Ehrung von Mutter Teresa: Heilige Abtreibungsgegnerin
Die Ordensfrau wird von Papst Franziskus am 4. September heiliggesprochen. Sie unterstützte Arme in Indien, kämpfte aber auch gegen Empfängnisverhütung.
Im Dezember hatte der Vatikan ein zweites der Ordensfrau zugeschriebenes Wunder anerkannt. Damit waren die Voraussetzungen für eine Heiligsprechung erfüllt. Den Ort für die Zeremonie zur Heiligsprechung gab der Vatikan zunächst nicht bekannt.
Die katholische Kirche in Indien besteht bislang darauf, dass Papst Franziskus die Messe zur Heiligsprechung in Kolkata abhält. Nach Angaben aus dem Vatikan ist eine solche Reise des Papstes jedoch bislang nicht geplant, die Zeremonie werde in Rom stattfinden.
Mutter Teresa wurde 1910 als Kind albanischer Eltern im heutigen Skopje geboren und trat im Alter von 18 Jahren in einen Nonnenorden ein. Seit 1950 kämpfte sie gegen das Leid der Ärmsten der Armen im indischen Kolkata, wo sie den Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe gründete. Dem Orden gehören heute rund 4500 Nonnen an.
Zwang zum Katholizismus
Mutter Teresa erhielt 1979 den Friedensnobelpreis. 1997 starb sie im Alter von 87 Jahren. Zeit ihres Lebens verteidigte sie die traditionellen Werte der katholischen Kirche.
Die Ordensfrau war aber auch nicht unumstritten. Ihr wurde etwa vorgeworfen, versucht zu haben, verletzlichen Menschen den Katholizismus aufzuzwingen und mit ihrer strikten Ablehnung von Empfängnisverhütung und Abtreibung zum Elend der Armen beigetragen zu haben.
Fragen gab es in der Vergangenheit auch zu den Finanzen ihres Ordens sowie zu den Bedingungen in den Ordenshospizen, wo die Einführung moderner Hygienestandards abgelehnt wurde. Auch eine Reihe von 2007 veröffentlichten Briefen Mutter Teresas sorgte bei Bewunderern für Bestürzung, da daraus hervorging, dass sie die meiste Zeit ihres Lebens Glaubenskrisen hatte.
Beim Verfahren zur Seligsprechung Mutter Teresas hatte der Vatikan sämtliche Rekorde gebrochen – eine dafür erforderliche erste Wunderheilung wurde bereits 2002 und damit nur fünf Jahre nach ihrem Tod anerkannt.
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