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Mit dem Ökoprüfzeichen auf Du und DuEin Schritt nach vorn

Rudolstadt (taz) – Über 100 verschiedene Siegel prangen auf Bio-Lebensmitteln. Davon verunsicherte Käufer sind ein gewaltiges Kundenpotential. Unverzichtbar für deren Überzeugung ist ein einheitliches, glaubwürdiges Ökosiegel – das haben die Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL) nun gemeinsam geschaffen: das „Öko-Prüfzeichen“ (ÖPZ). Sein Startschuss ist auf der derzeitigen „Grünen Woche“ in Berlin gefallen. Rund 30 Unternehmen stellen hier bereits ihre ersten ÖPZ-Produkte vor. Voraussetzung für die Vergabe ist neben dem gesetzlichen EU-Bio-Standard auch das Einhalten der AGÖL-Richtlinien, was regelmäßig von unabhängigen Kontrollstellen überprüft wird. Vorrangig wird das Öko-Prüfzeichen deutschen Bio-Lebensmitteln verliehen. Nur wenn es keine Alternativen im Inland gibt, können auch ausländische Produkte das Siegel erhalten.

Für Jochen Flasbarth, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, ist das ÖPZ ein wichtiger und überfälliger Schritt. „Es kann aber nur erfolgreich sein, wenn es vom Einzelhandel und Verarbeitern auch offensiv verwendet wird“, gibt Flasbarth zu bedenken. Dort herrscht derzeit aber noch Zurückhaltung. Die Nutzung des Zeichens kostet nämlich Geld – 0,27 Prozent des Nettoumsatzes. Nur für Unternehmen der AGÖL-Mitgliedsverbände – wie Bioland oder Demeter – ist sie zwei Jahre lang kostenfrei. Auch viele Naturkosthersteller warten ab, denn ihre Stammkunden kaufen auch ohne das neue Siegel. Ein kurzfristiger Erfolg des ÖPZ scheint nicht in Sicht.

Dass ebenfalls neue EU-Ökosiegel hat, obwohl kostenlos, wenig Durchsetzungschancen, weil dafür nicht geworben wird. Für das ÖPZ hat die CMA immerhin 5,8 Millionen Mark Anschubfinanzierung bereitgestellt. Thorsten Klapp

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