Einstimmiger Beschluss des Bundestags: Das Ende des Routerzwangs
Dass Internetprovider die Hardware für den Netzzugang vorschreiben, schien lange selbstverständlich. Ein neues Gesetz soll den Nutzern mehr Freiheiten ermöglichen.

Die Anbieter von Breitband-Internetanschlüssen schrieben ihren Kunden bislang vor, welche Router sie zur Einwahl ins Netz benutzen müssen. Sie definierten die Geräte einfach als Teil ihres Netzes, über das allein sie verfügen dürfen. Das neue Gesetz definiert nun aber die Anschlussdose an der Wand als „Netzabschlusspunkt“. Es lässt damit den Kunden die freie Wahl, welchen Router sie benutzen möchten.
Wie heise.de berichtet, rechnen Sprecher der Unionsfraktion damit, dass das Gesetz zu einem erweiterten Angebot an Endgeräten und so zu einem „verstärkten Wettbewerbsdruck“ führen wird. Dies wirke „der Gefahr flächendeckender Sicherheitslücken“ entgegen und erhöhe den Verbraucher- und Datenschutz. Der grüne Netzexperte Konstantin von Notz begrüßte das Gesetz heise.de zufolge und nannte es angesichts anderer negativer netzpolitischer Ziele der Regierung einen „Lichtblick“.
Widerstand gegen die Neuregelung regt sich im Bundesrat, weil mehrere Kabelnetzbetreiber wie UnityMedia die Reform ablehnen. Die Länderkammer kann das Gesetz allerdings nicht stoppen, sondern allenfalls verzögern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzlerwahl von Friedrich Merz
Wer hat ihn verraten?
NS-Geschichte und Appeasementpolitik
Hätte der Zweite Weltkrieg verhindert werden können?
Israels Pläne für Gaza
Es hängt an Netanjahu
Friedrich Merz' Kanzlerwahl
Bauchklatscher mit Ansage
Ex-Kanzler Olaf Scholz
Er wird als Zwischenfigur in die Geschichte eingehen
Hochstufung der AfD Brandenburg
Rechte Aufräumerin