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EWS soll Euro-tauglich machen

Leicht ist es den EU-Währungshütern nicht gefallen, Italien wieder in das Europäische Währungssystem (EWS) aufzunehmen. Denn so richtig glauben wollten die Minister und Notenbankchefs den italienischen Kollegen nicht, daß die Misere ihres Landes vorüber sei. Von den 15 anwesenden Ländern in dem Kontrollgremium feilschten insbesondere die Deutschen hart: 990 Lire machen bis auf weiteres eine Mark im EWS aus.

Die Angst der Deutschen vor einer schwachen Lira ist verständlich. Seit dem EWS-Fiasko von 1992 dürfen die Währungen um 15 Prozent im Verhältnis zu einer anderen Währung im gemeinsamen europäischen Währungstopf schwanken. Zuviel, um die Inflation niedrig und Währungen hart zu halten. Als das EWS 1979 in Kraft trat, waren die EG-Finanzminister und Notenbankchefs strikter: Nur um 2,25 Prozent sollten die Wechselkurse nach oben oder unten ausscheren und von den Leitwährungen abweichen.

Hervorgegangen ist das EWS aus dem Europäischen Wechselkursverbund von 1972, der sich jedoch Ende der siebziger Jahre als nicht ausreichend erwiesen hatte. Wie auch bei der jetzt angestrebten Einheitswährung Euro versprachen sich die Staaten vom EWS eine erleichterte wirtschaftliche Angleichung in der EG und stabile Währungen – Garanten einer europäischen Einigung.

Italien sieht sich mit seiner Rückkehr in den EWS auf bestem Wege, auch beim Euro- Start 1999 dabeizusein. Ein Kriterium des Maastricht-Vertrags sieht vor, daß ein Land mindestens zwei Jahre im EWS gewesen sein muß. Der Wiedereintritt bedeute noch gar nichts, sagte gestern Hans Tietmeyer, Präsident der Deutschen Bundesbank. Sein niederländischer Kollege Duisenberg pflichtete ihm bei: Über Italien sei noch lange nicht entschieden. Alle anderen Maastricht-Kriterien verfehle Italien weiterhin. Ulrike Fokken

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