Eintauchen ins Polizeiforum: Der einsame Freund und Helfer
Die Öffentlichkeit diskutiert viel über Polizisten. Und über Polizeigewalt. Wie ist es in diesen Tagen Polizist zu sein? Ein Blick ins Internetforum „CopZone“.
Es läuft nicht alles gut bei der Polizei. Die öffentliche Entrüstung nach der Polizeigewalt bei Blockupy Frankfurt; der tödliche Schuss auf einen verwirrten nackten Mann am Neptunbrunnen; das Video vom Übergriff von sieben Beamten auf einen Mann in einer Bremer Diskothek. Die Öffentlichkeit ist seinen Ordnungshütern gegenüber momentan eher kritisch eingestellt. Die Polizei, das Familienministerium unter den staatlichen Behörden.
Wie ist das denn, in diesen Tagen als Polizist zu arbeiten? Lassen einen die Diskussionen unberührt? Hinterfragt man seine Stellung? Ist so einer wie der Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt eigentlich repräsentativ?
CopZone heißt eines der wenigen offen einsehbaren deutschen Polizeiforen im Netz, und wenn man überhaupt irgendwo Antworten auf diese Fragen bekommen wird, dann wohl hier. Viele argumentieren hier mit detaillierten, persönlichen Erfahrungen, die Moderation ist akkurat und Trolle, die sonst jedes offene Forum unterwandern, um zu provozieren, fehlen gänzlich.
Zunächst beantworten sich Fragen, die gar nicht so aufregend sind. Im Gegenteil: Wie öde ist eigentlich der Berufsalltag eines Polizisten? Meistens öde. Unfassbar öde! „Vortragsstil von Volker Kauder“-öde! „Jim Jarmusch macht Splatterfilme dagegen“-öde! Was den Polizisten zum Thema „Der tägliche Dienst“ als besonders ereignisreich in Erinnerung geblieben ist: ein Fahrraddieb mit Dialekt. Einem Auto die Scheibe einschlagen, um eine eingeschlossene Frau zu retten. Selbst ein Castor-Einsatz: den Polizisten ist so langweilig, dass sie bald „jede Kuh mit Vor- und Geburtsnamen“ kennen.
Alternativloser Tod im Neptunbrunnen
Die Polizisten im Forum befinden sich in einer tiefen Sinnkrise. Die Resignation im Thread um den tödlichen Schuss am Berliner Neptunbrunnen ist mit Händen greifbar. Dreiviertel der an der Diskussion Beteiligten hätten ebenfalls geschossen hätten; so tragisch das Geschehen, so alternativlos ist es auch.
Dass sie gerne besser darauf vorbereitet wären, daran lässt der Thread kein Zweifel – doch der geistige Zustand des Mannes in der Diskussion keine Rolle spielt, sondern nur: das Messer. Auf dieses Messer muss es Antworten geben, und die haben immer mit der Ausrüstung zu tun. Sie fordern zum Beispiel Taser für jeden Wagen, damit es zumindest keine Toten mehr gibt.
Diejenigen, die keinen Handlungsbedarf sehen, ziehen sich hinter ihre Dienstwaffe zurück. „Ja“, sagt einer, auf solche Situationen werde man trainiert. „Im Schießtraining.“ Ob sich so eine Situation eventuell ohne Waffengewalt lösen ließe, die Frage kommt erst gar nicht auf. Deeskalation ist nur ein Wort für sanftere Gewalt.
Interessant auch, dass nicht Kriminelle und Straftäter als Gegner auftauchen. Stattdessen geht es immer wieder um zwei Fraktionen: der „Schwarze Block“ und die Grünen, wobei der Unterschied im Zweifel die Frisur ist. Das ganze Forum scheint sich als Gegenentwurf zu Indymedia zu begreifen; kaum zu glauben, wie oft man sich in den Diskussionen an diesem Gegner abarbeitet.
Neuerdings mehren sich die kritischen Stimmen gegenüber den Polizisten und plötzlich schreibt unerklärlicherweise die FAZ negativ über Polizeieinsätze. So fühlt sich die Polizei, dein Freund und Helfer, von allen verlassen: von den Demonstranten angegriffen, von der Presse denunziert, von der Politik verraten. In jüngeren Beiträgen macht sich eine melancholische Einsamkeit breit, die bisweilen ins Sektiererische abdriftet.
„Weiter Eisbeine zerschneiden“
Wobei es auch Überraschendes zu lesen gibt: Als einige Forenteilnehmer begannen, die Räumung des Flüchtlingscamps in München als Paradebeispiel für Rechtsstaatlichkeit zu feiern, gibt es Gegenwind. Und einen Aufruf zu polizeilichem Humanismus: „Unser Anliegen muss sein, ohne Groll auch für diese Menschen einzutreten und deren Interessen und Lebensumstände zu kennen.“ Das wäre ein schöner Manifest-Anfang!
Und dieser Rainer Wendt, der sonst für die Polizisten spricht? Er hat im Forum keinen guten Stand. Vor allem nicht, seit er mal gesagt hat, dass wer heute in ein Fußballstadion gehe, sich ins Lebensgefahr begebe. Das einhellige Kopfschütteln darüber war im Forum derart deutlich spürbar, dass einem am heimischen Rechner der Bildschirm ins Wackeln kommt. Der solle „weiter Eisbeine mit Namensschildern zerschneiden“. Gute Idee.
Leser*innenkommentare
mele
Gast
Polizisten sind diejenigen, die ihre Machtstellung im System ausnutzen! nix anderes! Ich wohne in MÜnchen und ganz ehrlich, ich habe eigentlich nur noch Angst von den cops gesehen zu werden! Da reicht ein Gesichtsausruck, der denen nicht gefällt und du landest im Krankenhaus und hast ne Anzeige wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" am Hals! Auch wenn du dich gar nicht wehren konntest, weil du am boden lagst und versucht hast dich irgendwie zu schützen! Meine Einstellung zu der Polizei kann ich hier schon gar nicht mehr schreiben, weil dann die Wahscheinlichkeit, dass mein Beitrag nicht freigeschaltet wird, sehr hoch ist!
Schmidt Georg
Gast
lieber earendil, immer , wenn einem Foristen dei Argumente ausgehen, stürzt er sich auf die Schreibweise eines anderen-lieber earendil, heute schreibt jeder/e, wie es ihm/ihr gefällt, das ist die neue Deutsche Schrift, habe 3 Kinder in deutschen Schulen und kenn mich da aus, allerdings war ich des öfteren in ASien, Amerika, Afrika, europäische Länder sowieso, ich könnte jetzt ein paar lustige und auch tragische PolizeiGeschichten erzählen und nicht prahlen, was in der Türkei abgeht, ist rein politisch, das hat mit dem Polizistenalltag nix tun-eine rote Ampel überfahren -4 Tage Knast und denk mal an den Jungen, den man fast 230 Tage mit Schwerverbrechern zusammengesperrt hat wegen eines ÜBERSETUNGSFEHLERS und einer desintressierten Justiz, das ist Alltag !
popo
Gast
@ Erich Neuhaus:
Trifft alles auch auf meinen Job zu.
Glaub sogar, dass das Ganze auf fast jeden Job passt.
earendil
Gast
@Neptunbrunnen-Diskussion: Ist schon recht typisch, wie die Sache in der CZ als "alternativlos" hingestellt wird. Klar, in dem Moment, als der Psychotiker mit dem Messer auf den Polizisten losgeht und der die Brunnenbrüstung im Rücken hat, kann er nicht mehr anders als schießen. Aber dass diese alternativlose Situation vielleicht gar nicht erst so herbeigeführt hätte werden müssen, dass es vielleicht nicht so klug ist, zu einem messerbewaffneten Irren in einen Brunnen zu steigen, das wird höchstens randlich angesprochen. Das zieht sich auch sonst so durch, dass die Polizei immer nur als reagierend gesehen wird, ohne große Handlungsalternativen. Man konnte ja gar nicht anders. "Das gegenüber bestimmt unser Handeln", so hat das dort jemand als Dogma formuliert, wenn ich mich recht erinnere. Das ist natürlich eine grandiose Selbsttäuschung und Immunisierung gegen Kritik. Man stellt das Handeln von Kolleg_innen nur ungern in Frage (nur in sehr krassen Fällen, wenn's nicht mehr anders geht), weil man das eigene Handeln ungern in Frage gestellt sehen will.
@von Pat: "Polizisten sind genau so opfer des Systems wie jeder andere auch."
Ähm, nein. Zumindest sind sie mehr Täter_innen des Systems als so ziemlich jede_r andere.
Aber wenn man etwas positives aus diesem Forum mitnehmen will, dann, dass rechtsradikale Maulhelden wie @Josh auch bei Polizist_innen zumeist nicht wohl gelitten sind. Ein Kommentar wie von @Tyrfing ist also ziemlicher Unsinn.
Schließlich, @Schmidt-Schorschi: Lern erstmal dich in halbwegs lesbarem Deutsch auszudrücken, bevor du wieder gegen "Asylanten" hetzt und von Prügelpolizei nach türkischem Muster träumst. Wie sehr die Türken vor der türkischen Polizei kuschen, haben sie ja bei den Anti-Erdogan-Protesten hinreichend gezeigt: nämlich gar nicht.
Michel D
Gast
Der Artikel ist nicht geschlechtergerecht verfaßt. Sonst legt die Redaktion doch auch Wert darauf. Warum hier nicht?
Ömür, der gehasste Migrant
Gast
@ D.J.
Es ist mir durchaus bewusst, dass wir "Türken" für Euch alle gleich aussehen. Es ist das Privileg der Herrenrasse, dass sie sich die Freiheit heraus nimmt, alle anderen als gleich(aussehend) zu klassifizieren.
Da ist es auch egal, ob diese gleichaussehende Masse Ömür, Ahmet oder Bulgur heisst - eine Unterscheidung ist ja für Sie und Ihresgleichen nicht nötig. Sie packen diese Masse ja grundsätzlich in Schubladen. Oder in Eisenbahnwaggons.
Das erklärt auch, warum Polizisten in jedem Migranten einen Kriminellen und/oder illegalen Einwanderer sehen.
Sind Sie germanischer Polizist?
Sie wären prima für den Job geeignet.
Schmidt Georg
Gast
viele Konflikte würden garnicht entstehen, würde man die normalen Dinge im Miteinander beachten-Anstand-gegenseitige Rücksichtsnahme usw, ist heute aber nicht drindas Motto lautet: halts Maul oder du kriegst ein paat auf die Fresse !
Jochen Braun
Gast
Ich habe persönlich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit der Polizei gemacht, das geht von sehr positiven Erfahrungen wie dem Schutz nach einen Naziangriff bis hin zu total ausgetickten Robocops beim Prügeln auf Demos. Auffällig war, dass es meist die selben "Kandidaten" sind die gleich losprügeln: Einsatzhundertschaften, Einheiten aus Bayern ("Wir kennen keine Tolleranz" als Originalaussage!),... Normale Streifenpolizisten sind mir überwiegend in guter Erinnerung.
Klar ist, dass es zum einen überwiegend Menschen mit einen eher konservativem Weltbild sind, welche zur Polizei gehen, da wird dann auch eher Bild als Taz gelesen und er formt sich natürlich ein elender Korpsgeist. Klar ist aber auch, dass ich als Polizist nach einer Einsatznacht im hiesigen Diskoviertel, bei einem Fussballspiel oder so auch am Rad drehen würde. Leider schaffen wir es auch nicht, auf unseren Demos dafür zu sorgen, dass nicht jeder Kiddieproll meint seinen persönlichen Frust mit hohlsten Parolen oder mit Randale zu vermitteln. Es wäre schön in einer Gesellschaft zu leben, die keine Polizei braucht, aber ich habe weder Lust, mich selber mit aggressiven oder kriminellen rumzuschlagen und auch keine Lust, dass die Leute wieder anfangen angebliche Verbrecher selber zu steinigen oder aufzuhängen. Ich habe Länder ohne Polizei erlebt, da ist mir "unsere" Polizei lieber, so schlecht sie manchmal auch sein mag.
@Ömür,der...
Gast
Firmierten Sie nicht früher unter "Ahmet der Doische"? Sei es wie es sei - ob Sie nun ein psychisch angeschlagener (urdeutscher!) Linksaußen oder ein sehr rechter Provokateur sind, ich fände es nett, wenn Sie sich nicht mit falschen Federn als türkischer Migrant schmücken. Zu leicht zu durchschauen.
Danke. D.J.
@Ömür,der...
Gast
Firmierten Sie nicht früher unter "Ahmet der Doische"? Sei es wie es sei - ob Sie nun ein psychisch angeschlagener (urdeutscher!) Linksaußen oder ein sehr rechter Provokateur sind, ich fände es nett, wenn Sie sich nicht mit falschen Federn als türkischer Migrant schmücken. Zu leicht zu durchschauen.
Danke. D.J.
toba
Gast
Das Problem mit der Polizei ist,das sie eben nicht neutral einfach die Gesetze durch setzt sonder das ihre
Gewerkschaften ständig massiv die Politik Unterdruck setzt immer weitere Bürgerrechte abzubauen.Es gibt leider nur sehr wenige ausnahmen.
Schmidt Georg
Gast
die meisten Asylanten kommen aus Ländern, wo die Polizei sehr SCHLAGKräftig ist nun sehen sie, dass die Justiz/Polizei i D sehr ZAHM ist und sie, die Asylanten, geniessen diesen Zustand !
Schmidt Georg
Gast
lieber Ömür, obs in der Türkei oder in einem anderen Land ist, da ist mal ganz klein mit Hut, wenn der Polizist vor einem steht, da ist man mucksmäuschen still, sondern gibts ein paar auf die Fresse, sorry, da wird nicht lange gefackelt nr in D kann man gegen Polizisten fast straffrei ranadalieren und bekommt noch Beifall, wenn ich aber diese Polizeigeschichten im TV sehe, wo sich Polizisten auf Diskussionen einlassen (wenns auch nur Filme sind) wirds mir schlecht, kein türkischer, arabischer Polizist würde das machen, dann ist mal nämlich sehr schnell hinter Gittern, dass die deutsche Polizei so ein schlechtes Image hat, kann man nur ihr selbst und der hohen Politik zuschreiben und vor türkischen Verkehrssündern macht die Polizei eh einen Bogen, dafür hält man sich lieber an die deutschen!
Schmidt Georg
Gast
erinnern wir uns einfach an Josefkarl, der mal einen Polizisten zum Krüppel machte, als der, der Josefkarl, dann Politiker wurde, nahm er gerne alle Privilegien an, die ihm die Polizei bot-Personenschutz-Vorfahrt auf allen Strassen-es kommt immer darauf an, auf welchem Ufer des Flusses man steht!
Provo
Gast
An die ganzen Spezialisten hier:
Sucht mal auf YT das Video "Too close - dont underestimate the knife". Die dort gezeigten Regeln sind seit Jahren weltweiter Standard für den Umgang mit Leuten, die ein Messer tragen. Warum, dürfte im Video deutlich werden.
Ein Messer ist gefährlicher als eine Schusswaffe. Dass jeder mehrere davon in der Küchenschublade hat, ändert nichts daran.
Schmidt Georg
Gast
also, nachdem ich mich mit einem Polizisten wegen der Frankfurter Geschehnisse unterhalten habe, steht eins fest, das Vorgehen der Polizei war angemessen und entsprach allen Richtlinien, die Demonstranten wurden wiederholt aufgefordert sich entsprechend zu verhalten-Kinder haben bei solchen Aktionen absolut nix zu suchen, leider liest man immer wieder, das die sogenanntn Friedlichen sich schützend vor dem schwarzen Block stellen, aus dem Stein, Stahlkugelen usw auf die Polizisten geschleudert werden, so gehts nun nicht, intressant war auch ein Bericht aus HH, wo Randalierer vorbeifahrende Autofahrer mit Laser blendeten, als die Polizei erschien kamen aus den umliegenden Häuser Menschen, die gegen die Polizei randalierten, einer ,den man abführte, prüllte dann auch folgerichtig: ich hab nix getan, die Polizei ist es ! auch das Video, das zeigte, wie der 28 Jährige Familievater , den man nachher festnahm bei der Gardrobierre randalierte, spricht eine deutliche Sprache, dass sich Polizisten jede Nacht mit ranadlierende Discobesuchern rumstreiten muss, rundet das Bild ab
Ho Lee Fuk
Gast
Die taz ist und bleibt eine linke polizeifeindliche und einseitig berichtende Scheisszeitung.
Anti
Gast
@Josh
Wie wärs wenn du Internetheld mal deinen Namen und Adresse hier postest, dann komm ich mal vorbei und dann kannst du mal komplett eskalieren!?
D.J.
Gast
@Tyrfing:
"In diesem Artikel wird das Copzone-Forum, das voller gewaltgeiler Faschisten ist dargestellt als wäre es von einer Schafsherde bewohnt."
Wenn Sie die Güte haben könnten, Beispiele zu nennen? Wenn ich keinen Faschismus auf den ersten Blick erkennen konnte, bin ich sicher in Ihren Augen auch ein gewaltgeiler Faschist, oder?
@john,
ich kann Ihren Ärger über diesen Rechtsaußen verstehen. Bin eigentlich klar gegen Zensur, aber hier befinden wir uns in der Grauzone zum strafrechtlich Relevanten (Aufruf zu Straftaten; gerade schlichtere Geister haben ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, soweit irgend möglich). Dies gilt freilich für einen @Tyrfing (primitive Beleidigung).
Shibirian
Gast
Typisch TAZ; Polizisten sind alles Faschisten; wenn sie Vopos wären wärn se toll; und wenn der TAZler überfallen wird: Dann ruft er die Polizei zu Hilfe!
Verheucheltes Pack!!
hans
Gast
" Ob sich so eine Situation eventuell ohne Waffengewalt lösen ließe, die Frage kommt erst gar nicht auf. Deeskalation ist nur ein Wort für sanftere Gewalt."
Das ist auch nicht ihre Aufgabe, sie sollen die Gefahrensituation schnell und sicher bereinigen der Täter ist dabei nur sekundär und das auch zurecht, wer sich ins Unrecht setzt muss mit der Gefahr leben und mehr mit Messer auf Polizisten losgeht lebt eben gefährlich, ist so quasi das Berufsrisiko des Täters.
Joe
Gast
Schuld sind für Polizisten immer nur die Anderen. Gewalt hat auch immer nur mit den anderen zu tun. Würde man solche Leute als Sozialarbeiter, Kneipenwirte, Busfahrer, als Verkäufer in Geschäften oder als Sachbearbeiter in Behörden einsetzen hätten wird täglich Tote zu beklagen. Zumindest in sozialen Brennpunkten. Von den meisten normalen Bürgern kann man mehr Deeskalation erwarten. Bei Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum oder bei Problemen mit offensichtlich verwirrten oder psychisch Kranken Menschen sollte man sich in Zukunft überlegen ob man die Polizei ruft. Ein befreundeter Rettungshelfer musste sich in vielen Fällen anschauen, dass Polizisten auch in Wohnungen von Menschen, die keine Fremdgefährdung darstellten, völlig überreagierten.
Bei einigen Polizisten kommen dann noch verschwörungtheoretische Vorstellungen wie die einer linken Journalistenverschwörung von Taz bis zur Faz dazu.
Erich Neuhaus
Gast
Eine Frage hätte ich mal an alle Polizisten:
Wie kann frau/man denn freiwillig einen Beruf ergreifen, in dem man/frau mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit damit rechnen muss, mehr als einmal Befehle von Kreaturen ausführen zu müssen, die entweder völligst inkompetent sind oder aber nur in ihrem eigenen Interesse handeln, keinesfalls im Interesse der Bürger, in vielen Fällen elend korrupt sind und allermeistens schwer psychisch gestört?
Wie kann frau/man so eine Berufswahl mit der eigenen Würde und Ehre vereinbaren?
gerdos
Gast
Bevor die taz einen derart einseitgen bullshit schreibt, sollte sie sich vorher mal auf den Webseiten der "Kritischen Polizisten und Polizistinnen" von Thomas Wüppesahl umsehen. Da sieht die Gewaltdebatte aus der Sicht von Insidern aber ganz anders aus.
broxx
Gast
Die Polizei sollte einfach mal für ca 2 Wochen komplett zuhause bleiben. Dann würde die Bevölkerung sehen was die an der Polizei haben.
Ich finds einfach beschissen-andauernd wird über Bullen hergezogen. Könnte denn einer von euch einem anderen ein Messer abnehmen? Das will ich gerne mal sehen. Beim Kampftraining z.B. wird einem immer wieder gesagt das das "Messer wegnehmen" exrem gefählich ist. Es ist im Zuge der Eigensicherung-und die Eigensicherung geht nun mal vor- besser auf so eine Person zu schiessen. Und wenn der Kerl dabei stibt hat ER Pech gehabt!!!
Aber es ist natürlich einfacher über Polizeigewalt zu schwadronieren...
Frederic Valin
Gast
Danke an Radi Karl und asdfasjclöaw für die ausgezeichneten Ergänzungen. Noch eine Gelegenheit, mir eine Highlight-Funktion für Kommentare hier zu wünschen!
Der Uli
Gast
echt mal ...
Ich habe mich gestern in dem Forum angemeldet - danke übrigens für den Tip - und kann nur sagen: Hier wird ziemlicher Schwachsinn verbreitet (in den Kommentaren).
Freundliche Aufnahme und von wegen 'harte Kerle' - und 'gewaltbereite Faschisten' ist eine komplette Lüge, wenn nicht schlimmer. Die Leute dort besprechen ihren Dienst, geben Anfängern Tipps (zu Versicherungen, beispielsweise) und solche Sachen. Was eben für den Beruf interessant ist.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden, daß die Taz auch mal offen über den Zaun schaut. Sollte es öfter geben.
(sucht ein Chirugenforum und sagt, das sind alles Aufschneider ...)
Soli
Gast
@john - das die TAZ auch kritische Kommentare zuläßt ist einer der Gründe warum ich als Konservativ eingestellter Mensch die Artikel trotzdem lese - ich informiere mich nämlich immer in beide Richtungen, wer nur "Pro" Kommentare und Artikel ließt sieht sich nämlich in seiner Meinuung nur bestätigt und denkt dann - alle anderen würden das ebenso sehen.
Das ist aber nicht Fall!
Daher, liebe TAZ, ihr macht das chon recht gut so.
lcris
Gast
Was soll ich dazu sagen......
So oft kam ich mit Polizisten nicht in Kontakt.Wenn, harmloser Alltag, dann eher ein wenig strange.Das letzte mal bei einer .....persönlichen Personenkontrolle. Irgendein Laden wurde überfallen -laut der Streife viele kilometerweit entfernt. Es fuhren auffällig viele Streifenwagen umher.
Später fiel auch auf,dass rumsitzende Gruppen kontrolliert wurden.
Jedenfalls, Str.wagen fährt an mir vorbei, ich bin unterwegs,habe es eilig.In deren bekannten schematischen Sicht auffällig-meine persönliche Einschätzung:oh heilige Einfalt-da schneller Schritt.Scharfe Wende.Was kommt,könnt ihr euch wahrscheinlich denken."Bla bla bla,darf ich Sie kontrollieren?".Ein Angebot,was man eher ablehnen sollte.Ich kooperativ,freundlich,man gönnt sich ja sonst nichts(-:.......... .Super, ausführliche Kontrolle,Adler im Scheinwerferlicht.Ich blieb aus naheliegenden Gründen passiv.Eher sehr höflich unhöflich(-:. Welchen Sinn die Aktion ergibt,konnten mir die Streifenbeamten nicht erklären.Ohne den Kontext weiter zu erläutern:eine reine Präsenz zeigen Aktion.Aus meiner unmittelbaren Sicht:Nerv den Bürger.
Bei einem späteren Vergleich meines Aussehens mit der Täterbeschreibung(Zeitung) musste ich ziemlich grinsen;ein Unterschied wie heiß und kalt.
Zum Neptunbrunnen: eine Bestätigung, das ich, in DIESER Truppe, niemals Polizist werden könnte. Flexible Deeskalation schien denen völlig fremd zu sein.
Auf die Idee, eine Situation herbeizuführen, in der ich zum Selbstschutz schießen müsste, käme ich in diesem Fall erst gar nicht.
Kostet halt vor allem Zeit,Personal und passende Ausbildung.
Und vielleicht auch eine Frage der Persönlichkeit.
Wie heisst es auf der Polizeischule:"Hier werden sie erzogen". Dann aber bitte weniger den dumpfen american hardcore style.
Das nützt allen.Auch den Polizisten(-:
Pat
Gast
Ich finde der Beitrag ist überraschend Neutral für die Taz.
Ich denke alle Polizisten als Faschos darzustellen ist genau so falsch, wie zu tuen als währe jeder Bulle im Einsatz unfehlbar.
Polizisten sind genau so opfer des Systems wie jeder andere auch. Wenn die darauf trainiert werden,zu schießen wenn sie mit dem Messer angegriffen werden, machen die das halt auch. Genau so bei Demos, natürlich geht es nicht wenn von der Polizei gewalt aus geht, aber die Idioten die mit Steinen werfen helfen in dem Fall wirklich nicht, denn ein Mensch der Angegriffen wird, ob Bulle oder nicht, differenziert nun mal weniger zwischen Angreifern und Leuten die einfach nur unangenehm sind wie andere Demonstranten die im Weg rum stehen, das ist Menschlich. Andererseits kann es halt auch nicht sein, dass Ganze Plätze (oder Parks) mit Gewalt geräumt werden, wenn keine Gefahr von den Leuten dort ausgeht.
Ich denke es schadet nie, die Sichtweise der Gegenseite einzunehmen bevor man behauptet, dass das doch alles Faschisten eca. sind. Das Hilft niemandem, sondern streut nur Hass und Hass hilft immer den Faschisten!
john
Gast
Hallo Taz, könnt ihr nicht BITTE BITTE endlich nicht mehr jeden spinner hier kommentieren lassen, damit meine ich dich Josh
Tyrfing
Gast
In diesem Artikel wird das Copzone-Forum, das voller gewaltgeiler Faschisten ist dargestellt als wäre es von einer Schafsherde bewohnt.
Sucht sich die taz neue reaktionäre Betätigungsfelder, wenn sie gerade nicht versuchen kann einen Krieg herbeizuschreiben?
Radi Karl
Gast
Kann den Text aus eigener Erfahrung generell nur bestätigen. Aber was fehlt ist die Erkenntnis, dass es sich eben nicht um die falsche Perspektive einzelner Bullen handelt, sondern die Situation aus den Strukturen resultiert in denen sie sich bewegen (müssen).
Ein Cousin von mir ist auch seit einigen Jahren als Exekutiv-Beamter unterwegs und aus seinen Berichten spricht auch die ständige Angst davor, dass relativ harmlose Situationen in Gewalt umkippen könnten. Entsprechend hart werden die Klienten dann auch angegangen. Dazu kommt ein Freundeskreis der auch fast nur noch aus Bullen besteht, kein Wunder also dass die sich gegenseitig in ihrer Angst vorm Schwarzen Block hochpushen und leider wird diese Angst allzuoft zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Denn auf der anderen Seite der Bullenkette stehen dann zB Leute wie ich und machen mit der Angst, den Vorurteilen und immer wieder mit Willkür und völlig überzogener Härte ihrerseits Erfahrung. (Und nein, ich schreibe hier nicht etwa von Eskalation seitens der Demonstrierenden.) Und auch auf diese Seite ist es kein Wunder, dass Leute sich irgendwann radikalisieren, wenn ihnen - teils auch physisch - wiederholt vermittelt wird, dass die Lücke zwischen Verfassungstext und Verfassungsrealität recht erheblich ausfällt.
Nötig wäre a) eine Restrukturierung der Polizei die das Aufkommen von Korpsgeist möglichst weit unterbindet. Also zB das Auflösen geschlossener Einheiten. Und b) müsste den Beamten ein fundiertes Demokratieverständniss vermittelt werden. Bei meinem Cousin geht das etwa so: "Das Grundgesetzt ist die bestmöglche Verfassung. Und weil sich Staat und Institutionen auf diesen Text beziehen sind sie um jeden Preis gegen jegliche Kritik zu verteidigen." Es wäre offensichtlich also schon einiges gewonnen würde hier ein Demokratiebegriff greifen, bei dem klar ist, dass sich diese zuallererst(!) in der Zivilgesellschaft abspielt, mitunter auch kontrovers, und dass Demokratie dies aushalten können muss ohne der Kritik sofort mit Knüppeln und Pfeffer zu begegnen. Die Dynamik des präventivstaatlichen Polizeiapparats weist indess leider einen anderen Weg.
asdfasjclöaw
Gast
Ich finde es wichtig zu beachten, dass solche Handyvideos und Überwachungsfilme immer nur einen kurzen Ausschnitt zeigen. Es ist schwierig sich ein Bild zu machen, wenn man immer nur solche kleinen Momentaufnahmen vorgesetzt bekommt.
"das Video vom Übergriff von sieben Beamten auf einen Mann in einer Bremer Diskothek"
Man sieht leider nicht, was vor der Festnahme passiert. Ich würde dazu gerne mal den Polizeibericht lesen, so wie ich es aber bisher überblickt habe, hat der Typ vorher eine Frau geschlagen. Es ging hier also nicht um eine Pöbelei. Und der Mensch scheint sich ja auch ordentlich zu wehren, wenn es all die Polizisten braucht um ihn überhaupt auf den Boden zu wuchten. Was der tretende Typ dann da macht, weiß ich nicht. Ansonsten ist der Einsatz hier aber wohl angemessen, oder etwa nicht?
Zum allgemeinen Thema: Ja, die Polizisten müssen besser ausgebildet werden. Das ist die einzige Lösung für solche Probleme. Und mehr Deeskalation wäre auch manchmal angebracht. Wenn Betrunkene (Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei ist man sowieso immer doppelt so angespannt, da reagiert nicht jeder rational.) rumpöbeln, muss man sich nicht immer gleich persönlich angegriffen fühlen, auch wenn man Polizei auf dem Rücken stehen hat. Einsehen wird die Person es eh nichtmehr und da rumzudiskutieren kann auch nicht der Sinn der Sache sein. Das geht mir jetzt vor allem um Dinge wie Ladendiebstahl, Hausfriedensbruch, Beleidigungen und Ordnungswidrigkeiten. Personalien aufnehmen und wieder fahren, fertig. Das muss reichen. Bei Demos und Fußballspielen einfach ruhig bleiben und nicht direkt das Pfefferspray zücken. Das macht einfach keinen Sinn.
Wenn natürlich es um Gewalttaten etc. geht, dann geht es erstmal immer darum die Opfer zu schützen. Und so muss man auch das ganze in Bremen sehen.
Zu der Aktion am Brunnen äußere ich mich mal nicht. Das ist einfach zu seltsam und aus dem Kontext.
sputnik
Gast
"Copzone" ist ein Forum, in dem sich anscheinend die "harten Kerle" tummeln. Nicht nur dass der Polizist immer im Recht ist, sondern alle selbständig denkende und fragende "Zivilunken" werden vielfach aggressiv und von oben herab behandelt. Wie im wahren Leben.
Josh
Gast
dass die polizei den schwarzen block als hauptfeind sieht, wundert mich nicht, wenn man berücksichtigt, was die gesetzeshüter sich von diesen feigen ratten gefallen lassen müssen (besonders natürlich am 1. mai).
und zu bloccupy gibt es meldungen jenseits der mainstream-medien, die den einsatz der polizei durchaus nicht als übertrieben scheinen lassen.
nimmt man dann noch weltfremde grüne politiker_innen, die am liebsten einen schmusestaat bei grünem tee, aber ohne grüne schutzmacht hätten und dies politisch ausagieren, kann einem der deutsche polizist nur noch leid tun.
ich glaube, ich würde am 1. mai als bulle komplett eskalieren und versuchen, so viele chaoten wie möglich ins krankenhaus zu befördern. die polnischen hools habens ja vorletztes jahr gemacht - mein gott, waren die antifanten plötzlich kleinlaut.