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Ehrenkreuz für TapferkeitMerkels Treueversprechen

Einsatz in Afghanistan: Die Kanzlerin zeichnet erstmals vier Soldaten mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit aus. Die Bundeswehr brauche "mehr Anerkennung".

Anstecker von der Chefin höchstpersönlich: Soldat Markus Geist, Kanzlerin Angela Merkel. Bild: ap

BERLIN taz | Für "Tapferkeit, die über das Erwartbare noch einmal besonders hinausgeht", hat Kanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung (beide CDU) am Montag vier Soldaten mit dem neuen "Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit" ausgezeichnet.

Medaillen und Kreuze

(1) Das Ehrenzeichen der Bundeswehr wird von der Bundesministerin oder dem Bundesminister der Verteidigung verliehen.

(2) Das Ehrenzeichen der Bundeswehr wird an Soldatinnen und Soldaten als Zeichen der besonderen Anerkennung treuer Pflichterfüllung in Form eines Ordenszeichens verliehen. Es kann verliehen werden 1. als Ehrenmedaille der Bundeswehr für treue Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen nach einer Dienstzeit von sieben Monaten, 2. als Ehrenkreuz der Bundeswehr für treue Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen nach einer Dienstzeit von a) fünf Jahren in Bronze, b) zehn Jahren in Silber, c) zwanzig Jahren in Gold, 3. als Ehrenkreuz der Bundeswehr für außergewöhnlich tapfere Taten.

Auszug aus Artikel 4 des Erlasses zur Neufassung des Erlasses über die Stiftung des Ehrenzeichens der Bundeswehr vom 13. August 2008

Darüber, was den Soldaten und ihren Familien in den Auslandseinsätzen abverlangt werde, "reden wir in Deutschland immer noch zu wenig", sagte Merkel in ihrer kleinen Rede im Kanzleramt. Mit dem neuen Tapferkeitsorden solle der Bundeswehr zuteil werden, was sie also dringend brauche: "mehr Anerkennung".

Diese Art der Anerkennung ist in der Bundesrepublik neu. Die am Montag verliehenen Ehrenkreuze waren die ersten Tapferkeitsorden seit dem Zweiten Weltkrieg. Beim ersten Auszuzeichnenden, Hauptfeldwebel Jan-Wilhelm Berges, 29, musste Merkel sich noch von Jung zeigen lassen, an welche Stelle der Uniformjackentasche das Kreuz hinzuhängen sei. Als der zweite, Hauptfeldwebel Alexander Dietzen, 33, Orden, blaue Ordensschatulle und Händedruck von Merkel wie Jung bekommen hatte, klatschte dann auch das geladene militärische und politische Publikum.

Beim dritten, Hauptfeldwebel Henry Lukács, 28, zeigte Merkel bereits erste Routine und legte triumphierend lächelnd beim gemeinsamen Foto die Fingerspitzen aneinander. Nachdem der vierte, Oberfeldwebel Markus Joachim Geist, 28, beehrt und beklatscht war, sprach auch Jung. Der Minister betonte, dass die Stiftung des neuen Tapferkeitsordens durch den Bundespräsidenten auf seine Anregung zurückgehe. Die vier Geehrten hätten "ihre Pflicht weit über das normale Maß hinaus erfüllt". So müsse der Staat nun auch "seinen Teil des Treueversprechens" halten und das "soldatische Dienen" würdigen.

Darüber, was die vier genau gemacht hatten, um sich als Erste den neuen Orden zu verdienen, sprach merkwürdigerweise niemand. Vielleicht war die Beschreibung der tapferen Tat im monatelangen Bemühen, die richtige Musik (Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach - kein Marsch, keine Nationalhymne) und die richtige Arbeitsteilung zwischen Merkel und Jung zu finden (sie hängt - er darf sagen, dass er den Orden verleihe), vergessen worden.

So erzählte später der gelernte Dachdecker und jetzige Berufssoldat aus Jena, Henry Lukácz, den Journalisten eben selbst, was der Anlass für seine Ehrung war. Die Bundeswehrsoldaten waren im Oktober 2008 von ihrem Lager bei Kundus aufgebrochen, um mit Unterstützung der afghanischen Armee Waffenlager in Dörfern wenige Kilometer entfernt auszuheben. Sie standen an zwei Stellen, um die Zufahrtsstraße abzusperren, als sich einem leicht gepanzerten "Mungo"-Lkw ein Radfahrer näherte.

Er zündete die Sprengstoffladung am Körper. Die beiden Soldaten im Mungo starben, ebenso vier der Kinder, die mit der üblichen Bitte um Kugelschreiber und Wasserflaschen auf die Deutschen zugelaufen waren. "Wir waren etwa 600 Meter entfernt", berichtete Lukácz, "und sind sofort nach vorn." Der Mungo habe in Flammen gestanden, "es gab ständig Explosionen - wir wussten nicht, ob durch Beschuss oder Munition." Später stellte sich heraus, dass es die Munition der bei den Razzien eingesammelten Waffen war, die im Mungo explodierte - Beschuss gab es nicht.

Patrick Behlke und Roman Schmidt, den beiden Mungo-Insassen, konnten die vier medizinisch ausgebildeten Soldaten nicht mehr helfen. Sie leisteten aber "Erstversorgung" für zwei weitere verletzte Soldaten und für ein afghanisches Mädchen, das dann im Lagerkrankenhaus in Kundus behandelt wurde. Ein weiteres Kind starb auf dem Weg in die Klinik.

Der Orden, sagte Lukácz, mache ihn stolz - "es ist schön, dass es jetzt diese Medaille gibt." Die furchtbaren Bilder, die er gesehen habe, schreckten ihn nicht ab. "Ich würde immer wieder runter gehen." Runter, nach Afghanistan. Dass eine wachsende Mehrheit der Bundesbevölkerung den Einsatz in Afghanistan ablehne, "interessiert mich nicht", sagte er und klang in diesem Augenblick weniger durch das Ministerium instruiert, als vielmehr trotzig. "Meine Meinung ist, dass wir dort helfen."

Bislang hat die Bundeswehr vier verschiedene Orden, die in Stahl, Bronze, Silber und Gold vor allem nach Dienstjahren vergeben werden - auch für lange Dienstjahre am Schreibtisch. Für besondere Taten gab es ein Ehrenzeichen vor Ablauf der dafür vorgesehenen Dienstzeit. Seit ihrer Einführung 1980 wurden die bisherigen Orden über 200.000 Mal verliehen.

Sprecher des Kanzleramts wie des Verteidigungsministeriums ließen am Montag offen, in welchem Rhythmus die neue Medaille nun verliehen werden solle oder könne. Es gebe auch noch keine Liste mit Anwärtern. Doch erklärten Kanzleramtsvertreter, dass künftige Ehrungen eher an den Standorten der betroffenen Kompanien stattfinden würden - durch den Minister, und nicht mehr durch die Kanzlerin.

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36 Kommentare

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  • V
    vic

    @Leutnant

    nun ja, das müssen sie wohl so sehen. Ich meine, wären die Soldaten nicht dort, würden sie kein Leben gefährden und müssten auch keines retten.

    Ich habe sie nicht darum gebeten.

    Und Auszeichnungen für Kriegseinsätze finde ich abartig.

  • JB
    Jutta Bolg

    Ehrenkreuz für Tapferkeit, es entsetzt und empört mich, wo bleiben massiven Anstrengungen der Deutschen Regierung zur Schaffung von aufbauenden Infrastrukturen in den entsprechenden Ländern, ebenso zu Bildungsmöglichkeiten für Kinder u. Jugendliche und damit zur "Befriedung"? Ich bringe dieser Ordensverleihung keinerlei Sympathie entgegen.

  • S
    Sascha

    Die Kritik an der Ordensverleihung richtet sich nicht gegen die Bundeswehrangehörigen, sondern gegen die verzweifelten Versuche der Regierung, die derzeitigen Missstände im Afghanistaneinsatz zu kaschieren. Das Timing spricht für sich. Es ist pervers wieder Orden für Tapferkeit zu verleihen und andererseits die Soldaten in einem schlecht konzipierten und mies ausgerüsteten Einsatz zu schicken. Das ist miesester Populismus und Volks und Bundeswehrangehörigen Verarschung!!!

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Lieber Lothar. Ja, das glaube ich: Ihr seid die Besatzer und die Taliban vereteidigen ihre Heimat. So siht das aus.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    "Er zündete die Sprengstoffladung am Körper. Die beiden Soldaten im Mungo starben, ebenso vier der Kinder, die mit der üblichen Bitte um Kugelschreiber und Wasserflaschen auf die Deutschen zugelaufen waren.Ihren Kommentar hier eingeben"

     

    Diesme Satz gebe ich die jounalistische Tapferkeitsmedaille. Tapferkeit sich der Wahrheit zu stellen.

     

    Die Kinder sind aufgrund der rücksichtslosen Präsenz der Deutschen ums Leben gekommen. Die Soldaten haben fahrlässig gehandelt, als sie die Kinder so nah an sich ran kommen ließen.

  • KK
    Klaus Keller

    @Lothar Kopp:Wie Bitte?

    Aber wo würden wir heute alle stehen, wenn tapfere Soldaten der braunen Pest seinerzeit nicht den Garaus gemacht hätten?

    Gab es 1933 oder 1939 einen Militärputsch in Deutschland?

    Kriegserklärung Deutschlands an die USA 1941

    nicht umgekehrt.Unseren amerikanischen Freunden ist spät eingefallen das die Nazis ein Problem sind.

    klaus keller hanau

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Bravo für diesen Artikel! Er als einziger bringt die griselige TATSache ans Licht, dass die Kinder durch die Präsenzd er deutschen Sodlaten ums Leben kamen. Bei zukünftigen Einsätzen sollte man die Kinder von den Fahrzeuegn fernhalten.

  • KK
    Klaus Keller

    @Lothar Kopp,Major d.R.:Gedächnistraining:

    -Als die Taliban noch gegen die Sowjetarmee kämpften waren Sie verbündete der USA.

    -Die Anschläge des 11.Septemeber 2001 in den USA wurden nicht in Afgahnistan geplant oder von dort aus ausgeführt, beschuldgt wurde u.A. ein Hamburger Student wo dieser geboren wurde ist eher wurscht.

    -Ich habe den Eindruck die Taliban und ihre Verbündete wehren sich in erster Linie gegen die US-Amerikaner

    -Die Zahl der Toten der Anschläge von 9.11 waren schrecklichen 3500 nach meiner Kenntnis.

    Im Vergleich mit der Statistik der Todesursachen in den USA für 2004,Quelle census.gov

    Assault (homicide) 17,357 entsprechen die Toten des 9.11 20%der Mordrate der USA in 2004, Stichwort Balken im Auge.

    -Die Veantwortung Deutschlands für diesem Teil der Welt ist nicht größer als die von Indien,China,oder Russland

    -ob Deutschland dort als Besatzer angesehen wird entscheiden die Afgahnen nicht wir. Wenn im Fall ziviler Opfer durch deutsche Soldaten die Staatsanwaltschaft Potsdam aktiv wird ist dies aus meiner Sicht Besatzermentalität.

    -Wir müßten akzeptieren wenn die Taliban wahlen gewinnen.

    -Mich Stört gewaltig die Militarisierung der deutschen Außenpolitik.Großmannssucht läßt sich das nenen.Vermutliche Ursache:Fischer wollte in den UN-Sicherheitsrat.

    -Im Vergleich zu Indien,China und Russland sind wir aber ein Zwerg,

     

    Klaus Keller Hanau

  • LK
    Lothar Kopp

    Liebe alle,

    hier schlägt dann doch meine 12jährige Militärbiografie durch und es reizt mich als Major d.R. zu einer "Intervention". Glaubt wirklich jemand, w i r seien die Angreifer in Afghanistan und die Taliban seien die tapferen Verteidiger ihres Landes? Verdrehter gehts nimmer!

    Deutschland ist dort nicht Besatzungsmacht. Ich weiß, dass das in die ideologische Welt selbsternannter Mutiger nicht passt. JA zu sagen, sich den Talibanterroristen zu stellen war richtig, zivile Hilfe in Afghanistan anzubieten war richtig, den zivilen Aufbau militärisch abzusichern war ebenso richtig. Heute allerdings muß man auch nach einer Exit-Strategie fragen. Nicht, weil es zu kriegsähnlichen Gefechtslagen kommt, die von den Taliban aus gehen, sondern weil Afghanen ihr Schicksal sukzessive in die eigenen Hände nehmen sollten. Aber Ursache und Wirkung bitte nicht verwechseln.

    Tapferkeit ist die Courage des Soldaten. Ich gebe zu, dass das für Leute, denen alles Militärische a priori suspekt erscheint, schwer nachzuvollziehen ist. Aber wo würden wir heute alle stehen, wenn tapfere Soldaten der braunen Pest seinerzeit nicht den Garaus gemacht hätten?

    Schönen Tag noch!

  • LD
    Leutnant der Reserve

    Ich finde es wichtig und richtig, dass die neue Stufe eingeführt worden ist. Diese Soldaten riskieren täglich ihr Leben, ohne dafür im Normalfall viel Anerkennung zu finden.

     

    Meinen Glückwunsch den 4 Kameraden, die auch ziviles Leben gerettet haben!

  • KK
    Klaus Keller

    Aufgabe: Ich halte es für notwendig zu prüfen ob ein Vorgesetztenverhältnis zwichen den Toten und den ausgezeichneten Soldaten bestand,letztere hatten den ungefährlicheren Job,es könnte sein das letztere für den Tot der anderen mit verantwortlich sind.

     

    Wie ehrenhaft die Afgahnen kämpfen sieht man daran das die helfenden Soldaten nicht beschossen wurden, vielleicht ändern Sie ja ihre vorgehen,wobei verletzte Soldaten immer mehr arbeit machen als Tote.Darüberhinaus finde ich es schade das der Angreifer starb.Als verletzter überlebender hätte er auch versorgt werden müssen.

     

    klaus keller hanau

  • V
    vic

    Nein zu sagen wenn´s drauf ankommt, ist weitaus ehrenvoller und auch mutiger.

  • V
    vic

    Meine Tapferkeitsmedaille verleihe ich, leider zu oft posthum, dem afghanischem Volk das nur selten in seiner Geschichte von irgendwelchen fremden Mächten verschont war, und wirklich genug Leid erfahren hat.

    Die sind Tapfer, die Angreifer sind es nicht.

  • V
    vic

    Widerlich!

    Militärorden sind nun also auch wieder da.

    Nicht einmal 60 Jahre haben wir ohne Militarismus und nationalistischen Pomp hingekriegt.

    Diese Kriegsheldenverehrung ist abscheulich.

    Was folgt? Militärparaden mit allem was die deutsche Rüstungs- und Militärmaschinerie zu bieten hat?

    Was haben wir uns da 1989 bloß ins Land geholt.

  • FH
    Frank Hadeler

    Mir wird schlecht. Die ersten Orden seit dem zweiten Weltkrieg? Ja, und es gab auch gute Gründe dafür, keine mehr zu verleihen.

    Ist Deutschland nun endgültig wieder angekommen in der Gemeinschaft kriegführender Staaten? Kann an die "große Militärhistorie" wieder angeknüpft werden? Unsere Politiker tun alles dafür. Warum lernt bloß niemand aus der Vergangenheit?

    Die Bundeswehr braucht nicht mehr Anerkennung. Der Krieg in Afghanistan ist falsch. Daran ändern auch die Äußerungen tumber Soldaten nichts.

  • P
    Paula

    Diese Auszeichnung haben sie verdient.

  • KK
    Klaus Keller

    Geschickt ausgewählt von Frau Merkel: Wie schön Berufssoldaten leisten Kameradenhilfe und bekommen einen Orden verliehen.Wenns sie es nicht getan Hätten wären dies eine Pflichtverletzung gewesen(323c StGB?bin kein Jurist)Das eine eher zivile Tätigkeit (erste Hilfe) öffentlich gelobt wird macht sich wohl besser als Soldaten die irgendwo Pflichtbewußt Leute erschießen.Die Toten die den Gefährlicheren Job des Munitionstransport hatten gehen leer aus. Ich hoffe dem Feldwebel hilft der Orden wenn bei der Sylvesterknallerei zum Jahreswechsel seine Bilder wieder auftauchen.

    Ich wünsche gute Besserung

    PS Postraumatische Störungen bessern sich nicht durch erneute Traumata.Im Rahmen der Fürsorgepflicht sollte man die Leute nicht wieder nach Afgahnistan schicken. Wo bei der Gedanke deer Fürsorgepflicht hier fast ein Witz ist.

     

    Klaus Keller Hanau

  • EO
    erika oczipka

    Gottseidank, jetzt wissen Jung und Merkel endlich, wie man es anpacken muss: Tapferkeitsorden nach Schwierigkeitsgraden ausloben und die Unverbesserlichen dann wieder "Runterschicken" oder eben Anwärter. Wie pervers das alles ist, oder lebe ich doch in der falschen Republik?

    Und den Herren Feldwebeln wünsche ich von Herzen, dass sie Meister im Verdrängen sind und es auch bleiben, damit ihnen die Spätfolgen ihres Abenteuerurlaubs nicht doch noch den Spaß verderben.

  • V
    vic

    @Leutnant

    nun ja, das müssen sie wohl so sehen. Ich meine, wären die Soldaten nicht dort, würden sie kein Leben gefährden und müssten auch keines retten.

    Ich habe sie nicht darum gebeten.

    Und Auszeichnungen für Kriegseinsätze finde ich abartig.

  • JB
    Jutta Bolg

    Ehrenkreuz für Tapferkeit, es entsetzt und empört mich, wo bleiben massiven Anstrengungen der Deutschen Regierung zur Schaffung von aufbauenden Infrastrukturen in den entsprechenden Ländern, ebenso zu Bildungsmöglichkeiten für Kinder u. Jugendliche und damit zur "Befriedung"? Ich bringe dieser Ordensverleihung keinerlei Sympathie entgegen.

  • S
    Sascha

    Die Kritik an der Ordensverleihung richtet sich nicht gegen die Bundeswehrangehörigen, sondern gegen die verzweifelten Versuche der Regierung, die derzeitigen Missstände im Afghanistaneinsatz zu kaschieren. Das Timing spricht für sich. Es ist pervers wieder Orden für Tapferkeit zu verleihen und andererseits die Soldaten in einem schlecht konzipierten und mies ausgerüsteten Einsatz zu schicken. Das ist miesester Populismus und Volks und Bundeswehrangehörigen Verarschung!!!

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Lieber Lothar. Ja, das glaube ich: Ihr seid die Besatzer und die Taliban vereteidigen ihre Heimat. So siht das aus.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    "Er zündete die Sprengstoffladung am Körper. Die beiden Soldaten im Mungo starben, ebenso vier der Kinder, die mit der üblichen Bitte um Kugelschreiber und Wasserflaschen auf die Deutschen zugelaufen waren.Ihren Kommentar hier eingeben"

     

    Diesme Satz gebe ich die jounalistische Tapferkeitsmedaille. Tapferkeit sich der Wahrheit zu stellen.

     

    Die Kinder sind aufgrund der rücksichtslosen Präsenz der Deutschen ums Leben gekommen. Die Soldaten haben fahrlässig gehandelt, als sie die Kinder so nah an sich ran kommen ließen.

  • KK
    Klaus Keller

    @Lothar Kopp:Wie Bitte?

    Aber wo würden wir heute alle stehen, wenn tapfere Soldaten der braunen Pest seinerzeit nicht den Garaus gemacht hätten?

    Gab es 1933 oder 1939 einen Militärputsch in Deutschland?

    Kriegserklärung Deutschlands an die USA 1941

    nicht umgekehrt.Unseren amerikanischen Freunden ist spät eingefallen das die Nazis ein Problem sind.

    klaus keller hanau

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Bravo für diesen Artikel! Er als einziger bringt die griselige TATSache ans Licht, dass die Kinder durch die Präsenzd er deutschen Sodlaten ums Leben kamen. Bei zukünftigen Einsätzen sollte man die Kinder von den Fahrzeuegn fernhalten.

  • KK
    Klaus Keller

    @Lothar Kopp,Major d.R.:Gedächnistraining:

    -Als die Taliban noch gegen die Sowjetarmee kämpften waren Sie verbündete der USA.

    -Die Anschläge des 11.Septemeber 2001 in den USA wurden nicht in Afgahnistan geplant oder von dort aus ausgeführt, beschuldgt wurde u.A. ein Hamburger Student wo dieser geboren wurde ist eher wurscht.

    -Ich habe den Eindruck die Taliban und ihre Verbündete wehren sich in erster Linie gegen die US-Amerikaner

    -Die Zahl der Toten der Anschläge von 9.11 waren schrecklichen 3500 nach meiner Kenntnis.

    Im Vergleich mit der Statistik der Todesursachen in den USA für 2004,Quelle census.gov

    Assault (homicide) 17,357 entsprechen die Toten des 9.11 20%der Mordrate der USA in 2004, Stichwort Balken im Auge.

    -Die Veantwortung Deutschlands für diesem Teil der Welt ist nicht größer als die von Indien,China,oder Russland

    -ob Deutschland dort als Besatzer angesehen wird entscheiden die Afgahnen nicht wir. Wenn im Fall ziviler Opfer durch deutsche Soldaten die Staatsanwaltschaft Potsdam aktiv wird ist dies aus meiner Sicht Besatzermentalität.

    -Wir müßten akzeptieren wenn die Taliban wahlen gewinnen.

    -Mich Stört gewaltig die Militarisierung der deutschen Außenpolitik.Großmannssucht läßt sich das nenen.Vermutliche Ursache:Fischer wollte in den UN-Sicherheitsrat.

    -Im Vergleich zu Indien,China und Russland sind wir aber ein Zwerg,

     

    Klaus Keller Hanau

  • LK
    Lothar Kopp

    Liebe alle,

    hier schlägt dann doch meine 12jährige Militärbiografie durch und es reizt mich als Major d.R. zu einer "Intervention". Glaubt wirklich jemand, w i r seien die Angreifer in Afghanistan und die Taliban seien die tapferen Verteidiger ihres Landes? Verdrehter gehts nimmer!

    Deutschland ist dort nicht Besatzungsmacht. Ich weiß, dass das in die ideologische Welt selbsternannter Mutiger nicht passt. JA zu sagen, sich den Talibanterroristen zu stellen war richtig, zivile Hilfe in Afghanistan anzubieten war richtig, den zivilen Aufbau militärisch abzusichern war ebenso richtig. Heute allerdings muß man auch nach einer Exit-Strategie fragen. Nicht, weil es zu kriegsähnlichen Gefechtslagen kommt, die von den Taliban aus gehen, sondern weil Afghanen ihr Schicksal sukzessive in die eigenen Hände nehmen sollten. Aber Ursache und Wirkung bitte nicht verwechseln.

    Tapferkeit ist die Courage des Soldaten. Ich gebe zu, dass das für Leute, denen alles Militärische a priori suspekt erscheint, schwer nachzuvollziehen ist. Aber wo würden wir heute alle stehen, wenn tapfere Soldaten der braunen Pest seinerzeit nicht den Garaus gemacht hätten?

    Schönen Tag noch!

  • LD
    Leutnant der Reserve

    Ich finde es wichtig und richtig, dass die neue Stufe eingeführt worden ist. Diese Soldaten riskieren täglich ihr Leben, ohne dafür im Normalfall viel Anerkennung zu finden.

     

    Meinen Glückwunsch den 4 Kameraden, die auch ziviles Leben gerettet haben!

  • KK
    Klaus Keller

    Aufgabe: Ich halte es für notwendig zu prüfen ob ein Vorgesetztenverhältnis zwichen den Toten und den ausgezeichneten Soldaten bestand,letztere hatten den ungefährlicheren Job,es könnte sein das letztere für den Tot der anderen mit verantwortlich sind.

     

    Wie ehrenhaft die Afgahnen kämpfen sieht man daran das die helfenden Soldaten nicht beschossen wurden, vielleicht ändern Sie ja ihre vorgehen,wobei verletzte Soldaten immer mehr arbeit machen als Tote.Darüberhinaus finde ich es schade das der Angreifer starb.Als verletzter überlebender hätte er auch versorgt werden müssen.

     

    klaus keller hanau

  • V
    vic

    Nein zu sagen wenn´s drauf ankommt, ist weitaus ehrenvoller und auch mutiger.

  • V
    vic

    Meine Tapferkeitsmedaille verleihe ich, leider zu oft posthum, dem afghanischem Volk das nur selten in seiner Geschichte von irgendwelchen fremden Mächten verschont war, und wirklich genug Leid erfahren hat.

    Die sind Tapfer, die Angreifer sind es nicht.

  • V
    vic

    Widerlich!

    Militärorden sind nun also auch wieder da.

    Nicht einmal 60 Jahre haben wir ohne Militarismus und nationalistischen Pomp hingekriegt.

    Diese Kriegsheldenverehrung ist abscheulich.

    Was folgt? Militärparaden mit allem was die deutsche Rüstungs- und Militärmaschinerie zu bieten hat?

    Was haben wir uns da 1989 bloß ins Land geholt.

  • FH
    Frank Hadeler

    Mir wird schlecht. Die ersten Orden seit dem zweiten Weltkrieg? Ja, und es gab auch gute Gründe dafür, keine mehr zu verleihen.

    Ist Deutschland nun endgültig wieder angekommen in der Gemeinschaft kriegführender Staaten? Kann an die "große Militärhistorie" wieder angeknüpft werden? Unsere Politiker tun alles dafür. Warum lernt bloß niemand aus der Vergangenheit?

    Die Bundeswehr braucht nicht mehr Anerkennung. Der Krieg in Afghanistan ist falsch. Daran ändern auch die Äußerungen tumber Soldaten nichts.

  • P
    Paula

    Diese Auszeichnung haben sie verdient.

  • KK
    Klaus Keller

    Geschickt ausgewählt von Frau Merkel: Wie schön Berufssoldaten leisten Kameradenhilfe und bekommen einen Orden verliehen.Wenns sie es nicht getan Hätten wären dies eine Pflichtverletzung gewesen(323c StGB?bin kein Jurist)Das eine eher zivile Tätigkeit (erste Hilfe) öffentlich gelobt wird macht sich wohl besser als Soldaten die irgendwo Pflichtbewußt Leute erschießen.Die Toten die den Gefährlicheren Job des Munitionstransport hatten gehen leer aus. Ich hoffe dem Feldwebel hilft der Orden wenn bei der Sylvesterknallerei zum Jahreswechsel seine Bilder wieder auftauchen.

    Ich wünsche gute Besserung

    PS Postraumatische Störungen bessern sich nicht durch erneute Traumata.Im Rahmen der Fürsorgepflicht sollte man die Leute nicht wieder nach Afgahnistan schicken. Wo bei der Gedanke deer Fürsorgepflicht hier fast ein Witz ist.

     

    Klaus Keller Hanau

  • EO
    erika oczipka

    Gottseidank, jetzt wissen Jung und Merkel endlich, wie man es anpacken muss: Tapferkeitsorden nach Schwierigkeitsgraden ausloben und die Unverbesserlichen dann wieder "Runterschicken" oder eben Anwärter. Wie pervers das alles ist, oder lebe ich doch in der falschen Republik?

    Und den Herren Feldwebeln wünsche ich von Herzen, dass sie Meister im Verdrängen sind und es auch bleiben, damit ihnen die Spätfolgen ihres Abenteuerurlaubs nicht doch noch den Spaß verderben.