölkerung mit MiHiGr zwar 30,1% eine Hochschulzugangsberechtigung haben (keinen Abschluß!), aber auch 13,8% überhaupt keinen Schulabschluß (Paß-Ausländer sogar 20,9%), während es in der Bevölkerung ohne MiHiGr zwar nur 28% mit Hochschulzugangsberechtigung, aber auch nur 1,8% ganz ohne Schulabschluß gibt. 47,7% der Bevölkerung mit MiHiGr sind ohne Berufsabschlu, aber nur 22,1% der Bevölkerung ohne MiHiGr, 4,8% der Migranten haben einen Fachschulabschluß, 3,5% einen FH-Abschluß und 8,6% einen HS-Abschluß, verglichen mit 9,5, 5,5 und 7,6% in der dt. Bevölkerung.

    Wo soll da der wirtschaftliche Nutzen herkommen?

    Das wirtschaftsnahe IW hätte gerne noch mehr Billigstarbeiter, damit der Lohndruck erhalten bleibt – gar keine Frage. Ich aber nicht – und Sie?

  • Bitte neue Links – das, was Sie anbieten, gehört zu den Rechnungen ins Blaue hinein!

    Wenn Sie IW-Fan sein sollten, sagen Sie es doch und bekennen sich damit zur Apologetik statt zur Wissenschaftlichkeit: Alle Ihre Links führen dorthin und damit haben alle Papiere die gleichen Schwächen.

    Bsp. 1: Aussage des DIW, zitiert beim Tsp.: „Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) stellt dem nun Zahlen gegenüber. Sie belegen: Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien sind im Durchschnitt sogar höher gebildet als die Menschen in Deutschland – und werden dringend gebraucht.“

    „Bewiesen“ wird die Aussage u.a. mit dem Hinweis auf die Gesamtheit der erwerbstätigen Zuwanderer: „22,8 Prozent der erwerbstätigen Zuwanderer arbeiteten 2011 als hoch spezialisierte Fach- oder Führungskräfte.“ Die Arbeitslosen unter den Zuwanderern sind damit schon mal rausgerechnet, die gar nicht erst arbeitssuchenden natürlich auch und erst recht die erhöhten Quoten unter bulg. und rum Staatsangehörigen.

    Bsp. 2: Das gleiche IW benutzt die Qualifikationsstruktur der bis 2011 zugewanderten rum. und bulg. Staatsangehörigen, also lange vor Beginn der allg. AN-Freizügigkeit und in einer Rechtslage, wo jeder Zuwanderungswillige von dort erst einen Arbeits- oder Studienplatz vorzeigen musste, bevor er ein Visum bekam, , um zu suggerieren, die Einwanderung seit Januar 2014 sei genauso qualifiziert: „8,4 Prozent der aus Rumänien oder Bulgarien zugewanderten Arbeiter hatten 2011 einen Hochschulabschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik. Gerade diese Fachkräfte sind auf dem deutschen Markt derzeit äußerst rar.“

  • Letzter Nachtrag:

     

    Ausländer haben auf die Veränderung einer Kultur nur sehr geringen Einfluß - zumindest sehr, sehr viel geringer, als die Meisten glauben.

     

    Der mit einsam spitzenmäßigen Abstand stärkste Kulturvermittler ist:

    Die Glotze

     

    Schweizer beschweren sich z.B. nicht ganz zu unrecht, daß ihre vielen Dialekte zusehends Aussterben - und machen dafür fälschlicherweise die Deutschen im Land verantwortlich.

     

    Verantwortlich dafür sind aber in Wahrheit zwei andere Dinge:

    1.) Die geographische Vermischung der Schweizer im Land selbst

    z.B. Mutter aus Bern, Papa aus Basel leben in Zürich - welchen Dialekt wird deren Kind wohl sprechen?

    Jedenfalls ein Mischmasch aus allen dreien.

     

    2.) Hockt deren Kind den ganzen Tag vor der Glotze - und guckt was? Überwiegend Sendungen in Hochdeutsch.

     

    In Deutschland sieht das nicht anders aus.

     

    Schonmal überlegt, ob die Amerikanisierung der deutschen Kultur eventuell vielleicht ein bischen damit zusammenhängen könnte, daß nicht gerade wenige US-Serien und Filme in Fernsehen und Kino laufen?

  • P.S.: Ich bin Deutscher, der als Ausländer in der Schweiz lebt, arbeitet und mal ein wenig reinfühlen kann, wie es ist, in einem anderen Land zu leben - als Ausländer.

    Gozeidang komme ich aus keiner exotischen Kultur, spreche (nahezu) dieselbe Sprache, bin weder Muslim, noch habe ich eine dunklere Hautfarbe und muss mich demnach auch nicht täglich noch über die hoffnungslos unterbelichteten DeppInnen und deren Schikanen ärgern.

     

    Was diese tapferen Menschen völlig unbegründet täglich vor den Koffer geschissen bekommen erdulden, können wir uns nur vorstellen.

     

    Ich empfehle jedem - vor allem den "Ausländer-raus"-Sagern - mal einen längeren Aufenthalt im Ausland eigener Wahl.

     

    jaja, ich weiß: Einfach alle zu Hause bleiben... blabla!

    Die Erde ist keine Scheibe!

     

    Ins Ausland gehen die Aktiven, die die arbeiten wollen, wenn's zu Hause keinen Job gibt.

    Die Anderen bleiben zu Hause - und jammern dann rum, daß man ihnen Jobs wegnähme, für die sie selbst nicht geeignet sind.

     

    Keinen Urlaub - Leben, Arbeiten und Steuern zahlen!

    (Ausländer zahlen in der Schweiz übrigens deutlich höhere Steuern als Eidgenossen)

    und dann dauernd hören und lesen müssen, daß man ja nur ein unerwünschter Parasit sei, der dem Einheimischen, dem Bürger den hart erarbeiteten Speck wegfressen will, Arbeitsplätze stiehlt, ohnehin kriminell verdächtig ist, seine Kultur zerstöre, man nie wirklich dazugehören wird aber sich dennoch verdammt noch mal integrieren soll....

     

    Am häufigsten und lautesten vor allen von denen propagiert, die selbst nicht mal einen Berufsabschluß auf den Schirm kriegen und aus jeder Anstellung innerhalb der Probezeit rausfliegen.

    • @Schwarznasenschaf:

      Ich habe in verschiedenen Ländern gearbeitet und bin nie irgendwie als Ausländer "angemacht" worden.Der Unterschied zu Deuschland liegt darin, dass in den meisten Ländern der Welt jeder sich selbst von seiner Hände Arbeit ernähren muss und dass es keine (eihnehmischen) Sozialleistungen für Ausländer gibt. Wer keinen Job hat oder seinen Job verliert, muss ins Heimatland zurück.

  • "Kollege, dein Kumpel neben Dir ist auch Ausländer, aus dem Kosovo."

    "Ja, den mein ich ja nicht."

     

    Ja ne, ist klar soweit.

     

    Integration ist schlicht unmöglich.

    Denn was ist "Integration"?

     

    Soll ich Alphorn spielen lernen?

    Aber ich lebe im Wallis. Alphörner gehören zur Kultur auf der Nordseite der Alpen.

    Jodeln? Ich bin unmusikalisch wie sonst kaum jemand.

    Ich soll die Sprache lernen.

    Welche?

    Deutsch, Französisch, Italienisch oder Räteromanisch?

    Dialekt. - Walliserdeutsch? Um Himmels Willen!

    Versuchen Sie doch mal als Berliner Bayrisch zu reden, als Hesse Schwäbisch oder als Pfälzer Kölsch - dat könnense verjessen!

     

    Außerdem habe ich meine Integrationsbemühungen längst aufgegeben - wie viele Ausländer überall.

    Integration ist nämlich zweiseitig und funktioniert daher nur, wenn die Einheimischen einen auch einlassen.

    Wenn man aber ständig die Tür vor die Nase geballert bekommt, gemieden wird und sich trotz aller Bemühungen, sich möglichst unauffällig einzugliedern, dann immer noch den Stuss reinziehen muss, dann wird das schlicht nix.

    Dann bilden sich irgendwann Parallelgesellschaften, die nächste Generation hat Identitätsprobleme - "Wo gehöre ich dazu?" - und entwickelt nachvollziehbarerweise dann irgendwann auch Agressionen, was die Fronten verhärtet und Vorurteile bestärkt.

  • Ich halte mich an die Gesetze des Landes - im Gegensatz zu den Einheimischen, die laut härtere Strafen und bessere Einhaltung der Gesetze für Ausländer fordern.

     

    Sollte man mal machen:

    Polizeikontrolle am Ortsausgang bei einem Dorffest.

    Die einheimischen, betrunkenen Autofahrer werden dann durchgewunken, oder wie?

     

    Alles dummes Zeug!

     

    Die Menschen einzuteilen nach Geschlecht, Hautfarbe, Kultur, Religion, Staatsbürgerschaften... ist alles viel zu kompliziert, aufwendig, unzureichend, unnütz und absoluter Bullshit.

     

    Dabei ist es doch ganz, ganz einfach:

    Ich teile - wenn überhaupt - alle Menschen in zwei Kategorien - nicht mehr, nicht weniger:

    Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher

     

    Warum sollte ich ein deutsches Arschloch einem ausländischem Freund vorziehen?

  • @ Jan Engelstädter

     

    http://www.iwkoeln.de/de/studien/iw-policy-papers/beitrag/wido-geis-felicitas-kemeny-12-gute-gruende-fuer-zuwanderung-142040

     

    http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/iw-institut-zur-zuwanderung-auslaender-rein/9360210.html

     

    http://www.focus.de/finanzen/news/fachkraeftemangel-wirtschaft-hofft-auf-auslaender_aid_533894.html

     

    Suchen Sie mal nicht mit Google - die wollen nur verkaufen

    (und bloß nicht mit Ask.com!)

    Die Ergebnisse von Google haben mich ohnehin noch nie befriedigt

    ,

    sondern mit anderen Suchmaschinen, z.B.

    https://metager.de/

    http://www.dogpile.com/

     

    http://www.dmoz.org/World/Deutsch/Computer/Internet/Suchen/Suchmaschinen/

     

    *kleinertrauernachgesang* auf Altavista, meine erste Top-Suchmaschine, bevor Google kam und alles zerstörte....

  • Am 9. Februar hqben in der Schweiz weniger als 10.000 Menschen ûber das natürliche Grundrecht der Menschheit auf Bewegungsfreiheit entschieden und jetzt sollen 8 Millionen Schweizer daran glauben. Hätten 10.000 Schweizer anstatt dem JA ein NEIN in die Wahlurne geworfen, wäre heute das genaue Gegenteil oberste Staatsdoktrin. Dies spricht nicht gegen die direkte Demokratie, allerdings legt es die Grenzen derselben auf recht schmerzhafte Weise an den Tag.

    • @bouleazero:

      Es waren nicht 10.000, die entschieden haben, sondern ~2,9 Millionen.

      Wer außer Ihnen kennt das "natürliche Grundrecht auf Bewegungsfreiheit" noch?

      Das gibt es so schlicht nicht - Freizügigkeit existiert immer nur im Rahmen des Gesetzes, weil sie anderenfalls in andere Grundrechte eingreifen würde. In der Bundesrepublik ist die Freizügigkeit übrigens noch nicht einmal ein Menschen-, sondern ein Bürgerrecht und lt. GG natürlich auf das Territorium der Bundesrepublik beschränkt. Alles andere wäre auch eine juristische Aggression.

      • @Jan Engelstädter:

        Es geht mir um die Grenzen der direkten Demokratie. Wohl haben 2,9 Mio Menschen abgestimmt, jedoch waren 1,46 Mio für die Initiative und 1,44 Mio dagegen. Der Unterschied war weniger als 20.000 Stimmen. Also wäre die Abstimmung anders ausgegangen, wenn nur 10.000 Menschen Nein statt Ja gestimmt hätten. Sie kehren den Willen von 49,7% der Wähler unter den Tisch. Das kommt dabei heraus, wenn man 'direkt' über etwas abstimmt. Die Konsequenz ist, dass die Bundesräte nunmehr gezwungen werden, Politik GEGEN IHRE ÜBERZEUGUNG zu betreiben. Sie hatten sich alle gegen die Initiative ausgesprochen und nun wird von ihnen verlangt, dass sie sie umsetzen. Was ist daran demokratisch? Jeder Mensch ist seinem Gewissen verpflichtet, nicht wie auch immer geartetem Druck von aussen.

        Je nach Gravität der Abstimmung könnte man daraus Konsequenzen ziehen. Gäbe es eine Abstimmung für die Wiedereinführung der Todesstrafe, müsste sich jeder aufrechte Politiker, der gegen deren Einführung ist, einem positiven Abstimmungsergebnis verweigern! Übrigens gibt es noch Schweizer Politiker, denen eben diese Zivicourage etwas bedeutet. Christian Levrat, der Chef der Schweizer Sozis hat dieser Tage erklärt, dass es keine Kontingente geben wird. BRAVO!

  • Auch interessant:

    Für die Initiative haben die ländlichen, infrastrukturschwachen Bauern- und Bergregionen gestimmt, wo außer Touristen fast keine Ausländer sind.

    Außer Saisonarbeitskräften, wie Servier- und Küchenpersonal, Putzfrauen in Hotels und Restaurants, sowie unzählige Erntehelfer, also Jobs, für welche sich nicht genügend Schweizer finden lassen, weil sämtliche Arbeitswilligen längst angestellt sind und die zu besetzenden Stellen das Angebot des schweizer Arbeitsmarkts um ein Vielfaches übersteigen.

     

    Abgelehnt haben diese Initiative hingegen die Städte und Wirtschaftsräume der Schweiz, wo die überwiegende Mehrheit der Ausländer lebt und arbeitet - und mit fast 1/4 einen nicht geringen Anteil der Steuern zahlt und die Sozialsysteme am Laufen hält (nur, weil das häufig nicht gesehen wird) -

    in der High-Tech-, Chemie- und Nahrungsmittel-Industrie, in Banken, Schulen und vor allem auch im Rettungsdienst, in Krankenhäusern und Altenheimen.

     

    Nun darf man mal raten, wer bei begrenzten Kontigenten bevorzugt Ausländer einstellen darf, und wer bis zum Schluß gespannt warten muß, ob noch ein verbliebener Rest Ausländer ins Land kommen darf oder nicht.

  • Hinzu kommt ja auch noch,

    daß der Nachzug von PartnerIn und Familie untersagt wird.

     

    Z.b. sind 3/4 des Pflegepersonals in schweizer Altenheimen und Krankenhäusern Ausländer - überwiegend Deutsche,

    die mit Abstand unbeliebtesten Ausländer in der Deutschschweiz.

     

    "Tja, Herr Dr. med. Mustermann, wir haben schlicht keine einzige Bewerbung von einem schweizer Arzt erhalten, sie sind top-qualifiziert und hochmotiviert, also können sie die Stelle hier am Berner Inselspital ab dem 1. unbefristet antreten.

    Allerdings darf aber ihre Familie nicht mit in die Schweiz ziehen. Die muß in Paderborn bleiben."

     

    Hm - ob er die Stelle antritt?

     

    Und - Hurra - denn ab jetzt dürfen wieder Eidgenossen - sofern denn bei einer Arbeitslosenquote von ca. 2% überhaupt Qualifizierte verfügbar sind - in Altenheimen sich die Finger mit Omas Kacke schmutzig machen, und brauchen sich diese Arbeit nicht mehr von diesen Ausländern wegnehmen zu lassen.

    Dafür wird die Qualität der Pflege sinken und die Pflegekosten deutlich steigen, weil das verbliebene Personal mehr Stunden leisten muss und ein Eidgenosse ja nicht für denselben Lohn arbeitet, wie ein Ausländer.

  • Die wirksamste Maßnahme, um sicherzustellen, daß Einheimische bevorzugt eingestellt werden, wäre ein Mindestlohn gewesen.

    Aber den haben die Schweizer ja auch mit Pauken und Trompeten abgeschmettert.

     

    Wie den Deutschen wurde ihr unbegründeter und undefinierter Sozialneid geschürt und Panik von der Wirtschaft verbreitet, die ihre billigen, ausländischen Arbeitskräfte behalten will.

     

    Aber so ist das in einer Demokratie:

    Die Bürger kriegen das, für das die meisten gestimmt haben, auch wenn die zu doof oder zu denkfaul waren, die Folgen und Konsequenzen sauber bis zu Ende durchdacht zu haben.

     

    Den anderen kann immer wieder nur gesagt werden:

    Ihr müsst VORHER mehr Aufklärungsarbeit leisten, und Euch nicht träge in Eure Fernglotzfurzmulden zurückziehen, Euch passiv berieseln lassen und glauben, das System Demokratie sorgt automatisch für gute Ergebnisse in Eurem Sinne.

     

    Nur Unkraut wuchert von selbst.

    Für Gutes und Vernünftiges muß permanent gekämpft werden.

     

    Die panisch Verängstigten sind schnell aufgescheucht - und rennen zur Wahlurne.

  • Die Ausländer haben die Schweiz reich gemacht.

    Studien belegen übrigens auch dasselbe von Deutschland, by the way.

     

    Investitionen bleiben in der Schweiz derzeitig aus oder wandern ins Ausland ab.

    Neue Produktionsanlagen werden in der Schweiz derzeitig weder geplant, noch gebaut.

    Einfach weil die Unternehmer nicht wissen, ob sie die Arbeitskräfte für deren Betrieb erhalten werden.

     

    Prognosen gehen davon aus, daß die schweizer Wirtschaft bestenfalls für die nächsten zwanzig Jahre stagniert und möglicherweise der schweizer Lebenstandard aufgrund mangelhaftem Wirtschaftswachstum nach ganz hinten in Europa zurückfallen könnte.

     

    Das wird dann noch richtig lustig, wenn die Schweiz aus lauter Verzweiflung keinen anderen Weg mehr sieht, als der EU beizutreten, und Bulgarien und Rumänien sagen dann: "Nö! Die nicht!"

     

    Jedenfalls hat die Schweiz das Ende ihrer wirtschaftlichen Bergfahrt beschlossen.

    Spannend ist ab jetzt, wie die kommende Talfahrt genau aussehen wird.

    • @Schwarznasenschaf:

      Können Sie die Studien mal bitte verlinken - ich bin schon so lange auf der Suche danach.

      Alles, was ich bisher gefunden habe, waren Rechnungen ins Blaue hinein, die weder die wesentlich höhere Arbeitslosigkeit unter manchen Migrantengruppen (in Berlin bis zu 40%, sagt das DIW) noch die mehr oder weniger versteckten zusätzlichen Kosten (wie z.B. das Berliner Brennpunktschulen-Paket, ein "sehr hoher Mindestanteil" ist nämlich auch eine Bedingung für die Teilnahme am Geldsegen) einbeziehen.

       

      Aber vermutlich sind die Schweizer Untersuchungen viel penibler und die Kosten für den Fall "Carlos" z.B. mit eingerechnet.

  • Menschliche Ironie:

    Die altroistischsten, solidarischsten und sozialsten Gesellschaften sind in den armen Regionen der Welt.

    Die überfressenen, reichen, dekadenten Europäer, die im Überfluss ersaufen, haben mitlerweile eine derartige Panik davor, auch nur das winzigste Bischen was von ihrem viel Zuvielen abgeben zu müssen, daß sie sich, die jüngste Geschichte ignorierend, mitlerweile mit Leichtigkeit von Rechtspopulisten zu

    Dummheiten und Schüssen in's eigene Knie verleiten lassen und sich selbst ihren eigenen Wohlstand durch eigene Blödheit demontieren.

     

    Dieser selbstverschuldete, sinkende Wohlstand wird für noch mehr Unmut sorgen, der dann irgendwann den Rechtsradikalen die Tore öffnet.

     

    Christoph Blocher (Der "Führer" der SVP) predigt Wasser und säuft Wein.

    Denn als Großunternehmer beschäftigt er selbst in seinem Unternehmen jede Menge Ausländer, überwiegend die ebenso unbeliebten Portugiesen - weil die so schön viel billiger als Schweizer sind - und sein Stimmvieh nickt seine Hetztiraden ab:

    "Trinkt Wasser, keinen Wein! Ausländer raus!"

     

    Wie blöd muß man eigentlich sein, um demjenigen hinterherzurennen, der selbst das Gegenteil von dem tut, was er predigt?

  • @ BERND NICHT

     

    Falsch! Extrem dumm! (siehe oben)

     

    Verwechseln Sie nicht Asylanten und ausländische Arbeitskräfte!

     

    Asylanten kosten nur Geld.

    Von denen gibt's aber nur winzigste Anzahlen in einer Volkswirtschaft.

    Was sind z.B. 50.000 syrische Flüchtlinge unter 80.000.000 Bundesbürgern?

    0,0625 Prozent - dat is nix!

    Das müssen Sie echt Glück haben, wenn Sie einem syrischen Flüchtling wirklich mal im realen Leben begegnen wollen.

     

    Ausländische Arbeitskräfte bereichern eine Volkswirtschaft - in vielerlei Hinsicht.

    Im Gegensatz zu Hetzpropagnda auf rein emotionaler Basis belegen wissenschaftliche Studien dieses.

     

    Wenn Sie der Meinung sind, daß sich Ausländer zu wenig "integrieren", warum gehen Sie dann nicht auf sie zu, sprechen sie an oder laden sie gar mal ein, anstatt ihnen ungeprüft und vorurteilsbehaftet die Tür vor der Nase zu zu ballern, permanent lautstark zu proklamieren, sie seien unerwünschte Parasiten, nur um sich dann zu wundern, daß sich Parallgesellschaften und zum Teil Aggressionen aufbauen?

     

    Und wenn sie einfach nur was gegen "Multikulti" haben, dann haben Sie sicher nur deutsche Fabrikate in Gebrauch bei Auto, Fernseher und Handy, und vor allem meiden Sie sicher konsequenterweise dann auch das Essen von diesen Ausländern:

    Also Pizza, Pasta, Döner, Gyros, Hamburger, China- und Thai-Food, Sushi...

    Es wäre inkosequent, diesen kulinarischen Teil einer Kultur zu genießen, wenn man eigentlich gegen sie ist - da stimmen Sie mir doch zu, oder?

     

    Also ganz konsequent müssten Sie dann auch noch auf Kartoffeln und Tomaten verzichten, weil das auch Ausländer sind, die es ursprünglich auf arisch-germanischem Boden nicht gegeben hat.

  • Grundsätzlich ist es mit eingeschaltetem Gehirn eigentlich ganz, ganz einfach zu merken:

    Von Rechtspopulisten (SVP, FPÖ, NPD, UKIP, FN, Partij voor de Vrijheid, Republikaner, usw. etc.) kommt IMMER NUR Scheiße.

     

    braun = Scheiße

     

    Diese Denkleistung ist sogar für Menschen mit stark eingeschränkter Gehirnleistung machbar.

    Okay, für die mit einem Defekt nicht, aber die sollten in der Minderheit sein.