Eindämmung des Coronavirus: Auch Berlin schließt die Schulen
Nach Bayern und dem Saarland schließt auch Berlin die Schulen – aber nicht auf einen Schlag. Das verkündet der Regierende Bürgermeister am Freitag.
Zuvor war der Druck auf den Berliner Senat gestiegen, sich anderen Bundesländern anzuschließen. Donnerstagnacht und Freitagmorgen äußerten sich mehrere rot-rot-grüne PolitikerInnen dazu via Twitter. So schrieb die Co-Fraktionschefin der Grünen Silke Gebel: „Wir werden Schulen schließen müssen.“ Sie forderte zugleich eine Notfallbetreuung, „damit Oma und Opa nicht einspringen müssen“, und Homeschooling.
Auch die SPD-Abgeordnete Maja Lasic hatte eine klare Position dazu. Sie schrieb in der Nacht zu Freitag auf Twitter: „Es ist Zeit, auch Berlin muss Schulen schließen.“
Damit wandte sie sich explizit gegen die Position von Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD). Sie hatte noch Donnerstagabend lediglich strengere Regeln für Schulen angeordnet: Der Unterricht solle weiter stattfinden, Ausflüge und Schülerfahrten ins Ausland werden aber bis auf weiteres untersagt. Zunächst dürfen auch keine neuen Reisen gebucht werden. Scheeres bezog sich damit auf Empfehlungen aus der Beratung der Kultusminister der Länder vom selben Tag.
Andere Bundesländer waren bald einen Schritt weiter gegangen: Bayern und das Saarland schlossen ihre Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen – ab Montag bis vorerst zum Ende der Osterferien Mitte April. Die nordrhein-westfälische Landesregierung beriet am Freitagmorgen wegen der Coronavirus-Epidemie über eine Schließung in einer außerordentlichen Sitzung.
Auch Grüne sagen Parteitag ab
Unterdessen sind weitere Veranstaltungen in Berlin abgesagt worden. Am Donnerstagabend hatte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) die Schließung aller landeseigenen Kultureinrichtungen – darunter auch kleine Theater, Bibliotheken und alle Museen – verkündet. Die Grünen rangen sich nach langen Debatten ebenfalls am Donnerstagabend dazu durch, ihren für Ende März angesetzten Parteitag zu verschieben.
Am Freitagmorgen erfolgte auch die lang erwartete Absage des Berliner Halbmarathons Anfang April, der mit rund 34.000 TeilnehmerInnen zu den größten Halbmarathons der Welt gehört.
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